Grand Prix (1966) (Prime Video, geliehen)
Wir folgen vier Rennfahrern in Formel 1 in der Saison 1966. Dem Amerikaner Pete Aron (James Garner), der nach einem Unfall aus seinem Rennstall geworfen wird und beim neuen Team Yamura anheuert (Yamura als stand-in für Honda). Scott Stoddard, der bei dem Unfall am Anfang verletzt wird und sich wieder ins Auto setzt, obwohl er nicht vollständig geheilt ist und massiv Schmerzmittel einsetzt. Jean-Pierre Sarti (Yves Montand), der mit seiner Karriere hadert, aber doch nicht davon lassen kann und während seine Frau abwesend ist, eine Affäre mit einer Amerikanerin anfängt und dem Hotshot Newcomer Nino Barlini, der wie Sarti für Ferrari fährt und vielleicht etwas viel Risiken eingeht.
Der Film an sich ist eine gemischte Tüte. Auf der einen Seite sieht alles fantastisch aus. Für den Film wurde dasselbe Filmmaterial wie für Lawrence von Arabien verwendet. Aber die Teile des Plots zwischen den Rennen sind halt auch irgendwie ein bisschen langweilig und bei fast 3 Stunden Laufzeit kämpft man sich eigentlich von Rennen zu Rennen durch.
Das absolute Highlight sind die Rennen im Film. Ob Monaco, Monza, Brands Hatch oder Spa-Francorchamps, die Inszenierung ist der schiere Wahnsinn. Man muss sich mal vorstellen, dass die da irgendwie die nicht gerade kleinen Kameras für den Film an die Autos gebaut haben und dann auch noch nicht nur statische Aufnahmen, sondern auch noch Kameraschwenks und anderes gemacht haben.
Und das Garner selbst fährt.
Kommen wir nochmal kurz zum Film, wie gut der aussieht. Alles ist knackscharf und trotzdem sieht es nicht künstlich aus, wie bei modernen CGI-Filmen. Und bevor jemand nachfragt, wenn die bei CGI-Filmen es hinbekommen würden, dass das eben nicht so künstlich und glatt aussieht, das wäre halt perfekt. Das man heute nicht mehr mitten in einem offiziellen Rennen Filmaufnahmen macht oder Schauspieler in Rennwagen setzt, weil wegen Sicherheit, ist mir auch klar. Es geht also nicht darum, die alten Zeiten zurückzuwünschen, bei denen sich die Leute noch in Gefahr gebracht haben, sondern darum, diese Art der Bilder zu emulieren, bei denen alles gut aussieht und trotzdem nicht zu clean.