Proteste in den USA gegen Polizeigewalt nach dem Todesfall von George Floyd

Naja, sind konkrete Ziele für einen Bruch wirklich so wichtig?

Wenn’s im Endeffekt an 1000 Orten aus 100 Gründen brennt, ist das Land kollabiert.
Ich gehe ja erstmal nur vom schlimmsten aus und nicht vom Phönix aus der Asche.

Wenn gegen Rassismus, gegen die Regierung, gegen den Kapitalismus, gegen die Gewalt, gegen die Pharmakonzerne und und und randaliert und demonstriert wird, kann auch die harte Hand der Polizei nichts mehr machen

Weil es scheinbar keine Mehrheit für diese Art der veränderungen gibt.
Es wurde nicht umsonst ein Trump gewählt.

Ich denke schon, denn bisher sind “ziellose” Riots immer im Sand verlaufen und haben sich nicht verselbständigt. Ehe das nicht geschieht, sehe ich nicht, wie sich eine Langzeitwirkung etablieren soll.

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Der wurde allerdings nicht mit einer Mehrheit gewählt :wink: (aber ist klar was du meinst)

Es reicht das er gewählt wurde.

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Wenn es doch nur mehr solcher Menschen gäbe…

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Die Wut vieler Menschen in den USA kann ich aktuell sehr gut nachvollziehen. Meine Anerkennung gebührt deswegen all jenen Demonstranten, die trotz dieser katastrophalen Situation trotzdem bei friedlichem Protest bleiben und sich nicht zu weiteren Gewalttaten hinreißen lassen.

Abseits von vielen moralischen Argumenten für gewaltfreien Protest (siehe Ghandi oder King) wurde auch dessen Effektivität empirisch untersucht. Hier konkret zur Situation der Schwarzen in den USA:

How do stigmatized minorities advance agendas when confronted with hostile majorities? Elite theories of influence posit marginal groups exert little power. I propose the concept of agenda seeding to describe how activists use methods like disruption to capture the attention of media and overcome political asymmetries. Further, I hypothesize protest tactics influence how news organizations frame demands. Evaluating black-led protests between 1960 and 1972, I find nonviolent activism, particularly when met with state or vigilante repression, drove media coverage, framing, congressional speech, and public opinion on civil rights. Counties proximate to nonviolent protests saw presidential Democratic vote share increase 1.6–2.5%. Protester-initiated violence, by contrast, helped move news agendas, frames, elite discourse, and public concern toward “social control.” In 1968, using rainfall as an instrument, I find violent protests likely caused a 1.5–7.9% shift among whites toward Republicans and tipped the election. Elites may dominate political communication but hold no monopoly.

WASOW, O. (2020). Agenda Seeding: How 1960s Black Protests Moved Elites, Public Opinion and Voting. American Political Science Review, 1-22. doi:10.1017/S000305542000009X

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Ironisch, wie viel die Amerikaner uns von dem gegeben haben, was bei ihnen selbst nicht funktioniert.

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Diese radikalen Antifas immer!

Also helfen laut historisch-wissenschaftlicher Sicht gewaltbereite Proteste eher Donald Trump. Das kann im November wirklich interessant werden :frust:

Bezüglich King:

Es waren die Aufstände die letztendlich zu einer Veränderung geführt haben. Da hatte die USA allerdings auch nen Präsidenten der nicht völlig ohne Verstand war.

Die veränderungen waren aber scheinbar nicht nachhaltig und gingen wohl auch nicht weit genug.
Sonst hätten wir keinen Präsidenten Trump.

Das kann gut sein, trotzdem war es besser als vorher.

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Es gibt inzwischen wohl auch mehrere Fälle in denen die Polizei sich mit den Demonstranten solidarisiert aber sobald keine Medien mehr in der Nähe sind wird das Tränengas und Rubber Bullets ausgepackt. Bisher allerdings nur Augenzeugen.

Kommt drauf an wie du nachhaltig definierst. Was sie damals erreicht haben, gilt bis heute. Trump ist u.a. das Ergebnis einer Gegenbewegung, die Minderheiten nicht mehr schützen will. Davon abgesehen, dass dein “Es ist vergeblich, da Trump da ist”-Argument Trumps Wahlerfolg stark verkürzt erklärt. Die Minderheiten haben sich ihre Rechte in den USA erkämpft, so wie eigentlich alle Rechte in den USA erworben wurden. Jetzt geht der Kampf halt weiter.
Was den USA fehlt ist ein wirklich einschneidendes Erlebnis wie WW1+WW2 in Europa, das dermaßen katastrophal ist, dass es ein kollektives Umdenken gibt. Dazu taugen diese kleinen Aufstände eher weniger. Vllt wenn sich ein Bundesstaat wieder ausklingt, aber ansonsten ändert sich da, insb. friedlich wenig.
Friedlich geht es nur, wenn dahinter eine massive Unterstützung der Bevölkerung gibt und dazu sind die USA einfach zu weit aufgesplittert.

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Die von mir verlinkte Studie geht auf genau dieses Ereignis ein und begründet, warum die gewalttätigen Aufstände im April 1968 den aus Sicht der Schwarzen positiven Trend im öffentlichen Diskurs (in Folge der friedlichen Proteste) umgekehrt haben hin zu mehr Rassismus, Rassentrennung und “Law and Order”. Das wird übrigens auch in dem von dir verlinkten Artikel genannt. Die von mir verlinkte Studie beschreibt, wieso dieses Ereignis vermutlich dazu geführt hat, dass nicht weiter ein demokratischer Präsident regiert hat, sondern der republikanische Nixon gewählt wurde, der die Desegregation eher verlangsamt hat.

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Das beantwortet meine Frage nicht.

Das hier sollten sich alle, die hier meinen, bewerten zu müssen, wie richtiger Protest auszusehen hat, mal anschauen:

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anhand eines einzigen datenpunktes zu so einer aussage zu kommen ist aber auch nur bedingt wissenschaftlich…

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