Welchen Film habt ihr als letztes gesehen?

A Ghost Story (2017)
von David Lowery

Lange Einstellungen. Dialogarm. Interessante Schnitte. Schön und traurig zugleich. Ein paar tolle emotionale Szenen. Nimmt einen interessanten Verlauf. Insgesamt ein sehenswerter Film, leider wirkt es für mich manchmal so als will er gern noch so viel mehr sein als er eigentlich ist. Das trübt den Eindruck ein bisschen. Trotzdem empfehlenswert für Arthouse-Freunde.

7/10

2 „Gefällt mir“

Ich finde vor allem die erste halbe Stunde so unnötig auf artsy getrimmt. Danach und vor allem ab der zweiten Hälfte wird der Film richtig gut.

Hab da persönlich nicht so nen Bruch empfunden.

Liegt aber vielleicht auch daran, dass zu Beginn sehr viele der sehr langen Einstellungen sind, während es später ja auch oft “schnellere Schnitte” gibt, was wohl die verschiedene Wahrnemung von Zeit in emotionalen/bedeutungsvollen Momenten und für die Person bedeutungslosen Momenten darstellen soll.

Jurassic Park (1993)

Nachdem ich den neuen, seelenlosen und mit scheißigen CGI zugeballerten “Jurassic Peak” Trailer (wo sind’n Pierce Brosnan und Linda Hamilton, hä?) gesehen hab, musste ich mir mal wieder das Original geben.

Spielberg at his best! Tolle Story und Darsteller, megaspannend, anrührend und lustig. Die (immer noch) spitze animierten Dinos sind das Sahnehäubchen oben drupp. Aber selbst wenn da Ray Harryhausen Stop-Motion Echsen rumstaksen würden, würde der Film immer noch 1A funzen.

Die Macher der neuen Teile raffen das offensichtlich nicht. Die können noch tausend Nachfolger drehen, die kommen da niemals ran. (Lass mich gerne vom Gegenteil überzeugen, sehe da aber eher schwarz)

5 „Gefällt mir“

Jurassic World hat mir aber auch gefallen. Aber der erste rult natürlich absolut.

2 „Gefällt mir“

American Beauty

Tut mir ja wirklich leid, aber ich mag den nach wie vor.

5 „Gefällt mir“

Warum soll man ihn den nicht mögen? Ist doch ein toller Film! Oder herscht hier eher ne andere Meinung? O.o

Na ja, Kevin Spacey ist heutzutage ein heikles Thema.

Achso.

Muss jeder für sich wissen. Ich persönlich sehe da nicht den Schauspieler sondern nur die Rolle.
Darum kann ich auch immer noch so herzhaft über O.J. Simson in Die nackte Kanone lachen :smile:

6 „Gefällt mir“

Sisters

Oh Gott…

-1/10

Moonlight

Ist ein echt schöner Film über die Entwicklung eines Menschen. Man sieht den Protagonisten in drei Kapiteln bzw. Phasen, welche einen Zusammenhang besitzen aber auch eine Veränderung aufweisen.

Kamera und Sound sind fantastisch, aber dennoch fühlt es sich eben wie ein Film an, dass wirklich für die Oscars gemacht wurde. Finde ich selber nicht schlimm, aber man muss sich für so einen Film auch einlassen.

Ich fand den Film auch kurzweilig. Als der Film zu Ende war dachte ich “WHAT? Das Wars?”. Es kam mir vor, als habe ich den Film neu angefangen.

Das Ende fand ich auch ganz gut

Als man die Briese gehört hat und der Junge “Chiron” das Meer anguckt geblendet vom Mondlicht und am Ende die Kamera, also den Zuschauer selber anguckt. Die Briese stellt eben die Wahrheit bzw. die wahren Bedürfnisse dar. Es sind die Momente der Selbstfindung. Während in der Black-Phase der Protagonist einen harten Kern entwickelt hat, obwohl es eben nicht er selber ist. Durch die Briese kam auch die echten Bedürfnisse von Chiron und mit dem Blick zur Kamera will der Protagonist,
dass wir auch die wahren Wünsche darstellen und nicht hinter einer Fassade verstecken.

