Klimawandel - Forschung, Entwicklung und Klimaschutz

Das ist leider nicht nur ein Problem der üblichen Bubbles.
Die - ich nenns mal „Nuhr-Logik“. Ist leider weit verbreitet :frowning:

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Wenn’s darum geht, sich genüsslich selbst zu blamieren, ist Ede meist nicht weit entfernt.

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Was ist denn damit überhaupt gemeint,
„Bodentemperatur“ wird in 20cm Tiefe gemessen
und land-surface-temperature ist irgendwas alchimistisches Land Surface Temperature - an overview | ScienceDirect Topics.
„LST measures the emission of thermal radiance from the land surface where the incoming solar energy interacts with and heats the ground, or the surface of the canopy in vegetated areas.“
:cluelesseddy:

Aua haha

Nun, ich unterstelle keine böse Absicht (!) aber ich nehme an eben ein unterkomplexes Verständnis von Nat.Wiss. zusammenhängen und termini.

und klar schwingt im Subtext ne gewisse „Anti Panikmache“ (you know) Haltung mit.

Wie man sie ja auch schon bei zB Nuhr zum Thema Meerespiegel in Venedig beobachten konnte.

Ich muss das hier wohl niemandem erklären, aber es gibt natürlich auch Unterschiede zwischen Clickbaity News, die tatsächlich von der Panikmache leben, und wissenschaftlichen Feststellungen.
Ich kann ja nachempfinden dass das durchaus nervig bis overwhelming ist sowas ständig hinterfragen zu müssen.

Und Edit : Es ist absolut die Pflicht von Experten, gerade in öffentlichen Funktionen, das so runterzubrechen das es deutlich Verstanden wird.
Ich befürchte manchmal ist die Gap zwischen erwartetem Verständnis und reellem größer als man denkt.

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Weiß nicht ob es an mir liegt, aber so kompliziert ist der zitierte Text jetzt eigentlich nicht zu verstehen, gemeint ist halt die Strahlung, die der Boden emittiert, der von der Sonne erwärmt wurde

Was das natürlich jetzt implizit für das Klima bedeutet, oder was man davon ablesen kann, keine Ahnung. Aber ich hab oft das Gefühl, Leute halten Sachen, die sie nicht intuitiv verstehen oder deren Zusammenhänge nicht offensichtlich sind, gerne mal für Unsinn.

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Und da sind 60°C viel oder wenig ?

Hab die Antwort nochmal editiert, aber ja, keine Ahnung, ich bin kein Geologe

Muss aber auch sagen, dass die Bodentemperaturdebatte auch echt doof ist. Das wurde halt noch nie irgendwie berichtet oder einbezogen. Sowas ohne richtige Einordnung (BODENtemperatur hatte in den ersten Artikel z.B. beim Spiegel gefehlt, da stand am Anfang nur Temperatur) ist Wasser auf die Mühlen der Idioten, die damit wieder Stimmung machen können. Schon unnötig.

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ich sehe die vermittlung eher als journalistische aufgabe, gerne auch wissenschafts-journalisten.
allerdings agieren unsere medien leider in breite meist so, dass sie aufmerksamkeitsheischend individuelle gefühle wissenschaftlichen tatsachen gleichförmig gegenüberstellen. und das ist ein riesiges problem.
ich möchte niemandem die gefühle absprechen und die sind auch wahrhaftig. aber gefühle sind eben nicht das gleiche wie aktueller wissenschaftlicher konsens. und diese beiden ebenen/systeme müssen angemessen getrennt voneinander behandelt und verhandelt werden.

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:tired_face:

Bis wohl kein Satirefan. :kappa:

Da in der Natur die meiste Zeit alles danach strebt möglichst ausgeglichen zu sein: definitiv viel.

Die Wissenschaftskommunikation ist da wohl das Stichwort der letzten Zeit. Das ist ja auch zurecht in den Fokus gerückt wärend der Corona Zeit.
Da muss man dran arbeiten, auch wenn - unter uns jetzt - klar ist dass viele Meinungen/Empörungen sicher nicht dem Mangel an Infos zu verschulden sind.
Trotzdem positiv das machen was man kann.

