Ein sehr spannender Podcast mit EZB-Direktorin Isabel Schnabel.
Im letzten Drittel geht es auch um Leitzinserhöhung usw.
Sie sagt dort der aktuelle Plan ist bis Q3 2022 die Anleihekäufe einzustellen und dann die Leitzinsen zu erhöhen. Natürlich immer mit der Option das anders zu machen, sollten wir jetzt zB durch den Krieg in eine Rezession rutschen.
Ich hoffe schon irgendwie, dass die Immobilienblase platzt, weil mir die Spekulationen langsam echt auf den Zeiger gehen. Obwohl die Pandemie stattgefunden hat und die Zinsen steigen, sind die Preise weiter explodiert. In 2021 sind die Preise für Wohnimmobilien um 11 Prozent angestiegen. Laut einer Analyse der Bundesbank sind Immobilien um bis zu 40 Prozent überbewertet.
Immobilien werden als Anlage gekauft/gebaut, um sie später weiterverkaufen zu können - unabhängig davon, ob jemand wirklich darin wohnen kann. Ich habe das zuletzt in einem kleineren Urlaubsort in Bayern festgestellt und von Bewohnern erzählt bekommen, dass viele Münchner hier bauen würden, aber nur an manchen Wochenenden überhaupt vor Ort wären.
Das belegen auch Zahlen der Bundesbank. Die Mieten steigen gar nicht mehr so stark (um 2,5 Prozent), die Preise für Eigentumswohnungen aber um 15 Prozent.
Auch wenn man in Europa nicht davon ausgeht, dass die Immobilienblase platzt, so ist der US-Immobilienmarkt ganz anders aufgestellt. Sagen wir es mal so: wenn dort etwas ins Wanken kommt, dann sind wir unweigerlich auch davon betroffen. Ich habe keine Ahnung wo das noch enden soll.
Es gibt sicherlich zum Teil eine Blase, aber Baugrund ist endlich, insbesondere im städtischen Umfeld und sorgt dafür, dass Preise weiter steigen werden. Und die Preise werden ja trotzdem auch zum Eigenbedarf gezahlt. Dazu kommen dann noch die extrem stark steigenden Rohstoffpreise. Die treiben die Kosten in die Höhe, aber ohne einen größeren Mehrwert zu schaffen.
Wir haben beispielsweise kurz vor den explodierenden Rohstoffpreisen gekauft und alleine basierend darauf ist bei uns der Region der Kaufpreis von neuen Immobilien um etwa 15% im Mittel gestiegen.
Gibt es bei der Analyse von der Bundesbank auch einen Median oder Mittelwert? Überbewertet „um bis zu“ ist ein recht leere Worthülse, könnte auch „um bis zu 1000 Prozent überwertet“ sein und dann eine absolute Ausnahme.
Sind die Preise inflationsbereinigt denn tatsächlich so sehr gestiegen? Ich hatte das mal zwischen den, ich glaube, 80gern und heute ausgerechnet. Der Kaufpreis auf dem Papier ist höher, aber durch die geringen Zinsen sind die Gesamtkosten letztlich ziemlich gleich. Mag mich aber natürlich verrechnet haben.
Also ein „Platzen“ bzw. ein Ruckartiges Fallen der Preise wird es meiner Meinung nach nicht geben. Jedoch glaube ich, dass wir in den nächsten Jahren viele platzende Darlehen sehen werden, von Menschen, die sich übernommen haben beim Hausbau.
Die aller meisten werden Ihre Zinsen nicht auf 20-30 Jahre festgesetzt haben und müssen daher alle 5-7 Jahre ca. neue Zinsen mit der Bank aushandeln. Und selbst wenn es dann nur um eine Erhöhung von 1% geht bedeutet das halt bei einem Darlehen von 500T auf 20 Jahre rd. 100T an Mehrkosten (mal ganz grob gerechnet). Bedeutet also noch höhere Raten für die Menschen. Und das werden sich viele einfach dann nicht mehr leisten können. Heißt das Angebot wird ziemlich stark steigen in den nächsten Jahren.
Ich glaub aber, dass die Preise in den Großstädten eher erstmal stabil bleiben werden, da die Nachfrage weiterhin ziemlich stark ist, jedoch werden wir auf dem Land fallende Preise sehen.
