Hook
Kindheitsfilm von mir, der den Test der Zeit leider nicht ganz bestanden hat. Dustin Hoffman, Robin Williams, Bob Hoskins und Julia Roberts haben deutlich Spaß an ihren Rollen und retten den Film von seiner aufdringlich kitschigen Buntheit, Slapstick, Albernheit, dem fehlenden Gefühl für Nimmerland (besteht das nur aus einem Piratenschiff und einem Baumhaus?), den künstlichen Kulissen, dem Tränendrücken und dass man die Lost Boys als 90er Skater-Kids darstellt.
Mit viel Nostalgie-Wohlwollen: 3 von 5 Sternen.
Starship Troopers
Endlich mal auf Englisch gesehen. Das ist insofern interessant, als dass man sich in der deutschen Synchro entschieden hat sich viele Freiheiten zu nehmen und sogar teilweise eine Zensur vorzunehmen. Davon, dass man nur durch den Militärdienst ein „Bürger“ wird, der Wahlrecht und andere Privilegien hat, erfährt man in Deutschland nichts. Ebenso wurde ein Dialog geändert, bei der die Demokratie als gescheiterte Staatsform beschrieben wird.
Der deutsche Verleiher und im Nachhinein die FSK und BPJM haben den Film damals entweder nicht verstanden oder die deutschen Zuschauer für zu blöd gehalten.
Dabei ist die deutsche Synchro technisch gesehen eine sehr gute, mit geilen Sprüchen („Das ganze Gehirn weggelutscht“) und dem Geniestreich für die Propaganda-Videos den Sprecher des 7.Sinns zu nehmen.
Ansonsten denke ich, dass alles zu dem Film gesagt wurde. Einfach großartig und die Effekte sind nach wie vor der helle Wahnsinn.
4,5 von 5 Sternen.
Cop Land
Silvester Stallone bringt die Leistung seines Lebens als abgehalfterter Kleinstadt-Sheriff in einer Siedlung für „echte“ Polizisten, die aber ordentlich Dreck am stecken haben. Der Film ist brandaktuell, denn er beginnt damit, dass ein Polizist zwei Schwarze erschießt, was daraufhin vertuscht werden soll. Später liest sich Stallone in einem Zeitungsausschnitt alte Fälle durch und es ist auch dort die Rede von einem „Choke-Hold“.
Die Westernmotive sind überdeutlich und das Erzähtempo äußerst bedächtigt. Das gefällt mir, aber leider hätten einige Figuren etwas mehr Tiefe gebraucht und wenn man sich schon die Zeit nimmt, dann erwarte ich etwas mehr Substanz.
Alles in allem aber sehenswert.
3,5 von 5 Sternen.
Glory
Ein Film über die erste schwarze Einheit der Unionsarmee im amerikanischen Bürgerkrieg. Ein ziemlich packendes Kriegsdrama das aufzeigt, dass es auch in der Union viele Vorurteile und Rassismus gab. Man fiebert mit den Charakteren mit und die Kampfszenen sind authentisch und brutal.
Aus heutiger Sicht muss man aber wahrscheinlich den Kritikpunkt anbringen, dass in einer Geschichte über schwarze Soldaten ein weißer Charakter zentriert ist. Und wenn man eine Einheit „glorifiziert“, verliert man etwas die kritische Distanz zum Krieg selbst. Also der Film ist nicht frei von Pathos.
Hat mich dennoch positiv überrascht.
4 von 5 Sternen.