Über Religion

Zur genauen Begründung, wie sie die Kirche damals abgelegt hat, habe ich jetzt auf die Schnelle nur das hier gefunden (Interview mit Kirchenpräsident Jung von 2013). Quintessenz davon: Wir wollen Familien stärken und das umfasst eben auch solche mit gleichgeschlechtlichen Paaren.

Nimmt aber auch ab. Zumindest in den Kreisen, in denen ich so unterwegs bin.

Meine persönliche Begründung wäre mehrschichtig: Erstens sehe ich nicht, warum über nun doch recht abgelegene Bibelstellen in Leviticus (den Kontext liest da eh kaum einer) so ein Heckmeck veranstaltet wird. Ich gehe ja auch nicht hin und kontrolliere Gärten darauf, ob auch ja nur eine Sorte Saat ausgestreut worden ist oder springe darauf an, ob Leute “Gewebe aus zweierlei Faden” tragen - und wenn jemand dagegen verstößt, töte ich sie. Christus ist das Ende des Gesetzes (Röm 10,4) und damit auch diese Gesetzestexte. Die entsprechende Stelle im Römerbrief, die gerne gegen Homosexuelle vorgetragen wird, liest sich im Kontext anders als durch die nachträgliche Kapiteleinteilung. Es geht nicht darum, solche Menschen zu verurteilen, sondern darum, dass ich niemals Menschen wegen ihrer Sünde verwerfen soll, denn das Urteil darüber fällt Gott allein.

Zweitens ist die Ehe nach evangelischem Verständnis nicht heilig. Katholiken sehen das anders und da da die Tradition stärker ist, ist das Argumentationsmuster da ein anderes. Aber wenn ich die Bibel als Vorbild für Ehe nehme, müssten auch (männlicherseits) polygame Ehen drin sein, wie von Jakob, David oder Salomo eindrücklich vorgelebt. Die Ehe ist ein rechtliches Konstrukt; unsere kirchliche Aufgabe besteht darin, den Menschen, die sich lieben, Gottes Segen zuzusprechen. Weil die Eheschließung aber eben auch ein nicht unbedeutender Rechtsakt ist, in dem zwei Menschen ihre Liebe zueinander vor Zeugen bekunden, muss die standesamtliche Trauung auch immer der kirchlichen vorausgehen.

Drittens handelt es sich, wenn man die Gebote in Levitikus betrachtet, um das Verbot von Geschlechtsverkehr von Männern untereinander (von Frauen ist nicht die Rede). Das Verbot ist einerseits dem damaligen, naja, nennen wir’s mal biologischen Verständnis geschuldet, dass das Ejakulat des Mannes bereits ein vollwertiger Mensch sei. Wenn ich dieses Ejakulat also “verschwende” und nicht zielgerichtet zur Erzeugung von Nachkommen einsetze, begehe ich nach diesem Verständnis einen Mord (deswegen auch dieses ganze Moralgedöns um Masturbation und die Verbote von Sodomie und Coitus interruptus). Andererseits speist sich dieses Verbot aus der Vorstellung von kultischer Exklusivität; Massenorgien gab es durchaus zu religiösen Festen im Umland und die Gesetze in Levitikus wurden erlassen, um das Land von den anderen Göttern rein zu halten. Zeige mir heute einen Menschen, der bewusst homosexuell lebt, einzig und allein um damit Baal oder Aschera zu verehren.

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Danke für die Antwort übrigens, Niklas.


Ne, im Ernst, das sagten die WIRKLICH. Gegen Trennung von Staat und Kirche. Kein Witz. Hier das Video direkt: (Fragliches Zitat bei 3:20, falls euch das Video zu lang is und ihr kein Telephonat mit Karl Marx hören wollt.)

O_o

Es ist immer noch die SPD. Ich bange jetzt mehr denn je um mein Einkommen. :kappa:

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Auf überhaupt gar keinen Fall gibt es das. Bei keiner Religion. Bei keiner Weltanschauung, die erfordert, dass man mehr Konzepte versteht als nur Schreien, Pissen und Milch trinken.
Zeig mir das Kind, das aus seiner Mutter fällt und Dir sagt, dass es der festen Überzeugung is, es gebe keinen Gott außer Allah und Mohammad sei sein Prophet. Zeig et mir.

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Es zieht sich fort.