Ich wohne im Saarland, dort ist über ein Viertel der Bevölkerung über 65. Und die meisten alten Menschen wohnen auf viel zu großem Wohnraum. Heißt wir sollten hier in den nächsten 10-15 Jahren ein ziemlich großes Angebot an Häußern und Wohnungen sehen. Ich warte also mit einem Immobilieninvestment
Edit:
Ja selbst hier in der saarländischen Kleinstadt. Meine Eltern haben vor 15 Jahren ihr Haus für rd. 350T gebaut. Jetzt haben Sie es für 540T verkaufen können. Vor 2 Jahren wurde ein Gutachten gemacht, da war es offiziell 380T wert (aber man hätte wohl so 420T bekommen).
Davon gehe ich bei uns auch aus. In RLP auf dem Land, kostet ein neues Einfamilienhaus inkl. Grundstück 450.000 -600.000 €. Die meisten Finanzierungen laufen auf 100-110% Fremdkapital und haben eine Zinsbindung von 10 Jahren.
In 10 Jahren dürften einige bei steigenden Zinsen ein böses Erwachen erleben.
Der Kaufpreis hat in den letzten wenigen Jahren ziemlich zugelegt, aber nur die Inflation betrachtet, würde die Kaufkraft von 2006 EUR 350.000 2021 etwa EUR 440.000 entsprechend. Der inflationsbereinigte Gewinn ist mit ~22% natürlich trotzdem super.
Ja, das stimmt natürlich. Kommt dann aber sehr individuell darauf an, wie die Besitzer mit dem Haus umgegangen sind. Kann ja auch sein, dass schon während der Zeit einiges an Geld an Renovierung oder Wertsteigerung geflossen ist.
Es gibt auch zb 75% Darlehen als Baufinanzierung über den Bausparvertrag (Annuität wird durch den Vertrag komplett getilgt, nach 10 Jahren wird nur der Bausparvertrag abbezahlt) - Zinsbindung quasi 30 Jahre
und 25 % normales Annuitäten, da es aber nur 25% der gesamt Summe sind, sind Zinssprünge nicht dermaßen gravierend. Sondertilgung bauen auch rein die Annuität ab, die 75% bleiben unberührt.
Es gibt da zahlreiche, auch langfristig Bindungen, GERADE weil der Zins so günstig war das es nicht günstiger gehen konnte, es gab ja schon 1% Zinsverträge, gehe ich eher davon aus das viele sich das langfristig gesichert haben, gerade aufgrund der Subprime Krise in den USA und die Folgen daraus = Absicherung.
Die Paläste die ich immer nur sehe, da gehe ich eher davon aus das die Summe immer auf 2 Einkommen kalkuliert ist, bricht eins weg (Scheidung, Krankheit, Arbeitslos) dann gibbet Probleme.
Aber seit 2007 (meine Meinung) und der Vielzahl an Kreditbauoptionen werdne die wenigsten 100% Annuitätendarlehen haben.
Persönliche Erfahrungen in meinem erweiterten Bekanntenkreis
Wer hat denn einen so großen zuteilungsreifen Bausparvertrag mit weniger als sagen wir mal 2% Zinsen für das Darlehen? Der muss ja erst vor kurzem abgeschlossen worden sein und dann schon komplett befüllt werden. Das werden die meisten Menschen finanziell nicht hinbekommen haben. Viele haben (wenn nicht aufgrund zu hoher Guthabenzinsen bankseitig gekündigt) noch etwas ältere Verträge mit 4-6% Darlehenszinsen, die sich aber natürlich aktuell nicht lohnen und die Darlehen aktuell nicht genutzt werden
Und wenn man ohne Bausparvertrag seinen Zinssatz für 20 oder sogar 30 Jahre festsetzen will hat man mit Glück, einem guten Eigenkapitalanteil und dem passenden Zeitpunkt in den letzten ein zwei Jahren vielleicht knapp unter 2% bekommen. Da aber alle davon ausgingen es bleibt erstmal so oder viele Haukäufer/-bauer nicht so die Ahnung von dem Thema haben (geschweige denn genau wissen was die Subprime Krise war) werden die meisten das nicht gemacht haben. Und die bekommen dann in wenigen Jahren Alpträume, wenn sie die Zinserhöhung auf ihren Darlehen sehen.
