Rezensionen zu Filmen auf Amazon... würg!

Ja in der Tat. Ich finde es ekelhaft. Ich verlange Verhältnismäßigkeit. Klar… wir sind ein freies Land und natürlich kann jeder bewerten wie er will, aber ich habe auch das Recht zu sagen, dass mich die fehlende Differenzierung bei Rezensionen ankotzt und zumindest bei Kunstwerken wie Filmen, die nicht als reines Produkt abgehandelt werden können, mit Respekt getätigt werden sollten.

Hinter jedem Film steckt eine riesen Arbeit, künstlerisch wie technisch. Sie sind Kunst und haben oft einen Anspruch an sich selbst, eine Aussage. Sie sind Gesellschafts-, sozial-, oder ideologiekritisch. Sie sind didaktisch, pädagogisch oder emotional. Sie bedeuten Menschen etwas.

Und dann kommt jemand daher und gibt einem solchen Werk einen Stern, weil auf der Hülle 2 Kratzer sind oder ihm eine Synchronstimme nicht gefällt.

Ich kann mich über sowas aufregen. Wie gesagt: Ich falle deswegen jetzt nicht in eine Lebenskrise, aber ich empfinde das Bewerten von Filmen als reines Produkt ein Ärgernis.

Habe ich :wink:

Und DA haben Manchester by the Sea und Blade Runner 2049 bei mir ihre verdienten 5 Sterne HAHA :smiley:

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Aber hier ist es ein Produkt. Ein Produkt bei einem riesigen Warenhaus. Es wird daher nicht die Qualität des Films (ist der Film gut/schlecht) bewertet sondern die des Produktes, in diesem Fall der Film Box bei der auf einer Disk nur die englische Tonspur vorhanden ist.

Also wurde die Bewertung richtig genutzt.

Wenn Menschen aber den Film einfach auf ihrer persönlichen Skala bewerten?

Es gibt keine richtige „objektive“ Bewertung von Filmen. Das Einzige, was man eventuell ansatzweise objektiv beantworten kann, sind handwerkliche Eigenschaften am Film. Aber selbst wenn man gerne Filme schaut, ist es durchaus gerechtfertigt, dass jemand sagt er scheißt auf die handwerkliche Finesse beim Film, weil sie für ihn 0 Einfluss auf das Sehvergnügen hat und daher bewertet man einen Film halt so, wie man ihn selbst empfunden hat und wenn es jetzt das große Meisterwerk seiner Zeit war, kann er von manchen Menschen dennoch als Schrott empfunden werden.

Und selbst bei handwerklichen Sachen, wirst du keine sinnvollen Maßstäbe finden, die alle immer objektiv gleich bewerten.

Im Endeffekt geht es im Thread mal wieder darum, dass sich irgendwer auskübeln will, weil nicht alle so einen erlesenen Geschmack haben wie er / die Genialität mancher Filme nicht verstehen wollen.

Fun Fact: Habe einen absoluten Filmnerd als Freund, der mich in regelmäßigen Abständen von „Metropolis“ überzeugen will. Für mich ist das halt ein langweiliger Kackfilm, völlig unabhängig davon, dass er damals Maßstäbe gesetzt hat.

Heute würde ich dem vermutlich ne 1 oder 2 Sterne-Bewertung geben (wenn ich irgendwas auf Bewertungen geben würde), mit genau der Begründung :man_shrugging:

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Getrennte User- und Pressewertungen finde ich aber sinnvoll. Bei Episode 8 ist der User Score zB zutreffender als der Presse Score.

Jetzt habe ich sogar ein Stück aus meiner Tastatur gebissen… :smiley:

Und ich habe jetzt glaube ich genug Disclaimer gesetzt, dass es mir nicht wie du mir unterstellst um „meinen erlesenen Geschmack“ geht. Es geht mir - zum hundertsten Mal - um Differenzierung. Ich akzeptiere ein „Mir gefällt es nicht, weil mich eine bestimmte Sache stört und deswegen ist der gesamte Film, egal welche Qualität und welchen Anspruch er hat, totaler Scheiß“ einfach nicht. Ich finde das primitiv.
Jemanden kann ein Film den ich mag ruhig nicht gefallen, aber er soll es begründen können und differenziert bewerten. Nicht: „Find ich doof, die Schauspielerin ist hässlich und ich hab die DVD schwer aus dem Schuber bekommen. 1 Stern“.

