Welchen Film habt ihr als letztes gesehen?

Rewatch The Apartment von Billy Wilder (1960)

Auf den ersten Blick eine ausgelassene Komödie mit vielen spaßigen Einfällen. Schaut man jedoch genauer hin, verbirgt sich hier eine bittere, mit viel Zynismus angereicherte Satire, die der Frage nach geht: Wie weit kompromittiert man seine Prinzipien und Selbstachtung, um die Karriereleiter emporzusteigen?

Clevere Dialoge (vom lustigen One-Liner, bis zur tiefgründigen Erkenntnis ist alles dabei); lebensechte, weil fehlerbehaftete Charaktere, die einem deswegen umso mehr ans Herz wachsen und Glanzleistungen von Shirley MacLaine und Jack Lemmon ergeben ein Gesamtwerk das einem zum Lachen, Weinen und Nachdenken bringt.
Kann man mehr von einem Film erwarten?

Wertung: 5/5

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Ich gebe mir gleich noch mal Bad Boys 2 :smiley: Herrlich asi

Das ist ja ein Zufall, hab den vor zwei Wochen zum ersten mal gesehen… :slight_smile:

War auf der Suche nach neuen Abenteuer Filme für meine Eltern ( bevorzugtes Genre… und neu im Sinne von noch nicht gesehen ) und da bin ich auf den gestossen, und da Capra Regie führte hab ich mir den auch mit angeguckt. :+1:

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Chris The Swiss:
Ein eindrücklicher Film aus der Schweiz (keine Ahnung ob er in Deutschland überhaupt gezeigt wird) über das Leben eines jungen schweizer Reporters, welcher während des Balkankrieges erst als Reporter tätig war, dann einer militärischen Organisation beitrat und schlussendlich getötet wurde.
Die wahre Geschichte um Christian Würtenberg als eine Mischung aus Dokumentarfilm und animierter Eindrücke seiner jüngeren Cousine dargestellt und das funktioniert extrem gut. Seine Cousine, der kreative Kopf hinter dem Film, verarbeitet das Träume welches ihre Familie durch den Tod ihres Cousins durchgemacht hat damit, dass sie comicbuchartige Bilder erstellt, welche Chris zum Teil in echten, realen Situationen zeigt, zum Teil aber auch mehr metaphorische Züge eines Horrorfilmes hat, in welcher die Grauen des Krieges als dunkle Schwärme blutrünstiger Insekten gezeigt werden. Die Animationen sind extrem gut gelungen. Die Bilder wirken alle wie handgemald, haben aber eine Menge starker Effekte und Animationen, welche eine unglaubliche Atmosphäre erzeugen. Diese Animierten Bilder sind sicher das eingänglichste für den Zuschauer, zeigen aber auch ein Problem mit dem der Film zu kämpfen hat: Es wird, für meinen Geschmack, nie genug klar gemacht, welche Elemente der Erzählung nun auf Fakten basieren, welche auf Chris’ eigener Erzählung aus seinen Notizen und was seine Cousine lediglich so darstellt, weil das die Art ist, wie sie sich vorstellt dass es hätte gelaufen sein können…
Dokumentarfilme haben immer einen Subjektiven Aspekt. Auch die besten Reporter können ihren eigenen Blickwinkel nie hundert prozentig neutralisieren. Und wenn es um einen Film wie “Chris the Swiss” geht, der zum Teil der Aufarbeitung eines Traumas dient, dann ist Objektivität sowieso nicht möglich. Dennoch, es wäre trotzdem möglich wenigstens dem Zuschauer ein bisschen mehr Einblick hinter die Kulissen zu geben, sodass er wenigstens versteht, wie die Animierten Teile zustanden gekommen sind, woher die dargestellten Szenen überhaupt kommen. “Chris The Swiss” erlaubt die leider nicht.
Und deshalb ist der Film auch auf keinen Fall als ein Werk zu empfehlen, welches einen guten Einblick hinter die tatsächliche Figur des Christian Würtenberg erlaubt. Dafür ist die Darstellung seiner Figur in diesem Werk viel zu sehr von den animierten Sektionen geprägt, welche nicht erlauben Fakt von Fantasie zu trennen.
Als was dieser Film hervorragend funktioniert ist ein Einblick in die Wahrnehmung der Beteiligten einer Story, welcher sie hilflos ausgesetzt wurden. Man hört Chrises Bruder reden, seine Mutter, seine Cousine, man sieht wie sie damit umgehen müssen, dass Chris, ein kriegsneutraler Schweizer, sich in einen Kampf in der Fremde warf und dort sein Leben liess, und man sieht wie diese Leute versuchen zu verstehen, wieso dieser Mann derart von solchen gewalttätigen Konflikten angezogen wurde, dass er schlussendlich den ultimativen Preis dafür bezahlte.