Selbst ein normales Haus kostet doch oft schon in Richtung 500T, wenn es keine Bruchbude ist und nicht irgendwo im nirgendwo steht. Und für 500T brauchst du schon zwei Gutverdiener, von denen wie du sagst auf keinen Fall jemand wegbrechen darf. Da ist selbst Elternzeit schon ne starke finanzielle Belastung. Und die Zahl der überdurchschnittlichen Doppelverdiener ist halt auch endlich.
Das seh ich halt bei Privatleuten komplett anders.
Da traust du den Leuten aber eine Menge zu Ich glaube mindesten 1/3 aller Baukredite sind sehr auf Kante geplant und Zinsbindung kostet extra da gehen viele sicher das Risiko ohne ein.
Nein, du gehst zur Bank und sagst z.B. ich hab 500 Eur mtl. zur Verfügung. Die geben dir dann z.B. 100.000 Eur Kredit. Dann schließt du zwei Verträge ab.
100.000 Eur auf 10 Jahre mit festen Zinssatz Xy, d.h. du bezahlst von den 500 sagen wir 100 Eur jeden Monat Zinsen auf die 100.000 (nur die Zinsen ohne den 100.000 abzubezahlen). (sind Beispiele, aber jeden Bank rechnet dir die verschiedene Finanzierungsmöglichkeiten aus)
die 400 EUR die überbleiben, kommen in den 2. Vertag, das ist der Bausparvertrag. der hat eine Höhe von 100.000 Eur. mit den 400 Eur monatlich wird der in 10 Jahren zu Teilungsreif. vertraglich wird versichert das Bausparvertrag an die Bank abgetreten wird,
Was passiert nun nach 10 Jahren ?
Der Bauspar Vertrag kommt zur Auszahlung löst die Annuität ab.
Die 100 Eur Rate fällt weg, du hast also 100 Eur mehr zur Verfügung.
Die Tilgungsphase deines Bausparvertrages beginnt, meist ein bischen mehr als die Befüllungsrate (dafür hast du die oben genannten 100 Eur)
und bis die Tilgung durch ist ist alles festgeschrieben. Zinsen,Rate.
Man muss kein fertigen Bausparvertrag haben.
Und das machen hier (bei mir) viele, denn es ist komplett sicher gegenüber Annuitäten. Ich kenn kein der 100% Annuität macht, bei der Variante wiest du genau in Xy Jahren ist abbezahlt, komme was wolle.
Also meine Freundin und ich haben letzten Jahr ein Haus gekauft (Preis: 550.000€, für unsere Region recht „günstig“). Das wird zu 100% über zwei Kredite finanziert. Ein klassischer Annuitätendarlehen über 320.000€ (Zinssatz 1,35%). Und ein Bausparvertrag über 230.000€ (Zinssatz 0,85%). Beide Zinssätze sind festgeschrieben über 15 Jahre. Eigenkapital hatten wir auch, das haben wir aber fast komplett für die Kaufnebenkosten (Grundsteuer, Notar, etc.) gebraucht.
Nach 15 Jahren: Muss der Rest vom Annuitätendarlehn neu finanziert bzw. bezahlt werden. Der Bausparvertrag wandelt sich in einen Kredit um (keine Ahnung wie das fachlich heißt). Der Zinssatz ist da festgeschrieben auf 1,6% für den restlichen, nicht angesparten, Betrag. Dann auf 10 Jahre.
Unser Ziel: Die nächsten 15 Jahre über Sonderzahlungen den Annuitätendarlehen so weit wie möglich abbezahlen (am besten so das am Ende weniger als 100.000€ über bleiben). Wir können da max. 16.000€ pro Jahr über Sonderzahlungen abzahlen.
Ich habe dann selbst noch einen Bausparvertrag über 100.000€ den ich damals nach dem Berufseinstieg abgeschlossen habe. Da liegt der festgeschriebene Zinssatz bei 1,8%. War mein Glück. Da ist noch nicht so viel drin weil ich nur 50€ pro Monat einzahle aber immerhin hat man sich den Zinssatz gesichert der wird dann vermutlich noch irgendwann wichtig.