Machen wir mal hier weiter, da es hier besser hinpasst.

Nochmal: Kein religiöser Mensch meint mit “Ich glaube” so viel wie “Ich halte Gottes Existenz für wahr / bewiesen”, sondern “Ich vertraue auf Gott / sein Handeln, etc.”. Klar nehmen sie auch damit die Existenz Gottes an, aber beim Satz “Ich glaube an dich” ist es auch Grundvoraussetzung, dass ich deine Existenz schon mal annehme.

DAS würde dir ein streng gläubiger Katholik auf gar keinen Fall sagen.

Würde ich so nicht sagen bzw. ist “wörtlich nehmen” auch wieder so eine Kategorie, die alles und nichts heißen kann. Die Bibel wörtlich zu nehmen kann bedeuten, Homosexuelle steinigen zu wollen oder aber, sie als Ebenbilder Gottes anzuerkennen.

Zu 1.: Du hast dir die Frage selbst beantwortet.
Wenn ich sage, ich gehe mit meiner Freundin essen, dann muss man auch davon ausgehen, dass ich eine Freundin habe. Zweiteres erklärt ersteres.

Zu 2.: Wurde es mir aber schon (angefangen zu meiner Kindheit, wir waren zum Glück nur spießige Evangelen, später dann vom Bischofssohn, noch später von fremden Typen die einen auf Märkten und Veranstaltungen anquatschen). Solche Leute gibt es. Wir haben hier sogar so einen in Halle, einen radikalen Marktschreier der brüllt dass wir alle verdammt sind weil wir Gottes Wort nicht annehmen. Ein lebendes Klischee wie aus einen schlechten Film.
Da gabs ja auch mal die Puritaner. Das waren im Prinzip Katholiken die der Überzeugung waren dass die Katholiken selbst die Bibel zu locker nehmen und in deren Augen Idioten sind. Solche radikalen Christen findet man heute noch in Südamerika und wer weiß wo noch. Sie treten heute meistens als Sekten auf und haben einen sehr strengen, christlichen Glauben nach der katholischen Bibel.
Die Puritaner traten ehemalig als Konfliktgruppe zur Zeit des dreißigjährigen Krieges in England (und ich glaube auch den Niederlanden) auf. Eine ähnliche Gruppe (im Prinzip die selben unter anderen Namen) waren die französischen Jakobiner, welche während der französischen Revolution die Macht über Frankreich kurzzeitig ergriffen. Das war die Zeit in der ihr Anführer Frank- ehm ich meine Robespierre im Prinzip jeden Verbrecher und Kritiker mit der Guillotine hinrichten ließ.
Vereinzelt gibt es heute noch genau solche Leute. Sie hacken zwar in Europa keine Köpfe mehr ab, würden es aber am liebsten tun, wenn sie könnten (weil wir so unmoralisch und gottlos sind und dadurch den Weltuntergang beschwören). Bzw in den Dörfern, die von solchen Radikalen missioniert wurden, wie in Südamerika, wird heute noch illegal Folter und Todesstrafe ausgeübt, im Stil der Puritaner.
Oder noch eine Form der radikalen Christen: Der Ku-Klux-Klan. Die missionieren auch gerne radikal. Weniger nach der Bibel, mehr nach anderen Werten, rassistische Motive und Co im Namen Gottes, an die sich jeder halten soll…

Zu 3.: Sage ich doch. Abgesehen von den Puritanern ist der IS eine der wenigen, radikalen Gruppen, die mir bekannt sind, dass sie tatsächlich die Bibel wörtlich nehmen (und vereinzelt auch normale Menschen die alles glauben was man in Textform auf den Tisch wirft)… Aber natürlich nur zum eigenen Vorteil. Beim IS benutzt man gerne Strafen aus dem Koran, aber ignoriert jede Art von Nächstenliebe und Gastfreundschaft, bei manchen christlichen Sekten trägt man Strafe, Moral und Gehorsam vor, bereichert sich aber selbst oder treibt unzüchtige Dinge mit den Gläubigen.

Das war keine Frage. Ich habe dich darauf hingewiesen, dass du den Begriff “glauben” im religiösen Sinne falsch benutzt.

Aber dann waren es entweder keine Katholiken oder sie waren nicht in deinem Sinne streng gläubig. Beim Rest von diesem Punkt habe ich keine Ahnung, warum du mir das alles erzählst.

