Wusste ich’s doch.
Wenn’s eines im Internet nicht gibt dann Glaubwürdigkeit!
Edit:
Greenland (2020)
Solider Katastrophen-Film mit Gerard Butler, der seine Familie vor einem Planet Killer retten muss. Die eigentliche Bedrohung durch den Meteoriten rückt hier zeitweise eher in den Hintergrund, wenn die Butler-Familie im Laufe des Films voneinander getrennt wird und in einer Odyssee wieder zueinander finden muss, um sich dann gemeinsam in Sicherheit zu bringen. Dabei tun sich dann eben wieder menschliche Abgründe auf wenn’s ums nackte Überleben geht. Rassistische Gründe schwingen dabei ebenso mit wie der jeweilige Egoismus. Allerdings kann ich schon nachvollziehen warum keine chronisch kranken Menschen evakuiert werden sollen. Ist zwar mega-arschig, aber die brauchen halt auch regelmäßig ihre Medikamente. Und die werden früher oder später zuneige gehen, wenn es die dafür benötigten Produktionsstätten nicht mehr gibt. Was ich hingegen weniger verstehe, warum man sich ausgerechnet in Grönland einbunkern will, wenn das Einschlagszentrum irgendwo in West-Europa ist. Wären dann irgendwelche Bunker in Nord- und Südamerika sowie Asien oder auch Afrika nicht weiter und damit sicherer entfernt? Ich bunker mich doch nicht in unmittelbarer Nähe des potentiellen Einschlagortes ein.
6/10
Scarface
Film hat mich nicht so mitgerissen. Al Pacino spielt einen cubanischen Flüchtling, der zum obersten Drogendealer Miamis aufsteigt. Eine gute Performance von Pacino, der den harten und zugleich kalkulierenden Tony Montoya spielt. Das war es aber auch schon. Frau Pfeiffer als vollgekokste Ehenfrau-Trophäe, die im Film nichts macht außer sich zu beschweren, ein plumper Handlungsstrang ohne große Spannung und ein sich ständig wiederholendes Haupttheme. Naja
Aus heutiger Sicht ist das echt kein besonderer Film, vielleicht war es zur damaligen Zeit ja neu und aufregend. Vielleicht müsste ich ja zuerst einmal GTA Vice City spielen um zu verstehen, was den Film heutzutage besonders macht. Würde mir den Film aber, Stand jetzt, nicht nochmals anschauen.
Hab Greenland auch gerade erst gesehn. Rassismus seh ich nich. Er kommt zur Sprache, aber halt auch nur weil da mal ein schwarzer ist der nicht evakuiert wird und der spricht mit einem weißen der evakuiert wird. und natüürlich holt er die Rassismus Karte raus. #wäääh
Sehr spannend, bis aufs letzte Kapitel. 6/10 passt ganz gut.
…dann wirds ziemlich komisch. Die Reise Vom Vater der Frau, nach Kanada zum Flugfeld verläuft ohne jegliche Probleme. Totaler Kontrast zum vorherigen Geschehen. Angenehm gemütliche Szenen, die sich aber doch komisch anfühlen, wenn man bedenkt was vorher so Abging.
Und auch wie sie dann am Bunker in Grönland ankommen. Das ist ne Militärbasis. Da kannste doch nicht mit nem Kleinflugzeug einfach so ranfliegen. Geschweige denn, aufs Gelände laufen. Könnt ja jeder kommen. Und dann werden die ohne irgendwelche Fragen von den Soldaten aufgesammelt und in den Bunker gesteckt, als wär das so geplant gewesen.
Es gibt wohl ne ganze Menge solcher Bunker auf der ganzen Welt. Sogar im fkn Libanon. Sehr merkwürdig, dass es auf dem amerikanischen Kontinent selbst dann aber wohl keine gibt. Denn sonst würde man Amerikaner doch nicht nach Grönland schicken.
Diese Ungereimtheiten lassen einen, mit einem sehr blöden Gefühl zurück, wenn der Film dann zuende ist. Die anderen Kapitel davor fand ich aber schon sehr spannend. Vorallem Die Entführung von dem Jungen hat mich erstmal ne ganze Weile mit offenem Mund da sitzen lassen. Das war krass.
