US-Politik (Teil 1)

Das Problem mit Limbaugh ist auch, dass sein Programm effektiv und explizit dazu da ist, parteische Zwietracht zu säen. Und ja, ich hätte die gleichen Bedenken, wenn ein Präsident eine solche Auszeichnung einem Limbaugh-Äquivalent der liberalen oder linken Seite geben würde.
Wofür diese Auszeichnungen da sind oder da sein sollen, darüber kann man diskutieren… aber was für eine Nachricht es sendet, wenn der Vertreter eines Staates eine solche Auszeichnung einem Hetzredner gibt, nun ich glaube DA sollte es allen klar sein, warum solche Auszeichnungen DAFÜR nicht gebraucht werden sollten.

Hat halt was von nem autoritären System. Du hast hier am meisten Propaganda verbreitet pro eines Präsidenten,Hier hast die Medaille. Da wird sich nicht übergreifen für das Land eingesetzt sondern nur pro Trump.

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ok, hast recht, ich muss da irgendwas falsch abgespeichert haben, war der pilot der Landshut Maschine damals, der sein Bundesverdienstkreuz zurückgab, als RAF Terrorist Klar freigelassen wurde.

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Hat sich offenbar gelohnt für Bloomberg, sich auf die Bühne zu kaufen :smirk:
Bloomberg ist einfach der falsche Kandidat fürs Jahr 2020.
Problematische Geschichte im Bezug auf Rassenpolitik (Stop-and-Frisk), problematischer Hintergrund im Bezug auf die ganze MeToo-Bewegung, und ein Milliardär, der sich ganz offensichtlich an die Spitze KAUFEN will, und somit effektiv für das reiche Establishment steht.

Ich habe nichts gegen ihn persönlich, und ich glaube ihm auch dass er alles tun will um Trump zu stoppen… aber er ist der falsche Kandidat für die Zeit in der wir leben. Und sollte er der demokratische Kandidat werden, dann mag er vielleicht in der Mitte mehr Leute ansprechen, aber der extrem starke progressive Flügel der Demokraten würde mit seiner Nomination absolut runter gedrückt werden.

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Bernie Sanders ist nur in dem Sinne Populist, als dass seine Reformen vom Free College und Steuern für Superreiche (Marginal Tax Rate) bis zur Health Care große Zustimmungswerte haben.
Deswegen leiden politische Gegner und Medien an Realitätsverlust ihn als “radical” oder “communist” darzustellen.

Das Schicksal teilt er sich mit der Linken in Deutschland. Denn auch deren Forderungen finden in der Bevölkerung losgelöst von der Partei wesentlich höhere Zustimmungswerte als die Partei an Prozenten bei Wahlen bekommt.

Das hat historische Gründe. In den USA war es der Red Scare und in Deutschland die DDR. Deswegen verfangen Argumente wie: "Das sagt ein Linker und deswegen ist es radikal’,

Deswegen bekomme ich gerade das Kotzen, wenn Bloomberg als Kandidat der Mitte bezeichnet wird. Bernie hat zwar das in den USA noch mehr stigmatisierte böse S-Wort (Sozialismus…ohhh mein Gott rette sich wer kann… ach der hat demokratischen gemeint und verhält sich eher wie ein normaler Sozialdemokrat… ehm… ehm… KOMMUNIST!!!), aber Er ist der Mann des Volkes.

Sollte er die meisten Delegierten bekommen und ihm dann wieder fast alle Super Delegierten in den Rücken fallen, wird der DNC explodieren und sich eine dritte große Partei bilden aus linken Demokraten. Dann wird es bis ans Ende der Tage republikanische Präsidenten geben. Das heißt: Will das DNC Partei und Land opfern, weil es neoliberale Interessen gegen einen Linken Kandidaten aus ideologischen Gründen verhindern will?

Naja, da sind die Linken ja aber auch selber schuld.
Das ganze Gemisch aus WASG/PDS und davor SED hätte nicht sein müssen wenn es mal einen sauberen Schnitt gegeben hätte.

So haben sie eben die Suppe sich selbst eingebrockt.
Vater einer Freundin. der aus der DDR stammt, sagt auch, dass er deswegen die Linke nie wählen könnte, auch wenn einzelne Positionen in ihrem Wahlkampf schon Sinn machen.

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Ich will dieser Person nicht zu nahe treten, denn es gibt diese persönliche Erfahrung, aber das ist im höchste Maße irrational und widerspricht eigenen Interessen.

