Hallo liebe fußballbegeisterte Bohnen und Bohninnen,
die rege Debatte in der Bohndesliga-Ausgabe vom 27. Spieltag 15/16 hat mich darüber nachdenken lassen, wie unser geliebter Fußballsport gerettet werden kann - und ob er überhaupt gerettet werden muss.
Dazu möchte ich eure Meinungen hören und eine ruhige, produktive und sachliche Diskussion anstoßen!
Welche Probleme machen eurer Meinung nach das aktuelle System (1., 2., 3. Bundesliga, Euro League, Championsleague, DFB-Pokal) ungerecht oder aus anderen Gründen schlecht?
Welche Alternativen könnt ihr euch vorstellen (und welche Probleme können wiederum dort eintreten)?
Welche Akteure gibt es und welche Interessen haben sie? (Fans, Fernsehsender, Traditionsvereine, Vereinsbesitzer/Anteilseigner, UEFA, usw.)
Bitte achtet darauf, längere Texte übersichtlich zu strukturieren und Wiederholungen zu vermeiden!
Nun, das zentrale Problem ist das die europäischen Spitzenclubs trotz der wirtschaftlichen Dominanz der Premierleague konkurrrenzfähig bleiben wollen. Da es für sie unrealistisch ist die nationalen Einnahmen insgesamt auf das englische Niveau zu steigern, fordern sie eine Top lastigere Verteilung, damit sie mithalten können. Solange es stark föderalisierte Strukturen im europäischen Fußball gibt wird sich daran auch nichts ändern.
Die Lösung ist recht einfach:
Eine europäische Superleague strukturiert nach dem Vorbild der amerikanischen Profiligen (z.B. NFL), mit 34 festen Franchises und einem Salary Cap und Draft, wobei die ausbildenden Vereine der nationalen Ligen entsprechend der Draftposition ein feste, großzügige Entschädigung bekommen.
Leicester gewinnt wahrscheinlich die Englische Meisterschaft. England spielt schlecht in CL obwohl sie unfassbar viel Investieren. Bayern ist Deutschlands Krösus obwohl sie nicht von Ligastart dabei waren. Bayern ist eine der erfolgreichsten Mannschaften der Welt und die einzige ohne Schulden/Scheich die regelmäßig CL spielt. Mit ein bißchen Glück wird Dortmund die zweite sein.
Ich muss sagen Deutschland steht Fußballerisch so gut wie selten dar obwohl andere Länder bessere Vorraussetzungen finanzieller Art besitzen. Dazu kommt das uns der Internationale Blick zeigt das dummes Investieren nicht zum Erfolg führt.
Ich find es gefährlich wenn dauernd über die 50+1 Regel diskutiert wird, zumal meist von Vereinen die ähnliche/bessere Startbedingungen hatten wie München, und dabei komplett außer Acht gelassen wird was für eine Ausnahmeerscheinung die Deutsche Bundesliga ist. Weise da auch gerne auf 1860 hin welches derzeit ein erschreckendes Beispiel abliefert (oder zu Teilen der HSV/Kühne).
Wenn wir in Deutschland nicht die GEZ (wiederhole mich) hätten bin ich mir sicher das wir Vermarktungstechnisch bei weitem nicht so eine Lücke zur Premierleague aufweisen würden wie es derzeit der Fall ist.
Natürlich können wir von Salary caps träumen damit alles “fairer” wird aber die Realität hat gezeigt das Bayern damals aus ihrer Finanziellen Not eine Tugend gemacht hat und sich alles selber erarbeitet hat und einige Vereine vll mal selbiges tun sollten anstelle täglich zu Argumentieren das dies ja heutzutage nicht mehr Möglich wäre. Eine These die wahrscheinlich damals schon behauptet wurde.
@Gwyn und wer soll jedes Wochenende durch Europa jetten um diese Vereine spielen zu sehen ? Die Leute die sich schon jetzt nicht mehr die Tickets in England leisten können ?
Also Abschließend muss ich sagen das ich nicht glaube das eine Reformation nötig ist bzw. garnicht möglich. Europa ist halt nicht ein Land wie Amerika, da ist es umso schwieriger alle unter einen Hut zu bekommen.
Wenn man davor redet, dass man den Fußball retten möchte würde ich gerne wissen: Retten vor was? bzw. Was der erstrebenswerte Zustand laut eurer Meinung wäre? Als mehr oder weniger neutraler Zuschauer muss ich nämlich sagen, dass wir noch nie so qualitativ hochwertigen Fußball wie aktuell erleben durften. Das einzige was mich nervt ist das ganze Gehabe darum.
