Rezensionen zu Filmen auf Amazon... würg!

Ich muss das Forum mal missbrauchen um mich auszukotzen. Es mag nur ein persönlicher Pet Peeve sein, aber seit ich Amazon Prime benutze und öfters mit Bewertungen auf Amazon für Filme konfrontiert werde, rege ich mich regelmäßig über eben diese auf.

Natürlich ist mir klar, dass man auf Amazon die ungefilterte breite Masse und somit den Mainstream-Massengeschmack bekommt. Und ich kann auch nicht verlangen, dass jedem Filme so viel bedeuten wie mir.

Aber ich finde es zum Teil wirklich furchtbar wie respektlos und unwissend da über Filme hergezogen wird. Vielleicht argumentiere ich aus dem Elfenbeinturm, aber z.B. “Manchester by the Sea”: Für mich einer der besten Filme der letzten Jahre. Allein die Konfrontation zwischen Michelle Williams und Casey Affleck in dem sie nur rumstammeln können und doch alles für den Zuschauer aussagen, wo andere Filme pathetische Dialoge nutzen müssen, ist für mich moderne Kinogeschichte. https://www.youtube.com/watch?v=vhdB5NjF5KA

Da gibt einer einen Stern weil die (oscarprämierten) Schauspieler schlecht seien. Der nächste schreibt der Film sei zu traurig und deswegen gibt er 1 Stern. WHAT? “Manchester by the Sea” hat so auf Amazon nur 3 1/2 Sterne.
Genau wie “Blade Runner 2049” für mich der beste Film seit mindestens 15 Jahren.

Edit: Ich hab nochmal nachgeschaut. Blade Runner 2049 hat sogar nur 3 Sterne und fast so viele 1 Sterne - Bewertungen, wie die höchste Anzahl an Sternen.

Der Klassiker ist auch, dass hoch gelobte Filme schlechte Bewertungen kriegen, weil die Hülle der Blu-Ray einen Kratzer hatte.

Das mag ein spezielles Thema sein und ich wollte das auch nur mal irgendwo loswerden, aber was denkt Ihr hier denn so darüber?

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Auf Amazon bewerten nicht nur Filmfans sondern auch gelangweilte Hausfrauen und Senioren. Da bekommt ein viel breiteres Spektrum an Meinungen und viele sind halt nicht so differenziert wie die von Leuten, die sich mit der Thematik befassen. Das sind dieselben, die auch RealityTV kucken und Frauentausch für das reale Leben halten. Klar das da Kritiker Lieblinge nicht gut ankommen. Von daher geb ich auch nichts auf die Bewertungen dort und verlasse mich lieber auf Leute deren Meinungen ich gut genug kenne um sie einordnen zu können.

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Ich hab jetzt zwar für Blade Runner 2049 keine Bewertungen abgegeben, aber für die deutsche Tonabmischung hätte ich auch mindestens einen Stern abgezogen. Ich finde den Film super, würde den aber auch gerne auf deutsch genießen können, ohne bei jedem Dialog das Gefühl zu haben, die Schauspieler stehen in der größten Kathedrale der Welt - will sagen, der Hall geht gar nicht, war ich bei der BluRay echt sackig beim ersten Mal schauen…

Aber deine Beispiele stimmen schon :wink: Aber ist ja nicht nur exklusiv bei Filmen.

Noch besser sind ja die Antworten auf Nutzerfragen…jede zweite Antwort: Weiß ich nicht!.. Dann halt doch einfach die Klappe…

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Amazon Reviews sind generell furchtbar. Da bekommen Produkte teils nur einen Stern (obwohl geschrieben wird das Produkt wäre toll) weil einem der Lieferbote schief angesehen hat…

Jaja die guten alten Amazon-Bewertungen. Die sind meistens eigentlich nur für einen guten Lacher oder Fremdscham gut. Auch wenn das nichts mit deinem beschriebenen Fall zu tun hat, aber hier mal eine meiner Lieblings-„Rezensionen“ zu Metal Gear Rising Revengeance:

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Metal Gear Rising ist halt auch ein schlechtes Metal Gear Solid. :man_shrugging:

:schroeckatar: Für das, was es nicht sein will…

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Das ist der Punkt. Dir hat es gefallen.