Mich interessiert die politische Vergangenheit dieser Personen in der Linken nicht. Jeder kennt es von sich selbst, dass er seine politischen Positionen im Lauf des Lebens auch ändert und gerade in jüngeren Jahren extremere Positionen und die reine Lehre verfolgt. Warum gesteht man das den Linken nicht auch zu?

Für mich entscheidet das Parteiprogramm und welche Strömung gerade die Partei in den Spitzenämtern prägt. Und da ist man fest auf demokratischen Boden und im besten Sinne sozialdemokratisch.

Man kann jetzt den guten alten Trick anwenden und irgendeine Parteiorganisation, wie die “Kommunistische Plattform” herholen um die Linke zu diskreditieren, aber die hat eben nichts zu sagen.
Genau, wie ich in fast jeder Partei eine radikalere Untergruppe finden kann. Parteien sind eben Spektren.

In den Ländern im Osten sitzen übrigens gerade in der CDU - also die Partei, die am lautesten auf die Ex-SED-Karte setzt - viele Leute aus den damaligen Blockparteien. Denen gesteht man eine politische Resozialisierung ja zu…

Und um den Bogen zum Thread zu bekommen: Bernie hat NICHTS mit einem Kommunisten zu tun und selbst seine Selbstbezeichnung als “demokratischer Sozialist” ist aus europäischer Sicht und wenn man ihn hier in ein Spektrum einordnen würde nicht ganz richtig. Er ist ganz einfach ein Sozialdemokrat und wirkt nur radikal, weil diese Strömung in den USA einfach trotzdem weit links steht.

Also erst mal habe ich gesagt, dass das Video auf das sich meine Antwort bezogen hat populistisch ist.

Was Bloomberg betrifft, bin ich mit der Art, wie er in das Rennen eingestiegen ist nicht zufrieden.

Ich habe leider noch keine Zeit gehabt, die Debatte zu sehen.

Was ich allerdings glaube, ist das Sanders die Distanz zwischen Demokraten und Republikanern erheblich erweitern würde. Bei Bloomberg bin ich mir sicher, dass er in manchen Punkten auf die Republikaner zu gehen kann.

Die andere Möglichkeiten ist halt auch, dass sich Demokraten und Republikaner auf Ewigkeit im Unterhaus und Senat blockieren.

Edit: Es stimmt auf jedenfall, dass die Demonstranten ziehmlich polarisiert werden, wenn Sanders und Bloomberg am Ende übrig bleiben.

Das glaube ich hingegen nicht, denn diese „Distanz“ gibt es in der Bevölkerung so einfach nicht.
Und damit meine ich: Schau mal, wer heute „republikanisch“ wählt. Eine Menge Leute welche zweimal an Obama gingen und jetzt plötzlich „Republikaner“ sind.
Die Sache ist halt die: Diese Leute sind NICHT Republikaner. Und sie waren bei Obama NICHT Demokraten. Diese Leute unterstützen Kandidaten, nicht Parteien.
Und Sanders spricht GENAU die Leute in z.B. Michigan oder Wisconsin an, welche Trump auch angesprochen hatte.

Ja, die Kluft zwischen den Hardcore Demokraten und Republikaner, welche nur auf die Partei fixiert sind, die wird grösser werden… aber die wird grösser werden, EGAL welcher Kandidat bei den Demokraten antritt, denn dass ist die Natur dieses dummen Zwei-Parteien-Systems. Die Idee, dass Bloomberg diese Kluft kleiner halten würde als Bernie ignoriert völlig, auf welche Art diese Kluft erst überhaupt entstanden ist.
Solange Politiker die Polarisierende Natur des Zwei-Parteien-System ausnutzen, um den Tribalismus zu fördern, solange wird diese Kluft grösser werden. Und hier rede ich nicht nur von Präsidentschaftskandidaten, sondern auch von den Leuten im Senat und im Repräsentantenhaus.