Fazit: Ein eindrücklich umgesetzter Film, welcher sicher ein ganz eigenes Erlebniss ist. Weniger eine jornalistische Trennung von Fakt und Fiktion als eine künstlerische Aufarbeitung einer schwierigen Geschichte.

Caché (2005)
von Michael Haneke

Ein Ehepaar beginnt eines Tages mysteriöse Videokassetten mit Überwachungsaufnahmen von ihnen vor ihrer Haustür zu finden—ohne Absender, Erpressungsschreiben oder ähnlichem…

Der Film ist einerseits Mystery-Thriller um die Frage, von wem (und weshalb überhaupt) diese Tapes stammen. Andererseits geht es darum, wie die Figuren damit umgehen und ist somit gleichzeitig psychologisches Drama. Der ganze Film ist durchsetzt mit Figuren und Begegnungen jener voller Lügen, Geheimnisse und Fragen nach der eigenen Vergangenheit, wie sie mit all diesen Dingen umgehen und wie sie somit immer weitere Lügen, Geheimnisse etc. produzieren.

Interessant fand ich auch, dass die Art und Weise, wie Caché gefilmt ist, —im Gegensatz zu z.B. Das weiße Band , der zwar auch karg und naturalistisch inszeniert ist, gleichzeitig aber auch sehr “künstlerisch” gefilmt ist—oftmals eher ein “amateurhaft” gefilmter und beleuchteter Look imitiert wird. Ich denke, es soll hier die “normalen” Szenen und die Videoaufnahmen näher zusammenbringen, so dass man einerseits wenn eine neue Kassette abgespielt wird, es noch nicht direkt mitbekommt bis die Figuren das Band anhalten, zurückspulen etc und andererseits eine Stimmung erzeugen, wo man nie ganz sicher ist ob man grad auf “filmische Realität” oder auf eine Aufnahme schaut, was immer so ein leichtes Gefühl von Unwohlsein mitschwingen lässt und so näher an das Gefühl der Figuren heranbringen soll.

Außerdem passt diese Art wie der Unterschied zwischen diesen beiden “Ebenen” minimiert wird, zu meiner Interpretation des Mysteriums, der Frage nach dem Urheber der Kassetten, das letztlich keine klare offensichtliche Antwort liefert, zumindest für mich nicht. Die letzte Szene liefert zwar nochmal Argumente dafür, dass es die Söhne waren, aber wirklich überzeugend passt das nicht mit dem vorher gesehenen (u.a. der sehr realitätsnahen Welt) zusammen, so dass ich eher den Eindruck habe, es ist absichtlich offen gestaltet, mit Hinweisen auf verschiedene Urheber, die innerhalb des Filmes gestreut werden. Für mich macht es letztlich am meisten Sinn, dass der Urheber der Aufnahmen keine der Figuren innerhalb des Films, sondern der Regisseur & Autor Michael Haneke selbst ist. Es passt für mich deshalb am besten zum Film, weil zwar die Figuren sehr an der Lösung des Mysteriums selbst interessiert scheinen, aber der Film in Form von Michael Haneke hauptsächlich an den Folgen, die dieses in Gang setzt , interessiert scheint. Es spielt letztlich für die Story um die verdrängten Erinnerungen, Geheimnisse etc. keine wirkliche Rolle bzw. macht keinen großen Unterschied von wem die Tapes sind. Deswegen würde es meiner Meinung nach auch Sinn machen, noch einen Schritt weiter zu gehen und sie direkt “von außen” einzuführen und somit die eigentliche Story in Gang zu bringen. Dieser Schritt ist wenn man mal darüber nachdenkt, eigentlich nur ein winziger Unterschied dazu, wenn eine Figur innerhalb der Geschichte diese Funktion übernehmen würde. Es würde auch eine Metapher liefern für die Idee des Films, dass man seine eigene Vergangenheit nie wirklich kontrollieren und “einschließen” kann, sondern sie immer auf irgendeine unkontrollierbare Art und Weise an die Oberfläche treten kann—sei es nun durch den Filmemacher als nicht kontrollierbare Macht der Figur im Film oder z.B. in Form des Unterbewusstseins oder anderer Menschen, die die Wahrheit über die Vergangenheit kennen.

Insgesamt ein Film, wo man nie so wirklich weiß,wo er hinführen wird und der so immer eine spannende mysteriöse Stimmung verbreitet, die einen in seinen Bann zieht. Und auch einer dieser Filme, die man eigentlich hinterher direkt noch einmal sehen möchte (auch wenn wohl, so wie ich mich kenne, erstmal ne halbe Ewigkeit vergehen wird, ehe ich ihn tatsächlich endlich mal rewatche).

