Sie foltert und töten einen von mir geliebten Charakter. Außerdem stellt sich im verlauf des Spiels raus das sie das nicht das erste mal gemacht hat, und als sie erfährt das sie jemanden Schwangeren töten könnte findet sie das richtig gut.
Ja das ist sehr verallgemeinert und teilweise ohne Kontext. Aber ich persönlich finde sie deshalb einfach scheiße.
Das mag objektiv sehr heuchlerisch sein weil es andere Charaktere gibt die ähnliche Dinge tuen die ich aber trotzdem “mag”. Aber so es ist halt ganz subjektiv einfach für mich.
Das sie Joel umgebracht hat? Brutal vor meinen und Ellies Augen? Dass sie ihm nichtmal sagt, warum? Keine Möglichkeit zur Rechtfertigung; nachdem er sie gerettet hat? Sie war der Feind und nur weil ich weiß das der gerne mit Hunden spielt, wird es nicht weniger.
Später erfahren wir sogar, dass sie wusste, was sein Problem war. Dass man Ellie vllt. einfach nur die Wahl hätte geben müssen zu entscheiden, was sie abgelehnt hat(!).
Über den kompletten Strang erfahren wir, dass sie 4 Jahre darauf hingearbeitet hat (bzw sich rel. unkonkret vorbereitet hat). Das Spiel will die ganze Zeit Sympathien erwecken aber alles was es mir über Abby erzählt macht es nur schlimmer. Vier Jahre Rachegedanken, aber bei Ellie werden bereits ein paar Wochen zur Dekonstruktion ihres Charakters genutzt, bei Abby soll ich drüber hinweg sehen? Auf einmal hat sie Schuldgefühle, weil sie gerettet wurde? Sie wurde so schnell, so menschlich als Isaacs Top-Soldatin.
Alle Infos, die ich nachträglich bekommen habe, hätten vorher da sein sollen, damit mein Hass auf sie es nicht umdreht und ich mich irgendwie an den Charakter Interesse entwickeln lässt. Primär, das gebe ich gerne zu, habe ich aber nicht Abby gehasst sondern ND, weil es immer genau klar war, was sie erreichen wollen. Und das hat sich eben dann auf Abby manifestiert. Seit Joels Tod war für mich die ganze Geschichte nur noch Meta-Werk und ich betrachtete sie immer nur von Außen, als jemand der auf die Geschichte guckt.
Nachdem Ellie sämtliche von Abbys Freunden umgebracht hat, unter Anderem eine Schwangere, was ihr jetzt auch nicht allzu lange ein schlechtes Gewissen bereitet hat.
Da kann ich dir nur zustimmen. Genau das ist es aber was mich an Part 2 so begeistert. Die ganze Story ist einfach unfassbar konsequent. Taten haben Folgen. Das zeigt sich ja schon an den Gegnern, die den Namen ihrer Kollegen rufen und zum Teil in Tränen ausbrechen wenn man ihre Kollegen aus dem Hinterhalt tötet. Es lässt sich natürlich darüber streiten ob das gelungen ist. Das Polygon Review wirft da ein paar interessante Punkte auf.
Das passiert doch alles als Reaktion darauf, dass Ellie ihre Schwangere Freundin und ihren Geliebten/besten Freund getötet hat. Das ist ist doch völlig nachvollziehbar, dass sie sich im Schock dafür Rächen will. Und auch Ellie foltert Nora im Spiel. In der Hinsicht ist sie doch um keinen Deut besser.
Wenn man das so vergleicht sollte man dann aber schon fair sein. Ellie tötet jemanden, erfährt danach das sie schwanger war, und fühlt sich dann richtig scheiße.
Abby wird gesagt das die Person die sie gerade umbringen will schanger ist, und sagt Zitat “good”.
Das sind schon einfach unterschiedliche Hausnummern.
Aber wie gesagt, ich stehe das zu dass das objektiv heuchlerisch sein kann, aber so fühle ich einfach.
Ich finde auch Ellie Welten unsympathischer nach diesem Spiel so ist es ja nun nicht, aber mit Ellie habe ich einfach die gute Erinnerungen an Teil 1, die gibt es für Abby nicht.
