Ja, tut mir echt leid für deinen Privatjet.
Das ist doch (zugespitzt) das, was am Ende des Artikels steht.
Die Armen haben meist wenig Gelegenheit Emissionen zu sparen, die Reichen viele Möglichkeiten: ihre Investitionen verlagern, weniger fliegen, weniger Auto fahren, weniger kaufen und auf weniger Platz leben.
Würden alle Menschen nur so viel ausstoßen wie der Durchschnitt der ärmeren Bevölkerungshälfte, also 6 Tonnen jährlich, reduzierten sich die Emissionen um mehr als die Hälfte. 2030 wäre bereits Realität.
Mit der Aussage schließt der Artikel! Wenn alle nur noch so viel konsumieren und so leben wie die arme Bevölkerungshälfte, dann haben wir unser Klimaziel 2030 erreicht. Bin mal gespannt, welche Partei das in ihr Programm schreibt.
Außerdem widerspricht das deiner Aussage, dass „einige wenige“ die Ressourcen verbrauchen - wenn sich stattdessen die Hälfte der Bevölkerung einschränken muss, um zumindest einen Teil der Klimaziele zu erreichen.
jaja, immer einzelnes aus dem kontext reissen, damit es passt.
einfach mal die vorigen absätze auslassen …
oder tatsachen und relationen ignorieren …
prozesshaftigkeiten ausklammern …
wie gesagt, du verstehst, was du willst.
was meiner ansicht nach aus dem artikel und den tatsachen folgt, habe ich bereits geschrieben.
tatsache ist:
die zeiten, die wir, unsere eltern und unsere großeltern kennen, ist vorbei. weil wir, unsere eltern und unsere großeltern die ressourcen und möglichkeiten aufgebraucht und ausgereizt haben - für alle menschen, jetzt und in zukunft.
wenn wir so tun, als ginge es weiter wie bisher, dann werden dürren, hungersnöte, überschwemmungen, katastrophale wetterereignisse, biodiversitätsverfall und was da alles dran hängt, wasserknappheit, bürgerkriege, massive migrationsbewegungen und und und die folge sein.
kann man alles nachlesen.
dein, mein, unser aller leben wird sich verändern.
mit oder ohne dein, mein, unser einverständnis.
die frage ist by design or by disaster.
und da, das ist die aussage des artikels, macht es nur sinn, bei denen (wenigen) zuerst zu einzusparen und zu gestalten, die viele möglichkeiten der einsparung haben.
dass du daraus nun ein: „die bösen reichen“ gegen „die guten armen“ und ein polemisches „alle müssen leben wie die armen“ machen willst, ist deine perspektive und deine einordnung.
Zwischen 1991 und 2019 sind die Emissionen in Deutschland um etwa 34 Prozent gesunken. Das liegt vor allem an den ärmeren zwei Dritteln der Bevölkerung, die ihre Emissionen um mehr als 34 Prozent reduzierten, teilweise deutlich mehr. Das reichere Drittel sparte dagegen unterdurchschnittlich. Und schaut man auf die reichsten 800, die 0,001 Prozent, so senkten diese ihre Emissionen nicht, sondern erhöhten sie sogar um 10 Prozent. Somit haben in Deutschland diejenigen, die weniger zur Klima krise beitragen, mehr Verantwortung beim Klima schutz übernommen.
Ich glaube, die letzte Generation nervt genau die falsche Bevölkerungsgruppe.
Also die Regierung scheint den Reaktionen zufolge sehr genervt zu sein und das sind die, die die Rahmenbedingungen ändern müssen, nicht die 800 Reichsten, auch wenn die das gerne so hätten.
Die ärmsten Leute (wie ich) können sich übrigens gar kein Auto leisten und sind daher auch nicht genervt.
Eben. Leute die sich ein Auto leisten können sind nicht arm. Wer pro Monat 400-500€ über hat für etwa was 95% des Tages nur rumsteht, hat offensichtlich genug Geld.
Wer über weniger als 60% des mittleren Einkommens der Bevölkerung verfügt (ca. 1.000€*) gilt als armutsgefährdet. Das trifft auf ca. 16,5% der Bevölkerung zu. Das ist nach Definition der Bundeszentrale für politische Bildung ein Fakt.
Die Ärmsten 50-60% in unserem Land stoßen unterdurchschnittlich viel CO2 pro Kopf aus. Der Medianlohn in Deutschland lag im Jahr 2022 bei 49.200€ pro Jahr - nur um ungefähr ein Gefühl zu bekommen von welcher Einkommensklasse wir bei den Ärmsten 50-60% ungefähr sprechen. Diese werden sich ein Auto leisten können, und daher bleibe ich dabei, dass diese Menschen das falsche Ziel sind.
Unternehmen versuchen mit gezielten Marketingstrategien „CO2-Fußabdruck“ die Verantwortung auf das Individuum zu schieben. Demonstranten der letzten Generation verfolgen das richtige Ziel, die Maßnahmen sind dennoch fragwürdig, weil über das Falsche gesprochen wird. Es hat sich bisher nichts effektiv geändert, außer dass der Frust der Bevölkerung, die eben in die Mitverantwortung gezogen wird, immer größer wird. Wenn sich etwas geändert haben sollte, dann teile man mir es bitte mit.
Noch eine persönlich Anekdote: ich habe viele Menschen in meinem persönlichen Umfeld, die nicht mehr als den Mindestlohn bekommen. Es ist für viele praktisch unmöglich sich einem breiteren Arbeitsmarkt zu öffnen, wenn man nicht über ein eigenes Auto verfügt. Auch solchen Menschen stellt man sich potenziell in den Weg. Wie das wohl sein mag, wenn man auf diesen Job angewiesen ist, pünktlich sein muss, aber Klimakleber das Ganze verhindern. Nur so als Denkanstoß.