Bernie hat vermutlich eher BESSERE Chancen, das Land hinter sich zu „einen“ (wie gesagt: die Leute welche kultisch nur PARTEIEN wählen mal ausgenommen).
Sanders ist seit Ewigkeiten ein Unabhängiger Senator, keine seiner beiden Kampagnen hatten wirklich „demokratische“ Themen und distanzierten sich oft von der Partei…
Man behauptet immer, Trump sei nicht der „typische“ Republikaner im Bezug auf seine Plattform, und das stimmt. Darum konnte Trump Leute für sich vereinen, welche vorher Republikaner UND Demkraten gewählt haben. Dennoch hatte Trump ganz klar Republikanische Themen, die er ansprach. Z.B. die Richter und die Abtreibungsthemen und sein religiöses Getue. Wer denkt, dass diese Themen Trump irgendwas bedeuten, der ist in meinen Augen sehr naiv. Hätte sich Trump für die Demokraten aufgestellt, dann hätte er sich für die Pro-Choice-Seite aufgestellt, denn ihm ist es doch Wurst, ob Frauen Selbtsbestimmung über ihren Körper haben (ausser natürlich, wenn er sie begrabschen will. Dann sollten sie so wenig wie möglich haben…).
Bei Sanders hingegen ist das Schwierig zu finden. In all den Themen wo er „typisch demokratisch“ ist, kann man auf Jahrzehnte an Beweisen deuten, wo er als UNABHÄNGIGER Kandidat und Senator die gleichen Werte vertreten hatte.
Sanders läuft nicht die Parteischienen. Und darum hat er bessere Chancen das Land aus dem polarisierenden Loch in dem es steckt rauszuziehen als die meisten anderen Kandidaten.

Sanders genauso.
Denn Sanders ist kein „Demokrat“, Sanders ist ein Kandidat, der für die SACHE einzustehen scheint. Nicht für die Partei. Bloomberg hat ein momentanes Programm so aussehen lässt, als sei es Massgeschneidert um für die Demokraten anzutreten… aber nicht wie Sanders die Jahrzehntelange Geschichte, die sich damit deckt. Bloomberg scheint darauf aus, das DEMOKRATISCHE Publikum reinzuholen (dasjenige, welches mit SANDERS und seinen „radikalen“ Ideen nicht einverstanden ist)… nicht seine tatsächlichen Werte zu vertreten. DAS sind KEINE guten Vorzeichen um dann mit den Repubikanern zusammen zu arbeiten und „auf sie zuzugehen“.

Nicht zu vergessen:
Erinnert sich jemand, was passierte, unmittelbar nachdem Trump das Amt übernommen hatte?
Seine Approval gingen sofort rauf. Und überall hörte man: „Wir müssen ihm eine Chance geben, er hat legitim gewonnen und ist nun unser Präsident.“
Ja, er zerstörte diesen Goodwill sofort wieder, indem er gleich zu Beginn Rassistische Einreiseverbote und so aussprach, weswegen die Temporäre Zustimmung aus dem Volk nicht lange hielt…
Sanders wird die gleiche Schonfrist erhalten, und da hat er die Chance sie zu nutzen und es besser zu machen als Trump. Und SO kannst du das Land auch einen. Wirst gewählt über den Kopf von 48% des Landes (oder im Falle von Trump 52%) hinweg, welche dich NICHT wollen… und danach beweist du diesen 48%, dass du gut für sie bist.

Zu guter Letzt:
Weisst du, was ich im Moment am meisten höre als Gegenargument gegen Sanders?
Nicht: „Ich will nicht für ihn Stimmen. Denn er ist ein Sozialist. Denn ich bin völlig gegen Sozialismus.“
Was ich am meisten höre ist: „Ich will nicht für ihn stimmen. Denn er ist ein Sozialist. Und ich befürchte dass ANDERE LEUTE zu sehr gegen Sozialisten sind um für ihn zu stimmen…“

All die Leute, welche Angst davor haben für Sanders zu stimmen, weil sie denken, dass ANDERE LEUTE nicht für ihn stimmen können, weil er ein Sozialist ist müssen einfach endlich das realisieren. Ich würde die alle gerne mal in einen Raum stecken, und sie reden lassen…
Ich wette, das Gespräch das wir am meisten hören würden wäre: „Ach, DU willst nicht für Sanders stimmen, weil du denkst ICH habe zu sehr ein Problem damit dass er Sozialist ist?! Lustig… denn ICH wollte nicht für Sanders stimmen, weil ich dachte dass DU zu sehr ein Problem damit hast, dass er Sozialist ist!“
:smirk:

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Sind das wirklich noch so viele? Oder ist nicht auch das etwas Einbildung oder mediengemachte / vermittelte Deutung, die es so aussehen lässt, bzw. von den politischen Gegnern kommunizierter Quark?

