Musikalischer Neujahrs-Countdown 2

###Nummer 9 - Matters

Artist: Arcane Roots
Album: Melancholia Hymns

Spannenderweise war es Platzt 9, der für mich am schwersten zu besetzen war. Letztendlich habe ich mich, in dem Fall stellvertretend für die EP Heaven & Earth aus dem Jahr 2015, für das britische Trio Arcane Roots entschieden. Melancholia Hymns ist der zweite in Albumlänge nach Blood and Chemistry und ist trotz der ein oder anderen Länge ein sehr gutes Album. Doch welches Genre soll man den Briten andichten? Prog-Rock, Post-Alternative-Hardcore, schieß mich tot. Was Andrew Groves auf jeden Fall beherrscht, ist das Schreiben kurzer, prägnanter Riffs, die sich in das Gehirn brennen und einen nicht loslassen. Allerdings ist diese Band nicht für jedermann.

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###Nummer 09 - Couscous

Artist: Benny Greb
Album: Grebfruit 2

Lässt man Marco Minnemann, als mittlerweile halben Amerikaner, einmal außen vor, so ist Benny Greb für mich der wohl beste Schlagzeuger aus deutschen Landen. Dieses Jahr erschien der Nachfolger zu seinem vielbeachteten Solo-Album Grebfruit. Wenngleich er kein herausragender Songwriter ist, finden sich auf dieser Scheibe ein paar frische Ideen, ausgestaltet durch eigene A cappella-Einlagen und sein extrem musikalisches Spiel. Dass er darüber hinaus ein großer Drum-Sound-Nerd mit einer Vielzahl kreativer Eigenentwicklungen ist, macht das ganze nur umso interessanter.

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Nummer 8

Artist: Tall Ships
Song: Meditations on Loss
Style: Alternative Rock
Album: Impressions

Wäre bei den Alben wohl am Treppchen bei mir. Richtig, geil abwechselnde Gitarren-Musik. Schöne Harmonien, mit starker Instrumentierung und top produziert. Hätte mich auch für “Home” vom selben Album entscheiden können aber “Meditations on Loss” peitscht einfach so geil nach vorne, mit der geilen Lead-Gitarre und dem super Schlagzeug. Reißt mich auch nach dem 100en Mal hören mit. Außerdem schöner Refrain. Leider löst sich die Band nach dem Album auf.

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###Nummer 8 - Picture That

Artist: Roger Waters
Album: Is This he Life We Really Want?

25 Jahre (!!!) hat sich Ex-Pink Floyd-Frontmann Roger Waters für sein erstes Soloalbum seit Amused to Death Zeit gelassen. Er war zwar alles andere als untätig, tourte regelmäßig, vor allem natürlich mit Pink Floyd-Material. Aber es wurde doch langsam mal Zeit zu beweisen, dass der alte wütende Mann noch was zu sagen hat. Und das macht er auf Is This the Life We Really Want? durchaus erfolgreich. Musikalisch ist alles sehr nah an seiner alten Band dran, an vielen Stellen finden sich explizite Zitate insbesondere auf das Frühwerk von Pink Floyd. Da die Songs gut geschrieben sind, schmälert das den Spaß am Album aber überhaupt nicht.
Highlight ist das musikalisch am ehesten an The Dark Side of the Moon oder Animals erinnernde Picture That, das neben einer richtig starken Bassline und einer wunderbar catchy Synthiemelodie auch die meiner Meinung nach stärksten Lyrics des Albums bietet. „Picture a seat on a private plane/Picture your feet nailed to the floor/Picture a crew who are clearly insane/Picture no windows, picture no doors” dürfte zu den besten Textzeilen gehören, die das politische Geschehen 2016/2017 beschreiben. Und auch „Picture a courthouse with no fucking laws/Picture a cathouse with no fucking whores/Picture a shithouse with no fucking drains/Picture a leader with no fucking brains” macht wunderbar deutlich, wie Waters zu den politischen Verhältnissen in seiner Wahlheimat USA steht. Und jetzt bitte nicht wieder 25 Jahre Zeit lassen bis zum nächsten Album.

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###Nummer 09 - About Time

Artist: Horisont
Album: About Time
Titel: About Time

About Time war das erste was ich aus dem Jahr 2017 erleben durfte. Und bereits damals habe ich mir gesagt, dass das Lied bei mir mit ganz oben auf der Liste von 2017 stehen wird. Und ja da steht es. Es ist einfach unfassbar gute Interpretation des 70s Rocks wie man ihn unter anderem von Pink Flyod kennt. Es ist eigentlich noch viel mehr der Anfang der an die 60s erinnert und dann langsam sich aufbaut den typischen 70s einfluss hat um in den 80s zu enden. DAS Ding hat mich am Anfang des Jahres sowas von weggeblasen, nur wegen dem Lied ist es für mich in den Top10 des Jahres. Die anderes Songs sind in Ordnung, aber About Time sticht für mich sehr heraus. Hätte nicht gedacht das ich sowas erleben darf in der heutigen Zeit. Kurzum ein Lichtblick in der heutigen tristen Musiklandschaft.

