Welchen Film habt ihr als letztes gesehen?

Lost River

Habe ich dieses Wochenende gleich zweimal geguckt, obwohl ich ihn zuvor auch schon mal gesehen hatte. Wird mit der Zeit immer besser und ist schon irgendwie etwas besonderes.

Gebt dem ruhig mal eine Chance, hat mich wirklich bewegt! Kann die schlechten Kritiken nicht unbedingt nachvollziehen.

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De Palma:
Man kann nie genug Anekdoten übers Filmemachen hören.
8/10

Die Rote Schildkröte

Ein Animationsfilm über das Leben und Sinnfindung. Tolle Bilder und Bildsprache mit großartiger Musik.
Fühlte sich für mich wie ein langgezogener short film an, der sich aber nicht in die Länge zieht. Besonders das letzte Kapitel empfand ich sehr emotional. Was mich interessieren würde, ist wie Kinder den Film sehen, hab aber selber keine. Interpretation meinseits: Die Schildkröte stellte für mich den Sinn/Zweck seines Lebens da. Er versucht zuerst von der Insel zu entkommen, da er sich verloren fühlt. Die Schildkröte verwandelt sich dann zu einer Frau, die ihm Bestätigung und Sinn gibt und ihm somit ein Leben auf der Insel ermöglicht. Als er stirbt verwandelt sie sich zurück, da ihre Aufgabe erledigt ist. Was ich nicht so verstanden habe, war der Angriff auf die Schildkröte und ihr Tod und die Wiedergeburt als Frau. Möglicherweise eine Metapher für Sünde, Schuld und Reue.

8/10

Mulholland Drive
Nun. Verstanden habe ich den Film nicht. Aber das ist ja offenbar von Lynch genau so gewollt. Man sollte definitiv nichts über den Film wissen, wenn man ihn zum ersten Mal sieht. Dann kann er seine faszinierende Wirkung wahrscheinlich am besten entfalten. Die letzte halbe Stunde hab ich völlig verwirrt vor dem Fernseher gesessen.
Es macht meiner Meinung nach auch kaum Sinn, den Film anhand von klassischen Kategorien zu besprechen. Die Schauspieler sind z.B. teilweise überragend, und dann spielen sie wieder wie in einer schlechten Soap. Aber auch das ist ja vom Regisseur genau so gewollt. Das gleiche gilt für die Sets, das Licht, die Dialoge, die Kameraarbeit, die Musik. Alles wandelt sich, nichts ist gewiss, es ist nicht einmal klar, was real ist und was nicht. Abgefahren.
Ob das nun der beste Film des 21. Jahrhunderts ist? Meiner Meinung nach nicht, dazu ist Mulholland Drive zu “anders”, zu wenig Spielfilm, zu sehr surreales Experiment. Da wäre es meiner Meinung nach ein bißchen unfair, ihn mit anderen Spielfilmen zu vergleichen - unfair für beide Seiten.

Endwertung: schwierig, aber ich sag mal 4/5. Faszinierend über seine gesamte Laufzeit, mit tollen Bildern, klugen Ideen, tollen Schauspielern - aber unfassbar verwirrend.

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Ich hab gestern 3 Stunden investiert, um Barry Lyndon von Stanley Kubrick zu schauen. Barry Lyndon ist die Geschichte eines jungen irischen Landadeligen im 18. Jahrhundert, der über Abwege seinen Aufstieg zum englischen Adel findet und über die Probleme die damit einhergehen.
Die Story war ganz okay, liegt vllt daran dass ich mit der Thematik nicht viel anfangen kann. Aber typisch Kubrick, sind die Bilder, die geboten werden, einzigartig und atemberaubend. Die Kostüme im Barock und Rokokostil sind liebevoll und farbenfroh gestaltet. Die Szenerie ist stimmig. Am besten fand ich aber die Szenen, die nur im Kerzenlicht gefilmt wurden. Nicht zu vergessen ist die Filmmusik die das Herz einen Liebhaber der klassischen Musik höher schlagen lässt. Händel, Schubert, Mozart, Bach alles war dabei und entführte damit einen in die Mitte des 18. Jahrhunderts.
Der Film hatte 1976 verdient die Oscars für Kostüm, Kamera, Musikadaption und Ausstattung gewonnen. Er war daneben noch für beste Regie, bestes adaptiertes Drehbuch und bester Film nominiert.

