Ich fand die Charaktere bleiben irgendwie alle bleich man erfährt nicht wirklich viel über sie. Auch das namensgebende Wesen bleibt weitestgehend im dunklen. Die story plätschert so vor sich hin. Zum Ende denkt man es wird spannend da fand ich das Ende irgendwie unbefriedigend
Hier, das hat den Film für mich etwas aufgewertet
Danke dafür das macht es tatsächlich besser
The War of the Worlds (2019) - Amazon Prime
Vor einigen Tagen erst das Hörspiel „Krieg der Welten“ aus der Gruselkabinett-Reihe gehört, was wieder Lust auf eine Verfilmung des Stoffs gemacht hatte. Allerdings spielen sowohl der Film von 1953 als auch der Tom Cruise-Film (auf den hatte ich eh weniger Lust wegen Fanning) in ihrer jeweiligen Zeit und nicht wie die Vorlage im Jahr 1899. Die ursprünglich 3-teilige TV-Mini-Serie von 2019 hingegen schon, die bei Amazon Prime in zwei Teile aufgeteilt wurde. Insgesamt wurde der Stoff an sich ganz gut umgesetzt, wenn auch vor allem der zweite Teil von der Vorlage abweicht und teile davon noch Jahre später spielen, nachdem die Invasoren eigentlich gestoppft wurden.
7/10
Greystoke – Die Legende von Tarzan, Herr der Affen (1984)
Regie: Hugh Hudson
mit Christopher Lambert, Andie MacDowell, Ralph Richardson, Ian Holm, James Fox, Nigel Davenport, David Suchet, Cheryl Campbell
Inhalt:
1885 erleiden Lady und Lord Clayton Schiffbruch vor Afrika. Kurz nach der Geburt ihres Sohnes werden beide von Affen getötet. Jahre später entdeckt eine Expedition den Affenmenschen Tarzan und bringt ihn nach Greystoke, dem Landsitz seiner Ahnen. Die liebliche Jane versucht, ihn in die Gesellschaft einzuführen.
Regisseur Hugh Hudson reiht sich bei mir in eine Riege von Filmemachern ein die stark begonnen haben ( Chariots of Fire ) und ihre weitern Filme immer belangloser wurden.
Andere Regisseure wären bei mir Roland Joffé, Bill Forsyth, Michael Cimino, Vincent Ward aber auch ein William Friedkin ab Mitte der 80ziger Jahre.
Alles in allem finde ich Greystoke noch immer unterhaltsam, intelligent und berührt sogar in seiner breit angelegten Behandlung der alten Geschichte von Edgar Rice Burroughs.
Realistischer als alle seine Vorgänger stellt Christopher Lambert den Urwaldmenschen als ein aus seiner Welt herausgerissenes Wesen dar.
Im Gegensatz zu den etlichen alten Verfilmungen richtet sich dieser Film komplett an ein reifes und erwachsenes Publikum.
Greystoke ist ein Film, wie er heute nie wieder gemacht werden würde. Auch 1984 war der Film etwas einzigartiges. Völlig anderes, als das Publikum ansonsten von Abenteuer-Filmen gewohnt war.
Der Film kommt die erste Hälfte seiner 137 Minuten Lauflänge praktisch ohne Dialoge aus. Die komplette Vorgeschichte sowie Tarzans Aufwachsen im Dschungel, mitsamt seiner Dramaturgie und großen Gefühle wird durch die Gestik und Mimik der Affen, sowie die epischen Bilder von Kameramann John Alcott und die fantastische Musik von John Scott getragen und eindrucksvoll präsentiert.
Für die Affenkostüme und das Make-Up war der sieben-fache Oscargewinner Rick Baker zuständig.
Fun Fact: In der Originalversion wurde Andie MacDowell durch Glenn Close synchronisiert weil die Produzenten glaubten das ihr Südstaatenakzent nicht zu der britischen Aristokratin passte.