In der Zeit der direkten Medien sehe ich schon auch ne - zumindest moralische Pflicht - bei jedem Experten der sich öffentlich (Abseits von Fachmagazinen uä)dazu äußert. Es gibt ja auch PR Menschen die einen unterstützen können.

Wenn man jemand erreichen will. Klar wäre es wünschenswert wenn Jounalismus da perfekt wäre. Muss eben auch bezahlt werden also in irgend einer Form ins Zeitmanagment passen.

Allgemein sollte man sich eben bewusster sein, dass man sich im öffentlichen Raum äußert und dann ja auch ein Interesse daran hat richtig verstanden zu werden.

Wobei dann auch die Frage besteht, ob manche überhaupt richtig verstehen wollen, oder zwecks Realitätsverweigerung jedwede mental gymnastics durchziehen, um ebendieser Realität entfliehen zu können.
Ich hatte das Thema letztens mit einer Freundin von mir, weil sie auf der Arbeit von zwei Patienten zugesülzt wurde, dass in Kanada Politiker die Waldbrände selbst gelegt hätten, um ihre Klimadiktatur voranzutreiben. Conclusio: Es ist faszinierend, wie stark man sich mittlerweile in Wissenschaftsleugnung übt, wohlgemerkt bei gleichzeitig bestehendem immensen Wissenschaftsstand und -fortschritt. Vielleicht liegt es auch an der Übermittlung der Informationen - was weiß ich schon? -, für mich scheint all das Leugnen und Davor-Verschließen allerdings eher mutwillig. „Der Mensch“ will einfach nicht wahrhaben, dass die Kacke am Dampfen ist und gleichzeitig auch keine „Einschränkungen“, und seien sie noch so klein, hinnehmen.

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Vielleicht kann ich zur Eindordnung etwas helfen.

Also die LST (land surface temperature) ist die wie @Nesis90 schon richtig erwähnte abgestrahlte Wärme der Oberfläche. Das kann Boden, Straße, Vegetation sein. Je nachdem, was die Oberfläche ausmacht. Gemessen wir das ganze in diesem Fall durch Thermalsensoren von Satelliten. Das ganze muss dann noch verarbeitet werden, weil der Sensor eigentlich die Top of Athmosphere (TOA) Strahlung misst. Die Atmosphäre hält aber Strahlung zurück. Die Problematik der Treibhausgase ist ja bekannt.

Die LST ist auf mehreren Ebenen interessant. Zum einen kann ich die Temperatur in Bodennähe ableiten, wie hier von ca. 60°C. Je höher die Temperatur des Bodens ist, desto eher kann ich davon ausgehen, dass das Wasser aus der oberen Bodenschicht verdunstet, die mikrobiologische Aktivität ist höher, für bodennahe Lebewesen wird es aufgrund der Temperatur kritisch (Proteindenaturierung). Also das Ende vom Lied ist ein trockener und nährstoffarmer Boden mit unter Wasserstress leidender Vegetation und möglicherweise fehlenden Bodenelebewesen. Für uns Menschen in der Stadt ist es auch nicht gerade prickelnd, wenn da 60°C zurückstrahlen. Man denke, was mit der Bausubstanz, den Fahrzeugen und vor allem der direkten Umgebungsluft passiert.

Nun ist es aber so, dass ich mit diesem Verfahren nicht cm-genau die LST ermitteln kann (zumindest nicht mit einem Satelliten). Die Daten aus dem Tweet stammen vom Sentinel 3. Der Thermalsensor hat lediglich eine Auflösung von 1x1 km. Zur Einordnung: es gibt Satellitenprodukte mit 60 - 100 m Auflösung der LST. Also das ganze ist ziemlich grob. Macht es aber in diesem Fall für mich besonders interessant. Denn jeder Pixel dieses Bildes ist quasi ein Mischwert der Temperatur aus allen Landbedckungen, die auf diesem 1x1 km Stück vorhanden sind. Bäume und gut wasserversorgte Vegetation kühlt, versiegelte Fläche heizt sich auf, aufgrund von Verdunstungs- und Transpirationprozesse, die als Puffer der Sonneneinstrahlung wirken. Wenn ich mir diesen dunklen Fleck mitten in Spanien anschaue, und ich gehe davon aus, dass da keine Riesenmetropole ist, gibt es dort ein riesiges Wasserproblem. Diese Erkenntnis ist nichts neues, aber vllt interessant so bebildert sehen zu können.

