Ex Machina:
Der Film gefällt mir mit jedem Mal schauen besser.
Die Schauspieler sind fantastisch. Vor allem Alicia Vikander macht so eine hervorragende Arbeit. Ihre insgesamt sehr reduzierte Mimik sorgt wirklich dafür, dass man über weite Strecken den Eindruck hat einen dieser Uncanny-Valley-Roboter vor sich zu haben, deren Gesichter gerade eine Spur zu steif sind, um wirklich völlig natürlich zu erscheinen. Der Ton des Filmes ist auch etwas ganz eigenes. Er ist düster und unbehaglich, aber dann doch irgendwie unterhaltsam und kurzweilig. Und der Film ist einfach toll geschrieben, mit genialen Dialogen, einer wirklich sehr tollen, interessanten Geschichte, welche zum Nachdenken einlädt.
Was mir aber jetzt, im 2024 vor allem auffällt ist wie extrem die Macher sich offensichtlich mit dem Thema KI auseinander gesetzt haben. Die ganze Diskussion darüber, ob die KI wirklich KI ist, wenn sie nicht wirklich versteht, was genau sie eigentlich macht sondern nur Algorythmen folgt. Oder auch die Tatsache, dass Nathan sich einfach bei riesigen, globalen Daten „bedient“ ohne sich darum zu kümmern, ob er dafür das Einverständniss hat, weil das einfach die „effizienteste“ Art ist, seine KI lebensecht zu machen…
Das sind alles Diskussionen und Punkte, welche heute absolut reale Fragen sind welche bezüglich dem Aufkommen all dieser KI-Werkzeuge im Raum stehen. Und der Film ist 10 Jahre alt, das Drehbuch noch älter. Das macht das Ganze schon sehr beeindruckend.
Fazit: Ein Film der jedes Mal wenn ich ihn schaue besser wird.
Crimes of the Future:
Ein David Cronenberg Film, und dementsprechend auch oft unangenehm zu schauen.
Aber leider auch irgendwie sehr hohl und nicht sonderlich gut erzählt.
Ein Problem ist, dass der Film wirkt als fehlen ihm ganze Stücke. Plotstränger werden einfach fallen gelassen, Charaktere kommen in die Geschichte und verschwinden wieder, und ganze Fragen über die Welt und die Geschichte werden einfach nicht richtig beantwortet. Aber nicht im Sinne von „offenes Ende“, sondern mehr im Sinne von „ich glaube da ist was vergessen gegangen“.
Während dem Schauen dachte ich die ganze Zeit, ob der Film vielleicht auf einem Buch basiert, der mehr interne Monologe und Text für die Exposition der Welt hat… Soweit ich weiss ist es keine Buchadaption, aber es ist nie gut, wenn sich ein Film anfühlt als sei es das.
Ehrlich, der Film hat irgendwie auch einfach so keinen wirklichen Plot. Er tümpelt einfach so ein bisschen vor sich hin, und man verbringt eine extrem lange Zeit in dieser unausstehlichen, selbstverliebten „Performance Art“-Underground-Kultur, welche mich einfach nur ermüdete. „Pretencious“ ist eines dieser Englischen Worte, welche keine direkte Übersetzung ins Deutsche hat, aber es ist das beste Wort welches die Charaktere in dem Film, sowie den Film selber am besten beschreibt. Er scheint zu denken, er sei tiefgründig und oh so komplex… während er mich über weite Strecken einfach nur langweilte oder nervte. Der Body-Horror ist effektiv darin, mich anzuwidern und unbehaglich fühlen zu lassen. Und das ist etwas, was ich durchaus mag, wenn es gut gemacht ist. Aber in diesem Fall wirkt es einfach, als sei es zum Selbstzweck da. Und wenn ich diesen Eindruck erhalte, dann fängt mich auch exzellen gemachter Body-Horror an zu nerven… und zu langweilen.
Um dem Film gegenüber fair zu sein: Er hat zwei Aspekte welche hervorragend sind, und das sind Viggo Mortensens Darstellung in der Hauptrolle funktioniert extrem gut. Man hat wirklich den Eindruck, als kämpfe er die ganze Zeit gegen die Rebellion seines eigenen Körpers, und dennoch gelingt es ihm eine Menge Nuancen und Emotionen in seine Darstellung einzuflechten. Und als zweiter Punkt gitl die technsiche Umsetzung der Effekte zu loben, welche wirken als seien sich meist praktisch gemacht worden. Die sind extrem gelungen.
Dennoch halte ich den Film eher für fehlgeleitet und nicht gut genug erzählt als dass ich ihn empfehlen würde.
Fazit: Mortensen ist toll in der Hauptrolle und die Effekte sind gut. Aber ansonsten ist der Film eher nervig und zu selbstverliebt.