Ich setze, wie Jesu gesagt hat, Gottesfurcht und Nächstenliebe über alles andere. Also lege ich die Bibel auch ganz streng wörtlich aus.

Ich will hier im Religionthread mal meine Theorien in den Raum werfen die hauptsächlich auf zwei von einander unabhängigen Philosophien basieren und auch ein paar Beispiele ausführen.
Ich versuche damit ein paar Puzzlestücke zu finden um die Verbindung zwischen der modernen Wissenschaft, den Gottesreligionen und dem Buddhismus herzustellen.
Ich habe den Eindruck das dies nötig wäre um Religionen die zum Teil etwas simplifiziert daher kommen wieder attraktiver zu machen gerade aus der Sicht eines heutigen Physikers.
Diese beiden Philosophien/Religionen sind zum einen der Buddhismus und zum anderen “The Law of One”.
In ihrer Zielgebung sind beide unterschiedlich von einander teilen aber einen gewissen Pragmatismus der Anhänger zu dem erreichen der vorgegebenen Ziele aufmuntern soll.
Das Ziel im Buddhismus ist die Erleuchtung und das Ziel bei “The Law of One” ist wie bei anderen Gottesreligionen der Aufstieg in den “Himmel” um letzendlich auf derselben Realitätsebene mit Gott existieren zu können mit dem Unterschied das die Kosmologie (von beiden) auf einem multidimensionalen Universum aufbaut.
Das eigentliche Ziel im Buddhismus ist das eigene Lebensglück maximal zu erhöhen denn der Sinn des Lebens wird als Glücklichsein aufgefasst während “The Law of One” da etwas komplizierter ist da Gottes Wille auch eine Rolle spielt.
In “The Law of One” wird das multidimensionale Universum wie ein Schulsystem gesehen in dem man sich von Realitätsebene zu Realitätsebene vorarbeitet während man im Buddhismus lieber eine schwierigere Abkürzung nimmt die dann letzendlich auch nicht auf Gottes Realitätsebene endet sondern darüber hinaus gehen soll.

Der Buddha definert zusätzlich zu den materiellen Realitätsebenen die feinstofflichen Realitätsebenen und die rein geistigen Realitätsebenen was wohl sehr selten vorkommt, in “The Law of One” gibt es nur die materiellen Realitätsebenen wobei mit “einssein mit Gott” vielleicht eine Existenz auf der feinstofflichen Realitätsebene gemeint ist.
In der Buddhistischen Kosmologie befindet sich Gott auf der ersten feinstofflichen Realitätsebene und besucht immer mal wieder die höchste materielle Realitätsebene auf der sich sein Kabinett befindet.
Die feinstofflichen und rein geistigen Ebenen sind in diesem Leben von sehr erfahrenen buddhistischen Meditationsmeistern erfahrbar, ab und zu gibt es aber auch Anfänger die es schaffen.
Was damit einhergeht ist immer ein riesiges Glücksgefühl das sich weit über jenem von Heroin und Co. befindet aber auch gewisse Einsichten über den menschlichen Geist.
Natürlich kann man das nicht wissenschaftlich mit unseren heutigen Methoden beweisen daher ist es eine rein geistige Wissenschaft die jeder für sich selbst beweisen muss.

Der Buddha hat schon vor 2500 Jahren (lange bevor unsere Wissenschaftler darauf kamen) gesagt das unser materielles Universum durch den “Big Bang” entstanden ist.
Zudem hat er auch gesagt das das materielle Universum durch den “Big Crunch” wieder vergehen wird woraufhin es wieder einen neuen “Big Bang” gibt.
In der heutigen Wissenschaft ist das bis jetzt nur eine Theorie von vielen aber sie wird sich sehr wahrscheinlich am Ende bewahrheiten wie auch die Theorie eines multidimensionalen Universums wie z.b. die “String Theorie”.
Der Buddha sagt das das materielle Universum durch einen automatischen Ablauf (Big Bang) erzeugt worden ist der nicht durch einen Gott ausgelöst wurde.
In dem Sinne kann man logisch Schlußfolgern das Gott lediglich Inhalte (z.b. Lebensformen) im materiellen Univerum erschaffen hat nicht aber die Grundstruktur an sich.
Zudem sagte er das Gott der ersterschienene in unserem neuen Universum war der sich davor auf einer höheren feinstofflichen Realitätsebene befand.
Die buddhistische Kosmologie in Grafik gepackt:
https://www.accesstoinsight.org/ptf/dhamma/sagga/loka.html

