US-Politik (Teil 1)

Denkst du Biden hatte Lust darauf ständig Fragen zu seinem Alter zu beantworten?
Denkst du das hat er sich so ausgesucht?

Das gleiche wird dann auch mit Harris passieren im Bezug auf Geschlecht und Rasse. Die Fragen werden kommen einfach weil Trump es zum Thema machen wird.
In Agenda-Setting ist Trump halt sehr gut. Das war schon immer seine Karriere. Framing und Vermarktung. Man muss nicht tatsächlich gut sein oder inhaltlich stark sein. Es reicht wenn man sich verkaufen kann. Noch besser…es reicht wenn man den Konkurrenten ausreichend diffamieren kann.

Und daher wäre es schlau so offensiv zu antworten um dem Ganzen direkt den Wind aus den Segeln zu nehmen.
Hat auch noch den Vorteil, dass man nicht um die Wahrheit rumdrucksen muss.

Und genau deshalb sollte man es nicht von sich aus zum Thema machen, soll Trump ein frauenfeindlicher, rassistischer Lügner es doch zum Thema machen, wahr oder nicht, das wird den Demokraten nicht schaden im Gegenteil.

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Der Konter wäre Trump vorzuwerfen nur eine Chance zu haben weil er ein alter weißer Mann ist. Gegen Trump gewinnt Offensive, nicht Defensive.

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Ich muss auch sagen, dass ich „Kamala Harris für ihre Hautfarbe und Geschlecht anzugreifen“ nicht für eine allzu geniale Agenda oder Kampagne halte… ^^

Wenn das wirklich der Weg ist den die Republikaner wählen, dann würde ich sie einfach machen lassen.

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Bei den Trump Leuten wird das schon funktionieren. Das Argument wäre ja fehlende Qualifikation. Und Hautfarbe und Geschlecht der alleinige Grund für ihre Aufstellung.

Ja, aber die Trump Leute sind halt die Trump Leute. Die hat er im Zweifelsfall ja eh schon. Die sollten ja (leider) eh schon hochmotiviert sein.
Ob es das wert ist dafür die „nicht-Trump-Leute“ noch weiter zu vergraulen ist dann ne andere Frage.

Es ist ja schon ein wenig komplexer.
Wenn man auf die Aussage, dass Kamala Harris nicht VP geworden wäre wenn sie keine Frau wäre mit „das ist Sexismus“ antwortet gerät man halt in die Falle die Realität zu leugnen.

Man kann das anerkennen und dann trotzdem sagen, dass Kamala Harris mehr als qualifiziert ist.
Dann wäre das Thema durch. Wenn dann Trump weiter drauf rumreitet wäre das in der Tat nicht gut für ihn. Allerdings auch nur in dem Fall, dass man so reagiert.

Gegen Trump gewinnt Offensive und nicht Defensive. Sehr gut erkannt.
Eben drum muss man mmN so reagieren. Weil nur dann kann man direkt auf Offensive schalten.

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Und dann kann sie, wenn sie clever ist, wovon ich ausgehe, ihren kompletten Werdegang bis zum DA von Kalifornien runterbeten.

Das wird man nicht weil man auf der Ursuppe dahergeschwommen kam

Ihr Argumentation wäre dann „no i was not given the job JUST because of my race, but because I was a damn fine qualified woman who ALSO happens to be of colour“

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Ist halt nicht sonderlich verwunderlich, war das Präsidentenamt doch von Anfang an eine Art von „Ersatzkönig“.

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Vielleicht ignorieren wir das nicht, sondern sind einfach anderer Meinung? :wink:
Das sind hier nämlich nicht irgendwelche objektiven, messbaren Punkte die du hier erwähnst. Das sind deine Meinungen. Welche ich zum Beispiel ganz anders wahrnehme.

Dass sie „unauthentisch und verkrampf“ rüber kommt… finde ich nicht wirklich. Nicht mehr oder weniger als andere Politiker auf jeden Fall.
Und ihre Kampagne war eigentlich ganz gut, sie hatte in einem EXTREM breiten Feld durchaus ihre Spuren hinterlassen.
Sie war eine Outsider-Kandidatin, welche sich mit Biden und Sanders messen musste. Also, mit dem „sicheren“ Kandidaten der vom Establishment gewollt war. Und dem Kult-Kandidaten, der die Wahl zuvor die Nummer zwei war und derart fanatsiche Fans hat, dass sie JETZT NOCH hoffen, dass er wieder ins Renne einsteigt obwohl er älter als Biden ist.