Wenn man die Story anders Strukturiert hätte, z.B. einfach als junge Abby das Spiel zu starten und irgendwann merkt man “oh fuck ihr Vater wird bald von Joel getötet” wäre das vielleicht sogar anders, aber so wie es ist hat es bei mir nicht funktioniert.
Ellie hat 6 Freunde von Abby getötet, das ungeborene Baby von Mel und ihren geliebten Hund, vorher hat Joel ihren Vater getötet. Wie würdest du dich da fühlen?
Abby wiederum hat “nur” Joel getötet, den Mann der grosses Leid in ihre Familie gebracht hat. Eine Familie die Joel nichts getan hat.
Ausserdem weiss Abby nicht das der Tod der schwangeren Mel sie mitgenommen hat, Abby war nicht dabei und hat nur das Ergebnis gesehen. Daher verständlich dass sie voller Wut ist und nicht differenziert
Und ich sage ja ich finde auch Ellie nicht mehr wirklich cool nach allem was sie in diesem Spiel getan hat.
Wie sagt man so schön im englischen “two wrongs don’t make a right”. Nur weil Ellie genau so scheiße ist wie Abby in diesem Spiel, muss ich Abby ja nicht gut finden, ich kann auch einfach beide scheiße finden. Ellie hat einfach nur den “Bonus” das ich halt Sympathien für sie aus Teil 1 habe.
Die Parallele mit den Schwangerschaften ist für mich ohnehin das Element, was für mich noch am konstruiertesten wirkt bei den Charakteren, um da noch eine Connection zwischen Ellie und Abby aufzubauen, von daher würde ich speziell daran eh nicht groß bemessen wollen, wer im Verhalten besser bei wegkommt.
Hätte Abby tatsächlich Dina getötet, hätte ich vermutlich auch weniger Probleme damit gehabt, hätte Ellie am Ende Abby doch getötet, aber alles mit demselben Ergebnis, wie es das Spiel eh schon vermittelt: Außer ner Menge toter Freunde und seelischer Narben hat niemand etwas gewonnen mit seiner/ihrer Rache.
Eben und die Hunde Nummer ist für mich genau so ein konstruierter Scheiß.
Und wegen solchen Dingen hat mir das Spiel nicht gefallen. Ich kann es respektieren für das was es ist, ich habe ja auch schon weiter oben mal geschrieben für mich es immer noch eine 8/10. Aber die Story hat für mich einfach subjektiv nicht funktioniert.
“Rache ist schlecht, mkay” wusste ich schon bevor ich das Spiel gespielt habe, das hat mir halt einfach nichts gegeben, und wie sie dort hin kommen ist für mich zu konstruiert.
Warum hat Joel Ellie nichts davon erzählt, dass sie sterben wird bei der OP?
Das wäre an Joel gewesen sie aufzuklären wenn er sie so “liebt”.
Nein lieber belügt er sie die ganze Zeit, bis zu dem Zeitpunkt wo sie es selber rausfindet.
Das ganze KH zu erschiessen war ebenfalls unnötig, das hätte Joel auch anders machen können. Abbys Vater hatte nur ein Skalpell, ein Schuss in die Beine hätte auch gereicht, Joel hat sich aber lieber für den Mord vieler Unschuldiger entschieden.
So legst du das Ziel der Fireflies, ein Heilmittel gegen die Infektion zu finden und der Menschheit vielleicht doch noch eine Chance zu geben, aus?
Also wenn Joel dafür, dass er diese Chance zerstört hat, der Gute sein soll, hoffe ich sehr, dass in der realen Welt niemals ein Mensch so eine Entscheidung treffen muss, denn wir gehen 100%ig alle drauf…
Ich glaube niemand sieht Joel als Helden für seine Entscheidung am Ende von Teil 1.
Das ist doch der ganze Punkt von Teil 1, sie bringen dich dazu diese Entscheidung mit zu tragen, aber zu wissen das es eigentlich extrem egoistisch und scheiße war.
Nicht unbedingt hier, aber bei vielen Diskussionen habe ich insgesamt schon den Eindruck, dass Joel durch den Vorfall mit seiner Tochter, der ja den Grundstein für alles weitere legt, bei vielen Absolution für seine Entscheidung am Schluss erhalten hat.
