Bhutan Mitte der 2000er, der König will zum Wohle des Volkes und des Fortschritts abdanken und den Weg für Demokratie mit den zugehörigen Wahlen machen. Da sein Volk aber keine Ahnung hat, was Wahlen sind, sollen im Land Testwahlen durchgeführt und der Bevölkerung das Prinzip erklärt werden. Das führt diverse Menschen zusammen, bei denen teilweise nicht ganz klar ist, wie ihre Motivation bzw. ihr Ziel aussieht.
Kleiner Film aus einem Land, von dem man so gut wie nie etwas hört. Er punktet mit Witz und seinen Figuren. Dazu funktioniert die Geschichte wunderbar, die Frage, die der (deutsche) Titel aufwirft, bleibt fast bis zum Schluss unbeantwortet, aber man fiebert echt mit, ob die Absicht, die man ahnt erkannt zu haben, die aber aus Gründen eigentlich nicht sein darf, tatsächlich in die Tat umgesetzt wird.
Über den ganzen Film hinweg gibt es kluge, schrullige, entlarvende und auch naive Kommentare auf das „übliche“ Demokratieverständnis vom Rest der Welt. Das hat teilweise schon pythonesque Züge in seinem Humor. Die Schauspieler (großteils Laiendarsteller, soweit ich mitbekommen habe) machen ihre Sache dazu fantastisch. Eiche echte Perle, kann ich nur empfehlen.
Endlich nach mehreren Anläufen noch ins Kino geschafft, bevor er aus dem Programm fällt.
Hat mir sehr gefallen. Das ist der Lanthimos, den ich mit „Killing of a sacred deer“ und dann „The Lobster“ kennen und schätzen gelernt habe. Absurde Ausgangssituationen, Charaktere und Handlungen, ich hab vieles nicht verstanden, aber einfach hingenommen.
Die Dreiteilung des Films macht es insofern spannend, dass die einzelnen Geschichten nicht zerfasern und interessant bleiben. Das liegt natürlich auch an den kuriosen Charakteren und der tollen Schauspielerei. Wie die in den unterschiedlichen Situationen miteinander interagieren, ist eine Freude anzusehen.
Nach dem opulenten Poor Things freut es mich, dass Kinds of Kindness wieder geerdeter ist in seiner Ausstattung und Handlungsorten. Das macht alles in dem Film so erschreckend nahbar und „realistisch“, weswegen es bei mir eine viel intensivere Wirkung beschert. Bin auf sein nächstes Projekt gespannt.
Hat mir gut gefallen und Spaß gemacht! Sprüche und Humor insgesamt absolut top, Splatter-Level und die Chemie zwischen den beiden ebenso und der Musikeinsatz mMn spitze!
Ein paar Szenen zogen sich etwas, aber insgesamt einfach ein Deadpool-Film, wie ich ihn mir wünsche.
Ein alternder Isländer erinnert sich an seine Liebe aus Studentenzeiten in London und weil er sich Sorgen um seine kognitive Gesundheit macht, entschließt er sich, nach ihr zu suchen.
Es beginnt eine Reise, erzählt mit vielen Zeitsprüngen bzw. Rückblenden, die aber fantastisch funktionieren. Mal wird eine wichtige Facette in der Vergangenheit beleuchtet, um dann in die Gegenwart zu wechseln und dort den Faden aufzunehmen und weiterzuspinnen. So geht das Spiel immer hin und her, dennoch kann man der Geschichte gut folgen. Der Film schafft es auch, seine Liebesgeschichte nicht in Kitsch abdriften zu lassen. Ganz im Gegenteil, er wird auch mal richtig bitter.
Dazu ist Touch toll umgesetzt. Er sieht fantastisch aus, das Production Value sieht man einfach. Er hätte auch ganz leicht wie ein typischer skandinavischer Fernsehfilm aussehen können, das hätte der Geschichte wahrscheinlich nicht mal viel genommen. Aber durch die Mühe, die sich vor allem mit dem japanischen Restaurant, in dem viel der Handlung stattfindet, gegeben wurde, hat das eine ganz andere Wertigkeit.
Sehr angetan war ich auch von den Schauspielern. Palmi Kormákur und Kôki harmonieren wunderbar, die Chemie passt, es macht Spaß, den beiden zuzusehen, wie sie sich ansehen, miteinander reden, sich näherkommen. Und auch Egill Ólafsson als gealterter Kristófer hat mich abgeholt, sehr schöne Darstellung.
Ich glaube, das könnte mein bester schönster Film in diesem Jahr werden.
Jetzt hat Prime den ja ins Abo aufgenommen, also dachte ich, ich guck mal rein, denn Dein Review klang ja ganz interessant, aber ich muss sagen, ich war eher enttäuscht. Das ist Red Dawn, nur in schlechter.
Die Bösen überfallen Hunter, damit Hunter die nicht aufhalten kann. „Feuer einstellen, der ist eh tot“. Ja, nee.
Und dann tauch Chuck Norris immer im richtigen Moment am richtigen Ort auf, erkennt die Terroristen unter den Soldaten und den braunen Wagen haben die noch schnell weggefahren, damit bei der Szene mit der Handgranate nur der rote Wagen explodiert.