Und dann noch ein Beispiel aus “The Law of One” in dem es um das Konzept des freien Willens geht um eine Idee davon zu bekommen wie hier argumentiert wird.
Zur Begriffserklärung:
catalyst - Eine meist leidvolle Situation die zu einem Lernprozess führen soll
veil of forgetting - Die Aussage das die geistigen Fähigkeiten auf unserer Realitätsebene so eingeschränkt sind das man sich nicht an vergangene Leben erinnern kann (mit Ausnahme von einigen Meditationsmeistern die in der Meditation den physischen Körper verlassen)
density - Realitätsebene
distortion - Abweichung von der Einheit

Gary: In the Ra contact, the First Distortion, the first primal distortion is referred to both as the “Law of Confusion,” and the “Law of Free Will.” But, I think Ra actually calls it Law of Confusion 27 times and Law of Free Will only twice in response to Don. Clearly they favored the Law of Confusion as the moniker for the First Distortion. Can Q’uo elaborate on why it is that Ra prefers to call [it] the Law of Confusion?

Q’uo: I am Q’uo and am aware of your query, my brother. As each entity within this third-density illusion exercises free will, it is attempting to create a sensibility, or a construction of understanding concerning the world in which it finds itself, in the manner in which it moves through this created world. As Ra has said so many times, this density in which you exist is not a density of understanding—it is density of intentions.

The intention and desire and exercise of will to seek the truth is one which goes through a process of what you might call trial and error, learning step by step what seems to be the most appropriate manner in which the self may view itself, the world about it, and other selves within it. These interactions create catalyst, as you are aware, which most often has its roots in misperceptions, in disharmony, and in incorrectly perceiving the communications and intimations of other entities so that confusion results. This confusion, then, offers the seeker an opportunity to rectify, or clarify the nature of the confusion so that there is a greater likelihood that the seeker may be able to harvest a kind of understanding, if you will pardon the misnomer, that might enlighten it in a greater way regarding all of its questions that revolve around the nature of its being, the progress of its seeking, the goal of the journey, and so forth.

This type of exercise of free will that produces confusion, that offers catalyst, that offers further direction in the seeking, is a process which is predominantly undertaken within your third-density illusion so that the choice of polarity may be made, and the polarized choice for service to others or service to self may then be promulgated in higher densities. Now, the higher densities do not have the veil of forgetting, so there is less likelihood that there will be as much confusion in the exercise of free will in those densities, as there is in the third density. However, the higher densities do still utilize the exercise of free will that produces in its own way, a kind of confusion that offers a need for examination for further growth in the inner sensing of the way to unify with the One once again.

The balancing exercises, shall we say, that are carried out in the higher densities are much, much finer, and less liable to grosser distortions. However, there is still much to learn in the way of seeking the truth in the higher densities so that the exercise of free will continues to produce a certain kind of confusion that then offers an opportunity for further growth.

Is there a further query, my brother?

Gary: I think so. One second, please. Might the exercise of free will be an act of confusion because despite all possible appearances, there is only ever infinity and unity, then who is the real actor? Who is the one making the choices? Do we confuse ourselves for assuming illusory individuals have a will separate from the Creator? Is this perhaps connected to why it is called “confusion?”

Q’uo: I am Q’uo and am aware of your query, my brother. We believe that you have successfully stated another aspect of the information which we attempted to share in our previous query and its answer. We suggest that, indeed, as each entity seems to exercise free will, one might look at the eventual outcome of every entity’s exercise of free will and see that it results in reunification with the One Infinite Creator. So, then, it can be asked: Is there truly free will, if all eventually arrive at the same point at which they began?

Some might say there is free will in every aspect of every choice of every being at all times, and be correct. Others might say there is no true free will, for each seeker will find its way home, some more quickly, some more slowly, yet all will reach the same destination, so there is no true free will, otherwise some would not find their way home, and also be correct.

Aus der buddhistischen Sicht dürfte der freie Wille gegeben sein denn es gibt ja noch einen alternativen Weg hin zur Erleuchtung und dem Nirvana den man auch mit seinem freien Willen wählen kann.

