Ah. Wusst ichs doch. Wind und rote haare!
Ich mag die Argumentation nicht Weil sie auch absolut immer kommt, wenn sich irgendwer für irgendwas einsetzt, dass dann Nachfragen, Unterstellungen, Bezüge zu Handlungen vor zehn Jahren kommen, wo die Person sich auch nicht perfekt verhalten hat, meh
Happy Donut ist die beste Donut!
Außerdem ist es absolut unvorstellbar, dass ein Mensch einfach keine smarties isst! Das sind doch absolute essentials! Wie Brot quasi!
Das auch. Oftmals kommen dann provokante Unterstellungen, die schon so formuliert sind, dass sie die andere Person aus der Reserve locken sollen, damit diese ihre „Verfehlung“ eingesteht. Es wird überhaupt nicht in Erwägung gezogen, dass die Person vielleicht auch sonst ethische Prinzipien hat
Hauge nennt das wohl „What-About-ism“.
Person A: Die Todesstrafe in vielen Ländern Asiens finde ich veraltet!
Person B: Und was ist mit Folter in Guantanamo durch die USA?
Ich ansich auch, bin aber vorsichtig mit dem Begriff, weil der auch ganz schnell dazu führen kann, dass Diskussionen eine Eskalationsstufe höher steigen
Das stimmt. Aber What-About-Ism ist halt auch der Killer einer jeden Diskussion. Statt sich mit der Todesstrafe in Asien auseinanderzusetzen, Facetten zu beleuchten, zu lernen und nachhaltig Erkenntnisse zu ziehen wie man die Welt zu einem besseren Ort machen könnte, kann die Diskussion jetzt nur noch darin resultieren dass Person A) und B) sich entweder verrennen oder zu der Gemeinsamkeit kommen dass die Welt allgemein kein toller Ort ist. Supi.
Absolut! Ist einfach mühsam und verlagert die Diskussion entweder auf komplett andere Dinge oder auf die Personen und ob die überhaupt das „Recht“ haben, darüber zu diskutieren
Du hast dir also einen nach links gekämmten Seitenscheitel machen lassen, ja?
Aber hier macht’s dann schon Sinn. Wenn man ein Produkt ablehnt, weil es von Nestlé ist, sollte man da auch alle anderen Produkte davon ablehnen. Wobei man bei Ankerkraut nicht nur die Kooperation mit Nestlé an sich kritisieren kann, sondern eben auch, dass sie sich eben bei der erstbesten Gelegenheit verkauft haben.
Aber Nestlé sollte man Trotzdem durch und durch boykottieren.
Woohoo
Ich sag nichts dagegen, dass man Nestlé generell boykottieren sollte. Aber erstens wird einfach nur angenommen, dass die Person (und andere bei denen ebensolche Kommentare kamen) jetzt nur Ankerkraut boykottiert und andere Nestlé-Produkte nicht und zweitens ist es mMn schon etwas anderes, ob man sich privat mal eine Packung Smarties kauft oder ob man eine Kooperation mit einem Unternehmen hat, dieses also über den eigenen Konsum hinaus unterstützt und bewirbt.
Grundsätzlich sollte man vielleicht vieles tun. Ich finde aber nicht, dass das immer als Argument erhalten sollte, um Personen, die sich für irgendetwas einsetzen runter zu machen und ihnen ihr Engagement abzusprechen. Niemand ist perfekt und in unserer Gesellschaft ist es quasi unmöglich, immer ethisch korrekt zu leben und zu konsumieren. Wenn wir aber diese Perfektion bei solchen Debatten immer wieder verlangen, kann sich eigentlich niemand mehr für irgendetwas einsetzen und dann kann sich absolut gar nichts zum besseren wenden.
Nee ich sag ja auch nicht, dass der Kommentar gut oder nötig war. Ist ja klar, warum der Kerl das geschrieben hat.
Das stimmt, aber im OriginalPost ging’s ja darum, dass das Produkt wegen Nestlé abgelehnt wird. Wenn man sich dann aber ein anderes Produkt von Nestlé kauft, ist das ja schon irgendwie Quatsch.
Wie gesagt, das meine ich auch gar nicht. Aber wenn es um die exakt gleiche Sache geht und man dann nur Produkt A ablehnt, aber Produkt B nicht, dann macht es keinen Sinn.
Hm Ich verstehe schon was du meinst, ich würde sagen es kommt drauf an. Wenn man mit dem Argument „Nestlé ist kacke“ eine Firma kritisiert und boykottiert ist es schon naheliegend, das dann auch bei allen anderen Nestléfirmen zu machen. Ich kann aber auch verstehen, wenn da jetzt noch eine emotionale Komponente hinzukommt, dass man die Firma zuvor sympathisch fand und da persönliche Enttäuschung mit reinspielt, weshalb man jetzt nur die Firma boykottiert. Oder weil man einfach auf Produkt A besser verzichten kann als auf Produkt B. Am Ende kann und soll ja auch eh jeder entscheiden, was er konsumiert. Ich tue mich nur immer schwer damit, irgendwelche weiteren Handlungen zu „verlangen“ weil xy kritisiert, boykottiert etc. wird. Ich finde nicht, dass es sich ausschließt, Ankerkraut zu kritisieren und gleichzeitig mal eine Packung Smarties zu kaufen. Wir tun andauernd Dinge von denen wir wissen, dass sie scheiße sind, anders ist es in unserer Welt kaum möglich. Wir sollten sie dennoch kritisieren können. Das gilt für mich bei diesem Thema genauso wie bei allen anderen.
Ja das ist ja auch wieder was anderes. Gibt ja auch Leute, die z.B einfach mal auf Fix-Produkte von Maggi oder so angewiesen sind. Klar könnte man da auch immer sagen, dass es Alternativen gibt, aber manchmal in dem Moment eben nicht. Sowas meine ich dann ja gar nicht. Und anderen Leuten vorzuwerfen, was sie besser zu machen haben und was sie alles nicht kaufen sollen und bla, ist auch nicht richtig. Deswegen war mein „Nestle sollte man eh boykottieren“ von oben auch etwas dumm formuliert. Aber wenn jemand so enttäuscht und sauer wegen der Kooperation mit Nestle ist, dass er/sie dann lieber Lebensmittel verschwendet und wegwirft, anstatt sie wenigstens aufzubrauchen, dann würde ich schon komisch gucken, wenn sich die Person dann Smarties kauft Das ist in dem Fall für mich dann auch kein Whataboutism.
Ich kann doch auch fliegen ablehnen, und trotzdem Autofahren obwohl beides schlecht ist, wenn beides mit fossilen Brennstoffen passiert.
Das sind aber unterschiedliche Dinge. Um bei deinem Beispiel zu bleiben, wäre es dann bei meiner Argumentation eher so, dass jemand fliegen ablehnt aber sich dann Aktien von Lufthansa kauft.
Jetzt ist es Zeit für ein bisschen Late Night Vibes