Dann hast Du eine Szene in der Nacht, Schnitt, Tag, Schnitt, wieder Nacht.
Der Film wirkt so, als hätte die einfach irgendwie Random Szenen gedreht und dann am Ende versucht, daraus irgendwie einen kohärenten Film zusammenzuschnippeln und dann auf halben Wege aufgegeben und gesagt: „drauf geschissen, merkt eh keiner“.
Damals eine Fernsehversion.
Ändert nichts, diese Version ist genauso spannend wie das Original.
Und dazu vollgestopft mit bekannten Gesichtern.
Jack Lemmon
Tony Danza
James Gandolfini
Armin Müller-Stahl
Einfach Wahnsinn, wie viele Gesichter man hier schon kennt.
Hero (2002) - mal bei Prime gekauft…
Jahre nicht gesehen. Noch immer Bildgewaltig und imposant.
Was für Massen an Statisten hier aufgefahren werden, imposante und aufwendige Sets und Rüstungen.
Auch wenn man inzwischen sehr deutlich die CGI Effekte erkennt.
Was mir nicht gefiel: Für mich ist der Film schlecht gealtert.
Es ist beinahe wie ein philosophisches Kammerspiel, welches mit Rückblenden erzählt wird, die sich mehrfach wiederholen und immer anders sind.
Die Schauspieler sind toll keine Frage und die Kämpfe wirklich Kampfkunst (extrem viel Wirework).
Trotz der 95 Minuten (und es gibt noch einen längeren Directors Cut) hat der Film durch die Wiederholungen seine Längen.
Muss man sich schon drauf einlassen können und in der Stimmung sein.
Wenn der nur Banane wäre, würde mich das nicht einmal so stören. Die meisten Cannon Filme sind Banane. Aber der Film hat einerseits Anschlussfehler die beim Schnitt hätten auffallen müssen, einen Plot der einfach doof ist und dann eben einen Norris, der einfach irgendwo auftaucht. Alleine die Szene mit der Bombe am Bus. Herrjeh. Und die Kinder, die die ganze Zeit dieselbe Strophe singen…
Der Biber (2011) von und mit Jodie Foster und Mel Gibson (Jennifer Lawrence in einer Nebenrolle)
Es geht um Walter, der wie bereits sein Vater, unter Depressionen leidet.
Also kommt ihm eines Abends eine rettende Idee.
An sich ein interessantes Thema, bei dem Cast.
Leider geht der Film nur 91 Minuten und hat zu viele Handlungsstränge, daher geht alles viel zu schnell und macht am Ende überhaupt keinen Sinn.
Hat mir überhaupt nicht gefallen und mich eigentlich nur wütend gemacht.
Warum? Eigentlich ein Drama, wird nach der Einführung zu einer Komödie. Auch okay, aber dann wird es wieder ein Drama und bleibt es bis zum Schluss.
Eben nochmal was nachgelesen, weil ich im Hinterkopf hatte, dass der Film so ursprünglich nicht geplant war.
Der Film war tatsächlich deutlich länger mit mehr Story und gab auch mehr Zeit für Charaktere. Cannon wollte mehr Fokus auf Norris und die Action. Also wurde im Schnitt viel entfernt.
Editor Daniel Loewenthal has stated that Cannon’s cut made the film heavily episodic and pretty much a collection of explosive action scenes.
Ein wirklich unterhaltsamer Historienfilm zur Zeit des Krieges der Briten gegen die Franzosen in Nordamerika mit amerikanischen Ureinwohnern auf beiden Seiten.
Gut inszenierte Action, ein bisschen Pathos, ein bisschen Kolonialkritik, ein bisschen Romantik, ein fast schon unterforderter Daniel Day-Lewis und ein wunderschöner Soundtrack. Die Titelmelodie werden bestimmt einige kennen, ohne den Film überhaupt gesehen zu haben.
Endlich mal wieder ein sehr guter Horrorfilm, ist gefühlt schon zu lange her. Der Anfang ist teils „zäh“, teils wirr, nimmt aber im Laufe eine Wendung, mit der ich nicht gerechnet habe. Visuell grandios, und eine spannende, gruselige Atmosphäre. Von den Darstellern konnten mich vor allem Go-eun Kim und Min-sik Choi (mit seiner wahrscheinlich besten Leistung seit „I Saw the Devil“) überzeugen.
Und das Cover gehört für mich zu den besten der letzten Jahre, wenn nicht sogar aller Zeiten. 8/10
Der Regisseur ist irgendwie sein eigenes Genre. Er versteht es herausragend, ein Lebensgefühl stimmungsvoll einzufangen und dem Banalen unterschwelllig etwas Profundes abzugewinnen. (Ich liebe Linklater für seine „Before“-Trilogie, die ich immer voller Pathos als filmisches Triptychon der Liebe bezeichne. Sein Meisterwerk.)
Der Film spielt 1980: Einige College-Studenten mit Sport-Stipendium machen ein Wochenende Party und ein paar Erstsemester müssen in die Gepflogenheiten des College-Baseball-Teams eingeführt werden.
Unter all dem ungebremsten Hedonismus schwelt die Ahnung, dass diese unbeschwerten Tage nicht von Dauer sein werden, auch wenn es keine der Figuren auch nur erahnt.