Punkte: 8/10

4 „Gefällt mir“

Tatsächlich ein sehr schöner Film. Kurze Sache zur dritten Phase, die mir im Kino stark aufgefallen ist:

Ich weiß nicht wie’s dir ging, aber man lernt den Charakter ja von Grund auf in den prägendsten Phasen seines Lebens kennen… und baut demzufolge auch eine gewisse Bindung auf.
Im dritten Kapitel hatte ich aber komplett das Gefühl, dass diese Bindung verloren gegangen ist. Alles fühlte sich irgendwie fremd an, als ob es nicht zum Rest des Films gehören würde. Und ich hab wirklich lange drüber nachgedacht, ob das jetzt ein „Fehler“ ist, den man dem Film vorwerfen könnte.
Aber nein: Das ist eigentlich eine sehr schöne Analogie zur charakterlichen Entwicklung. So wie der Protagonist sich selbst hinter einer harten Schale versteckt und - wie du schon richtig sagst - die echten Bedürfnisse versteckt, verliert er die Bindung zu sich selbst und ich - der Zuschauer - die Bindung zu ihm.
Wenn er sich nicht mehr mit sich selbst identifizieren kann (und will) - warum sollten wir das dann können?
Eigentlich ein Geniestreich.

Vielleicht auch zu viel reininterpretiert, aber so hab ich das Ganze wahrgenommen. :smiley:

7 „Gefällt mir“

Ich hatte leider genau das Problem mit dem Film.
Er fühlte sich für mich irgendwie… zu extrem an.

Ich weiss nicht, der Protagonist in ein Schwarzer, er ist Schwul, er lebt in einem eher ärmlichen Viertel, seine Mutter ist drogenabhängig…

Ich weiss nicht, irgendwie kam ich nie so richtig in den Film rein, ich fühlte mich der ganzen Szenerie halt irgendwie zu entfremdet.

Und lustigerweise will ich das dem Film gar nicht vorwerfen. Das ist eher etwas, wo ich mich über mich selber gewundert (und ein bisschen geärgert) habe, denn normalerweise habe ich keine Probleme mich mit einem Charakter zu identifizieren, oder mich in einen Film zu versetzen, auch wenn die Welt oder die Situation die gezeigt wird mir eher fremd ist…
Aber in diesem Fall war es so, und ich überlege schon die ganze Zeit, warum es mir so ging.
Denn auf rein analytischer Ebene habe ich an dem Film absolut Nichts auszusetzen. Wie du schon sagst, der Film ist in praktisch allen Bereichen wirklich grossartig, und ich habe nicht einmal das Gefühl das er zynisch gemacht wurde, nur um bei der Academie gut anzukommen. Solche Schicksale wie in dem Film gezeigt gibt es, und es ist eine gute Sache, dass man dies auch so ins Kino bringt.

Typischer Film bei dem ich mich einfach fühle: „Es liegt nicht an dir, es liegt an mir“. :sweat_smile:

finde ich auch :smile:

vor allem war es irgendwie in den ersten beiden Phasen klar man hätte den kleinen Jungen, dass schon Fragte was „schwuchtel“ bedeutet. in der 2. Phase wird er eben durch seine Umwelt dazu gezwungen seine Bedürfnisse zu verstecken. die dritte Phase war wirklich eine starke Zäsur. es kam vor als sieht man eine anderen Menschen. er hat sogar den Job genommen weswegen seine Mutter gelitten hat. erst als Kevin angerufen hat und er einen feuchten Traum hatte, hat er vermerkt, dass er seine Bedürfnisse nicht mehr verstecken konnte. die Identifizierung finde ich auch mega passend.