1 Stern ist für mich „Daniel, der Zauberer“, „Bierfest“, „Ballermann 6“ oder die Direct-to-DVD-Releases aus der American Pie Reihe. Inhaltlicher und handwerklicher Müll.

Selbst mein Rasierer erkennt den Unterschied zwischen solchen Filmen und sowas wie „Birdman“ oder „Schindler´s Liste“. Und das solche Filme nicht auf eine Stufe mit dem Dreck genannt werden sollten.

Kann man trotzdem machen und ich werde auch nichts daran ändern können. Dumm ist es trotzdem.

Es ist mir für meine persönliche Bewertung des Sehvergnügens aber völlig egal was an dem Film alles gewürdigt werden kann.

Eine Amazon-Rezension ist keine elaborierte Kritik eines Filmportals. Es ist der individuelle Eindruck eines Individuums.

Und genau deshalb hab ich auch Metropolis als Beispiel genommen, weil da allen Film"fans" immer gleich die Kinnlade runterklappt.

Witzigerweise hab ich bei 90% der Leute die den Film dann abfeiern das Gefühl, sie feiern ihn vor allem deshalb ab, weil man das als Filmliebhaber ja muss, nicht weil er ihnen persönlich gefallen hat. Viele können mir sogar nicht mal explizit sagen, warum sie den Film so unglaublich finden, sondern einfach nur „weil er halt ein Meilenstein war“. So what :man_shrugging:

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Dann frag mich mal zu meiner heutigen Meinung zu Klassikern, wie Psycho, Vertigo oder Citizen Kane.

Da wirst du ganz schnell sehen, dass ich nicht der Filmsnob bin, für den Du mich anscheinend hältst.

Brauch ich nicht, denn die ist mir ziemlich egal :smiley:

Ich rege mich auch sehr gerne über die Amazon Filmrezensionen auf. Meistens kann man diese aber natürlich abtun, indem man halt akzeptiert, dass viele einfach einen komplett anderen Geschmack haben.

Was mich aber wirklich stört sind schlechte Rezensionen die entstehen, wenn sich ein User schlicht falsch über den Film informiert hat und den Film deshalb abstraft. Wofür der Film an sich aber nichts kann, und was die Rezension an sich auch schlicht unbrauchbar für andere macht.
Mal als Beispiel: Wenn Leute Birdman oder Captain Fantastic nur einen Stern geben, weil sie aufgrund des Titels dachten, es sei ein actiongeladener Superheldenfilm, diese Erwartung aber nicht erfüllt wurde, dann denke ich mir sorry, lies halt die Beschreibung vorher. Der Film kann nichts dafür und deine Bewertung hilft niemanden einzuordnen, ob er den Film gucken soll, oder nicht (was ja der ursprüngliche Sinn von Rezensionen ist).

Find ich ehrlich gesagt völlig legitim da es keine Filmrezensionsseite ist sondern eine Produktbewertung eines Internetkaufhaus. Ich finde wirklich du gehst dort mit völlig falschen Erwartungen ran

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Psst. Du hast falsch zitiert :wink:

upsi, Ich fand auf die schnelle den Originalkommentar nicht und habs dann einfach aus deinem Zitat zitiert :smiley: Sry :wink:

Es ist doch völlig egal, wo nun Bewertungen geschrieben werden. Da Meinungen unterschiedlich sind, wird es auch immer Rezessionen geben, die nicht der eigenen entsprechen.
Ich muss auch keinen Film loben, wenn er mir nicht gefallen hat.
Ist halt alles wie Kunst bewerten…
Wer irgendwas auf Bewertungen gibt, um seine eigene Meinung zu untermauern, oder zu widerlegen, dem ist halt auch nicht zu helfen.

Ja. Und andere sehen das nicht. Nicht jeder setzt sich mit jeder Einzelheit des Filmemachens auseinander. Er fand den Film halt scheisse.