Kid 90
Soleil „Punkey Brewster“ Moon Frye hat vor 25 Jahren eine Box verschlossen, die sie nun öffnet. Darin befinden sich unzählige Videoaufnahmen aus ihrem Jugend- und Teenagerleben + Audioausschnitte und ihre Tagebücher.
Soleil war Anfang der 90er einer der größten Kinderstars der USA, sie war z.B. sowohl bei Reagan als auch bei Bush im Weißen Haus zu Gast, war Stammgast in den größten Talkshows des Landes und ihr Freundeskreis bestand u.A. aus Stephen Dorff, Balthazar Getty, David Arquette Danny Boy O’Connor oder Kevin Connolly.
Außerdem war sie ständig unterwegs mit Leuten wie Leonardo diCaprio, Corey Feldmann oder Justin Pierce unterwegs, hatte Dates mit Mark Whalberg, Edward Furlong oder Charlie Sheen.
Sie hat quasi selbst erstellte Viedeo und Fotoaufnahmen mit jedem Hollywood und Musikstar der frühen 90er.
Das hört sich ja jetzt erst alles Mal ganz cool an, aber so war das dann alles natürlich nicht.
Die Dokumentation um das Leben des Jungstars ist wirklich interessant, gerade was ihre persönliche Entwicklung angeht. Es ist mal was ganz anderes jemanden zu hören, der diese ganzen Sachen 25+ Jahre später nochmal zu Gesicht bekommt und was das ganze an Erinnerungen mitbringt.
Natürlich ist das mit hulu schön dramatisch hochwertig inszeniert, aber gerade durch ihre prominenten Freunde aus Jugendtagen, die auch nochmal Dinge sehen und darüber sprechen, fühlt sich das dann doch ehrlich an.
Als Kind der 90er habe ich bei Aufnahmen mit ihrem damals besten Freund Jonathan Brandis, der mit ihr sogar noch über Selbstmord sprach. Viele ihrer Wegbegleiter fanden den frühen Tod, aber krass wie ihre Schicksale eigentlich damals schonn abzusehen waren. Frye und ihre Gesprächspartner sind heute bestürzt, wie sie die Anzeichen damals nicht erkennen konnten.
Die Doku geht nur 70 Minuten und bringt einem das Leben eines Mega-Kinder- und Jugendstars wirklich nahe. Durch die Kamera, die sie ständig dabei hatte sehen wir auch Aufnahmen von DiCaprio, Pierce oder Feldman, die man ansonsten wohl kaum zu Gesicht bekommt.
Am Ende habe ich mir nach dem Trailer dann doch noch mehr erhofft, aber es ist durchaus empfehlenswert.
3.5/5
Trailer:
Movie 43
Der Film hat seine witzigen Momente, aber auch viele Jokes die auf der Strecke bleiben.
Doch der Film ist unterhaltsam. So viele Top-Stars aus Hollywood in so einem Grütze-Film zu sehen hat eindeutig was. Unterm Strich ist der Film also bei weitem nicht so schlecht wie ihn die Presse gemacht hat, wenn auch aus komplett anderen Gründen als wie die Macher sich wahrscheinlich gedacht haben.
MacGruber The Movie
Ich liebe Will Forte, ich liebe seine MacGruber Sketches und deshalb liebe ich auch den Film.
Man merkt dem Film leider sein geringes Budget an, aber man will auch nie mehr als man schafft. Eine grundsolide Komödie mit gut aufgelegten Darstellern.
Norbit
Nachdem Ede den Film immer wieder in K+ erwähnt musste ich den mal nachholen und ich wurde nicht enttäuscht. Wenn Rasputia ins Auto setigt und mit ihren Hupen die Hupe drückt - ein garantierter Lacher. Auch das gleiche mit der Hüpfburg Szene.
Eine schöne Eddy Murphy Komödie.
InAPPropriate Comedy
Movie 43 in wirklich schlecht. Auch dieser Film hat ein paar witzige Momente, aber die gehen leider unter in dem nicht enden wollenden Segment mit dem Typen der erfolglos versucht Rassismus zu parodieren. Bei dem kommen die Sketche einfach nur rassistisch rüber.