1 „Gefällt mir“

aber das vollkommen verständlich. der Film ist nicht für jedermann und genau diese Sache hat mich auch leicht stutzig gemacht

Schwarz, schwul, Mutter ist Drogenabhängig, er wird in der Schule gemobbt. als haben sie eine Checkliste gehabt für „wie man einen Oscar filmt macht“. :sweat_smile:

dennoch hat es mich eben in den Fällen Kamera und Sound schon umgehauen

vor allem die Stelle wo er schwimmen lernt. die Kamera finde ich so geil.

Das war/ist der Hauptgrund ( dein Spoiler Text) wieso ich den Film nicht gucke oder geguckt habe …Finde um es abzurunden hätte man noch AIDS, und einen deformierten Körper in die Geschichte mit einarbeiten können, dann hätte ich ihn mir vllt angeguckt.

Könnte mir sogar vorstellen hätten sie das noch mit eingearbeitet ( und auch noch einen Sprachfehler des Hauptprotagonisten) dann hätte die Academy zum ersten mal in der Geschichte 2 Oscar’s in der Kategorie ‘Bester Film’ vergeben …na ja vllt bei Moonlight 2.

Hätte, hätte …hier noch 2 ‘hätte’, falls sie im Text zu spärlich eingesetzt wurden…

Aber ist doch auch schade, wie zynisch wir sind…
Solche Leben gibt es. Es gibt Menschen, welche in solche Extremen Minderheiten-Sparten fallen, und es ist halt schon etwas schade, dass man solche Geschichten nicht erzählen kann, ohne dass der Zuschauer sich gleich so manipuliert fühlt…

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Der Film basiert auf einem Theaterstück, das der Autor sehr um seine persönlichen Erfahrungen herum geschrieben hat. Im Prinzip eine Autobiographie.
Ich verstehe eher, dass man „La La Land“ Oscar-Bait nennt (nicht falsch verstehen, ich liebe den Film). Aber der ist eben in gewisser Weise „konstruiert“. In dem Moment, in dem man einem Autobiographen vorwirft, dass er sich nur noch selbst Aids an den Leib hätte schreiben müssen, ist das schon ein Level an Zynismus wo ich nicht mehr mithalten kann. :smiley:

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Hat mit Zynismus meinerseits nichts zutun (auch wenn der Text zynisch geschrieben ist )…eher was mit Glaubwürdigkeit und Kalkül der Gegenseite …Natürlich gibt es solche Geschichten… soweit ich weiss basiert es lose auf Erfahrungen des Autor’s eines Theaterstücks.
Meine Skepsis ist nicht der Geschichte geschuldet sondern der medialen Aufarbeitung, damit will ich sagen; du musst den Leuten schon mehr bieten damit sie auf den Zug mit aufspringen…ein schwuler der gemobbt wird… ach was das haut keinem mehr vom hocker…ok dann ein schwuler der Tanzen will und aus einer schwierigen sozialen Schicht kommt …mmmm nee, Alter Hut …ein schwuler Schwarze der eine Drogenabhängige Mutter hat der Balletttänzer werden will…perfekt, das wird medial besprochen und findet statt…

Mein Kommentar ist doch unmissverständlich dem Film gewidmet

Es war ja keine Nachrichten Notiz …dann wäre es zynisch gewesen …es ist ein Film der lose auf der Geschichte von Tarell Alvin McCraney basiert …Also Keine 1zu 1 Biographie .Aber sogar wenn, wäre Zynismus, Ironie, Sarkasmus oder was auch immer absolut legitim… denn es handelt sich trotzdem und vor allem in erster Linie um einen Film…keine Dokumentation oder Nachrichten Meldung…
Ausserdem ist nirgends davon zu Lesen das der Film auf wahren Begebenheiten beruht weder vor oder nach dem Film …Also kann man sich das ergoogeln so wie du es gemacht hast, aber mir vorzuwerfen ich würde zynische Kommentare über eine wahre Person machen… ist wirkliche Ironie… :smile: