Pen and Paper den Freunden näher bringen

Hey Leute,

ich bin vor ein paar Monaten auf die Idee gekommen mir mal ein Cthulu Grundregelwerk zu kaufen. Mittlerweile bin ich ganz firm darin und hab sogar schon ein Szenario selbst geschrieben. Jetzt muss ich nur noch ein paar von meinen Freunden davon überzeugen mal bei einem Pen and Paper Abend mit zu machen.

Und jetzt meine Frage: Wie bringe ich meinen Freunden denn Pen und Paper nah ? Klar ich könnte ihnen was von Hauke zeigen nur dann befürchte ich das sie mit völlig falschen Erwartungen an das erste Abenteuer rangehen. Ist ja auch das erste mal als Spielleiter für mich.

Und im voraus schon mal danke fürs lesen. :slight_smile:

Das hängt meiner Erfahrung nach sehr von den einzelnen Freunden ab, ich glaube da gibt es kein allgemeingültiges Geheimrezept.

Sind es denn “Nerds”? Welche Altersgruppe? Welche Interessen haben sie? Bezüglich Cthulu - mögen sie überhaupt Horror? Je mehr man über die potentiellen Spieler weiß, desto leichter kann man Ratschläge geben.

Allgemein sind aus meiner Erfahrung immer Einsteigerabenteuer mit vorgefertigten Charakteren gut angekommen. Die Regeln sollten simpel gehalten werden oder während des Abenteuers allmählich eingeführt werden und das Abenteuer an ein oder zwei Abenden spielbar sein, sodass es schön kurzweilig wird.

Cthulu finde ich super :heart_eyes:
zu deinen Freunden - erzähle es ihnen zuerst, zeig ihnen ein paar Bilder etc.
lass dir schon was einfallen :sunny:

Ich habe meine Freunde einfach überrumpelt (auch mit Cthulhu)
Ich habe mir ein Anfängerabenteuer geschnappt [ Am Rande der Finsternis]
hab für jeden meiner Freunde und Freundinnin jeweils einen persöhnlichen Teaser verfasst [der schon ein mal einige Motivationen und mögliche Figuren (passend zu den Vorlieben der Spieler) enthielt] und sie einfach für einen Samstag Nachmittag inkl. gemeinsamen Essen eingeladen.

Natürlich habe ich Kurzgeschichten (Lovecraft) und die Schnellstartregeln verschickt, aber davon hatte nicht Einer etwas gelesen :smiley:

Teaser hatte ich zb. folgende Archetypen vorbereitet und jeweils an die Freunde (einzeln) verschickt
Abenteurer
Prof od. Forscher
Psychologe
Schriftsteller od. Künstler

Einer meiner Teaser sah z.B so aus:

Rupert Merriweather ist eine eigentümliche Person! 
Es wundert Sie ein wenig, dass Sie einen Brief von Rupert erhalten haben, in dem er Sie zu sich an sein Krankenbett ruft, doch wissen Sie auch das Rupert ein sehr gutes Bild von Ihnen hat und vielleicht arbeitet er an etwas bei dem es Ihrer Hilfe bedarf, und das Sie in Ihren eigenen Forschungen weiter bringt.

Oder vielleicht können Sie es ihm während seiner Krankheit heimzahlen, dass er Sie in der Vergangenheit bei Ihren Forschungen behindert hat.
Mit dem Wissen, dass er Ihnen Mitteilt wird, können Sie ihm vielleicht bei der Veröffentlichung zu vorkommen.
Sie haben ihn schon in seinen Jugendjahren, als Sie noch Studenten an der Miscatonic-Universität waren erlebt.
Natürlich haben Sie sich nicht wirklich gekannt. Die Universität ist groß genug um sich nicht ständig über den Weg laufen zu müssen, jedoch basierte schon damals Ihre Beziehung auf Konkurrenz und diversen wenn auch hauptsächlich Karriere bezogener Spannungen.
Ihr Interessengebiet und das von Rupert waren gegen Ende des Studiums so ähnlich, dass Sie von ihm förmlich aus Ihrem Forschungsgebiet heraus gedrängt wurden.
Sie stehen ihm zwar was Intellekt und Wissen angeht kaum etwas nach,  jedoch waren es die Kreise mit zweifelhaften Ruf in denen Rupert sich bewegte, die es Ihm erlaubt zu glänzen und Ihnen einen Stein nach dem anderen in den Weg legte.
Die Namen der zwielichten Freunde von Rupert aus der Uni-Zeit haben Sie natürlich noch nicht vergessen,
Cecil Jones hat Ihnen damals in einer unverschämten Art deutlich gemacht, dass sie Sie nicht in ihren Kreisen haben wollen.

Der Inhalt des Briefes gleicht mehr einer Notiz, offensichtlich ist Sie nicht persönlich verfasst worden, denn Sie kennen seine Handschrift.
„Ich bitte Sie trotz Ihrer Bedenken gegenüber meiner Person, mich morgen um 13 Uhr im St. Mary’s Hospital in Arkham zu besuchen.
Ich habe ein sehr wichtiges Anliegen das man nicht Aufschieben kann, es ist ausserdem eine einmalige Gelegenheit für Sie mit Ihren akademischen Interessengebieten!  
Rupert Merriweather
i.A. Agnes Merriweather“

Ein solcher Text egal wie dicht er am Abenteuer dran ist, sollte meine Spieler eine Ausgangssituation für eine Charakter bieten. Und lust auf die Geschichte machen.
Dabei war mir gar nicht wichtig ob die Spieler dann tatsächlich die Figur gespielt haben, oder eine eigen Idee dabei hatten :smiley: [Obwohl ich in meine Teasern sogar schon ein paar Informationen zu einer wichtigeren Person der Geschichte verpackt und über die Spieler verteilt hatte (mit den Infos hätten Ingame-unterhaltungen entstehen können, was aber nie passiert ist :smiley: )]
Zumindest sollte schon vor der Sitzung ein statische Ausgangssituationen bestehen die die Spieler motiviert.

Natürlich wusste ich zu dem Zeitpunkt schon ungefähr welche meiner Freunde ich zu so einem Abend überzeugen kann.
Inzwischen hatten wir noch ein Folgeabenteuer, mehrer One-shots und eine Großekampagne mit über 13 langen Abende und zwei andere Rollenspielsysteme (2 SLs in der Gruppe) :smiley:

Würfel und Regelkentniss und viele Anregungen obliegen zu beginn, wenn keine weitere Leidenschaft entfacht wird, bei dir.

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ich finde viel interesse weckt schon die charaktererschaffung. also einfach mal mit den leuten seperat nen charakter erstellen und dann merkt man ob sie neugierig werden oder ob es sie komplett kalt lässt, das ändert sich dann meistens auch nicht mehr während des spiels

Für die ersten Male würde ich die Charaktererschaffung eher so knapp wie möglich halten und das eigentlich Spiel in den Vordergrund rücken (das ist aber von Freund zu Freund unterschiedlich). Möglicherweise würde ich heute sogar einiges Vorgeben.
Das gilt für Freunde die bei Regeltexten furcht in die Augen bekommen, bei anderen die auf solche Details abfahren funktionierts wahrscheinlich genau anders herum :smiley:

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Das wichtigste ist denke ich das Spiel nicht zu ernst zu nehmen. Haben mal ne richtig coole Gruppe gehabt mit einem sehr “erfahrenen” Spieler, der alles so ernst genommen hat, dass es keinen Spaß mehr gemacht hat.

respekt, wieviel mühe du dir gegeben hast!
bin ein wenig neidisch auf deine freunde :slight_smile: