Superliga & Co.: Reformation im europäischen Profifußball notwendig?

zumal salary caps dann über andere wege umgangen werden … so wie Financial Fairplay schon heute.

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Ich sehe Salary Cap auch als falsches Mittel an. Es schützt die Clubs vor sich selbst und Profis, die zu viel verlangen. Aber wo sind wir hier?! Man kann doch als Club mal sagen: Nö, das können/wollen wir nicht zahlen. Aber dafür kannst du bei uns A, B und C. Hast die Vorteile X, Y, Z.
Wie Alex5ch und ich schon sagten, ist es besser die Einnahmen so zu regulieren, dass nicht wenige Clubs mit den Millionen umsich werfen können, etwa “Financial Fairplay” usw.

Je mehr ich darüber nach denke desto interessanter finde ich die Idee einer Superliga. Da können dann alle Geldgeilen und Querfinanzierten Vereine rein und wenn gleichzeitig eine Liga für die kleineren Vereine aufgemacht wird hat man es schön getrennt in Kunst/Kommerzfußball und Nostalgie/Leidenschaftsfußball. Denn wenn ich so zurück denke die geilsten Spiele die ich die letzten Jahre gesehen hab waren Bielefeld-Dresden und Bielefeld-Dramstadt in der Abstiegssaison der Arminia. Und auf der anderen Seite sind 90% der Bayern und mittlerweile auch der Dortmundspiele stink langweilig. Jetzt so aus rein Zuschauertechnischer Sicht wäre das ne cool Lösung.

Das Problem an Dingen wie Financial Fairplay ist doch, dass es den großen nichts bringt, also werden sich immer Schlupflöcher finden und im Zweifel gibts immer mal irgendein Bauernopfer um dem “Fan” zu zeigen: “Siehste, wir machen was!”. Dass das Bauernopfer dann der Vizemeister von Armenien oder der Pokalsieger der Färöer…egal. Solange die Entscheider davon profitieren, wenn Scheich X, Waffenhändler Y oder Industrieller Z mit Geld um sich schmeißen, wird sich da auch nichts ändern.

Ich glaub das ist den Teams ziemlich wurscht - der Zuschauer soll lieber den TV Markt stärken, als sein Geld in die Reisebranche zu stecken…

Zunächst einmal sind es nur die top ~400 Spieler die in der Superleague spielen würden, vermutlich weltweit, da bleiben also mehr als genug Spieler für alle anderen Liegen. Die ausbildenden Vereine würden durch die Draft-Prämie belohnt und die Ausbildung auf diese Weise finanziert, darüber hinaus wird ein Verein der viele Spieler platzieren kann es deutlich leichter haben, neue Spieler für sich zu gewinnen, da diese die gute Ausbildung zu schätzen wissen.

ist imo einfach naiv und nicht umsetzbar. Echtes FFP wirst du in der Realität nicht umsetzen können.

Wir sind da alles von Gier geprägt ist. Ohne feste Regularien wird das nichts.

Ab welchen Alter sollte denn dann die draft eligibility sein? Mit großer Wahrscheinlichkeit spielen diese Spieler meist eher noch in der A-Jugend oder zweiten Mannschaft. Nur die wenigstens spielen schon in der Profimannschaft. Wo bekommen diese Mannschaften die Talente her? Läuft es dort weiterhin nach dem Prinzip Scouting/Abwerben/Entwickeln oder gibt es ein gesonderten Draft? In den US-Ligen wird z. B. in der Junior Hockey League gibt es auch solche Drafts - im College Football ist ja anders.

Nächster Punkt ist, dass die Spieler dann gedrafted werden. Und dann? Gehen die Spieler gleich zu den SuperLeauge Teams und werden fürstlich bezahlt oder werden nicht fertige Spieler weiter bei dem Verein geparkt - oder sogar an ein anderes “Farmteam” abgegeben?

Müssen die gedrafteten Spieler aus der nationalen Liga überhaupt wechseln oder erwirbt das Team auch nur das Recht an den Spieler in der Liga? Könnte also auch sagen: “Nein, ich habe kein Interesse”?

Also das sind schon ziemlich viele Fragen und Umstände, die eben im US-amerikanischen System funktionieren sich aber nicht in Europa in einem bestehenden System transferieren lassen.

