Nationalität! Ab wann gehört man dazu?

Also ich bin in Deutschland geboren, aufgewachsen, arbeite und wähle nur hier. Habe auch nur einen deutschen Pass, nur mit Deutsch aufgewachsen und fühle mich auch so. Und dennoch gibts Leute die mir das absprechen wollen weil meine Mutter eben hier eingewandert ist. :confused:

Das Video habe ich neulich auch gesehen und mich da schon gefragt was die Frage überhaupt soll?
Rein rechtlich, rein gesetzlich ist die Nationalität durch den Pass klar definiert, da gibt es nichts zu rütteln. Da haben, bis auf die AfD alle richtig geantwortet. Jetzt kommt es aber zur grundsätzlichen Frage des Videos.
Also entweder ist die Frage rhetorischer Natur, oder man möchte eine ernsthafte, tiefer gehende Thematik anstimmen. Dann muss man sich halt die Frage nach dem persönlichen empfinden der Leute stellen.

Heißt, fühle ich mich einer bestimmten Nationalität zugehörig, identifiziere ich mich mit dem Land, der Kultur, der Geschichte und der Einwohner?

Wenn es danach geht, finde ich die Frage sehr interessant, auch wenn ich nicht das Gefühl habe, dass wirklich so tiefgehend gedacht wurde, sondern man einfach nur leere Phrasen rauskitzeln wollte.

Ich z.B. sehe mich schon als Deutschen an, da ich mich mit alle dem sehr gut identifizieren kann.
Ich liebe die Geographie und die Geschichte des Landes (komme aus dem Münsterland), lebe zwar in einem 1300 Seelen Dorf, aber selbst hier haben wir eine eigene Wasserburg. Man kann in Deutschland kaum einen Schritt gehen, ohne auf was Historisches zu treten und das finde ich einfach toll. Auch die verschiedenen Sprachen und Dialekte sind einfach etwas besonderes. Meine Oma hat z.B. nur Plattdeutsch gesprochen.
Ich liebe die Feste (feiere Leidenschaftlich gerne Karneval, Weihnachten, Ostern und vor allem Schützenfest). Ebenfalls begeistert bin ich von Dingen, die wir für selbstverständlich halten, aber in anderen Ländern überhaupt nicht so groß sind wie hier, so z.B. Das Brot und die Brötchen in den Bäckereien, das Bierbrauen in heimischen Brauereien und der Sport (allen voran natürlich Fußball).

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Hmmm, ich lass das hier einfach mal da:

Ich hätte nichts gegen diese Entscheidung, wer was ist…bis auf das ganze Blutvergießen natürlich. Ich finde körperliche Gewalt anstrengend, man schwitzt so leicht, nicht vergessen das ganze Bluten.

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Also ich bin ganz klar Deutsche (mind. 3. Generation) und habe sogar den klassischen deutschen Namen Müller. Ich fühle mich auch als Deutsche und finde, dass wir durchaus Werte haben, die respektabel sind.

Zum Beispiel sehe ich uns generell als sehr gastfreundlich an, weil wir versuchen Gästen aus anderen Ländern es so angenehm wie möglich, in ihrem Sinne, zu machen. Es ist für mich z.B. nicht gastfreundlich, wenn ich in einem fremden Land eingeladen werde und aufessen muss, weil es sonst unhöflich ist, oder gesellschaftlich sein muss, weil meine Gastgeber sonst beleidigt sind. Ich möchte, dass meine Gäste sich wohl fühlen und nicht anders herum. Aber egal, das ist ein anderes Thema.

Generell wollte ich nur sagen, dass ich mich persönlich am allermeisten als Berliner sehe. Um es genau zu sagen, als West-Berlinerin. Ich war zwar erst 9 als die Mauer gefallen ist, aber man merkt die sozialen Unterschiede der Personen immer noch und vor allem in Berlin. Außerdem ist Berlin mit dem restlichen Deutschland nur selten vergleichbar. Es gibt z.B. einige Videos auf youtube, in denen Zugezogene davon berichten, wie die Unterschiede zwischen ihrem Land und Deutschland sind. Ganz oft denke ich dabei, die leben aber offensichtlich nicht in Berlin :sweat_smile:

Warum ist es dir so wichtig dass du ein Wessi bist?

Mein Opa kam aus der Gegend um Hildesheim und ist bevor die Mauer gebaut wurde in den Osten gegangen. Mein Vater wohnt arbeitsbedingt seit knapp 20 Jahren im Westen. Hab nie einen wirklichen unterschied zwischen den Leuten gemerkt - außer dass man von den Wessis öfter mal einen Spruch über den Osten reingewürgt bekommt.

Finde dass man langsam mal sich von diesen Ost-West-Schubladen lösen sollte. Besonders wenn man in der gleichen Stadt wohnt. Ja es gibt kulturelle Unterschiede, da würde ich aber eher nach Nord/Süd unterschieden. Am wichtigsten aber: Ich würde zwischen Kultur und Persönlichkeit differenzieren.

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Ich bin kein Wessi!

Es gibt Ossis, Wessis und West-Berliner :stuck_out_tongue_closed_eyes:
Es ist mir wichtig, weil es einfach ein anderes Lebensgefühl ist. Das heißt ja nicht, dass ich Ossis abwerte, aber ich bin es halt einfach nicht. Gemerkt habe ich das ganz besonders, als ich eine zeitlang in Karlsruhe war und die Leute immer dachten, ich bin Ossi, wenn ich gesagt habe, dass ich aus Berlin bin.

Damit kann ich mich halt einfach überhaupt nicht identifizieren. Das ist so, wie wenn hier im Forum alle davon ausgehen, dass ich ein Mann bin. Auch bei Themen, die ich selbst erstellt habe, und eindeutig in der weiblichen Form geschrieben habe, gehen die Kommentare teilweise davon aus, dass DER OT-Ersteller das und das will oder es IHM da und darum ging.

Es fühlt sich halt einfach falsch an und gehört nicht zu mir.