Alle Angaben ohne Gewähr. Ich gebe zu, dass das alles ganz schön komplex ist. ABer der Onkel meiner Freundin ist selbst in der Immobilienfinanzierung. Mit dem hatten wir auch verhandelt aber der konnte uns kein besseres Angebot machen und meinte wir sollen sofort unterschreiben. Der meinte damals schon, dass die Zinssätze steigen werden und wir mit dem Modell gut beraten sind.
wobei du, soweit ich mich erinnere, nach 10 Jahren kündigen kannst (falls Zinsen billiger wären als 1.35%). bzw. komplett abbezahlen dann.
die 5% Sondertilgung ist heute ja Standard, aber die muss man dann auch haben weil gerade die ersten Jahre fehlt ja meisten Geld (sonst hätte man ja ne kleiner summe als Kredit genommen) . Es sei denn man erbt
Ok jetzt weiß ich was du meinst.
Ist natürlich clever und man hatte Glück, wenn man sowas in den letzten beiden Jahren abgeschlossen hat, aber Stand heute würde das doch keine Bank mehr machen, zumindest nicht zu so geringen Zinssätzen.
Wow, das sind ziemlich gute Zinssätze. Da habt ihr nen super Zeitpunkt erwischt.
15 Jahre sind lange und da kann viel passieren. Die 1,6% sind dann wahrscheinlich auch super, aber das bedeutet auch dann ein paar Zehntausender mehr an Kosten über die restlichen Jahre.
Wenn das klappt ist das das Beste, was ihr machen könnt, da dieses Darlehen wahrscheinlich dann bei weit mehr als dem jetzigen Zinssatz liegt. Aber solche Sonderzahlung muss man sich auch erstmal leisten können zusätzlich zu den wahrscheinlich nicht geringen Raten. Das können nur zwei Gutverdiener und davon gibts halt nur endlich viele
Das klingt auch super. Ggf. lohnt es sich dann sogar das Annuitätendarlehen nach den 15 Jahren direkt damit abzulösen, da die Kosten geringer als die Zinsen sind, die euch dann in Rechnung gestellt werden.
Scheint mir so, als hättet ihr alles richtig gemacht
Ja wir haben das große Glück, dass meine Freundin bei ihren Eltern im Keller wohnt. Wo ich seit letztem Jahr auch wohne. Aber mit eigener Eingangstür, Bad und Küchenzeile. Wir zahlen dafür nichts und können quasi 100% unseres Gehalts aktuell in die Renovierung stecken (was ein riesen Luxus ist).
Ja und an der Stelle dicke Probs an die Sparkasse wir waren bei verschiedenen Banken und keine hat uns so eine Sicherheit vermittelt wie die Sparkasse. Ich hatte auch das Gefühl die wollten das undedingt mit uns machen. Die Volksbank wollte z.B. dass wir das Haus von den Eltern meiner Freundin beleihen, obwohl wir mehrfach gesagt haben, wir wollen das alleine machen ohne unsere Eltern finanziell mit ins Boot zu holen.
Im Großen und Ganzen haben wir glaube ich wirklich Glück gehabt. Das selbe dieses Jahr wäre vermutlich deutlich teurer geworden.
Uns hat unser Finanzberater explizit von längerer Zinsbindung als 10 Jahren abgeraten. Die Sondertilgung sollten wir im ersten Kredit nicht einplanen, sondern dann lieber direkt die Rate ändern. Bei der Restschuld, den Wert des Hauses und den Beamtenstatus meiner Frau wäre es wohl ziemlich unwahrscheinlich, dass der Zins für den Anschlusskredit enorm hoch ausfallen sollte. Aber falls die Zinsen sehr stark steigen sollten, können wir bis zu fünf Jahre vor Auslaufen des Kredits die dann aktuelle Zinsrate sichern.
Wir haben aktuell einen Zinssatz von ~0,8%. Wenn bei dem Anschlusskredit der Zinssatz ~2 % betragen würde, wäre die Rate etwa EUR 100 höher. Bei 5% würden wir etwa EUR 300 mehr bezahlen, was natürlich nicht schön, aber auch noch locker bezahlbar wäre.