Ich sehe es tatsächlich auch so, dass wir hier nicht von einer normalen PnP-Runde reden. Das Format #SpitzeStifte ist eben auch auf Unterhaltung ausgelegt… halt zum Teil wie ein Hörbuch. (Ich geb auch gern zu, dass ich mir die Abenteuer unglaublich gern unterwegs anhöre.)
Da eignet sich das Ausspielen der Situationen weitaus besser.
Ist halt mein persönliches empfinden.
Und da ist es mir lieber, wenn bspw. Nils eine geniale Rede hält, in der er etwas erklärt und im Anschluss nicht würfeln muss, als die Ansage “würfel erstmal um 5 erschwert und dann schauen wir mal, was du sagst.”
Wenn man allerdings dann nicht in der Lage ist wirklich gut zu beschreiben, dann müssen halt wieder die Würfel her.
Aber das ist nur mein Empfinden. Und ich will niemandem absprechen, wenn er es andersherum sieht.
Für mich persönlich bildet sich durch das ausspielen und beschreiben eben mehr atmosphäre als durch “Ich möchte ein Gedicht vortragen… ich würfel auf dichten… 3… geschafft… mein Gedicht ist sehr schön…”
Das Problem dabei ist, dass es Leute gibt (und da gehört Nils dazu), die so etwas gerne ausnutzen. Man erstellt sich einen Charakter, der gut in den Dingen ist, die man nicht kompensieren kann und Sachen wie Überreden / Lügen o.ä., welche man gut “überspielen” kann mit Schauspielerei sind auf dem Papier schlecht und werden dann im “richtigen Leben” kompensiert. Das ist eben Powergaming par excellence, da man so aktiv die Spieler benachteiligt, die das eben nicht können und gezwungen sind alles mit Würfen / Werten zu regeln.
Simon wollte Budi überreden ne andere Rüstung anzuziehen und hat das ausgespielt. Dann musste er Würfeln um zu entscheiden ob Budi sich auch überreden lässt.
Ich traue Hauke durchaus zu zu entscheiden ob ein Würfelwurf notwendig ist oder ob der Charakter so gut und sein gegenüber so beeinflussbar ist dass er es auch ohne Probe zulässt.
Mit Rede meinte ich eigentlich keine ganz spezielle Situation.
Aber ja, das kann zu Powergaming führen, vor allem wenn wir von Nils reden. Aber wie Kincaid sehe ich in Hauke auch einen kompetenten SL, der seine “Pappenheimer” inzwischen gut genug kennt um zu entscheiden, wann sich jemand einen Vorteil verschaffen will um das Regelwerk zu umgehen oder versucht eine Situation intelligent zu lösen.
Finde es aber auch immer schwer Haukes PNPs auf TEARS und BEARDS-Fehler zu beschränken. So toll beide Staffeln auch gewesen sein sollen, sie spiegeln schon lange nicht mehr wieder wie PNP mit den Hauke und BENS heutzutage funktionieren kann.
Ich sehe bei Hauke aber keine massive Verbesserung als Spielleiter. Die Spieler, die Aufnahmeleitung, sogar die Vermarktung, das alles hat sich seit TEARS 1.1 enorm verbessert - bei Hauke stören mich immer noch die gleichen Sachen, die mich schon bei TEARS 1.1 gestört haben (z.B. die Fokussierung auf Zuschauerinteraktion) und ich finde immer noch die gleichen Sachen toll, die mir schon bei TEARS 1.1 gefallen haben (z.B. seine Darstellung der NPCs, die kreativen Geschichten usw.).
Hauke ist ein “Geschichtenerzähler”. Er hat wirklich viele gute Ideen, aber Improvisieren fällt ihm eher schwer und die Hauptschwäche ist das teilweise sehr extreme “railroaden” der Mitspieler, d.h., dass er teils stark bestimmte Wege / Entscheidungen forciert anstatt z.B. nur die Rahmenbedingungen vorzugeben und den genauen Weg mehr durch die Spieler entscheiden zu lassen.
Dass TEARS / BEARDS grauenhafte / viel zu aufgeblähte Regelsysteme sind liegt an der furchtbaren DSA-Grundlage.
Zum Beispiel in diesem Pilos, wo die Spieler nicht mal selber entscheiden durften was mit Ihnen geschieht, sondern sie random nach Gusto von Hauke / dem Chat in neue Szenarien geworfen wurden?
Ja, ich weiß das war das Konzept der Runde. Aber halt nichts desto trotz irgendwie auch massives Railroaden aus der Hölle