Ich will ja niemanden vom einen oder anderen überzeugen. Ich finde es nur bei manchen Aussagen krass, wie vermeidlich einfach über eine der schwerstmöglichen Entscheidungen geurteilt wird. Vielleicht liegt es auch nur an mir, dass ich mich schwer tue und ich habe nach TLOU2 noch mal etwas darüber nachgedach. Wenn ich mich dazu durchringen könnte, an Joels Stelle anders zu entscheiden, müsste ich mich nach dem Aussprechen der Worte vermutlich direkt umbringen. Zum einen, um mich nicht noch umzuentscheiden, zum anderen, weil ich mit der Entscheidung niemals weiterleben könnte.
Da ich selber kein Vater bin, kann ich wie hart diese Entscheidung ist einfach gar nicht beurteilen. Für mich war es einfach in dem Moment die gefühlt richtige Entscheidung, wenn man dann aber danach darüber reflektiert fällt einen auf wie egoistisch es war.
Und genau das hat es für mich so stark gemacht. Ich hatte ein ganzes Spiel Aufbau was mich dann zu einer Entscheidung gebracht hat, die dann nachträglich doch als Scheiße eingestuft habe.
Teil 2 gibt mir das leider nicht, und vor allem mit der Entscheidung am Ende bin ich halt einfach nicht einverstanden. Auch wenn es evtl reflektiert die “richtige” Entscheidung war.
Ich habe die Pietsmiet-Streams gesehen, 3x 10h+, kein Storyvideo.
Wir wissen alle, dass das nur biologisch ist. Joel betrachtete Ellie wie seine Tocher
Mein Gedächtnis kann trügen, aber er hat es auch nur zufällig herausgefunden und kam gerade rechtzeitig an, um die OP zu verhindern. Das er sie später nicht aufgeklärt hat war Schutz und Selbstschutz trägt aber zur Sache nichts bei, da es Abby nicht betrifft.
Wie hätte er es anders machen können? ihm war klar solange die Fireflies leben, insb diejenigen die bescheid wissen, wird Ellie gejagt werden. Er hat also nichts anderes gemacht als die ganze Zeit: Die Bedrohung eliminiert. Davon abgesehen hat er sich einfach seinen Weg rausgeschossen, er hat die Fireflies ja nicht gejagt. Deswegen ist der Begriff Unschuldiger auch fragwürdig insb. aus Joels Sicht. Jeder Firefly insb. Ärzte sind eine Bedrohung für Ellie.
Joel ist nicht der gute, das habe ich nie behauptet. Da heiß nicht, dass er nicht ein anderes Ende mit besserer Einführung verdient hätte. Ich meine er wird abgeschlachtet wie ein NPC, wobei keiner der NPCs von Ellie sichtbar so behandelt wurde wie er. Wenn er es wurde, wurde weggeschaltet.
Bin grade beim VOD (Folge 4) von Simon und Nils bei der Stelle angekommen, wo Simon meinte „Joel hat doch nichts falsch gemacht. Und Ellie ist einfach eine undankbare Göre“. Das sagte er nach dem Flashback, als Ellie erfahren hat, was Joel mit den Fireflys getan hat. Da bin ich ja echt mal gespannt, ob er diese Meinung bis zum Ende weiterhin vertritt
Ich bin den Meinung, so sehr ich Joel mochte, er hat schlussendlich bekommen, was er verdient hat. Wollte ich das: Nein. Aber für das töten unschuldiger Ärzte und dem verhindern des entwickeln eines Impfstoffes hat er doch noch schöne 4 Jahre bekommen, bevor die Quittung dafür kam.
Naja, hätte hätte. Das Ding ist ein Kunstwerk, wie jeder Film, Serie und anderes Game. ND wollte es so erzählen wie es erzählt wurde, das hat einen Grund und die Story würde ohne Joels Tod nicht funktionieren, was ich sehr gut finde, denn sonst wäre das wieder so ein AC Style Game geworden, im Grunde vorhersehbar weil man Fanservice betreibt.
Joel hat Abbys Vater getötet, eine Impfung verhindert und eine Möglichkeit Joels Geschichte zu erzählen ist nun mal das Rache an ihm genommen wird für diese Tat. Ich finde das viel realistischer, als Joel irgendwie ein schönes Leben zu schreiben.