Schade um die Parts wo echte Stars dabei waren.
Concrete Cowboy (Netflix)
Der Teenager Cole kommt immer wieder in Schwierigkeiten. Da seine Mutter daran verzweifelt, schickt Sie Ihn zum Vater (Idris Elba) nach Philadelphia. Da ist Cole hin und hergerissen zwischen den Cowboys und Ihren Pferden auf der seinen Seite und zwischen einem Ex-Reiter, der derzeit versucht als Drogenhändler Geld für eine eigene Farm zusammenzubekommen.
Den troubled teen im Programm XY, dass ihn wieder auf die Spur bringt ist jetzt wenig innovativ, insofern reicht es auch bei Concrete Cowboy nur für ein ganz okayes Drama.
Wonder Woman 1984:
Wow! Was für ein toller Film!
Nach dene eher durchzogenen Kritiken dazu erwartete ich eigentlich eine herbe Enttäuschung, aber das Gegenteil ist der Fall: Ich finde den Film so richtig spitze!
Zugegeben, es brauchte eine Weile, bis ich so richtig drin war. Der Anfang ist etwas durchzogen und wirkt sehr klischeehaft. Vor allem die Einführung von Barbara ist nicht sehr gelungen. Ihr Charakter wirkt zu überzeichnet (erinnerte mich etwas an Guy Pierce’s Charakter zu Beginn „Iron Man 3“), und ein Teil ihrer „Charakterisierung“ besteht darin, dass ihr von einem anderen Charakter ihr sagt, wie lustig und toll sie doch ist… ohne dass man davon je etwas gesehen hat.
Ausserdem ist der ganze Film extrem kitschig. Die Actionsszene im Einkaufszentrum wirkte etwas eigenartig… bis ich realisierte, woran das lag.
Tonlich hat man sich nicht an den modernen Superheldenfilmen orientiert, wo die Action in der Regel entweder düster und mit Explosionen, oder über-cool und mit flotten One-Linern gemacht sind. Stattdessen ging man einen eigenen Weg, man ist etwas überrissen, etwas farbiger, man hat einfach Spass mit dem Setting und der doch so absurden Natur dieser ganzen Superhelden-Konzepte.
Oder anders gesagt: Man orientierte sich viel mehr an einer Zeichentrickfilm Ästhetik und Ton… und das darf man in einem solchen Superheldenfilm auch mal!
Und dieser Ton scheint absolut gezielt so gewählt worden zu sein, denn das zieht sich weiter durch den Film. Alles ist ein bisschen mehr cartoonisch als man es in modernen Filmen dieses Genre sieht. Und sobald man sich etwas daran gewähnt hat funktioniert es extrem gut.
Was den Film aber absolut trägt sind die Charaktere und deren Konflikte. Diana ist eine hervorragende Protagonistin. Stark, cool, mit einer absolut positiven und gewinnenden Persönlichkeit… aber auch ihren Fehlern, ihren Schwächen und einen Konflikt, der ihr zu schaffen gibt, und der das Herzstück des Filmes darstellt.
Barbara Minerva ist, wie gesagt, ein bisschen zu klischeehaft gezeichnet, und etwas mehr Fingerspitzengefühl hätte hier gut getan. Aber dennoch kann man ihren Motiven folgen, man kann verstehen, warum sie handelt, wie sie handelt, und was sie antreibt. Und sie integriert sich sehr gut in die Story. Ihre Rolle ist klar als Gegenstück zu Diana gedacht und auch das funktioniert sehr gut auf thematischer Ebene, auch wenn sie bezüglich Plot ein bisschen eine stärke Verbindung zum ganzen Geschehen hätte haben können. Ich sage nicht, dass sie sich gar nicht in den Plot einfügt, aber ich glaube unterm Strich ist sie vermutlich das Element welches noch ein bisschen mehr Feinschliff hätte vertragen können.