Finde ich sehr schwer einzuschätzen irgendwie. Zumindest bei der jüngeren Generation (vllt. so bis 40), scheint das ja eigentlich überhaupt nicht mehr zu verfangen.
Aber du bist da eventuell etwas „näher dran“ an der Grenze und kannst das besser beurteilen, daher ist es sehr spannend deine Ausführungen dazu zu lesen. Danke dafür :+1::ok_hand:

Nein, ist schon nicht nur Medienquark :grin:
Wenn du schaust, wie hoch der Prozentsatz der Wähler ist, welche im Moment nicht für Sanders stimmen, dann ist der ganz Massiv. Auch wenn du ihm noch die Warren-Stimmen gibst (und Warren identifiziert sich EXPLIZIT nicht als „Sozialistin“), dann ist es immer noch ein Ordentlicher Prozentsatz. Man kann jetzt natürlich nicht davon ausgehen, dass ALLE die nicht für Sanders oder Warren stimmen nur Angst haben, dass diese zu Sozialistisch für „andere Wähler“ sind, aber Bernie ist weit, weit davon entfernt eine Mehrheit der Wähler auf seiner Seite zu haben. Er hat genug auf seiner Seite, um der klare Frontrunner zu sein, aber das ist noch ein riesiger Schritt entfernt von einer klaren Mehrheit in der Partei.

Ich denke schon, dass es noch viele Wähler gibt welche einfach Angst davor haben, dass „other people won’t vote for a socialist… I would, but you know… THE OTHERS won’t“
Hörst du bei Interviews mit Wählern immer und immer wieder.

Nein, bei den jüngeren absolut nicht, da Stimme ich dir zu.
Nur werden historisch gesehen in der USA die Wahlen primär durch die älteren Semester gemacht. Die kommen anscheinend immer mit mehr Konstanz an die Wahlen, als die Jüngeren.
Ich behaupte, wenn sich das ändert dieses Jahr (wenn wir einen extremen Anstieg an neuen, jungen Wählern sehen), dann wird Trump definitiv untergehen.

Vielen Dank. Und nehme mir jetzt ungerne dieses Sternchen weg aber…
Ich habe eine Menge Arbeitskollegen hier aus der USA. Und deren Meinung wiederspiegelt absolut die Meinungen die wir hier im Forum haben:
Manche denken, Trump ist fast unschlagbar, andere denken Trump hat absolut schlechte Chancen, manche denken, dass es ein Kandidat wie Bernie sein MUSS um gegen Trump zu bestehen, wieder andere denken es braucht einen Biden oder einen Bloomberg…
Du kriegst hier drüben leider kein klareres Bild als ich in der Schweiz/Deutschland hatte. Keiner weiss wirklich, wie die Realität aussieht, und alle geben unterschiedliche Meinungen ab.

Ich glaube, wenn Trump etwas bewirkt hat, dann ist es die absolute Auflösung von irgendwelchen Sicherheiten oder gut fundierten Prognosen.
Ja, du kannst von historischen Daten argumentieren, warum X oder Y die besten Chancen hat, oder von Poll-Daten… aber die Polls waren in den letzten Jahren sehr unzuverlässig und historische Daten bringen nichts in einer derartigen Ausnahmesituation wie wir sie jetzt haben.
Das Problem ist, wenn du dich nicht auf Polls und historische Daten verlassen kannst… worauf basiert deine Meinung dann? Nun… auf nichts, oder?
Wie man es auch ansieht, es scheint als seien gut fundierte Voraussagen für die Momentane Situation in der USA absolut unmöglich.

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An was machst du das Fest? Ich höre eigentlich nur von der gespaltenen Gesellschaft. Ich mache das mal am Beispiel des Impeachment fest. Warum haben die Republikaner sich gedacht, wir beenden das ganze schnell und ohne Zeugen? Weil sie keinerlei Druck von ihrer Basis bekommen haben. Sprich die fand das Vorgehen okay, um den Demokraten eine auszuwischen.

Da ich Sanders nicht für einen Menschen halte, der sehr kompromissefähig ist, zumindest habe ich den Eindruck in den letzten Debatten gewonnen. Glaube ich halt nicht, dass auf die Republikaner zu geht. Das würde ich Bloomberg eher zutrauen.

So wie ich das sehe ist der Tribalism grade innerhalb der Demokraten sehr stark, wie die Debatten zeigen.

Sanders spielt wie Trump nicht die Parteilinie. Dazu muss man aber sich sagen, dass Trump der krasseste Orpertunist ever ist. Der würde seine Frau verkaufte, wenn es seine Macht erhält.

Nenne mir 5 Punkte in denen du denkst, dass Sanders auf die Republikaner zu geht.

Das Sozialistenargument kann ich auch nicht mehr hören. Ich glaube auch nicht, dass der Sozialismus mit Sanders ausbricht.

Ich würde nicht für Sanders Stimmen, weil mir das Programm von Bloomberg näher liegt ^^. Vorausgesetzt, die beiden bleiben als einzige übrig.

bloomberg, der nur angetreten ist um die “sozialisten” zu verhindern ist also kompromissfähiger. ahja.

nein, weil sie sich durch ihre entscheidungen der letzten monate so sehr vom erfolg des sytsems trump abhängig gemacht haben, dass ihnen gar nichts anderes übrig blieb als so zu entscheiden. rein auf grund der machterhaltung.

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Ich gehe eigentlich in meinem ganzen Kommentar darauf ein, woran ich das festmache.
Ja, die Politiker spielen ein polarisierendes Spiel, weil es halt ein bescheuertes zwei-Parteien-System ist. Und es gibt Leute, welche völlig auf ihrer Partei festgefahren sind. Aber ein grosser Teil des Landes ist es eben nicht…
Ich kann es nicht besser erklären, als ich es in meinem vorherigen Kommentar geschrieben habe. Da habe ich eigentlich schon versucht zu erklären, warum ich das anders sehe.

Warum muss man kompromissfähig sein, um mit den Republikanern zusammen arbeiten zu können?
Wovon du hier sprichst ist die Fähigkeit, seine Ziele so zu verwässern, dass man alle politischen Strömungen zufriedenstellen kann… oder zumindest nicht zu sehr verärgert. Und davon hatte die USA in den Jahren vor Trump wirklich mehr als genug. Weshalb sich in dem Land nie was geändert hatte.
Was es jetzt braucht ist ein Präsident, der bei seinen Prinzipien steht. Und nicht Stimmen im Parlament holt, basierend auf der PARTEI, sondern basierend auf seinen Plänen.
Nein, ich denke auch nicht, dass Sanders Kompromisse eingehen wird. Weder mit den Republikanern noch mit den Demokraten. Aber er wird mit Leuten von beiden Seiten arbeiten können, wenn diese sich entscheiden, mit ihm Projekte angehen zu wollen.
Und DAS braucht es im Moment. Nicht jemand, der bereit ist alle Reformationen des kaputten Systems so weit zu verwässern, dass es beide Parteien als gesammtes beschwichtigt.

Ich stimme dir zu, dass Bloomberg eher der Kandidat ist, der das machen würde…
Und darum denke ich, wäre er nicht der Präsident den das Land im Moment braucht. UND er ist nicht der Kandidat der es am ehesten mit Trump aufnehmen kann.

Genau!
Weswegen ich nicht verstehe, wie du sagen kannst, dass Sanders nicht mit den Republikanern zusammen arbeiten könnte. Gerade WEIL Sanders nicht die Parteilinie zieht ist er in der einmaligen Position, das Land hinter Ideen zu einen, und nicht auf Parteiebene zu spalten.

Als Partei?
Keinen Einzigen.
Und das ist genau der Punkt, wo du mich zu missverstehen scheinst.
Sanders wird das Parteispiel nicht spielen. DAS ist mein Punkt. Er wird “die republikanische Partei” nicht auf seine Seite ziehen können.
Aber er wird mit einzelnen Republianern zusammen arbeiten können, wenn er diese davon überzeugen kann, dass seine Plänen deren Wählern helfen kann. Was der Fall sein wird, denn Sanders Ideen liegen in vielen Bereichen da, wo es der Bevölkerung hilft, die traditionell eher republianisch wählen.

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Es ist im Moment einfach eine Realität, dass die Republikanische Partei praktisch nicht mehr existiert, ausserhalb des Trump-Kultes.
Alle Republikaner, welche irgendwie auf Prinzipien beharren sind inzwischen weg oder springen ab. Ich habe Interviews mit Ex-Tea-Party-Mitgliedern gehört, welche aus der Partei ausgetreten sind, weil sie nicht mehr ihren Werten entspricht. Und auch wenn du Jahrzehntelange Parteilos warst oder sogar Republikaner… du sprichst nur einmal gegen ihn aus, dann bist du sofort ein „Never-Trumper“ und jemand, der in der Partei keine Chance mehr hat.