Ich meinte damit eigentlich die Szene, wo Butlers Figur gefragt wurde, wo er geboren sei (also nicht in den USA) und daher das Armband nicht verdient habe.
Color out of Space / Die Farbe aus dem All
2019 - Horror, Sci-Fi - H.P. Lovecraft - Nicolas Cage
Ein sehr schöner, für Nicolas Cage typischer Film. Erzählt eine hübsche kleine Geschichte aus dem Lovecraft Universum, mit sehr schönen Licht-Effekten. Der Wahnsinn ist gut verpackt und ließ mich über weite Strecken mit großen augen da sitzen. „monkaS“
Er beschränkt sich vielleicht etwas zu sehr auf Lichteffekte und zeigt ein bischen zu wenig anderes. Aber es ist halt der typische Nicolas Cage Film, der Spannung für (fast) die ganze Familie bieten soll.
7/10
the empty man (7/10)
mix aus slenderman, boogeyman, düstere legenden…hinten raus nochn bischen kult/sekten-flair. ganz unterhaltsam wenn auch min. 30min zu lang!
Skyfire (2019)
Chinesisches Desaster-Movie um einen Freizeitpark, der auf einer Insel mit einem aktiven Vulkan errichtet wurde. Und der Vulkan - oh, Wunder - bricht aus! Das wäre so als hätte man beim Jurassic Park direkt auf die Zäune verzichtet. Regie führt mit Simon West (Tomb Raider, Expendables 2, Con Air) zwar ein westlicher Regisseur, aber wüsste man das nicht, würde man keinen wirklichen Unterschied merken. Die ausführende Produzentin Jennifer Dong lässt sich hier in den Opening Credits sogar noch nach dem Regisseur nennen, was IMO irgendwo schon ein Unding und respektlos dem Regisseur gegenüber ist. Zumindest erinnere mich an keinen westlichen Film, wo der ausführende Produzent nach dem Regisseur genannt wurde, um zu zeigen, wo der Hammer hängt. Das haben sich selbst Jerry Bruckheimer, Joel Silver und Tom Cruise nie erlaubt. Abseits davon bietet der Film durchaus einiges an Schauwerten. Kann man sich schon angucken, verpasst hat man aber auch nix, wenn man es nicht tut. Die chinesische Schmusepop-Band im Apspann war mir dann aber zu viel.
5,5/10
Borg/McEnroe 8/10
Puh … Ich hab’s geschafft …
Zack Snyder’s Justice League
auf Sky Ticket
Tu mich etwas schwer mit dem Film. Nicht nur, weil mir die Kinofassung überhaupt nicht gefallen hat und weil ich durch etliche Berichterstattung zu diesem Schnitt beeinflusst sein könnte, sondern auch, weil mein Gehirn aus Selbstschutzgründen fast alles der Kinofassung verdrängt hat. Daher habe ich mich die ganze Zeit gefragt … „War das jetzt neu“, „War das in der Kinofassung auch so“ etc.
Aber ok, versuchen wir mal ein paar willkürlich ausgewählten Eckpunkten in Stichworten abzuarbeiten, die mir (warum auch immer) aufgefallen sind. Ungeachtet dessen, ob die schon in der Kinoversion so waren, oder erst hier dazugekommen sind …
- Ja, Zeitlupen können toll sein. Und manche Szenen profitieren davon. Aber naja, so oft ? Ich meine, war die „Louis Lane kauft einen Kaffee und verlässt das Kaffeegeschäft“-Szene jetzt eine so wichtige, dass man sie in Slomo zeigen musste ?
- Warum zieht Aquaman eigentlich immer ein Hemd an, wenn er aus dem Meer kommt, um es eine Minute später wieder wegzuwerfen, wenn er wieder ins Meer springt ? Und wo nimmt er die ganzen Hemden her ? Weil er ja scheinbar immer ohne Hemd schwimmen geht.