Eben, in England werden Milliarden investiert, aber sportlich hat man wenig Verbesserung gehabt. Da muss auch die fachliche Kompetenz her sowie, ganz wichtig: Nachhaltigkeit! Im Falle dessen, das z.b. der Investor abtritt aus finanziellen Gründen könnte bei schlechtem Wirtschaften und Spielen auf Pump für den Verein tödlich werden. Daher mache ich mir wenig Sorgen, das England Deutschland dauerhaft abhängen wird.
Das einzige Problem was ich momentan sehe, ist das man sich über Mannschaften wie Leicester freut, weil sonst in der Regel die gleichen Vereine immer Meister werden. Wird auf Dauer langweilig. Die Schere geht, welch bekanntes Problem in der gesamten Welt auch in ihrer Allgemeinheit, weit auseinander.
falsch. es geht vereinen wie bayern, real, barca oder eben auch manutd um bestandswahrung und um nichts anderes. die vier gennanten vereine stehen wirtschaftlich über allen anderen und zumindest drei davon zeigen das auch jährlich in der CL. manutd erlebt in den letzten jahren in der BPL, was es bedeutet, wenn andere vereine finanziell aufschließen können und diese entwicklung wollen bayern, barca und real gar nicht erst zulassen, während manutd gerne seinen alten status so zurückholen will.
eine superliga sorgt also keineswegs dafür, dass vereine wie bayern “konkurenzfähig” bleiben, sondern einzig und allein dafür, dass man bei diesen vereinen noch mehr gesicherte einnahmen hat.
eine liga nach amerikanischen vorbild ist nach europäischem recht überhaupt nicht möglich. ganz davon abgesehen, dass sie auf grund der lang verwurzelten ligen- und vereinsstruktur vermutlich unter den zuschauern in den ersten zwei generationen kaum angenommen werden wird.
Dieses amerikanische Modell ist eine Alternative, aber die Umsezung wäre alles andere als “recht einfach”:
Welche Städte/Vereine werden zu diesen Franchises?
Gehört der Kampf um Auf- und Abstieg nicht essentiell zu unserer Fußballkultur?
Wíe kommen die Talente zum Draft? Unser Nachwuchs spielt in Vereinen und nicht an den Colleges wie in den Staaten.
Will Fußballdeutschland ein Play-off-System?
Usw.
Richtig. Ich halte nicht viel von diesem Bild des Schreckgespensts Premier League, dass hier in Deutschland gerne gezeichnet wird und das als Argument für fast alles herhalten muss. Mal ganz polemisch formuliert: Wenn man sich die aktuelle Saison anguckt, macht die englische Liga in Bezug auf Spannung und Ausgeglichenheit wohl doch irgendwas richtig.
Das grundsätzliche Problem hatte Tobi in Bohndesliga ja schon dargestellt. Sportlicher Erfolg bringt Geld, Geld bringt langfristig sportlichen Erfolg, und irgendwann kann gute sportliche Arbeit einfach nicht mehr wirtschaftliche Nachteile wettmachen und die Schere geht immer weiter auf. Je nach nationalen und internationalen Wettbewerb ist diese Entwicklung schon unterschiedlich weit.
Es gibt aktuell keinen Mechanismus um den entgegenzuwirken. Zum einen fällt mir keiner ein (das amerikanische Modell hat seine eigenen Probleme und zementiert letztlich nur die aktuelle Situation), zum anderen würden sich die aktuellen Platzhirsche, ohne die es nicht geht, dem widersetzen.
Oder machen nur sehr viele etwas falsch wodurch Leicester profitiert ? Wodurch sie in Cl nix reissen ? und wahrscheinlich auch bald aus der Euroleague raus sind ? Sehe die Ursachen für Spannung und Ausgeglichenheit nicht darin das sie es richtig machen sondern darin das sie es falsch machen.
Überleg dir mal Bayern und Dortmund würden so schlecht spielen wie Englische CL Teilnehmer … wow Bundesliga extrem Spannend.
Eine gute Regelung finde ich, dass man nur das Geld ausgeben darf, was man (über den Fußball) eingenommen hat. Das gibt es meines Wissens schon, aber vielleicht sollte man das ausbauen und strenger kontrollieren. Dadurch hätte man erstmal Konzerne und chronische Überschuldung vom Tisch.
Dann würde ich die Champions League wieder zu der machen, also dass nur Meister und evtl. noch Vizemeister dabei sind. Dadurch ist wieder mehr “Musik” und Geld in der Europa League.
Dann würde ich mich für einen sozialen Anteil der Prämien aussprechen, der für jede erreichte Runder immer leicht höher wird. Dieser Anteil wird dann auf die Liga, zwangsweise in die Jungendausbildung gesteckt, sodass die jeweilige Liga vom Weiterkommen eines Vereins profitiert und die Schere nicht auseinander geht, ähnlich wie bei den Fernsehgeldern, wo man anhand der Platzierung einen Teil bekommt.