Diese Partei ist keine Partei mehr, sie ist ein Kult, um eine einzige Person, deren Twitter-Account und Fox-News gestrickt.
Und wenn Trump von der Bildfläche verschwindet, dann habe ich keine Ahnung, was dann mit den Republikanern passiert. Wenn du die letzten Jahre an Trumps Leine warst und jegliche Prinzipien verraten hast… worauf baust du dann auf, wenn deine Galleonsfigur nicht mehr da ist?

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Wenn die Wähler sich bei den Politikern melden, dann ist das System Trump auch schnell am Ende. Tuen sie aber aktuell nicht.

doch tun sie. trump hat grauenhafte zustimmungswerte. die republikaner wissen, dass sie in einer normalen wahl keine chance haben, deswegen setzen sie alles auf demobilisierung und polarisierung.

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Weil Demokratie nun mal auf Kompromissen basiert :wink:.

Ist nun mal so, dass man in einer Demokratie, die Mehrheit zufrieden stellen sollte. 50/50 Split ist immer das worst case scenario.

Wenn Sanders einen großen Teil der Amerikaner überzeugen kann ist das gut. Glaube ich halt nicht. Ich wäre schön froh, wenn er die Demonstranten vereint.

Bloß weil er nicht nicht auf der Linie von den Demokraten liegt heißt das noch lange nicht, dass er nahe bei den Republikanern liegt.

Ich habe nicht gemeint, dass er die gesamte Republikaner auf seine Seite ziehen muss. Er muss nur Teile für sich gewinnen, um seine Gesetze durch zu bringen. Da habe ich meine Zweifel, dass er es schafft. Ich lasse mich aber auch gerne vom Gegenteil überzeugen.

In 48 Stunden stehen die nächsten Caucus in Nevada an.

Die Umfragen schwanken noch ziemlich von 24 bis zu 35 % für Sanders. 18-22% für Biden gefolgt von Warren.

Aber ein grosser Teil der Wähler verteilt sich auch auf die Nicht-Top 3 Kandidaten. Buttigieg hat seine Kampagnenunterstutzung verdoppelt und Klobuchar könnte von den Frauen im Staat profitieren (beide Senatorinnen sind Frauen), die sie wählen.

Sanders dürfte dort nach der Niederlage 2016 jetzt sehr gute Chancen auf den Sieg haben, auch wegen der Präferenz der 30% Latinos im Staat.
Biden wird Boden gutmachen. Aber beeindruckend sind die Prognosen nicht.

Randnotiz: es ist irgendwie skurril der Streit der Kandidaten um die Veröffentlichung der medical Information.
Sanders musste sich rechtfertigen dass er nicht den vollen Report seiner Gesundheit veröffentlichte sondern doctors notes. Bisher hat glaube ich keiner der Topkandidaten die medizinischen Informationen veröffentlicht (außer eben die ärztlichen Beschreibungen) Buttigieg will das wohl zukünftig tun

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Nein.
Wo war der „Kompromiss“ als Trump gewählt wurde?
Wenn wir in der Schweiz über eine Gesetzesvorlage abstimmen, und das Gesetz wird mit 50.5% der Stimmen angenommen, wo ist da der „Kompromiss“?
Demokratie basiert nicht auf „Kompromissen“. Sie basiert darauf, dass die Bevölkerung (in einer Form oder einer anderen) das Sagen haben. Kompromiss ist da keine Notwendigkeit. Je nachdem, wie das System funktioniert kann es sein, dass es Kompromisse braucht, aber eine universelle Notwendigkeit für Demokratien ist es nicht.

Das ist aber nicht das gleiche wie Ziele zu verwässern zu müssen.

Nein. Das heisst, dass er nicht nahe an IRGENDEINER politischen Partei liegt…
Was der wohl beste Beweis dafür ist, wie absurd ein Zwei-Parteien-System ist. Und warum es einen Präsidenten braucht, der nicht Partei-getrieben ist, sondern Ideen-getrieben.

Aber bei Bloomberg siehst du das?
Wo siehst du bei Bloomberg da die Option die du bei Sanders nicht siehst? Das verstehe ich nicht.
Ich kann die Ansicht nachvollziehen, wenn man denkt dass KEINER Demokratische Präsidenten auch nur einen Republikaner auf ihre Seite ziehen können… aber dass es Bloomberg schaffen wird (auf eine substantielle Art die das Land effektiv vorwärts bringt), obwohl Sanders keine Chance hat… Das sehe ich nicht.