So viel zu meiner kurzen Ausführung hier. Ich hoffe das man sieht das die geistige Wissenschaft eine Ergänzung zur materiellen ist und sich beide nicht wiedersprechen müssen. Manche Dinge mögen komisch erscheinen z.b. das der Geist über der Materie steht und man mit Geist Materie erschaffen kann oder auch andere Dinge damit tun kan wie z.b. Telepathie. Aber früher oder später wird man dies vielleicht experimentell nachweisen können.
Den Effekt von Bewußtsein auf Materie sieht man ja heute schon in vielen Versuchen der Quantenmechanik.

Wozu?

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Man erkennt es gut am Beispiel der Chinesischen Touristen die sich nicht selten recht daneben verhalten.
Wenn man einem Volk eine Religion wegnimmt fehlt es an den richtigen moralischen Werten, es wird dahingehend orientierungslos.
Dazu kommt eine Gleichgültigkeit weil man im Leben keinen Sinn mehr sieht und daher auch ein unglücklich/unzufrieden sein.
Diese Funktion kann die Wissenschaft nicht erfüllen zumindest nicht in absehbarer Zeit.

Äh, nein das hat nichts mit Religion zutun.

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du bist 50 jahre zu spät dran, deine theorien sind auch schon lange in deutschland nicht mehr gültig.

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So ein Quatsch.

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Religion hat Zusammenhalt gebracht, weil die Leute einfach nichts anderes hatten.
Aber heute hat das mit Religion nichts mehr zu tun. Das geht mehr in die Richtung Erziehung, Psychologie und gemeinsame Interessen.

Die Gesellschaft an sich ist zur Zeit zwar verkommen, aber das war schon immer so. Es gibt mal Phasen da halten die Menschen zusammen und dann gibt es mal Phasen da gehen sie auseinander.

In Rom zum Beispiel gab es stabilen Fortschritt weil die Menschen an sich viel zusammen unternommen haben. Es gab zwar auch Intrigen unter den Senatoren, aber an sich legten die Römer viel Wert auf Zusammenhalt und gemeinsame Bildung. Und die Römer waren absolut ungläubig. Deren Götter waren mehr Remakes von den griechischen Göttern und mehr Symbole wie heute die Marvel und DC Helden.

Im Mittelalter hat die Kirche einfach jede Individualität verboten. Die Leute wurden einfach dumm gehalten und zu Gehorsam gezwungen und haben darum alles geglaubt was der Priester sagt. Das ist einfach nur Faschismus, keine Verbundenheit.

Der dreißigjährige Krieg und die Französische Revolution haben gezeigt wie sehr Religion verbindet. Da haben sich die weniger strengen Christen mit den streng gläubigeren Christen die Schädel eingeschlagen und die strengen Christen mit den noch strengeren Christen. (Also Evangelen, Katholiken, Puritaner/Jakobiner etc)

Heute ist einfach nur die Erziehung wichtig. Ich komme auch aus einer asozialen Kleinstadt aber wenn ich mir die Jugendlichen von heute anschaue sind die viel offener zu einander als vor 20 Jahren. Ich meine Jugendliche sind generell dumm, aber man ist ja auch gerade erst dabei die Welt zu verstehen. Und das obwohl die Religion an sich aus dem Alltag verschwindet.

Und was China angeht: Meine Freundin hat chinesische Eltern. Sie und ihre Eltern wurden mit Schlägen und Nadelstichen erzogen (das ist in China völlig normal). Da hat die Bescheidenheit nichts mit Religion zu tun. Das ist mehr wie wenn du einen Hund einen Stromschlag verpasst wenn er bellt. Dann bellt er irgendwann nicht mehr.

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Die Chinesen haben sehr strikte Moralvorstellungen, die haben nur kein Benehmen.
Erklär mir mal welche chinesische Religion denen vorher welches Benehmen abgezwungen haben soll? Die konfuzianistischen Eliten wurden ja mit der Kulturrevolution alle gechasst und die ganzen ahnenverehrenden Bauern und Kleinstädter, deren Nachfahren heute den Durchschnittsbürger stellen, haben sich auch vorher nicht besser benommen. Die Chinesen sind einfach als Volk völlig unerzogen seit Mao. (Gegenbeispiel Hong Kong, wo dieselben Chinesen leben wie drumrum, wo die Zhonggong aber das Volk nicht verhunzt hat, und die Leute deshalb so elementare Ideen wie “verdreck den Bürgersteig nicht” mit uns teilen.)