Gehaltsobergrenze finde ich nicht richtig, weil ich einem Profi nicht vorschreiben will, wieviel er wert ist und keinem Verein sagen will, was er bezahlen darf. Das sollen sie mal schön selbst machen und wenn man für einen Spieler 100 Mio. ausgeben will, ist denen auch nicht mehr zu helfen…
Was die Idee mit Liga nach amerikanischem Vorbild angeht, bin ich streng dagegen. Denn da gibt es weder Auf- noch Abstieg, soweit ich das weiß. Und auch, dass einer (!) ein Team “besitzen” kann…nee.
Ich weiß nicht, ob es Untersuchungen dazu gibt, aber um den “Menschenhandel” von jugendlichen Talenten über den ganzen Erdball abzuschwächen, wäre eine Quote von Nicht-EU-Ausländern im Kader zu überlegen.
Ich weiß auch nicht was aber irgendwas muss passieren.
Ich sehe dass wie in Bohndesliga, die Bayern werden auf Jahre hinaus die Meisterschaft gebucht haben und das interessiert mich dann einfach nicht mehr. Ich schaue schon seit letzter Saison kaum noch Spiele weil es doch eh schon klar ist wie es am Ende ausgeht. Bayern wird meister.
Und mit spannendem Abstiegskampf braucht mir auch keiner kommen. JA ist gut und schön, aber am ende kucke ich um zu sehen wer gewinnt und nicht um zu sehen wer verliert.
Und mit amerikanischem Vorbild braucht mir auch keiner zu kommen. Sobald hier der erste Verein als “Franchise” bezeichnet wird kotze ich ins essen und habe unter Garantie mein letztes Spiel geschaut. Allein dieser Begriff im Zusammenhang mit Sport ruft in mir soviel Hass hervor! Dann gibts für mich eben nur noch alle 2 JAhre EM oder WM, der Rest ist dann nicht mehr interessant für mich. Es ist nicht so dass mir nichts einfiele was ich Samstag oder Sonntag mittag sonst tun könnte. Angewiesen bin ich auf die Bundesliga nicht und wenn das so öde bleibt wie aktuell dann wirds das halt für mcih gewesen sein mit Vereinsfussball.
Finde das wäre ein ziemlich vernünftiger Ansatz. Und die 100 Millionen für einen Spieler müssten dann auch erst einmal durch den Verein eingenommen werden, da würden dann wohl diese absurden Summen auch wegfallen.
Eine Superliga würde im Endeffekt nur die Schere weiter auseinander gehen lassen. Das amerikanische System kann man hier in Deutschland wohl vergessen. Ich kenne mich da nicht aus und ich denke 80% meines Fußballumfeldes auch nicht. Denke nicht das sowas von den Leuten angenommen wird.
Den Ansatz von Hirschi finde ganz interessant. Erst dachte ich auch an eine Obegrenze für einen Transfer, gestaltet sich dann aber etwas schwierig wenn ein Höwedes dann den gleichen Marktwert wie ein Boateng hätte.
Trotzdem muss doch etwas verändert werden. Es kann nicht sein, dass (in der Theorie) ein Spitzenclub wie Bayern einfach den gesamten Markt aufkaufen könnte. Am Ende würden die aktuellen Topbclubs sich eh dem widersetzten, wenn man ihnen die finanziellen Vorteile wegnehmen würde, was auch ihr gutes Recht ist. So bleibt nur zu hoffen, dass die Euro league wertiger und somit finanziell lukrativer gemacht wird.
Ein Franchise-Modell scheitert doch schon an den beteiligten Vereinen. Während Vereine wie Liverpool zugucken müssten, würden dann neureiche, historisch aber kaum bis wenig bedeutende Teams wie ManCity oder gar RB Leipzig, den Zuschlag bekommen. Oder kleinere Sensationen à la Leicester…
Dazu kommen dann noch zig andere Gründe…
Und überhaupt - möchten die Vorsitzenden eine Superliga nach US-System? In der der letzte des Vorjahres den besten Nachwuchsspieler bekommt? Das ist doch gänzlich gegen das Ziel der Gewinnmaximierung. Die besten Talente zum besten Verein, der am Besten 10 Jahre in Folge Meister wird. Auch auf diesem Niveau würde es doch nur darauf ankommen wer die meiste Kohle hat und es schafft sie halbwegs sinnvoll einzusetzen. Wenn Scheich XY die Tasche mal richtig öffnet, guckt auch Rummenigge wieder aus der Wäsche. Es sei denn, der FC Bayern verhökert sich nach Katar - dort ist man ja bereits dicht vernetzt…
Langfristig wäre aus meiner Sicht der einzige Unterschied, dass Bayern & Co sich nicht mehr über sowas wie Mainz oder Freiburg echauffieren müssten, die finanzstarken Konzernmannschaften die Ligaplätze wegnehmen. Stattdessen würde man halt 2 Mal pro Saison gegen Real, Barca,… spielen. Diese Spiele sind ja das Besondere, sowas wie Bayern gegen Real gibts ja nicht jedes Jahr!..Naja, also gut, nach Schnitt in den letzten 17 Jahren gibts das Duell tatsächlich jährlich, aber dennoch - voll der Burner!