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###Nummer 09 - Die Beste aller zeiten

Artist: Broilers
Album: sic!

Die neue Broilers war meine erste neue Platte dieses Jahr und das Lied hat mich sofort umgehauen. Mit dieser Nostalgienummer kriegt man mich aber auch ganz schnell :sweat_smile:

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###Nummer 08 - Rising Sun

Artist: White Moth Black Butterfly
Album: Atone

Eigentlich richtet sich mein Countdown nach meiner persönlichen Top 10 der besten Alben dieses überragenden Musik-Jahres. An dieser Stelle muss ich jedoch davon abrücken, da es von meiner Nummer 8 Smalltape - "The Ocean" schlichtweg nichts außer einem Teaser online zu hören gibt.
Glücklicherweise ist meine Liste an “honorable mentions” für Neuerscheinungen mindestens genauso lang und ich habe mich spontan entschieden, "Rising Sun" von White Moth Black Butterfly hier aufzunehmen. Die Band ist ein Projekt von Daniel Tompkins (TesseracT) und Keshav Dhar (Skyharbor), welche hier auf ungewohnt sehr poppigen Pfaden wandern. Zum Leben erweckt wird das ganze allerdings erst durch die betörende Stimme von Jordan Bethany, deren samtig weicher Mezzosopran, zumindest bei mir, direkt irgendwo im zentralen Nervensystem resoniert.

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Oh, dann muss ich mich wirklich mal näher mit der Band beschäftigen :slight_smile:

Keine falschen Erwartungen. Das hat mit Tesseract ungefähr so viel zu tun, wie Castrop-Rauxel mit New York City. Wie gesagt: sehr poppig :wink:

Ich kann auch Birds of Tokyo hören, ohne aus dem Fenster zu springen :wink:

###Nummer 7 - Born from the serpent’s eye

Artist: Wolves in the Throne Room
Album: Thrice Woven

Nach einem Ausflug in nicht-metallische Gefilde auf Celestite spielen Wolves in the Throne Room auf Thrice Woven wieder den für sie typischen melodischen, sphärischen Shoegaze Black Metal. Der Opener, Born from the serpent’s eye, ist ein wunderbares Beispiel für den Stil der US-Amerikaner: Sanftes Intro, dann brachiales Einsetzen der Instrumente, als Kern Blastbeats, umwoben von erstaunlich melodischen Gitarren, Keyboards im Hintergrund, krächzender Gesang im Vordergrund. Kurze Pausen, in denen das Tempo etwas rausgenommen wird, verhindern trotz der Länge der einzelnen Passagen Langeweile. Das Trio schafft spielend, was diese Art von Black Metal für mich so spannend macht: Trotz der Brachialität und Härte klingt die Musik nicht wirklich aggressiv, sondern melancholisch und fast schön. Bis zur Marke von 3:20, wenn in typischer WITTR-Manier Beat und Riff gewechselt werden und es für kurze Zeit richtig dreckig und rockig wird. Doch auch das dauert nicht lange, und im nächsten Part, mit Gastgesang von der wunderbaren Anna von Hausswolff, wird es dann sehr ruhig und sphärisch, bevor die Band sich zum epischen Finale aufschwingt. Wolves in the Throne Room erreichen hier vielleicht nicht das Niveau ihrer Alben Two Hunters oder Black Cascade, sind aber Genrekollegen wie den schrecklich langweiligen Deafheaven trotzdem weit überlegen.

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Du wundervoller Mensch. :lovenado:

###Nummer 6 - Kings of the Nightworld

Artist: The Black Dahlia Murder
Album: Nightbringer

Auf The Black Dahlia Murder ist Verlass. Die Herren aus Detroit wissen was sie machen, und liefern ein großartiges Album nach dem anderen ab, ohne nennenswerte Schwächen. Das gilt auch uneingeschränkt für Nightbringers, auf dem Kings of the Nightworld den Höhepunkt darstellt. The Black Dahlia Murder sind meiner Meinung nach immer dann am besten, wenn sie das Tempo wie hier richtig anziehen. Starke Gitarrenriffs in der Strophe, starke Melodieläufe im Chorus, treibende Drums, ein großartiges Gitarrensolo, und Trevor Strnad faucht seine Vocals wie gewohnt hochklassig und in schwindelerregendem Tempo ins Micro. Melodic Death Metal vom Allerfeinsten mit hohem Ohrwurmpotential.

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###Nummer 8 - Lykaia

Artist: Soen
Album: Lykaia

Da ich dieses Album sträflicherweise erst einmal komplett durchgehört habe und das auch vor Ihre Woche, kann ich nicht viel dazu sagen. Außer der erste Gedanke: “verdammt, ich hätte das Album viel früher hören sollen.” Mit anderen worten: es ist zu gut, es nicht zu erwähnen.