Ihre Kandidatur damals brachte sie schlussendlich ins Weisse Haus (als Vize, nicht als Präsident, aber trotzdem). Weswegen ich deiner Meinung, dass ihre Kampagne schlecht war einfach nicht teilen kann.
Ist natürlich auch nur meine Meinung. Aber stimme dir einfach nicht zu, dass ich hier irgend etwas ignoriere.

Eine Partei voller Berufspolitiker, aber ohne Ambitionen auf die Präsidentschaft? Alleine die 2020 Primaries haben gezeigt, dass Ambitionen das ABSOLUT NICHT das Problem sind.
Eher so, dass jede/-r versteht wir winzig seine Chancen sind. Profi-Opportunist und Parasit Joe Manchin musste das offenbar auch sofort feststellen.

https://www.politico.com/live-updates/2024/07/22/kamala-harris-campaign-biden-drop-out/joe-manchin-run-for-president-00170269

Sehe ich genau gleich. Trump wird vermutlich selber wissen, dass diese Angriffsschiene ihn UNGLAUBLICH Sexistisch und Rassistisch wirken lässt. Ob er die Disziplin hat, die Anschuldigung nicht trotzdem zu machen… nun, das werden wir sehen. Aber die Idee, dass er das als expliziten Teil seiner Kampagnenstrategie bringt halte ich für sehr abwegig. Wäre ziemlich katastrophal für ihn.
Denke, wenn er das wirklich bringen will um gewisse Teile seiner Wählerschaft neu zu motivieren, dann lässt er das andere Leute für sich machen. Er selber wird sich darauf konzentrieren, sie an Bidens „Fehler“ zu knüpfen. Einzige Art wie er ihren ethnischen Hintergrund „ansprechen“ wird in der Form einer Dog Whistle für seine extremsten Rassistenfans sein, indem er immer wieder ihren Namen speziell betont. Auf die Art wie er es bei Obama mit „Barak Husein Obama“ gemacht hat.

Nein, zu argumentieren, dass sie die Position hat welche sie hat wegen ihrem Geschlecht und ihrer Ethnizität… undenkbar in meinen Augen. Nicht nur würde ihn das so leicht angreifbar machen, es wäre auch der einfachste Punkt für sie zu kontern. Die Antworten darauf schreiben sich für sie fast selber.

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I see this as an absolute win!
In der aktuellen R-Umgebung kann die Hundepfeife doch gerne auch direkt stecken bleiben.

In Moment nicht ^^. Hatte ich glaube ich weiter oben in einem ausführlicheren Post geschrieben.

Ich hab den NPR-Artikel ja geteilt. Wenn man vor Iowa droppen muss kann man nicht behaupten, dass die Kampagne nicht schlecht war. Sorry. Bei den Gründen kann man ja meinetwegen streiten (in der Tat subjektiv) aber Platz 13 oder was es dann war ist halt objektiv einfach nicht gut.
Typen wie Julian Castro haben länger durchgehalten als Harris.
Die einzige Spur, die sie im Wahlkampf hinterlassen hat war die Attacke auf Biden („…and that girl was me“).

Und jetzt im Nachhinein zu sagen, sie ist doch VP geworden - also muss sie doch gut gewesen sein verkennt halt wieder die Realität. Ich hab das jetzt schon so oft angesprochen, dass ichs nicht nochmal in Gänze erklären will. Das ist alles keine Verschwörung sondern nachlesbar.

Und so am Rande…Sanders wurde sowas von was nicht vom Establishment gewollt, dass Anfang März 2020 alle Kandidaten außer Bernie und Biden nahezu zeitgleich ihre Kandidatur zurückgezogen haben und Biden endorsed haben. Das Ziel war klar.
Und Harris war da schon 4 Monate nicht mehr im Rennen.
Und übrigens bin ich nicht so komplett illusorisch, dass ich denke das Sanders jetzt noch was im Ticket verloren hat.

Und zuletzt…nochmal…die Attacke wird nicht sein „die ist nur hier weil sie eine Frau ist“ (so dumm ist nichtmal Trump). Die Attacke wird sein „wenn sie keine Frau wäre, wäre sie nicht VP geworden“. Und darauf braucht es eine bessere und ehrlichere Antwort als „das ist doch sexistisch“.

Reps: „Harris ist nur VP, weil sie eine schwarze Frau ist.“
Dems: „Stimmt.“
Reps: „Also ist sie nichtmal eure erste Wahll.“
Dems: „Ehm …aber …öh … gut ist sie trotzdem … und so.“

Wenn man dadurch so viel Name-Recognition erhält, dass man danach als Vize Präsident ins Weisse Haus kommt kann man nicht behaupten, dass die Kampagne schlecht war. Sorry.