So wie bei mir, wo die Bahn an 3 von 5 Tagen nicht pünktlich ankommt und das irgendwie kein Skandal ist?
Wer sich wegen der Arbeit so aus der Reserve locken lässt, dass er aggressiv wird und u.A. auf arglose Menschen eintritt, hat die Kontrolle über sein Leben verloren.
Zumal ein Großteil dieser Arbeit auch klimaschädlich ist wie sau. Aber hey, wir sind ja alle eigentlich voll für Klimaschutz und nur die letzte Generation hält uns davon ab.
Die Aktionen der Letzten Generation richten sich nicht (nur) an die breite Gesellschaft. Zum Beispiel wurde vor kurzem deutlich daran erinnert, dass der Kilmaschutz ein Grundrecht ist. Auch die Klebeaktionen richten sich ja nicht gegen Autofahrer an sich, auch wenn die natürlich die direkten Auswirkungen spüren. Angesprochen wird aber eigentlich immer die Politik, die Druck auf Unternehmen ausüben sollte.
Exakt so is’es, Verkehr, Arbeit, Stadt, Konsum - ist alles auf das Auto hin ausgerichtet. Verkehr meint in 99 von 100 Fällen den individuellen PKW-Verkehr (oder Sex, aber das ist ein anderer Thread), bei Antritt einer Arbeitsstelle wird davon ausgegangen, dass du schon ein Auto hast oder dir spätestens kurz vor Jobwechsel eines anschaffst, jede Stadt ist dazu angehalten 5-10% ihrer Fläche als Parkfläche für PKW freizuhalten - allein für Hamburg sind das 9km². Und wie oft und wie viele Discounter, Gartencenter und Co - sprich Läden, die originär absolut nix mit Autos am Hut haben sollten, Artikel fürs Auto anbieten, muss ich euch ja nicht erzählen, seht ihr selbst - und ja, die haben auch mal ne Luftpumpe oder Fahrradbeleuchtung im Angebot aber deutlich häufiger Autokram.
Hatte die Letzte Generation nicht auch Aktionen direkt gegen Fabriken, indem sie Leitungen zugedreht haben oder sowas?
Gut möglich, ich bin da nicht komplett im Bilde
Mir ging’s erstmal nur darum, dass da angebliche Menschen (ich tendiere eher zur Bezeichnung „NPCs“) komplett aus der Haut fahren, weil sie wegen Demonstranten zu spät zur Arbeit kommen. KIZ haben mit dem Wort „Untertanenstolz“ wirklich einen Volltreffer gelandet.
Das widerlegt nichts von dem was ich geschrieben habe.
Ich habe gerade nachgesehen: Staus, die die letzte Generation verursachen, können zwischen 30 Minuten und 3 Stunden lang sein. Das ist doch eine ganz andere Qualität als sich täglich um wenige Minuten aufgrund der Bahn zu verspäten. Zumal ich davon ausgehe, dass du so verantwortungsbewusst bist, und das bei deiner Anreise einkalkulierst (das muss ich auch bei Staus machen).
Hinzukommt, dass es doch was anderes ist, wenn sich jemand freiwillig dazu entscheidet anderen so viel Lebenszeit zu nehmen. Das kalkulieren die Aktivisten doch mit ein.
Immerhin wurde mir in allen anderen Punkten nicht widersprochen.
Dazu habe ich nirgends ein Statement abgegeben. Ich kann den Frust verstehen, aber Gewalt gegen Aktivisten ist nicht zu rechtfertigen.
Wenn sie weiter in die Armut fallen, dann sind sie natürlich klimafreundlicher. Top!
Sie richtet sich gegen die Autofahrer, du sagst es selbst.
Das wird von heute auf morgen nicht geändert werden können. Ich hätte auch gerne auf ein Auto verzichtet, aber ich hatte eben die Wahl zwischen: 2,5 Stunden zur Arbeitsstelle oder 45 Minuten zur Arbeitsstelle. Es war damals nicht so, dass ich mir die Stellen hätte aussuchen können. Durch Home Office ist es inzwischen anders geworden, aber das betrifft auch nicht alle Branchen.
Lol
Sie richten sich gegen das Verkehrsministerium.
Von „ein paar Minuten“ kann bei der DB nicht die Rede sein, weil überhaupt erst Verspätungen von 30+ Minuten registriert werden - darum schicken sie solche Züge auch gern auf halbem Wege wieder zurück, weil er dann als „ausgefallen“ in die Statistik eingeht und einfach eine vollständige Hin- und Rückfahrt überspringt - allein dieses Jahr schon 6x erlebt, dabei arbeite ich an 9 von 10 Tagen im Homeoffice - so oft kann die letzte Generation gar nicht Blockieren, dass irgendein Autofahrer auch nur in die Verlegenheit kommt, so oft wegen der LG in einen Stau zu geraten.
Ich finde es inzwischen wirklich respektlos. Ist es für dich unmöglich auf meine Aussage als Ganzes einzugehen? Ich habe mehr als das geschrieben. Das gilt im Übrigen für viele andere Beiträge. Es ist wirklich ätzend wenn man sich Mühe gibt Informationen zusammenzutragen, und dann nur das rausgepickt wird, wo man am Besten draufschlagen kann. So ist es unmöglich sich sinnvoll auszutauschen.