Ihm gefällt es nicht. Das ist ne subjektive Meinung, es gibt kein richtig in dem Fall.

Und auch das ist ne subjektive Meinung. Wer gibt Dir das Recht festzulegen welche Meinung jetzt die richtige ist? Selbst die Vergabe eines Oscars ist ne subjektive Meinung einer Jury.

Dem einen gefällt der artsyfartsy Arthouse Film und dem anderen stupide Popcorn-Action. So what?

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Ich wusste, dass das vorgebracht wird, wollte aber mal ohne Disclaimer eine Debatte eröffnen. Nun denn: Hier geht es in keinster Weise darum, dass ich will, dass jeder meine meine Meinung vertritt oder ich irgendeinen Anspruch hätte, meine Meinung sei die einzig richtige und wahre.

Es geht um das undifferenzierte. „Das gefällt mir nicht, also 1 Stern“. Wenn jemand - um bei dem Beispiel zubleiben - "Manchester by the Sea " 2 oder 3 Sterne gibt, sagt er hätte keinen Zugang gefunden, ihm ist es zu langsam, er mag die Schauspieler, den Regisseur, Drehbuchautor nicht etc… kein Problem.
Der Film ist aber objektiv kein 1 Sterne-Film. 1 Stern bedeutet Schrott. Ob man einen Film am Ende mag ist natürlich subjektiv, aber dass es objektive Qualitäten gibt, kann man auch nicht leugnen.

Ich gebe mal ein Beispiel, wie ich einen Film bewerte, den ich nicht leiden kann: „Baby Driver“ mag ich überhaupt nicht. Ich habe zu keinem Charakter Zugang gefunden, außer zu Lilly James. Den Hauptcharakter fand ich langweilig und farblos. „One last Job“-Geschichten sind altbekannt und mittlerweile einfach nur noch generisch. Der Plot passt auf einen Glückskeks. Der Film verlässt sich zu sehr auf seinen Style, die Coolness wirkt bemüht. Trotzdem würde ich dem Film niemals einen Stern geben. Auf Letterbox hat er bei mir zwar harsche, aber meiner Meinung nach faire 2 1/2 Sterne. Ich sehe dann nämlich auch noch den unfassbaren Tonschnitt, die allgemeine Qualität der Kameraarbeit. Die Handschrift von Edgar Wright ist zu erkennen, dessen Filme ich eigentlich sehr mag. Die Bildqualität (color grading) ist hochwertig. Die Effekte sind gut. Die Action ist schön gefilmt. Die Schauspieler machen ihre Sache solide.

Ich mag den Film nicht, aber ich weiß, dass es deshalb kein Trash oder Müll auf der Stufe von „Daniel der Zauberer“ ist.

„Manchester by the Sea“ ist langsam und hat schwere Themen. Subtiles Schauspiel. Das muss man nicht mögen, aber man muss es - das sage ich als Filmfan - anerkennen, dass er einen cineastischen Wert hat.

Klar. Aber auch ein Laie kann erkennen, dass Casey Affleck und Michelle Williams in diesem Film großartige Leistungen vollbringen. Oft eben mit dem, was nicht gesagt wird. Mit Blicken, mit Ausdruck. Das ist höchste Kunst.
Man muss diese Art zu spielen nicht mögen, aber das Handwerk kann man doch anerkennen?
Viele verwechseln auch einfach eine Antipathie mit Leistung. Wenn sie einen Schauspieler nicht mögen, könnte der besser als Pacino oder DeNiro in den besten Zeiten spielen und bei Amazon gäe es dann trotzdem Rezensionen, in denen sie als „schlechter als eine Laiendarstellertruppe in der Hauptschule“ bezeichnet werden.