Aber obwohl sie vermutlich die berühmtere Wonder-Woman-Anatonistin des Filmes ist, so ist der wahre „Bösewicht“, der tatsächliche Gegenspieler, und eines der besten Elemente des Filmes auf jeden Fall der Charakter von Max Lord!
Dieser Antagonist überraschte mich absolut!
Im Vorfeld von Vielen als billige Trump-Allegorie gesehen, kriegt man mit diesem Charakter einen absolut gelungenen, interessanten Antagonisten für diesen Film! Ja, er hat Anlehnungen an Trump, weswegen es mich so faszinierte, dass man aus ihm einen Antagonisten machte, mit dem man absolut Sympathie hat und mit dem man mitfühlen kann. Man merkt einfach, wie er von seinem Streben nach Macht zerfressen wird, und man realisiert auch, dass seine Art zu Lügen und Betrügen etwas ist, was nicht aus Böswilligkeit geschieht, sondern mehr aus der Verzweiflung heraus, dass er halt ein Gewinner sein muss.
Ich hatte wirklich Mitleid mit ihm, auch wenn er absolut der Bösewicht der Villain der Geschichte ist.
Und was mir auch an ihm gefällt: Endlich mal wieder ein Bösewicht mit so richtig kreativen, bizarren Fähigkeiten! Keine „Böse Version“ der Kräfte welche die Superheldin hat, kein Bösewicht der einfach andere besser verprügeln kann als jeder andere… sondern richtig mal etwas Neues!
Und dieses „etwas Neues“ zieht sich für mich durch den ganzen Film.
Ich wusste nie genau, wohin es sich entwickeln würde. Und auch wenn die groben Züge natürlich aufgrund der Genrekonventionen vorherbar sind (Diana wird sich vermutlich gegen ihren Wunsch entscheiden um die Welt zu retten, Barbara wird durch ihren Wunsch zerfressen werden und so weiter…) so war dieser Film für mich einer der wirklich frischesten Superheldenfilme der letzten letzten Jahre.
Ausserdem hat dieser Film die wunderbare Eigenschaft, dass all die grossen, wichtigen Momente absolute audiovisuelle Spektakel sind. So richtige Gänsehaut Momente! Dieser Film hat all die grossen Zack-Snyder-mässigen epischen Momente, aber mit dem Vorteil, dass sie nicht in einem leeren Vakuum stecken, sondern daraufhin aufgebaut wird.
Diana’s Abschied von Steve und die anschliessende Flug-Szene ist so mitreissend und emotional (unter anderem dank Gal Gadots erneuten starken Leistung) und gar mir einfach Gänsehaut pur!
Ich kann mir vorstellen, dass der Film vermutlich eine Menge Kritik erhalten hat weil mit den Regeln innerhalb des Universums etwas… „locker“ umgegangen wird, oder weil die Logistik des Plotes nicht immer ganz Sinn macht… aber ehrlich, wenn ein Film mir gute Persönlichkeiten gibt, grossartige Momente wo man die Charakterentwicklung audiovisuell so grandios umsetzt wie in diesem Film, und wo man einfach für eine Weile Spass mit dem Setting haben kann, dann verzeihe ich eine ganze Menge an „Logiklöchern“.
Das einzige was ich wirklich kritisieren würde, und was auch ein etwas negatives Licht auf die Protagonisten wirft, ist die ganze Steve-Possesion-Sache…
Ich meine… er stiehlt quasi einen Körper, und die Tatsache, dass sie einfach eine Person ausgelöscht haben wird NIE angesprochen. Und dann ist da auch noch die Unangenehme Realität, dass Steven und Diana dann diesen fremden Körper für Intimitäten brauchen was… naja, sagen wir mal, etwas fragwürdig ist. Das wäre mir wirklich lieber gewesen, wenn man das anders gelöst hätte. Und hätte man auch einfach können! Lass den Stein einfach Steve zurückbringen! Voila! Ethisches schwarzes Loch gelöst! Aber tja… ist halt was es ist.