Auch das liegt immer im Auge des Betrachters. Ich könnte zum Beispiel ein echt teures Gemälde sehen ohne es zu wissen und es scheisse finden. Ich seh da dann keine Pinseltechniken, Farbkompositionen oder was weiß ich. Es gefällt mir einfach nicht, auch wenn es Kunst ist. So gehts anderen mit Filmen.

Ja. Weil er ihnen halt nicht gefallen hat. Die stehen halt auf geballer und nicht auf Kriegsdramen.

Dann verstehe ich nicht was dieser Thread soll.

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Dann informiert man sich vorher, welcher Film sowas bietet und schaut dann den.
Ich lese fast unter jedem Drama auf Amazon, dass der Film zu traurig oder deprimierend sei.

Es ist auch für jemanden, der Filme nur als reines Unterhaltungsprodukt konsumiert nicht zu viel verlangt, vorher zu recherchieren, was man sich anschaut.

Die kritisieren den Film quasi für seine Intention. Wenn ich mir… sagen wir „Requiem for a Dream“ anschaue, dann ist die Intention des Films mich zu schockieren. Klar, dass das nicht jeder sucht. Aber wer ihn unwissend schaut und dann meint der Film sei schuld, dass er ihm nicht gefallen hat, weil er dachte es wäre eine Drogenkomödie, ist der Konsument schuld und nicht der Film.

Nichts anderes kritisiere ich. Wenn jemand den Film als schockendes Drogendrama nicht gut findet, kann ich damit leben.
Es geht nur um sowas.

Siehe was ich seit ca. 10 Posts zu verdeutlichen versuche. Wenn jemand eine andere Meinung zu einem Film hat: Be my guest.

Aber wenn er dazu Schwachsinn schreibt und dem Film unsachlich (die Schauspielerin ist hässlich und deswegen ist der Film scheiße) und undifferenziert (mir gefällt ein Detail nicht: Film komplette Scheiße) besudelt und ihm Sachen vorwirft, die der Film gar nicht intendiert hat (der ist viel zu traurig, ich wollte aber was Lustiges), finde ich das eben ärgerlich.

Das ist natürlich von der Meinungsfreiheit gedeckt und jeder kann das gerne machen. Ich werde es auch nie ändern und ernst nehmen schon gar nicht. Für mich sind es - um dann doch den Snob kurz raushängen zu lassen - aber respektlose Kunstbanausen.

Na doch. Sie hilft denjenigen die auch ein Avengers erwarten.

Doch. Ist es. Du willst einfach nicht einsehen dass nicht jeder Filme als Kunstwerk sieht. Für die allermeisten ist es Unterhaltung. Und wenn er nicht unterhält hat er sein Ziel verfehlt.

Es gibt keine falsche Meinung.

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Das ist ja pures Gold :smiley:

Das erinnert mich ein bisschen an die Leute die ab und zu bei Lets Plays durchdrehen, weil der Spieler das Spiel nicht „ernst nimmt“ und so abfeiert wie sie, sondern sich vielleicht über manche Momente lustig macht, die auf ihn einfach komisch wirken.

:nun:

Noch so zum Abschluss, ich kann solche Filme wie Bierfest, Voll Normal und Ballermann 6 genau so abfeiern wie ich es bei Victoria, Patterson oder A Girl that walks home alone at night gemacht habe. Je nach Situation erfüllen die alle ganz gut ihren Zweck.

Dabei ist es mir völlig egal, ob irgendwann jemand diese Filme mit seiner Meinung „besudelt“ hat.

Victoria hat mich übrigens super unterhalten und ich konnte absolut die handwerklichen Kniffe schätzen, die sie dort angwendet haben und ich fand es beeindruckend, dass sie das ganze ernsthaft als echten One-Shot durchgezogen haben.

Das alles wäre allerdings egal gewesen, wenn der Film mich ähnlich gelangweilt hätte wie Metropolis. Dann wäre (rein hypothetisch) auch Victoria ein langweiliger Kackfilm gewesen, ganz unabhängig von seiner handwerklichen Machart :wink:

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Dann sind wir da halt vollkommen anderer Meinung und da kommen wir auch nicht zusammen.
Wenn du es OK findest, dass Leute sich nicht über Filme informieren und dann enttäuscht sind, weil das Aids-Drama nicht zum Lachen war und sich dann über den Film auskotzen, haben wir vollkommen andere Ansichten.