Fans von Kubricks Bildern schauen sich den Film an, sowie Liebhaber historischer Dramen.
7/10

Finde den Vergleich mit Kubrick interessant, wenn auch in meinen Augen etwas unpassend.
Kubrick’s Filme sind in der Regel oft eher kalt und steril. Die Menschlichen Charaktere sind entweder kalt und bewusst roboter-artig (z.B. “Eyes Wide Shut”, “2001-A Space Odyssee”) oder aber überdrehte Arschlöcher oder einfach nur sonderbar (“A Clockwerk Orange”, “Dr. Strangelove”). Was seine Filme generel weniger haben sind menschliche, emotionale Verbindungen.
Das ist keine Kritik an ihn als Regisseur, ich finde viele seiner Filme brilliant. Aber wenn ich eine emotionale Verbindung mit einem Protagonisten will, wenn ich auf einer menschlichen Ebene angesprochen werden will, dann gehe ich zu anderen Regisseuren. Zum Beispiel Spielberg.
Und wenn ich mir “Arrival” anschaue, dann bin ich emotional völlig drin. Das stärkste Element des Filmes (in einem Film der eh schon praktisch alles richtig macht) ist die Emotionale Ebene. Das Mitgefühl das ich für die Protagonistin empfinde. Und so sehr ich Kubrick mag, das ist nicht umbedingt etwas, was ich mit seinen Filmen verbinde.

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Interessant, dass du das so empfunden hast. Ich fand ihn nämlich ebenfalls fantastisch und auch die emotionale Seite sehr gut, allerdings fand ich den SciFi Aspekt des Films und die Inszenierung am stärkten.

Stimme deinen Ausführungen über die Charaktereigenschaften grundsätzlich zu, aber speziell was die Inszenierung einiger Momente angeht, hat er mich auch teilweise an „2001 - A Space Odyssey“ erinnert, z.B. die Szene, wo sie das erste Mal in das Raumschiff „steigen“ (eine fantastische Szene btw :smiley: :astonished:).

Finde ich garnicht, klar kubrick arbeitete immer mit besonderen charakteren, ich fand sie aber fast nie unrealistisch, sondern immer in ihrem Kontext passend. Ausser bei eyes wie shut, was ihn da geritten hat weiß ich bis heute nich, Cruise und kidman sind für mich heillos überfordert.
Aber stimmt schon das kubrick das sehr (tränen) emotionale nicht lag bzw. er daran scheinbar ein nicht so großes Interesse hatte.

Ich fühle mich mit Figuren wie zb Alex verbunden und fühle mit ihm und kann ihn verstehen.

Spielberg gleitet mir persönlich manchmal ins zu positive ab und macht es sich gefühl etwas einfach.
überhaupt mag ich persönlich lieber Charaktere die aus der Norm fallen weil sie mehr Möglichkeiten bieten.

Trainspotting 2

Im Double Feature mit Trainspotting gesehen.
Im direkten Vergleich ist der 2te Teil einfach nur fantastisch.
Da kann ich gar nicht mehr zu sagen. Ganz großes Kino

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Badlands

Jap, den hätte ich definitiv früher sehen sollen. Großartig!

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Der Werwolf von Tarker Mills:
Ein 80er Werwolffilm nach einer Story von Stephen King, mehr muß man garnicht wissen.
9/10

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Jennifer’s Body

Den Film sollte man Florentin zeigen. Damit er sieht wie schnell so ein Haus plötzlich brennen und mehrere Leute in Flammen aufgehen können.

'ne unpopular opinion der ich absolut zustimme!

Da stimme ich dir zu. Die SciFi Elemente haben von der Inszenierung auf jeden Fall etwas von Kubrick.