Das is aber mal EXTREMST belegungsbedürftig, wenn man die absolute Panik der Römer vor ihren Göttern betrachtet, die sich in so Sachen wie der Unantastbarkeit des römischen Staatskultes und den drakonischen Strafen für sein NIchtbefolgen und den Bellum-iustum-Regeln niederschlägt. Pax deorum war für die kein Spaß.

Gut dass du das noch mal ansprichst, darüber kann man ja durchaus diskutieren.
Folgendes: Zur späten Zeit der Imperatoren kam es immer wieder vor dass verstorbene Angehörige von den Kaisern zu Göttern ernannt wurden. Da gab es natürlich auch radikale Anhänger, aber der Römer an sich hat Religion nur belächelt. Die Römer haben auch Götterfiguren ihrer Verbündeten in den Städten aufgebaut um ihre Allianz zu demonstrieren.

Teilweise hatten die Leute eigene “Hausgötter” die aber auch nur rituellen Zweck hatten. Dann wurde halt die Ziege vor den Hausgott geschlachtet als “Opfergabe” und hinterher hat die ganze Familie die Ziege gegessen.

Die Götter waren einfach nur Figuren für Geschichten und wurden auch vermenschlicht dargestellt, mit Beziehungsproblemen, Neid und Co.

Ich bin im Kolleg selbst auch im Lateinkurs und wir haben da 2 Lateinlehrer die beide sagen dass die Götter eigentlich nur Symbole waren und Figuren aus Geschichten. Die Legende von Romulus und Remus mit den Wolf hat da auch nicht jeder geglaubt.
Rom fing einfach als wachsende Siedlung an und darunter später ja auch die Ethrusker, von denen die Römer die Hälfte ihrer Erfindungen hatten. Die Ethrusker waren damals fortschrittlicher als die Römer, wurden aber wegen ihres Aberglaubens belacht. Sie waren sehr gläubig und hatten jede Entscheidung mit Ritualen getroffen.

Vereinzelt gab es halt auch Römer und Traditionen, die Ritualen folgten, aber die Römer waren zu rational um das einfach hin zu nehmen.

Cäsar hat in seinen Bellum Gallicum einen überlegenen Anführer besiegt weil dieser von den Göttern gesagt bekam dass er erst nach Vollmond kämpfen kann wenn er siegen will.

Cäsar und die Römer haben sich deswegen ins Fäustchen gelacht weil diese eigentlich überlegene Armee zitternd geflohen ist weil sie an solchen religiösen Quatsch glauben.

Als Cäsar seinen Würfel warf war das auch keine Entscheidung der Götter. Er hat sich einfach nicht entscheiden können ob der Rom angreifen soll oder verschwindet.

Und dann war da noch Caligula… Der im Prinzip alle verstorbenen Familienmitglieder zu Göttern ernennen wollte. Das war auch noch okay. Das haben viele Imperatoren gemacht. Aber er wollte sich selbst zum Gott ernennen und das fanden die Römer nicht besonders geil. Weil es einfach so ist als würde Trump auf einmal darauf bestehen dass er bei Avengers im Film einen Superhelden spielen will.

Die Römer hatten nicht viel Angst vor den Göttern. Alle anderen ja. Hier und da vielleicht mal einer. Priester war auch mehr sowas wie ein Statussymbol mit gesellschaftlichen Pflichten. Den Nebenberuf hatten viele Senatoren um Anerkennung zu kriegen Volksnähe zu demonstrieren.

Die Christen wurden nur abgelehnt von den Römern (zumindest bevor sie bekehrt wurden) weil das Christentum alle anderen Religionen mit Füßen tritt. Es gibt nur einen Gott! Alles andere ist Blasphemie!
Rom war erst bereit das Christentum anzunehmen nachdem die Christen mehrere Gegenden bekehrt hatten und die Siedler sich ihren alten Glauben abgeschworen haben.

Die römischen Götter waren einfach Teil der Tradition und Folklore, warum wollte man sie nicht aufgeben.

Wobei Caligula (vermutlich aufgrund einer Bleivergiftung) wahnsinnig war.

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