- Warum spielt Flash, nachdem die unbekannte Frau einen Autounfall hatte, und er mit seiner Geschwindigkeit zur Hilfe eilt, erst noch mit ihren Haaren rum, bevor er sie rettet ? Nur weil er es kann, und er genug Zeit dafür hat, heißt nicht, dass er es auch tun sollte.
- Warum werden beide Autounfälle in diesem Film dadurch ausgelöst, dass der Fahrer permanent nicht auf die Straße guckt ? Ist dem Drehbuchautor da echt kein besserer Unfallgrund eingefallen ?
- Die lange Spieldauer ist Fluch und Segen zugleich. Einerseits lässt man den Charakteren endlich genug Raum, sich zu entfalten. Andererseits dauert es fast 2 Stunden, bis Batman mal als Batman zu sehen ist und bis mal mehr als 2 Justice-League-Mitglieder gleichzeitig auf dem Bildschirm sind. Einerseits bekommt man mehr Zugang zu den Charakteren, da diese fast losgelöst vom Rest und durch lange Solo-Passagen eingeführt werden. Andererseits ist diese ganze Teil 1, Teil 2 Stückelung und die versetzte Erzählweise kontraproduktiv dem Film-Fluss gegenüber. Der Film wirkt weniger wie ein ganzes und mehr nach „hier wurden einzelne Filme zu einem zusammengeschnitten“. Das aber Superman hier erst nach über 2,5 Std. erscheint, hat alleine dadurch nochmal eine ganz andere Wirkung als im Kinofilm.
- Das jetzt Steppenwolf auch nur noch ein „Handlanger“ eines noch größeren Gegners ist, hat dem Film ganz gut getan. So wurde einem nicht direkt der Eindruck vermittelt, dass direkt im ersten Film gegen den Hauptgegner gekämpft wurde. Auch wenn natürlich dann nochmal mehr Vibes im Vergleich zu Loki und Thanos mitschwingen.
Und zum Epilog: Der Film, der einfach nicht enden wollte. Da wurde schon extrem viel angeteasert. Da bin ich einfach gespannt, ob Warner auch nur einen Bruchteil davon umsetzen wird oder sich das alles total im Sande verlaufen wird.
Unterm Strich kann ich ihn aufgrund des fehlenden Erinnerungsvermögen nicht direkt mit der Kinoversion vergleichen, aber ich gebe ihm definitiv eine bessere Bewertung. Warum auch immer.
Versöhnliche 3,5/5.
Die Abschlussfrage bleibt jedoch unbeantwortet, ob ich den Film, wenn er direkt in dieser Version in die Kinos gekommen wäre ähnlich gutwollend oder anders bewertet hätte …
Wonder Woman 1984
auf Sky Ticket
Im großen und ganzen hat mir der Film eigentlich gefallen. Pedro Pascal hat mir gut gefallen, auch wenn ich seine Motivation, warum er das tut, was er tut, nicht ganz verstanden habe.
Chris Pine ist wieder mal sehr sympathisch. Ein paar Comicreferenzen wie der unsichtbare Flieger von Wonder Woman haben nun auch Einzug erhalten.
3,5/5
PS:
Etwas zu viel fand ich Chris Pines Begeisterung/ Verwunderung über die neumodischen Dinge. Er selbst stammt ja ca. aus dem Jahr 1918 und wundert sich über Rolltreppen (bereits spätestens seit der Weltausstellung im Jahr 1900 bekannt), Mülleimer (erste waren auch bereits seit 1902 bekannt) und über Feuerwerk (ungefähr bekannt seit dem Jahr 960 !). Das sind nur Kleinigkeiten, aber mich reist das immer raus, wenn sich Menschen, die aus einer anderen Zeit kommen, über Dinge wundern, die auch für Menschen aus der anderen Zeit jetzt nicht sooo verwunderlich sein sollten. Aber ok, gehen wir einfach davon aus, das Chris Pine keine Zeitung gelesen hat und von den „neumodischen“ Erfindungen nichts mitbekommen hat.
Night in Paradise
Hach, wie schön! Ein neuer Thriller aus Südkorea, der auf Netlix startet und dazu im Trailer auch noch verflucht gut aussieht! Schade nur, dass sich dieses Werk von Regisseur Park Hoon-jung als uninspirierte, langatmige und gegen Ende regelrecht furchtbare Seifenoper entpuppt.