Ich habe auch nicht gesagt, dass ich sie unrealistisch finde. Ich sage, ich finde sie eher kalt. Etwas… distanzierter (von klaren Karikaturen wie dem Cast aus “Dr. Strangelove” natürlich mal abgesehen).
Nehmen wir mal die Charaktere aus “2001 - A Space Odyssee”: Was genau kannst du mir zu ihren Persönlichkeiten sagen? Was für emotionale Momente gibt es da? Sind die Charaktere nicht alle eher emotionslos? Um ehrlich zu sagen glaube ich, dass das bewusst so gemacht wurde, und HAL im Prinzip bewusst der “menschlichste” Charakter ist.
Ich meine, David Bowman wird aus dem Raumschiff ausgeschlossen, und sogar da zeigt er kaum Emotionen. Er wird etwas lauter, wenn er mit dem Computer redet, aber sonst… völlig kalt.

Ich sage auch nicht, dass “Clockwork Orange” ein Film ist, welcher keine Emotionen in mir weckt. Natürlich tut er das. Nur ist es eine andere Art Emotion.
Ich finde es etwas schwirig, es zu beschreiben… ist mit persönlichen Emotionen halt immer so. Aber vergleichen mir mal, wie mich “Clockwork Orange” und “Arrival” zurücklassen.
“Clockwork” erweckt in mir eine Menge Gefühle, viele wiedersprüchliche zum Teil, und natürlich viel eher negative. Aber es sind auch nicht die tiefgehenden Emotionen, sondern eher solche, welche ich dann mit jemandem Teilen will. Nach “Clockwork” will ich über meine Eindrücke sprechen, oder darüber etwas schreiben oder so…
Nach “Arrival” will ich einfach da sitzen wärend der Credits, und mich einfach in die Emotionen, welche viel, viel tiefer sitzen (und zum Teil auch weniger Konkret sind) fallen lassen.
Natürlich will ich auch über “Arrival” reden oder schreiben, aber ich denke bei Kubrick’s Filmen sind die Gefühle für mich eher “nach aussen” gerichtet, wärend Filme wie “Arrival” sehr viel “interner” sind, falls das Sinn macht.

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das ist eben deine erfahurng

ich war nach dem ersten mal sehen von Clockwork Orange genauso emotional ergriffen wie nach dem ende von Arrival

Es ging mir auch um die nüchtern perfekte Inszenierung von Arrival und weniger um die Vermittlung von Emotionen. für mich hätte Arrival auch funktioniert wenn sie nicht die Tochter mit eingebaut hätten, sondern beliebig andere Erlebnisse aus Louise leben. So gab eben eine gewissen Emotionale Fall höhe

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Am Wochenende „Arrival“ auf Blu-Ray!

Was für ein Film!

In jeder Hinsicht absolut grandios gemacht,
und sicherlich ein Film der zum modernen Klassiker werden wird!

Einfach nur fantastisch!

Werde ich mir auf jeden Fall recht bald nochmal anschauen! :slight_smile:

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The Thing from Another World (1951)
Endlich mal einen Klassiker nachgeholt. Mir ist besonders der Name Voorhees aufgefallen. Ist Jason Voorhees eine Anspielung darauf?
Naja. Super FIlm. Schöne straight forward Monster-Action. Sollte man mal gesehen haben. Aktuell hole ich viele Klassiker auf meinem Pile of Shame nach und davon ist dieser bestimmt einer der besten. Generell kann würde ich mal ältere FIlme aus den 70ern und vorher empfehlen. Es macht einfach Spaß. Ich habe erst vor kurzem Jaws zum ersten mal geschaut und war wirklich überrascht wie stark der Film auch heute noch wirkt. FIlme sind schon was feines

Falls du den noch nicht gesehen hast: “Bonnie und Clyde” (1967) auch auf die Liste setzen.

Ist der so unbeliebt?

Ich hab mir nix dazu durchgelesen im Vorfeld weil ich mich so sehr auf das Double Feature gefreut hab :smiley: (tolle Sache übrigens sollte es viel öfter wieder geben)

Lommbock und Trainspotting 2

Ich fand beide Filme großartig. Nicht weil es die besten Filme sind, die ich seit langem gesehen habe, sondern weil sie im Gegensatz zu den meisten anderen Fortsetzungen, die mit großem Abstand zum Vorgänger rauskamen (Terminator, Stirb Langsam, Ghostbusters usw) so viel richtig gemacht haben. Eigentlich die ersten beiden Male, dass ich mir davor gedacht habe “Brauchts das?” und “Bitte, versaut es nicht” und danach sagen konnte: “Ja und Danke!”

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