Das ist alles freiwillig und ne Challenge an dich selbst und niemanden sonst.
Es gibt immer eine Disziplin, wo man sich am ehesten verbunden mit fühlt. Grafik, Sound oder Programmierung.
Sound Designer sind selten und der Sound-Aspekt wird oft stiefmütterlich behandelt, bis die Leute merken, wie wichtig das ist. Da ist die Einstiegshürde auch relativ niedrig, finde ich.
Das Gute an Grafik ist, es ist im wahrsten Sinne des Wortes What You See Is What You Get. Wenn man auf direkte Erfolgserlebnisse steht, ist das auch ne gute Sache.
Programmierung hat wahrscheinlich die höchste Einstiegshürde, wobei es heutzutage auch viele Visual Programming Lösungen gibt. Ich bin ein Schisser und hab mich da noch nicht rangetraut. Aber die Freiheit, die eigenen Ideen alleine umsetzen zu können, ist schon sehr verlockend. Zumal es ohne Programmierer einfach kein Spiel geben kann.
Man muss in keiner Disziplin Vorwissen haben. Sieh es stattdessen als idealer Test, um dich an das Thema ranzutasten. Wir hatten beim Mental Health Jam auch Anwälte, die ein Brettspiel entworfen haben.
Im Worst Case hast du 2 Tage was versucht, und hast vielleicht was dabei gelernt.
Im Best Case hast du in 2 Tagen dein erstes eigenes Spiel gemacht. Und das ist ein geiles Gefühl, kann ich dir sagen.
Und ja, gutes Design ist, wenn man nichts mehr wegnehmen kann. Ich weiß nicht, ob das von Steve Jobs kommt oder so. Aber es stimmt schon, dass Feature Creep und Bloat heutzutage ne Menge Spiele kaputt machen. Alles aus der Unsicherheit heraus, dass das ja „dazu gehört“ und irgendwie drin sein muss, um den Spieler beschäftigt zu halten.
Engagement ist aber noch lange nicht gleich Spaß. Diese ganzen Battle Passes sind ja auch mehr ein Zweitjob irgendwann. Zähes Busywork.
EDIT:
Ein gutes Beispiel für weniger ist mehr, sind für mich Fan Edits von Filmen. Also quasi wenn Fans Filme „modden“ sozusagen. Kürzen oder sonstwie bearbeiten und das den Film besser als die Originalfassung macht.
Zum Beispiel der Fanedit von Ghostbusters 2016, der die ganzen lahmen Impro-Gags rausschneidet. Oder der Fanedit, der aus der Hobbit-Trilogie einen einzigen Film macht, der am Ende besseres Pacing hat.
Gutes Design ist, wenn man nichts mehr wegnehmen kann.