Für mich stellt sich eine viel größere Frage: Müssen wir unsere ganze Bundesliga (und teilweise auch die zweite) “opfern”, damit 2-3 Vereine pro Jahr ein paar Spiele mit den ganz großen spielen dürfen? Ticketpreise, Fernsehübertragungen, Zusammenfassungen, Anstoßzeiten, 50+1-Regel etc. - Alles wird im Moment in Frage gestellt. Und wofür? Damit Bayern, Dortmund und irgendein anderer Verein aus Deutschland ab und zu gegen Real, ManU und Konsorten antreten. Ist es uns das Wert? Mir nicht. Ich bin Dortmund-Fan und ich genieße es auch meine Jungs in der CL zu sehen und auch sonst gucke ich mir das gerne an, aber es ist für mich eher das Fast Food des Fußballs. Frag doch mal die Dortmundfans: Die meisten können dir erzählen, welchen Platz man 1994 gemacht hat, wann man den DFB-Pokal gegen die Werder geholt hat und wie die letzten drei Spiele gegen die Eintracht gespielt wurden. Aber wer weiß noch wie man wie die CL-Saison 99/00 gelaufen ist?

Und das ist ja noch für den glücklichen Fall, dass man oben mitspielt. Was ist mit den Fans der Vereine, die nie oben eine Rolle spielen? Auch die Fans müssen Montagsabends ins Stadion, 20€ fürn Stehplatz bezahlen in einem Stadion, welches unbedingt 17 Ermüdungsbäder haben muss, damit Herr Robben seinen Sack in… lassen wir das…

Ich wäre viel glücklicher mit einer Liga, in der 18 Vereine halbwegs kompetitiv gegeneinander spielen, wo die Fans noch gerne ins Stadion gehen, die Spieler und die Trainer sich noch mit ihren Fans identifizieren können anstatt noch einen weiteren Wettbewerb für einen noch elitäreren Kreis draufzudübeln und die Fußballkultur mit Füßen zu treten. Und wenn man dann in der Vorrunde der CL ausscheidet guck ich mir einfach ManU in der Glotze an und weiß übermorgen nicht mehr wie es ausgegangen ist… Amen!

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Das war viel " ich hasse Bayern und ihre Spieler" und “nur wir Dortmund Fans lieben unseren Verein” aber irgendwie wenig zum Thema.

Na die CL ist schon ein Leckerbissen, zumindest solange auch der sportliche Wettbewerb im Vordergrund steht und nicht Geldbschaffung für die ohnehin reichen Clubs. Eine Setzliste für die K.O. Runde führt das ja ad absurdum.

wer lesen kann ist klar im vorteil. er hat ganz klar dargelegt, warum die großen vereine seiner ansicht nach eben nicht noch mehr geld brauchen (auch dortmund). ob das zum thema passt, kannst du natürlich selbst entscheiden…

findest du? für mich hat die cl die letzten jahre extrem an attraktivität eingebüßt, da eh immer die selben teams in der ko-phase dabei sind. deswegen schau ich mir die spiele auch meistens erst ab dem halbfinale an.

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Naja das liegt ja daran das die uefa mittlerweile aus allen Ländern diverse Listen befüllt und somit halt auch (wie vll nächsten jahr Hertha) viel “Kannonenfutter” in der Gruppenphase dabei ist. Ne Auslosung der Gruppenphase ohne Lostöpfe könnt ich mir Interessant Vorstellen. Würd aber dazu führen das es ne Todesgruppe gibt mit ggf. den Top 4 und ne totale Gurkengruppe.

Ich frage mich ja sowieso, wo jetzt der Reiz an großen Namen ist. Als Fan von Mainz interessieren mich Spiele gegen Bayern kaum, den Sieg vor ein paar Wochen hatte ich fast verpasst… Ein großer Name ist für mich nicht gleichbedeutend mit großen Momenten. Eines der Highlights meiner Fanlaufbahn (abgesehen von den Aufstiegen) war z.B. das zweite Europacupheimspiel damals 05/06 gegen Keflavik in der Frankfurter Arena. Die Freude nach dem Sieg, wie dann auch die isländischen Spieler trotz Niederlage mit vor die Fantribüne kam und die Humba mittanzen wollten…das war für mich einfach magisch und ist ein Moment, den ich nie vergessen werde. Ebenso die kleine Gruppe isländischer Fans, die sehr aktiv Stimmung machten oder als es beim Rückspiel (ärgert mich noch immer, dass ich da trotz günstigem Angebot vom Verein nicht mit bin) einen Wechselgesang zwischen Keflavik- und Mainz-Fans gab…
Das kann mir einfach kein Topspiel bieten, obwohl wir z.B. in den letzten Jahren auch 3 überraschende Siege gegen Bayern hatten

Ich beneide dein Können, das in meinen Beitrag reinzuintepretieren. Darum gings mir aber nicht. Du hast recht: Ich liebe die Dortmunder und habe eine tiefe Abneigung gegen die Bayern (Hass hat in meinem Herzen einen ganz besonderen Platz, den die Bayern nicht erreichen werden). Aber ich bewundere die Bayern genauso. Wir leben in dieser kapitalisierten Version des Fußballs und die Bayern haben das beste raus gemacht. Da führt kein Weg dran vorbei.

wenn die Vereine nur Geld ausgeben dürfen, dass sie über den Fußball einnehmen, was sollen sie dann mit dem Geld das sie durch Merchandiseverkauf und co verdinen, machen? :wink:

Und wenn du jetzt sagst, eben nur das Geld ausgeben, was sie allgemein verdienen, kauft eben wieder ein Scheich ein Werbebanner für 20 Millionen, und das ist dann GEnauso eine Einnahmen.

Bzgl USA,
Das US System funktioniert ja nur dadurch,dass es sich zum einen extrem nach aussen abschottet, zum anderen dadurch daß die jeweiligen Ligen einfach von den Gehältern weltweit die höchsten sind.

Mal übertrieben gesagt. Würde die deutsche eishockey Liga auf einmal das doppelte der US Gehälter bezahlen, würde das dortige System zusammenbrechen, weil dann der Draft zb eventuell nicht mehr funktionieren würde, da Spieler einfach nach Europa wechseln würden.

Wobei die Liga dann wohl wieder darauf reagieren würde, und diesen Spielern dann Spielverbot in den USA auferlegen würde. (Es war ja glaube ich so, dass beim letzten Players strike in der NHL, ein paar Spieler eine Saison in Deutschland gespielt haben, aber sobald der STreik zuende ging, waren sie sofort wieder in den USA, da sie sonst Probleme bekommen hätten)

Grundsätzlich sehen sich die US Ligen eben als Produkt, die Aussvenvermarktung als Sport, ist nur für die Zuschauer.
Und die Ligen haben eben erkannt, dass sie nur als Produkt erfolg haben können, wenn es Abwechslung gibt.

Auch im Fußball liese sich sowas umsetzen, aber eben nur auf globaler Ebene.

Die Superliga soll meines Wissens die Bundesliga und die anderen europäischen Ligen nicht ersetzen, sondern die Championsleague! Geht davon aus, dass unsere nationalen Wettbewerbe unangetastet bleiben!

Ein Salary Cap nur in Deutschland scheidet aus. Bayern und Dortmund bspw. würden alle Stars nach Spanien, England, usw. verlieren und könnten in der CL/Superliga nicht mal ansatzweise gegen Real mit Reus und Neuer und Barca mit Robben und Aubameyang (ein Gedankenspiel) bestehen. Es müsste in einem geschlossenen System passieren. Die Einführung eines verbindlichen Gehaltsspielraumes müsste mindestens in allen Uefa-Mitgliedsstaaten stattfinden, und dann dürfen die Topklubs nur genau so viel Gehalt bezahlen, wie Malmö FF und Apoel Nikosia. Das würde sich NIE durchsetzen und wahrscheinlich auch nicht funktionieren. In den USA geht es ja auch nur in einem geschlossenen System mit etwa 30 Mannschaften. Das US-System ist ausschließlich für eine elitäre Liga geeignet, nicht aber für das gesamte Profigeschäft eines Kontinents wie Europa. Außerdem würde ich mich wie sicher viele an den Franchises stören. Wer gegen Kommerzialisierung des Fußballs ist, muss das amer. System eigentlich noch mehr hassen als die aktuelle Entwicklung in Europa.

Genau, ich meinte damit auch Geld, was aus Verkäufen von Fanartikeln reinkommt. So hat man auch direkt etwas von einer größeren Fanbasis. Dein Beispiel mit dem Werbebanner könnte so passieren, aber der Scheich hat keinen direkten Einfluß auf den Verein. Außerdem könnte ich mir vorstellen, das bei arg übertriebenen Einnahmen für Werbung entweder die Konkurrenz oder die UEFA rechtlich eingreifen könnte. Wie du sagst, es ist nicht kugelsicher, aber besser als wenn dem Scheich der Club gehört.

die UEFA möchte also die CL reformieren und den 16 größten teams eine garantierte position in der KO-runde einrichten.

wozu dann überhaupt noch sportliche vergleiche, die sind doch eh nur lästig. dann doch lieber gleich den großen teams jeweils einen titel und das entsprechende geld geben, dann können wir uns das ganze sparen.

ich brauche nicht jedes jahr FC bayern gegen FC barcelona, gerade die seltenheit der begegnungen international, macht für mich den reiz aus und wenn man den kleinen teams das große geld so endgültig verweigert, wird es darauf hinauslaufen, dass man sowiso eine superleague in der CL errichtet hat. von den auswirkungen für die nationalen ligen mal ganz abgesehen.

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