Ja. Solche Momente habe ich durchaus auch. Bei anderer Musik aber das spielt ja keine Rolle.
Gleichzeitig rattert mein Gehirn völlig „automatisch“ die Partituren ab und versucht diese hinsichtlich Tonarten, Taktarten, Harmoniefolgen ggf. Melodie und bei Gesang zusätzlich noch Versmaß und Reim-Struktur zu analysieren.
Und das kann ich nicht (wirklich) abstellen.
Alkohol hilft, ist ja aber keine Lösung (@Llywlyn ? Oder ist Alkohol eine Lösung? chemisch? )
Führt dazu, dass Musikhören für mich eher „Arbeit“ ist als (purer) Genuss. Jedenfalls bin ich nach ein paar Songs ziemlich angestrengt, geistig.
Und Radiohören „so nebenbei“ geht halt einfach überhaupt nicht.
Aber ich schweife ab
Interessant - danke für den guten Austausch.
Dann hast du ja aber (zumindest bei Musik) auch diesen „mehr-als-die-Summe-seiner-Teile“-Effekt auf deine Psyche/deine Emotionalität.
Bei Liebe ist es dann nicht so, wenn ich dich recht verstehe.
Will auch nicht zu intim nachhaken und wir können das so stehen lassen, wenn du magst.
Liebe ist, wenn man sich aufeinander freut.
Gefühlt ist Liebe sicher mehr als die Summe ihrer Teile - rein subjektiv -, aber ich „weiß“, dass es objektiv wohl nur Biochemie ist. Und das ist der Punkt, wo ich mit „Romantik“ oder mit bestimmten - normativen - Vorstellungen von Liebe nicht übereinstimme … oder sie zumindest stark anzweifle.
Ein Beispiel: Ich bezweifle, dass Monogamie die „Werkseinstellung“ von uns Menschen ist. Ich vermute, dass sie ein kulturelles Konstrukt ist. D. h. z. B. auch, dass ich Polyamorie (was mehr als bloße Polygamie oder Promiskuitivität ist) für absolut möglich halte, bei mehr Menschen als sie tatsächlich leben. Unsere Exklusivitätsvostellungen in Sachen erotischer Liebe betrachte ich als Artefakt, z. B. geformt durch christliche Sexualethik, staatliche Organisationsstrukturen (Ehe/Familie als Keimzelle des Staates, gewissermaßen auch als „subventioniertes“ Lebensmodell), Kapitalismus (Besitzdenken, beabsichtigte Güterverknappung, Ökonomisierung aller Lebensbereiche) usw.
Ich hab in meinem Hirn gekramt und das hatte im Hinterkopf, dass Alkohol chemisch gesehen eine Lösung ist.
Also es ist ein viel genutztes Lösungsmittel.
In der von uns trinkbaren Form ist es ja ein Gemisch aus Wasser und Ethanol, wobei beide Stoffe eine einzige Phase bilden. das müsste also eine Lösung sein.
Aber keine Garantie
Auch hier, nur was mein Hirn zum dem Thema noch ausspucken mag, aber der biochemische Prozess des Verliebt-Seins, den man meistens am Anfang einer Beziehung merkt, klingt nach einiger Zeit ab.
Ich denke das ein Gefühl von Liebe vorallem bei längeren Beziehungen eher ein Ausdruck des Wohlbefindens ist, weil es eine große Vertrautheit zwischen den Partnern gibt.
Wohlbefinden ist auch Biochemie.
Existiert sicherlich, aber nicht in meinem Leben. Ist ok, die Welt hat noch genug zu bieten.
Ja, aber nicht dieselbe Reaktion, die man so als Verliebt-Seins bezeichnet
Klar.
Ich habe selten ein ästhetisch so hässliches Bild gesehen. Schriftart, Schriftfarbe, die Kombination aus allem - ist ja fürchterlich.
Absolut.
Jetzt kommt eben zu all den biochemischen und romantisiert-emotionalisierten Vorstellungen von Liebe noch die kulturelle Prägung, die übergestülpt wird.
Ich denke auch, dass man (eine sinnvolle Definition vorausgesetzt), mehr als einen Menschen lieben kann.
Allein in der Familie ist das bei vielen Menschen der Fall.
Unterschiedliche Formen der Liebe, aber dennoch…
…das meine ich mit „sinnvolle Definition“ - nämlich eine für „romantische/partnerschaftliche Liebe“… …eine solche gegeben, denke ich absolut, dass diese nicht auf genau einen Partner beschränkt sein muss/sollte/kann - jedenfalls fände ich es merkwürdig, wenn in besagter Definition irgendwie eine Anzahl an Partnern vorkommt (und diese 1 ist).
Also „Liebe“ im Sinne der von dir beschriebenen „praktischen Betrachtungen“ (Familie, Kapitalismus, Religion) hat mit der „gefühlsmäßigen Liebe“ doch eher wenig gemein, imo.
Das sind Artefakte, maximal, ja - oder eher sogar Substitute!
Ja, aber gibt es überhaupt ein emotionales Leben oder sogar Überleben ohne soziales Konstrukt? Der Mensch ist ein Herdentier. Schwierig da „Werkseinstellung“ von der Gesellschaft zu trennen.
Ich denke aber auch, dass Monogamie eine Art Kompromisslösung ist und sehr viele Leute durchaus polyamore sind oder zumindest sexuelle Beziehungen parallel führen können.
Nicht immer und in jeder Lebenslage, aber die allermeisten werden in Situationen kommen, in denen dann nur der Verstand sich dagegen entscheidet, nicht das Gefühl.
Ich glaube aber auch nicht, dass Polyamorie oder offene Beziehungen wirklich funktionieren. Oft herrscht da ein Ungleichgewicht, der eine will sich ausleben und nicht festlegen, der andere hängt so sehr an der Person, dass er/sie die Freiheiten gewährt. Es kommt zwangsläufig zu Ungleichgewichten.
Auch sind die wenigsten Menschen sind wirklich selbstlos, der eine ist im Gegenteil sehr egoistisch und der andere schluckt Eifersucht und Schmerz herunter.
Oder aber es stellt sich heraus, dass das gar keine Liebesbeziehungen (mehr) sind, sondern mehr so was Freundschaft+.
Allein, es fehlt an Definitionen.
Liebe und Sex sind vermutlich komplett voneinander trennbar (individuell mag es da natürlich schon Abhängigkeiten geben, aber so grundsätzlich auf „die Menschheit“ projiziert)…
…es gibt
- Sex ohne Liebe
- Liebe ohne Sex
- Liebe mit Sex und
- Sex mit Liebe
Und wo die Grenze zwischen einer (sehr sehr starken) Freundschaft und Liebe ist, wäre auch noch festzulegen (für mich zumindest).
Vor allem sollte man Liebe eben (wie oben auch schon mehrfach angesprochen) keinesfalls mit „Verliebtheit“ gleichsetzen. Denn bei Letzerer regiert ein krasser Hormoncocktail den Körper und den Geist (war bei meiner Frau und mir schon echt krass, vor so 10 bis 12 Jahren - und hat auch relativ lange gehalten)…
…aber die entscheidende Frage ist ja: was bleibt übrig, wenn die Verliebtheit geht?
Und ist das dann zwingend von einer Freundschaft unterscheidbar?
Ich sage: ich habe meine beste Freundin geheiratet (in die ich heftig verliebt war (bin?)).
Und ich bin froh um diese Entscheidung.
Vielleicht ließe sich der Wunsch, die Zukunft gemeinsam zu gestalten als Basis für eine Kategorisierung nutzen.
Mein bester Freund ist auch mein Mann. Anders als mit meinen anderen Freunden planen wir aber unsere Zukunft gemeinsam. Ich meine damit unter anderem so etwas, wie gemeinsam daran zu arbeiten, das ein Ziel erreicht oder ein Wunsch erfüllt werden kann.
Hm… ich weiß nicht, wie ich das vernünftig ausdrücken kann
Ja ich glaube, ich weiß, was du meinst.
Man hat quasi einen gemeinsamen Fixpunkt in der Zukunft…
…und der Weg dahin ist auch zunehmend „gemeinsamer“…
…so vielleicht?
Das kann man mit Freunden vielleicht auch haben.
Gerade, wenn es irgendwie projektbezogen ist (z.B. eine Band oder so)…
…aber als Paar plant man in generelleren Kategorien (oder lässt Kategorien hinter sich).
Ja, genau
Das lässt sich halt iwi echt doof in Worte fassen