Alles so lassen wie es ist. Sky die Rechte wegnehmen und den Vereinen erlauben sich selber zu vermarkten. Dieser ganze unnötige scheiß mit England. Man sieht doch, was das bringt: Die teams kaufen sich einfach irgendwelche Spieler, haben ne Mannschaft ohne Teamgeist aber dafür oller Stars. Ein Underdog wird völlig zurecht Meister während die Topclubs International ausgelacht werden. Da gibts nichts zu befürchten. Irgendwann sehen auch die SPieler ein, dass man in England zwar gutes Geld macht aber sportlich gar nichts erreichen wird. Zudem ist die Premier League auch sehr sehr auslaugend und damit sinken die Chancen für die Nationalelf.
Eine Superliga kann sich doch kein Fan reinziehen. Wer soll denn da durch Europa reisen jede Woche?
Ich wäre für ein Salary Cap wie in den US-Profiligen merh auch nicht. Es geht bei diesem Superliga Gefasel von Rummenigge ja eh nur darum wie man sich die Gelder sichert ohne vom Zufall beeinflusst zu werden. Deswegen ja auch die Setzliste nach der Gruppenphase, damit man weiter in die Zukunft planen kann.
Gebt den Vereinen eine Obergrenze bezüglich Gehalt und es sind eventuell andere Faktoren bei einem Verein ausschlaggebend. Weil es den Spielern doch egal ist wie hoch ihre Ablöse ist (außer Ronaldo vielleicht), den geht es doch dann darum ob sie in DE 4 Millionen verdienen und in der PL 10 Millionen. Wenn alle UEFA Vereine aber insgesamt nur 50 Millionen pro Jahr für Spieler ausgeben dürfen (Gehalt) ist es völlig egal wie viele Ablösen man zahlen könnte. Die Topstars wollen schließlich auch ihr Geld verdienen und wenn SIe das in ManCity nicht können weil die eben an der Obergrenze sind dann geht man woanders hin.
Eventuell auch über eine Obergrenze für Ablösen nachdenken oder so etwas.
Bei diesem System kannst du den nationalen Profi-Fußball dann beerdigen. Die Talente von Vereine aus Deutschland können also gedrafted werden und man bekommt dann eine tolle Entschädigung. Welchen Anreiz hat man dann als Verein noch, wenn die besten Spieler am Ende sowieso nur in die Liga mit dem großen Wettbewerb und Geld wollen. Ein Draft-System ist hier in Europa nicht umsetzbar. Zu Mal die 34 Franchises ihre Jugendarbeit/Investitionen einstellen müssen.
Verträge der Spieler werden dann mit der Liga geschlossen und auch die Vereine müssen sich in so eine Liga erstmal einkaufen. So ist eben das System - da wird nicht einfach der genommen, der gerade passt.
das Problem ist: Wie will man die Obergrenze auf breiter Ebene ansetzen? Absolut unmöglich. Selbst wenn du utopischerweise in ganz Europa nur maximal 5 Millionen verdienen würdest, wandern die Ronaldos eben in die USA oder nach China. Global ist das ganze Unterfangen dann nochmal unrealistischer. Setzt man einen Salary Cap etwa nur in der Bundesliga fest, geschieht das gleiche Phänomen eine Ebene kleiner, die Top-Spieler gehen eben in andere Ligen, wo mehr gezahlt wird im Spitzenbereich.
Von Konflikten mit dem Arbeitsrecht jedes einzelnen, betroffenen Landes mal abgesehen.
Ich sehe Salary Cap auch als falsches Mittel an. Es schützt die Clubs vor sich selbst und Profis, die zu viel verlangen. Aber wo sind wir hier?! Man kann doch als Club mal sagen: Nö, das können/wollen wir nicht zahlen. Aber dafür kannst du bei uns A, B und C. Hast die Vorteile X, Y, Z.
Wie Alex5ch und ich schon sagten, ist es besser die Einnahmen so zu regulieren, dass nicht wenige Clubs mit den Millionen umsich werfen können, etwa “Financial Fairplay” usw.