„Night in Paradise“ tischt einem eine recht vertraute Rache-Thriller-Geschichte auf, wir wir sie aus Südkorea schon etliche Male bekommen haben. Hier und da schlägt dieser Filme eine andere, tendenziell unverbrauchte Route ein, im letzten Drittel mündet alles aber dann doch in einem sehr vorhersehbaren Showdown. Die Charaktere sind okay, wer aber vielschichtige Figuren in einem komplexen Konstrukt erwartet, wird schnell enttäuscht sein. Es gibt den stoischen, wortkargen Haudrauf-Gangster, der aber auch cool und gefühlvoll sein kann. Es gibt die schmierigen Ganster-Bosse, die fast schon Abziehbilder klassischer Mafiosi aus den ikonischen Gangster-Filmen sind. Dazu kommt eine unschuldige junge Frau, die erst einen auf verletzlich und schwach macht, sich aber auch schnell als eiskalte Schützin herausstellt. Viele Kreativpunkte kann man hier nicht vergeben.
Dabei hat „Night in Paradise“ eigentlich das Potenzial zu einem starken Drama mit Thriller-Elementen. Die Kameraarbeit ist wertig, es gibt viele tolle Einstellungen und die Musik erzeugt stets eine düstere und melancholische Atmosphäre. Hinzu kommen ein paar solide gedrehte Action-Szenen und die schauspielerische Leistung ist meistens ebenfalls gut. Park Hoon-jung ist hier wie ein Koch, vor dem bereits eine leckere Suppe auf dem Herd köchelt und der er nur noch den letzten Schliff verleihen muss. Stattdessen entschließt er sich dazu, ein wenig zu viel Salz reinzustreuen, er packt die doppelte Menge an Kartoffeln und Knoblauch rein und verrührt am Ende noch einen großen Löffel Zuckerglasur mit Zimt. Man erkennt in „Night in Paradise“ das Potenzial, zieht die Augenbrauen aber nach oben, sobald das letzte Drittel des Films anbricht.
Damit will ich sagen, dass Park Hoon-jung es immer wieder übertreibt. Die One-Liner sind mir hier zu aufgesetzt, die Gangster-Bosse overacten ohne Ende, man fragt sich häufig, wo bei all den Schießereien und Verfolgungsjagden die Polizei bleibt, es fließt eine lächerlich große Menge Blut und am Ende verkommt dieser Film zu einem rührseligen Melodrama. Da wird auf Charaktere eingeprügelt, nochmal und nochmal, dann bekommen sie ein Messer in Rippen und in die Schulter - dennoch rappeln sie sich immer wieder auf und geben emotionale Monologe von sich. Dann wird auf diese Charaktere geschossen und sie werden wieder mit Messern verletzt, doch auch das lässt sie nicht sterben. Sie stehen wieder auf, gehen aufeinander los oder halten wieder Monologe. Nach zehn weiteren Kugeln und Messerattacken ist dann jemand auch mal tot, flüstert aber trotzdem noch einen Abschiedsatz, bevor er die Augen endlich zumacht.
Der (vorletzte) Showdown ist wie ein nicht enden wollender Autounfall. Als hätte man ihn komplett ohne Drehbuch gedreht und den Charakteren gesagt, dass sie sich möglichst cool und badass verhalten sollen. Nur, dass scheinbar keiner von ihnen eine Uhr auf dem Handgelenk hatte. Keine Ahnung, was Park Hoon-jung sich hier gedacht hat.
All das sorgt dafür, dass ich „Night in Paradise“ nicht als einen guten Film bezeichnen kann. Er wird jenen, die mit südkoreanischen Thrillern noch nicht vertraut sind, sicherlich mehr Spaß machen, aber selbst das ändert nichts daran, dass dieser Film oft ungelenk konstruiert wirkt. Das geht besser.
Mal sehen, wie @LeSchroeck ihn findet.
Der Maulwurf
Was zur Hölle habe ich da eben gesehen
Unglaublich. Hut ab vor den Typen. Die Eier muss man erstmal haben.