Oder akzeptier einfach, dass wir hier anderer Meinung sind. Warum du darauf bestehst dass deine Meinung hier etwas objektives ist, wenn sie es einfach nicht ist, verstehe ich nicht ganz.

Ein Weisser Haus Einzug ist einfach halt objektiv relativ gut.

Und die Resultierende Vizepräsidentschaft.

Oder deine Meinung.
Wäre Harris bei den 2020 Primaries nicht oder nur negativ aufgefallen wäre sie sicher nicht Vizepräsidentin geworden. Die Idee dass Biden einfach dachte: „Hm, eine schwarze Frau… jo, das wird meine Vizepräsidentin“ ist absurd.

:face_with_raised_eyebrow:
Your point being…?
Ja, Sanders war nicht vom Establishment gewollt. Habe ich jemals etwas anderes gesagt?

Und ich verstehe, dass du denkst da liege ein riesiger Unterschied. Und wir können hier diskutieren wie gross der Unterschied ist…
Aber in einer Politischen Kampagne wird dir dieser nuancierte Unterschied nicht helfen… du wirst geröstet wenn du diese Angriffschiene fährst.

Hey, ich hoffe du hast recht. Ich hoffe, Trump denkt genau wie du, dass das eine gute Angriffschiene ist. Wenn nicht klar ist, warum das politisch gesehen eine UNGLAUBLICH selbstzerstörerische Schiene ist, dann kann ich es nicht mehr erklären. Wir werden bald sehen, ob Trump dieses Argument fahren wird. Ich bezweifle es extrem. Aber wenn er es macht freue ich mich schon auf die Wochen voller Angriffs-Ads, welche die Demokraten damit fahren können.

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Das wird schonmal nicht passieren.
Eher Dems:
„Wir müssen also noch wie vor darüber diskutieren ob eine Frau in hoher Position nur da ist wegen ihrem Geschlecht, als ob Frauen nicht die gleichen Qualitäten bringen wie Männer? Oder das PoC mit Erfolg nur Quoten Hires sind? Lass mich mal genau aufzählen, warum Harris absolut kompetent genug war Vizepräsidentin und jetzt Präsidentin zu sein!“

Und dann kann man schön die Liste ihrer Karriere bringen UND hat gleichzeitig Sympathien mit jeder Frau oder PoC des Landes gewonnen, welcher je vorgeworfen wurde, dass sie nur eine Quoten-Hire gewesen war.
Die Republikaner sollens nur versuchen, wenn sie den Demokraten ein einfaches Fenster kreieren wollen, wo sie Harris‘ Erfolge und Karriere präsentieren können.

Ich glaube Trump wird bessere Instinkte haben als das, aber wir werden sehen.

Reps: „Harris ist nur VP, weil sie eine schwarze Frau ist.“
Dems: „Nein. Nicht nur. Sie ist eine hoch qualifizierte Politiker, die auch eine schwarze Frau ist. Biden hat damals, wie ich finde aus guten Gründen, gesagt, dass sein VP eine Frau sein soll. Kamala Harris war in dem Feld der Kandidaten die Qualifizierteste. Das ist der Grund warum sie dann VP wurde. Wenn wir darüber sprechen wollen wer qualifiziert ist und wer nicht sollten wir über Trump sprechen.“

(selbst das ist nicht ganz ehrlich…sie war vor allem die profilierteste und sie ist POC…Warren war halt noch ne Kandidatin noch aber halt dann zu links und zu weiß…Karen Bass war auch noch ne Kandidatin aber dann doch zu unbekannt)

@Truchsess Ich gebe zu dass diese Art der Attacke auch Risiken birgt (eben wenn man dann übertreibt und dann so ein Wort wie „nur“ mit einfließen lässt). Ich sehe halt aber die Gefahr dass Harris dann defense spielen muss. Und diese Gefahr sehe ich halt vor allem dann wenn man nicht offen und ehrlich mit dem Thema umgeht. Wenn man das hingegen einmal richtig macht ist das Thema gegessen.
Das mit Sanders…da hab ich dich glaub ich falsch verstanden gehabt…sorry (ist auch egal).

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Wird sie nicht.
Dieser Angriff öffnet so viele Fenster für eine OFFENSE Antwort.
Ich meine, ich stimme dir zu, wenn Harris auf DIESE Attacke nur defensiv antworten würde, dann VIELLEICHT (wobei ich auch dann denke, dass Trump eher viele Frauen und PoCs verärgert, dass Harris Antwort keine Rolle spielt).
Aber Harris wird sich kaum entgehen lassen, diese Einladung zu einer offensiven Antwort anzunehmen.
Er solls versuchen. Soll er diesen Angriff bei einer Debatte bringen. Wäre gut für uns.