Ich habe bereits in zahlreichen Posts geschrieben, dass ich weiß, dass ich ein eher besonderes Verhältnis zu Filmen habe im Gegensatz zu „Normalbürgern“ und dass ich das auch vollend akzeptiere. Wenn du mich nicht verstehen willst, kann ich dir auch nicht entgegenkommen.

Und nochmal: Wenn ich will, dass Filme mich unterhalten, dann guck ich mir auch nur Filme an, die auch nur unterhalten wollen. Wenn ich nur Avengers oder Transformers schaue und dann „21 Gramm“ - warum auch immer - dann hat man meiner Meinung nach als Konsument den Fehler gemacht. Und wenn man dann schreibt, dass der Film scheiße ist, weil er etwas nicht erfüllt hat, was er gar nicht erfüllen wollte, ist man halt …nunja, dumm. Und das ist respektlos gegenüber Filmen.

Ich schreib ja auch auf Amazon nicht unter Transformers 1-Sterne-Bewertungen, wo ich bemängel, dass zu wenig Gesellschaftskritik darin vorkommt. Transformers will das nicht, also pinkel ich den Filmen auch nicht deswegen ans Bein. Aus Respekt.

Es gibt aber dumme Meinungen, hinter denen schwache bis gar keine Argumente stehen und die im Fall von Amazon teilweise ins diffamierende gehen.

Eine neue Perle, gerade gefunden: „Wolf of Wall Street“ hat laut eines Users nur einen Stern verdient, weil er nicht so witzig ist wie „Die Glücksritter“. Die, weil sie lustig sind, der viel bessere Kommentar auf die Finanzwelt sind.

Ich liebe „Die Glücksritter“, ich liebe „Wolf of Wall Street“, aber beides sind meilenweit verschiedene Filme mit vollkommen anderen Ansätzen und Intentionen. Ersterer ist eine leicht derbe Komödie mit Dan Akroyd und Eddie Murphy vor dem Hintergrund von Börsenspekulationen. Letzterer eine bitterböse Satire über den Lifestyle in der Finanzwelt, erzählt in opulenten und ausschweifenden Bildern in epischer Länge.

Ich verstehe schon Spaß, glaub mir. Aber ich merke auch, wenn Kommentare bösartig gemeint sind.

Ich hab ein bisschen damit kokettiert, dass mir hier vorgeworfen wird ein Snob zu sein. Oh wow.

Ein paar Posts weiter oben schreibe ich quasi dasselbe.

Es geht mir nicht darum, dass nur anspruchsvolle Filme geil sind. Das predige ich auch schon seit dem zweiten Post hier. Aber jemanden vorzuwerfen, er sei ein Snob, ist ja so ein schöner Strohmann. Der muss genutzt werden.

Ich hab auch Ballermann 6 oder Bierfest geguckt und war genauso betrunken, wie die Hauptdarsteller. Ich hatte den Spaß meines Lebens. Trotzdem ist der Film objektiv schlechter als Victoria. Ganz anderer Anspruch, besser gefilmt, bessere Schauspieler.
Ich bin mir sicher du wirst jetzt natürlich kokettieren und sagen, dass auch das im Auge des Betrachters liegt, aber es gibt Objektivität. Wenn jemand sagt Tom Gerhardt spielt besser als die Jungs und Mädels in Victoria, dann will derjenige provozieren oder hat einen an der Waffel.

Mir nicht. Ich hab weiter oben auch schon geschrieben warum. Aber lesen tust du das anscheinend auch nicht.

Genau das undifferenzierte meine ich. Man kann Victoria oder ähnliche Filme ja nicht mögen, aber er ist in keinem Universum ein „Kackfilm“. Er ist aufwendig gedreht, gut gespielt, Langweilig kann man ihn finden, aber „Kackfilm“. Wer sowas über so einen Film schreiben würde, disqualifiziert sich in meinen Augen.