Fazit: Fun, mit guten Charakteren, gutem Inhalt, toller Action… der Film funktioniert einfach hervorragend!
Schindlers Liste auf Netflix
Den habe ich das letzte Mal in der 8. oder 9. Klasse im Unterricht gesehen. Damals war mir schon klar, wie wichtig dieser Film ist!
Ich wollte ihn jetzt als Erwachsener sehen.
Selten habe ich so geheult, da bin ich ehrlich. Der Film hat mich richtig fertig gemacht. Besonders die Szenen mit dem Mädchen in der roten Jacke. Als Schindler weinend zusammenbricht, musste ich pausieren und kurz an die frische Luft, sonst hätte ich noch einen Flüssigkeitsmangel erlitten.
Ich kann meine Aussage von damals nur bestätigen: Dieser Film ist verdammt wichtig!
Jeder sollte ihn gesehen haben!!!
Er sollte an jeder Schule gezeigt werden!
Je älter ich werde, desto schwerer zu ertragen finde ich diesen Film. Aber hast schon recht, er hat natürlich absolut seine Daseinsberechtigung.
Ich werde ihn jetzt gut in Erinnerung halten, aber ob ich mir das nochmal ansehen muss, weiß ich ehrlich gesagt nicht
Geht mir auch so. Das letzte mal, als ich ihn geschaut habe (so vor ungefähr nem Jahr) habe ich ihn nicht zu Ende schauen können. Hat mich einfach zu fertig gemacht.
Ich werd ihn mir die Tage auch noch mal anschauen. Hab ihn aber auch schon oft gesehen. Auch als Erwachsener.
Gerade lief Rocketman auf Pro7 und wow was ist das für ein guter Film?!
Taron Edgerton liefert hier seinen für mich besten Film schlechthin ab. Ich habe höchsten Respekt davor, dass er wirklich selbst gesungen hat und die Magie des Elton John wunderbar eingefangen und gezeigt hat.
Druk:
Bin nicht ganz sicher, was ich von dem Film halten soll.
Die erste Hälfte hat etwas hypnotisches, wie wenn man zuschaut wie sich ein Unfall anbahnt und man nicht wegsehen kann.
Es geht um eine Gruppe Lehrer, welche die dämliche Idee testen wollen, ob der Mensch mit einem permanenten Alkoholpegel im Blut besser funktioniert… und das läuft so ziemlich auf das hinaus, was man erwarten dürfte. Man hat also eine Gruppe Männer mittleren Alters, welche sich permanent die Kante geben und versuchen im Alltag zurecht zu kommen. Und das hat etwas faszinierendes, ist irgendwie unterhaltsam, und mit so ziemlich den Konsequenzen die man sich ausmalen könnte.
Und die zweite Hälfte hat dann halt zu gewissem Masse mit den Konsequenzen zu tun.
Der Film ist extrem gut umgesetzt. Auf der einen Seite hat man die Momente, wo es klar wird, wie traurig diese Männer in ihrem kaputten Zustand doch sind. Und auf der anderen Seite sind die Saufgelage dann doch oft so gefilmt und umgesetzt, dass man so richtig gut spürt, wie man halt, in dem Moment in dem man drin ist, trotzdem einen Genuss daraus heraus holt.
Gleichzeitig spielt der Film auch mit der Tatsache, wie sehr Alkohol doch ein Teil unseres öffentlichen Lebens ist, und wie sehr er überall eine Rolle spielt.
Mein grösstes Problem mit dem Film ist, dass ich nicht ganz sicher bin ob er nicht eine etwas falsche Nachricht rüberbringt. Und hier kann ich nicht gross darüber reden, ohne zu spoilen, also auf eigene Gefahr weiterlesen:
Ein Aspekt des Filmes ist, dass er den Umgang mit Alkohol in der Jugend dem Umgang im höheren Alter gegenüber stellt… und dir im Prinzip sagt, dass exzessiver Konsum für Junge Leute kein Problem darstellt.