Und manche Gründe, warum Filme abgewertet werden akzeptiere ich einfach nicht. Beispielsweise, dass ein Film „zu traurig“ ist. Die Leute haben sich nicht informiert über einen Film und haben dann Samstagabends mit Freunden beim Bier gedacht „och ein bisschen Spaß haben mit ein bisschen Kriegsgeballer“ und schauen dann „Der Pianist“ (um mal ein krasses Beispiel zu nehmen). Oder dachten „mother!“ sei ein Horrorfilm.
Und dafür wird dann der Film bestraft?

Ja. So what. Sehe ich auch so. Ich wüsste nicht, dass ich dem irgendwo widerspreche. Klar kommt das etwas snobbig rüber und aus dem Elfenbeinturm gesprochen, aber ich will eigentlich nur eine faire Behandlung von Filmen.

Ich würde auch nicht in Schubladen denken. Ich gucke mir genauso gerne verkopftes „Artsy&Farrtsy“ an wie „Under the Skin“, „A Ghost Story“ oder eben „mother!“ wie ein „American Pie“ wo jemand in eine Kühlbox scheißt, um einen Streich zu spielen. Kommt halt auf meine Stimmung an.

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Ich verstehe sowieso nicht warum man den Inhalt auf Amazon bewertet.
Dafür gibt es tausende Seiten im Internet. Amazon ist ja nur das Versandhaus also bewerte ich auch nur diese Leistung :man_shrugging:

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Das Problem ist das „fair“ wenn der Geschmack ins Spiel kommt nahezu unmöglich ist. Das sind auch in dem Sinne keine Rezensionen sondern schlicht Kommentare von usern ob ihnen der Film gefallen hat oder nicht, völlig unabhängig von Qualitätsmerkmalen wie sie vielleicht ein professioneller Kritiker beachten würde. Wenn du hochwertige und „sinnvolle“ Kritiken willst ist Amazons Kommentarspalte schlicht nicht der richtige Ort und man sollte woanders danach suchen. Manchmal ist der bessere und auch vernünftigere Weg nicht die ganze Welt nach seinen Vorstellungen ändern zu wollen sondern schlicht sich selbst und sein Verhalten zu ändern. Choose your fights wisely

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Das finde ich eben nicht. Ich kann etwas subjektiv nicht mögen, aber dennoch anerkennen, dass es objektiv Qualitäten hat. Das wollte ich mit meinem “Baby Driver”-Beispiel sagen.
Ich muss nicht sagen, dass etwas absolute Scheiße ist, wenn ich es nicht mag.

Na ich hab jetzt keine Lebenskrise deswegen. Ich weiß auch all das, was du anmerkst. Ich lese da sicher nicht, um vernünftige Kritiken zu bekommen. Das ist eher emotional geprägt das Ganze.

Ich schaue halt sowas wie Blade Runner 2049 und dann klicke ich mich aus Interesse mal durch die Bewertungen und es gibt Leute die den Film komplett abstrafen mit Argumenten, die ich für nicht legitim halte.
Der Film ist langsam, muss man nicht mögen. Aber 1 Stern? Einzig allein das undifferenzierte stört mich. Nicht das jemand anderer Meinung ist.

sind wir ehrlich, 1 Stern (mit das schlimmste was ich je gesehen habe) sind genauso wie 5 Stern (mit das beste was ich je gesehen habe) Bewertungen meist eh für den Anus, egal wo.

Aber ich finde Blade Runner ist ein tolles Beispiel wie subjektiv Fairness ist. Ich mag Blade Runner, ich mag das Cyberpunk setting und ich mag auch den Vorgänger, würde ich aber diese beinahe Träge erzählweise auch akzeptieren wenn es ein Thema ist das mich nicht interessiert? ich glaube nicht, also wäre die einzige objektive Bewertung der production value, aber da ist eben der Vergleich von einem Scifi oder Historienschinken zu einer Geschichte die im hier und jetzt spielt schon wieder beinahe unmöglich.