Grand budapest hotel
Super Film mit richtig tollem Cast. Gerade Ralph Fiennes spielt überragend. Hat auf jeden Fall Spaß gemacht.
8/10
Weiter gehts mit Marvel
Spiderman Homecoming
Ich fand die Einführung bei Civil war ja schon ganz cool und auch in seinem eigenen Film gefällt mir die Interpretation eines Teenie Spiderman ganz gut, Die Gags passen zum Film und haben mir eigentlich durchweg gefallen und sind mir hier Null negativ aufgestoßen. Der Film war kurzweilig und hat mich unterhalten, durchweg solide.
Nur die Lizz Storyline fand ich bisschen unbefriedigend und hatte keinen guten Abschluss. Dass Michelle am Ende sagt dass sie MJ genannt wird war ne nette Anspielung und sie ist dann wohl die „Mary Jane“ in dieser Intepretation, mal sehen wie es da dann weiter geht.
4/5
The Boy and the Beast (Bakemono no ko)
Ein japanischer Anime-Film, in dem ein menschlicher Junge und ein Tiermonster aufeinandertreffen. Beide sind recht verloren und finden zueinander.
Leider hat sich bei mir hier nie - oder nur sehr kurz etwa in der Mitte des Films - ein echtes Wohlgefühl eingestellt. Es fehlt eine echte Stringenz, die das Ganze rund macht. Oft wirkt es eher wie eine Aneinanderreihung von Kapiteln.
Dennoch wird es nie langweilig; hier und da gibt es auch ein paar echt toll eingefangene Bilder.
6/10
Mulan (2020):
Von all den seelenlosen, halbherzigen Disney-Life-Action Remakes ist dieses vermutlich eines der beschissensten und beleidigsten.
Die grosse Kontroverse welche ich davon bisher gehört habe bezog sich auf politische Probleme bezüglich China. Und ja… das kann ich durchaus sehen. Ich werde den Film nicht dafür verteidigen.
Ich glaube, ich sähe es als diskussionswürdigen Punkt… wenn ich den Film nicht sonst so absolut hassen würde für das was er steht.
Also, das Original zeigt uns, dass die Rollenbilder die wir für Frauen und Männer haben schädlich sind, dass eine Frau genauso zu Grossem Fähig ist wie Männer, dass dein Geschlecht dich nicht definiert.
Dieser Film sagt dir, dass du als Frau in die Küche gehörst. Es sei denn du bist MAGISCH!!!
Wie kann man eine Vorlage so falsch verstehen?
Wie kann man Mulan so völlig jeglicher Persönlichkeit berauben?
Ok, Mulan ist also jetzt NOCH STÄRKER, und HAT MAGIE, und kann SCHWUSCH-KRACH-BUM Zauabern! Und nichts davon muss sie wirklich üben, oder dafür arbeiten… sie kann es einfach. Weil sie toll-toll Zauberin ist. Was für ein interessanter Charakter
Im Original hat Mulan keine Superkräfte. Sie ist einfach eine junge Frau. Eine clevere junge Frau, welche nicht in die Damen-Rolle passt, die ihr die Gesellschaft auferlegt hat. Sie wollte nicht mal irgendwie gross eine Kriegerin werden, darum ging es gar nie! Und als sie dann ins Militär ging musste sie ihren Kopf einsetzen um die Defizite auszugleichen, welche sie körperlich gegenüber den Männern hat… und das macht sie auch und wird dadurch zu einem respektierten Mitglied der Truppe.
Wenn du ihr das alles wegnimmst, und sie einfach auf ihren Superkräften durch den Film surfen lässt, dann verlierst du MASSIV an Persönlichkeit.
Das bescheuertste ist, dass sie in diesem Film WENIGER aktiv und weniger eine Protagonistin ist als im Original. Trotz all der zusätzlichen Superkräfte die man ihr gegeben hat wirkt sie in diesem Film viel, viel mehr wie eine Person, welche einfach das macht, was man ihr sagt. JEDER „Charaktermoment“ den sie hat ist lediglich eine Reaktion auf das letzte, das ihr gerade gesagt wurde. Sie agiert nicht, sie wird einfach von den anderen Charakteren hin und her geworfen, bis sie in der Position ist, in der man sie halt am Schluss haben will.
Hierbei hilft auch nicht, dass Yifei Liu den Charakter UNGLAUBLICH hölzern spielt. Ich weiss nicht, ob sie Mühe hat englisch zu sprechen, aber ihre Dialoge wirkten immer extrem unnatürlich und holprig und nuschelig. Da kann man fast froh sein, dass Mulan in dem Film so wenig zu sagen hat.
Aber nicht nur Mulan ist vollkommen falsch interpretiert.
Die Story selber ist auch viel, viel schlechter als das Original.
Im Original kriegst du ein gutes Gefühl, dass es hier um einen Krieg geht, der ein ganzes Land zerstören könnte. In diesem Film scheint China eine Handvoll Militärposten und ein Palast zu sien… und ehrlich, mich hätte es nicht weniger kümmern können, welche Seite diesen Krieg jetzt gewinnen könnte. Keine Seite schien besser oder sympatischer als die andere zu sein, wir scheinen es mit einem Geplänkle zweier Fraktionen zu tun zu haben, welche null Bezug zu Leben der Allgemeinbevölkerung zu haben scheint.
Ach, und die Antagonisten sind auch völlig bescheuert. Der Anführer der Hunnen im Original war nie der interessanteste Charakter, aber da diese Story primär um Mulans Kampf gegen die Gesellschaftlichen Erwartungen ging, und die Hunnen nur ein Katalysator für den Rest der Story war, war der brutale, animalistische Hunnen-Leader absolut gut genug.
In diesem Film versuchte man die Antagonisten irgendwie zur Seite der „Guten“ zu knüpfen. Die Zauberin soll das Gegenstück zu Mulan zu sein und der Krieger-Hauptmann vermutlich zum Chinesischen Imperator.
Und keines der beiden funktioniert. Die Hexe funktioniert nicht, weil sie die Symbolik verwässert und sie die Diskussion ob Mulan jetzt akzeptiert wird von „weil sie eine Frau ist“ zu „weil sie Magie-Krach-Bum-Superkräfte hat“ umlenkt.
Und der Chinesischer Kaiser/Bösewicht Hauptmann Vergleich funktioniert nicht, weil wir den „Bösewicht“ nie etwas machen sehen, was wirklich „bösartiger“ ist als alles, was der Chinesische Kaiser macht.
Ehrlich… von allem was wir aus dem Film wissen könnte der Hass auf den Kaiser absolut gerechtfertigt sein.
Auf technischer Seite kann ich die Kameraarbeit und die Bilder loben. Die sind schön farbig und aufwändig gestaltet.
Leider sind all die Bilder so überhastet und ohne guten Rythmus zusammen geschnitten, dass man nicht mal den Aspekt wirklich loben kann. Der Schnitt in diesem Film ist einfach grauenhaft und raubt dem Film in den wichtigen Momenten oft jegliches Momentum.
Alles in allem hat mir dieser Film wirklich so rein gar nicht gefallen. Sowas von fehlgeleitet habe ich noch nie gesehen und diese zwei Stunden fühlten sich wie vier an. Diesen Film werde ich mir auf jeden Fall nie mehr antun! Das einzige was es bei mir hervorgerufen hat war Wut… und den Wunsch das Original mal wieder anzuschauen.
Fazit: Schlecht und fehlgeleitet.
I sehe, was du hier tatest. Ist seit dem mein Lieblingsfilm. Der ist einfach so gut. Ich kann verstehen, wenn man dem die „Story“ als U-Turn ankreiedet, aber der ist einfach ein so guter Film!
Ich darf den nicht ausversehen starten, denn wenn ich die ersten Motorengeräusche während der Logos vernehme, steht unweigerlich fest, womit ich die kommenden zwei Stunden verbringe.
Bombay Rose
Bombay Rose auf Netflix ist ein etwas anderer Zeichentrickfilm über eine Liebesgeschichte, die allerdings etwas zäh wirkt. Für die tollen Bilder lohnt sich das aber!
6/10