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###Nummer 7 - Year of the Tiger

Artist: Myles Kennedy
Album: Year of the Tiger

Nach gefühlten 15 Jahren kommt es nächstes Jahr endlich: Das lang erwartete Solo-Album des Frontmannes von Alter Bridge. Wenn da nicht dieser komische Gitarrist mit Zylinder ihn immer auf eine Tour entführen würde, hätte es vielleicht nicht so lange gedauert. Das tut zumindest meiner Vorfreude keinen Abbruch, auch wenn die single Year of the Tiger bei weitem nicht das ist, was ich erwartet habe. Ich kann es kaum erwarten, dass jemand wie Myles Kennedy aus dem Schatten von Slash oder Mark Tremonti treten kann, um der Welt zu beweisen, was er alles drauf hat. Mein Favorit für das Album des Jahres 2018!

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###Nummer 07 - Endless Ways

Artist: Anathema
Album: The Optimist

Du wusstest noch nicht, dass Lee Douglas umwerfend ist? Na dann weißt du es jetzt.
Mit "The Optimist" knüpfen Anathema natlos an ihr vor 16 Jahren (!) erschienenes "A Fine Day To Exit" an. "Endless Ways" markiert dabei den ersten Höhepunkt. Mittelfristig wird die Band neue Ansätze brauchen um aus den flächigen, elegischen Gitarrenwänden zu entkommen, aber in diesem Jahr hat es noch einmal für eine runde Platte gereicht.

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###Nummer 5 - Pariah

Artist: Steven Wilson
Album: To the Bone

To the Bone zeigt leider, dass nicht alles, was Steven Wilson anfasst, Gold wird. Das aktuelle Album ist sein erstes seit längerem, das mir nicht durchweg gefällt. Die Pop-Ausrichtung an sich finde ich nicht schlimm, aber ich habe ständig das Gefühl, das alles schonmal besser von ihm gehört zu haben, sei es unter eigenem Namen, oder mit einem seiner zahlreichen Nebenprojekte. Trotzdem ist To the Bone kein schlechtes Album und bietet durchaus Highlights, wie das kompakte Pariah, im Duett mit der erneut großartigen Ninet Tayeb. Die ersten 3/4 des Songs sind sehr ruhig und simpel gestrickt und leben von Tayebs starkem Gesang im Refrain. Im letzten Viertel spielt Wilson dann aber doch noch sein Talent für epische musikalische Momente aus, mit himmlischen Gitarrensounds, ähnlich wie im Finale von The Raven That Refused To Sing. Und da bin ich dann doch wieder mehr als begeistert.

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Platz 8

Band: Kettcar
Song: Sommer '89
Album: Ich vs. Wir

Iwann auf FM4 gehört und sofort verliebt. Tolle Harmonien, treibendes Schlagzeug und nicht so schwulstig wie ihr altes Zeug. Außerdem mag ich es wenn ein Song eine Geschichte erzählt, das Thema ist auch in der Musik noch nicht so verbraucht.

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###Nummer 4 - First to Leave the Funeral

Artist: Akercocke
Album: Renaissance in Extremis

Nach fast zehnjähriger Auszeit wurden Akercocke letztes Jahr überraschend wieder aktiv und kündigten ein neues Album an. Renaissance in Extremis, dieses Jahr dann endlich erschienen, toppte auch noch die hohen Erwartungen, die ich an den Nachfolger der fantastischen Vorgänger Words That Go Unspoken, Deeds That Go Undone und Antichrist hatte. Die Engländer haben ihre eigenwillige Mischung aus Avantgarde Black Metal, Death und Progressive Metal um eine ordentliche Portion Thrash Metal angereichert und sind weiterhin stilistisch ziemlich unberechenbar. Meisterhaft ist vor allem First to Leave the Funeral gelungen. Zunächst ein schleppendes Intro mit kratzig-heiserem Klargesang von Jason Mendonca. Ab 1:20 zieht der Song dann deutlich an, und Mendonca zeigt, dass er immer noch ein verdammt wandlungsfähiger Shouter ist, der sowohl hohe Screams als auch tiefste Growls meisterhaft beherrscht. Ab 2:40 wird das Tempo nochmal rausgenommen und der Klargesang wieder aufgenommen, bevor Akercocke ab 3:15 dann ein thrashiges Inferno sondergleichen abfeuern. Das mit Abstand stärkste Gitarrenriff des Jahres und unfassbare, unmenschliche Vocals von Jason Mendonca. Und wo wir gerade bei unmenschlich sind: Das Drumming von David Gray ist immer noch über alle Zweifel erhaben. Meine Güte, ist der Kerl schnell. Das Outro des Songs zieht sich dann vielleicht ein kleines bisschen, aber die ersten fünf Minuten machen das locker wett. Eine triumphale Rückkehr einer der großartigsten und überraschendsten Extreme Metal-Bands.

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###Nummer 4 - High5

Artist: Elif
Album: Doppelleben

Habe die Dame mit ihrem ersten Album erst 2016 kennengelernt, obwohl mir ihr Auftritt bei Popstars immer in guter Erinnerung blieb. Mit dem neuen Album hat sie keinen Innovationspreis verdient, aber ich mag ihre Stimme einfach sehr gerne und halte die Flagge für deutsche Lieder einfach gerne hoch. Mit dem gewählten Titel High5 und dem entsprechenden Video verbinde ich auch meinen Urlaub in Portugal und er macht mir einfach Spaß, gerade die Bläser darin.

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