Ich habe mich mit LST im mediterranen Raum noch nicht beschäftigt, um jetzt sagen zu können, inwieweit diese Werte normal sind. Aber in Südbrandenburg, auch eine von Dürre gefährdete Region, kann man in den Juli und Augustmonaten auch LST-Werte von 50°C messen. Diese stammen aber von Aufnahmen mit einer Auflösung von 100x100 m.

Ich finde, die Kommunikation ist mehr als unglücklich verlaufen und hat dem Vertrauen zum Thema Klimawandel und Wissenschaft nicht gut getan. Hier hätte es viel mehr Einordnung benötigt. z.B. auch, warum Bodentemperatur eine bessere Aussage über die Problematik gib (fehlende Resilienz der Umwelt gegenüber Sonneneinstrahlung) als die Lufttemperatur es kann. Die Lufttemperatur hat ihre Daseinsberechtigung in Form der einfacheren Modellierbarkeit und viel einfacheren flächendeckenden Messungen.

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Dazu vielleicht: der schwarze Fleck sieht für mich ziemlich deckungsgleich mit der Extremadura aus, das ist eine eher rurale Region.
Dort befinden sich aber auch sehr viele Zuläufe, die den Tajo, einen der größten Flüsse der iberischen Halbinsel speisen. Das kann natürlich zu enormen Problemen führen, wenn die verdunstung aufgrund der hohen LST die Grundwasserneubildung so massiv übersteigen.
Aber wie du sagst ja auch kein neues Problem und solange Spanien Wasser in den Segura überleitet um billiges Obst für Lidl zu machen, scheinen sie ja noch genug zu haben :eddyclown:

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Danke für die Einordnung, beschäftigst du dich beruflich mit sowas?

Das ist denke ich ein Faktor, der viel stärker mit reinspielt, als das viele wahr haben wollen. Ich würde sogar behaupten, die meisten Verweigerer haben diese Haltung. Erst gestern wieder zufällig die Unterhaltung von einem Paar mitbekommen, wo er weniger als einer Minute das halbe Bullshit-Bingo durchgespielt hat. „Früher war es auch schon warm. Und die Medien lügen sowie so. Und die Wissenschaft, da gibt es ja auch andere Stimmen.“
#Was ich an dem Punkt wirklich nicht mehr verstehe bzw. mir nicht anderes erklären kann als über Realitätsverweigerung ist, dass man doch nur aus dem Fenster schauen muss, um die Klimakrise zu sehen. Ich bin jetzt noch nicht sonderlich alt aber ich sehe das doch auch schon, wie sehr sich das verändert hat in meiner Lebenszeit. Früher war es nicht normal, dass den ganzen Sommer über das Gras vergilbt war. Früher war es nicht normal, dass es 2 Monate lang nicht geregnet hat. Aber diese Leute tun weiterhin so, als sei das normal. Als sei das schon immer so gewesen.
Es ist wirklich wie in „Don’t look up“. Wir sind an der Stelle, wo wir den Kometen mit unseren eigenen Augen sehen können und trotzdem weigern sich viele immer noch ihn anzuerkennen oder ihn als Gefahr wahrzunehmen.

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Ja genau. Ich bin im wissenschaftlichen Bereich tätig. Vorrangig Hydrologie aber ein bisschen Oberflächentemperatur ist auch dabei. Daher ist diese Debatte auf Twitter gerade ziemlich schmerzhaft mit anzusehen.

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