Die Schüler saufen die ganze Zeit, sie legen sich da voll rein, und ihr Konsum scheint irgendwie… positiv dargestellt zu sein. Einem der Schüler hilft es effektiv durch die Prüfungen zu kommen!
Das Problem scheint nur darin zu liegen, dass die alten Herren, welche halt Verantwortungen haben damit nicht umgehen können. Jetzt könnte man argumentieren, dass der Film zeigen will, was für ein Problem es ist, wenn man schon jung anfängt zu trinken, denn dann kommt man im Alter nicht mehr davon los. Aber das ist nicht der Fall. Martin und seine Freunde scheinen zu Beginn des Filmes kein Alkoholproblem aus der Jugend mitzunehmen. Das entwickeln sie so ziemlich von Grund aus als Erwachsene. Der Film scheint also keinen Teufelskreis zu zeigen, in dem die Teenager nicht mehr aus dem Alkoholkonsum rauskommen und du darum keine klare Linie zwischen dem Problem in der Jugend und dem höheren Alter ziehen kannst. Der Film scheint zu signalisieren, dass exzessiver Konsum als Teenager normal ist, dann im höheren Alter ein Problem, und dazwischen liegt eine Kluft, wo nichts die beiden Stadien verbindet.
Vielleicht will der Film auch einfach zeigen, wie attraktiv diese ganze Alkoholkonsum-Kultur wirken kann, solange man drin ist und fasst deswegen die extrem verstörenden und negativen Ereignisse mit zwei Szenen ein, wo man als Zuschauer voll in die „good feeling“ Stimmung eines solchen Saufgelages drin ist. Und der letzte Frame des Filmes scheint natürlich extrem ominös zu sein. Aber die Tatsache, dass der exzessive Konsum der Erwachsenen im Film für die Jugentlichen praktisch keine negativen und fast nur positive Konsequenzen hat… keine Ahnung, das liegt mir einfach irgendwie falsch im Hals.
Der Film macht extrem viel wichtig, und er wird mir auf jeden Fall noch eine Menge zum Nachdenken geben. Die Schauspieler und die technische Umsetzung, sowie die Regiearbeit sind alle absolut hervorragend. Der Film ist auf jeden Fall mit viel Talent gemacht. Das einzige Fragezeichen das ich habe ist inhaltlich.
Fazit: Gute Schauspieler, gute Regiearbeit, gute Kamera, gute Atmosphäre. Spannendes Thema, aber in seiner Aussage etwas fragwürdig.
Enfant Terrible (Oskar Roehler, 2020)
Wer hier ein Biopic von Werner Fassbinder erwartet das zimperlich mit dieser deutschen Regielegende umgeht, ist hier falsch.
Knapp über 2h spart dieser Film keine Kontroverse aus und schafft es dank einem brilliant spielenden Oliver Musucci, die extrem wiederliche Seite Fassbinders treffend aufzuzeigen.
Allerdings stimme ich vielen Kritikern zu, das man auch den positive Wahnsinn des Fassbinders ruhig mehr Zeit noch einräumen hätte können.
7/10
Wer würde sich sowas gerne anschauen wollen?
Eines der größten Probleme von Biopics ist das verwässern und verklären.
Und gerade so jemanden wie Fassbinder darf man nicht mit Samthandschuhen anfassen, damit würde man ihm auch nicht gerecht.
Ich hab den Film allerdings noch nicht gesehen, weiß auch garnicht, ob mich der so reizt.
Es gibt durchaus welche die Fassbinders Taten zu sehr verklären und ihn somit auf einen Stand heben wo er nicht stehen sollte.
Der Film stellt ihn eher zu krass unsympathisch da, was halt dann im Bezug auf die Schauspieler, die trotz allem immer wieder in seinen Filmen mitspielen wollten, leicht seltsam wirkt.
Wo hast Du den gesehen. Auf DVD oder Stream? Wenn Stream, dann bitte welcher?