Die Gewichtung dieser Kriterien erfolgt aber wieder rein subjektiv. Für den einen mag das Schauspiel enorm zur Atmosphäre beitragen, für den anderen ist die Soundkulisse hierfür viel wichtiger, andere nehmen beides gar nicht bewusst wahr, interessiert sie nicht oder trauen es sich nicht zu, diese Punkte fundiert zu beurteilen, weswegen sie für ihre Bewertungen keine Rolle spielen.
Außerdem können, wie von dir erwähnt, die äußeren Umstände eine Bewertung erheblich beeinflussen. Dies ist natürlich nicht in der finalen Benotung ersichtlich, sondern erfordert das Lesen des kompletten Reviews, wobei gleichzeitig dessen Validität für einen selbst überprüft wird.

Lustig wird es erst, wenn Schlaumeier einen Film zerreden, den sie offenbar nicht verstanden haben oder selbst historische Fakten falsch raushauen. Immer köstlich die Diskussionen.

Auch diese 1* Bewetungen für Nonsens. Keine englische Tonspur. Frechheit… Ich hatte mal The Assassinations of Jesse James… geliehen und dann war es nur Deutsch. Amazon angeschrieben und rückgängig gemacht. Ist halt so bei Amazon mit der Sprache. Ware cool jeden Film im Original zu haben…aber nun ja.

Vielleicht noch genauer: Mit einer “fairen” Bewertung meine ich, dass man die subjektive Bewertung ausschalten können muss, wenn es um die Bewertung als Gesamtwerk geht. Eine Gewichtung ist da gar nicht mehr vorgesehen.

Zurück zum “Baby Driver” - Beispiel: Subjektiv mag ich den Film nicht, weil mir tiefe Charaktere und eine spannende, innovative und vielleicht anspruchsvolle Geschichte wichtiger sind als Style und Coolness. Ich kann aber objektiv anerkennen, dass z.B. der Tonschnitt - wie bereits gesagt - Maßstäbe setzt und objektiv einen cineastischen Wert hat. Der Film ist ergo kein Schrott, sondern hat eine gewisse objektive Qualität, die mich aufgrund meiner subjektiven Präferenzen aber nicht erreichen kann.

Das ist etwas grundlegend anderes als würde ich sagen: " “Baby Driver” ist totaler Müll, weil mir XY nicht gefällt".

Vielleicht änderst du den Titel in „Rezensionen auf Amazon… würg!“
Das ist meistens eh nur crap.

Ich hatte damals mal ein paar Kandidaten gefunden und in einem anderen Thread gepostet:

Ich habe mal was Aktuelles. Gestern habe ich aus meiner Hitchcock-Collection den vorletzten Film, der noch übrig war („Topaz“, eher mittelmäßig), geschaut. Jetzt ist nur noch „Frenzy“ übrig und ich habe das Hauptwerk von Hitchcock durch.
Da dachte ich mir gerade, es wäre doch interessant mir auch mal ein paar Frühwerke anzusehen und da gibt es auch eine Box mit 6 Filmen auf Amazon.

Dort in den Kommentaren zieht einer einen kompletten Stern (!) ab, weil bei einem einzigen Film nur die englische Tonspur mit deutschen Untertiteln vorhanden ist.

Weil ich momentan hier den Thread aufgemacht habe, achte ich vielleicht besonders darauf, aber sowas bringt meinen Blutdruck schon wieder hoch :smiley:

Es ist Amazon. Dumme Bewertungen von Leuten die zu dumm sind geradeaus zu laufen sind bei jedem Produkt dort normal.

Es sollte mal einen Thread dazu geben, aber man hätte Angst vor einem Pranger.

Also hat diese Person etwas zu kritisieren und nutzt ihr einziges Mittel dazu? Wie ekelhaft. Baut einen Scheiterhaufen und verbrennt ihn/sie/es.

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Dein Beitrag macht mich als Filmfan traurig, 1 Stern!

(Hol dir Letterboxd und ignoriere die Bewertungen einfach. :smiley: Ich achte da auch schon lange nicht drauf, ist halt oft bei Plattformen so, wo einfach die Masse kommentiert. Ist bei imdb teilweise ja nicht anders. Oft kommentieren auch einfach irgendwelche Leute, weil sie meinen, sie bekommen dadurch ihre 5 Minuten Ruhm.)