9/10

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Das Mädchen und ihr Roboter - Die nächste Generation (2018)
von Kevin R. Adams und Joe Ksander

Es ist die klassische Umsetzung einer futuristischen Welt. Nach und nach wird alles durch Roboter ersetzt, um es einfacher zu machen. Das geht vom Kamm, über die Zahnbürste bis hin zum alltäglichen, persönlichen Helfer.
Für alle scheint das Ganze kein Problem zu sein, nur Mai scheint die einzige zu sein, welche sich gegen diesen Trend sperrt und sich immer weiter zurückzieht, gerade auch da ihre Mutter (ziemlich exzessiv) dem Roboterhype hinterherrennt und ihre Tochter darüber hinaus vergisst.
Das alles scheint sich dann aber zu ändern, als Mai über einen Roboter stolpert, der nicht aus der angepriesenen Produktserie stammt.

Gefühlt hatte ich vom ersten Moment an diesen Baymax-Vibe. Ich dachte schon: ja, wird eh nur ein billiger Abklatsch. Die Roboter sehen sich sogar ziemlich ähnlich. Tatsächlich erfindet der Film das Rad natürlich nicht neu und auch bin ich lange nicht warm geworden und hab bei einigen Situationen die Augen verdreht.
Trotzdem hat der Film sich zum Ende hin immer weiter gesteigert. Die Musik tut ihr übriges für die Atmosphäre und das Ende hatte es mir dann in der szenischen Darstellung und Umsetzung sehr angetan. Auch ein paar kleine Gimicks, haben mich immer wieder zum Schmunzeln gebracht. Über die lebendigen Roboter-Ramen-Packungen, die von selbst in den Mülleimer hüpfen, komme ich noch immer nicht hinweg :joy:

9/10

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The Cleaners

Unangenehm.

Dieses Wort beschreibt die Doku am besten. Und das ist mehr als positiv gemeint. Eine verdammt gute Doku, aber Junge war das unangenehm. Was wiederum zum Thema passt. Denn nichts an dem Job dieser Menschen ist angenehm.

Schaut euch diese Doku an.

3.5 von 5

4 „Gefällt mir“

Was war nicht gut genug, dass es nur 3,5 Sterne gibt?

Ich hatte überlegt, ob ich The Cleaners besser als I Am Your Negro fand…und das fand ich war am Ende nicht der Fall. I Am Your Negro gab ich 3.5 und daher bekommt The Cleaners auch „nur“ 3.5 (was dennoch ziemlich gut ist). Hab beim schauen an manchen Punkten mal für 5-10 Minuten pausiert. Es hat mich jetzt nicht so stark gepackt, dass ich es am Stück durchgeschaut habe. Würde das aber nicht als „großen“ Negativpunkt ansehen, vor allem, weil das möglicherweise nur mich betrifft.

Würde mich selbst aber auch nicht als „Experten“ für Dokus oder so ansehen…also die 3.5 ist schon verdammt gut in dem Bereich :sweat_smile:

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Slice (2018)
Von Austin Vesely
Mit Chance the Rapper, Zazie Beetz, Chris Parnell

Es gibt Filme die so schlecht sind das die schon wieder gut sind, oder es gibt Filme die einen gewissen Genre B Movie Charme besitzen… nun… nichts von alle dem trifft auf dieses Machwerk zu, sogar zu schlecht um bei SchleFaZ ins Programm aufgenommen zu werden.

Vorweg, ich kann vollkommen verstehen wenn man den Film toll findet, und zum grössten Teil kann ich deine Kritik auch nachvollziehen, aber mich hat der Film ziemlich kalt gelassen und schwer zu verdauen fand ich ihn zu keinem Zeitpunkt.
Und damit meine ich nicht die Brisanz des Themas an sich, sondern inszenatorisch, fast jeder Dialog wirkt sehr forciert, und konstruiert …was meine ich? Jede Szene und Diskussion existiert nur um am Ende Spik Lee’s inneren Dialog zu platzieren… was mein ich wiederum damit, ihm ist die Story (wie du es ja auch selber schreibst ) auf eine gewisse weisse egal, was gar nicht mal meine Kritik ist, aber genauso geht er mit seinen Hauptcharakteren um, und genau da reisst es mich raus, keiner redet miteinander sondern jede Diskussion ist an den Zuschauer gerichtet… was prinzipiell auch vollkommen ok wäre wenn es auf irgendeine künstlerische Ebene kaschiert würde… oder man inszeniert direkt eine Dokumentation mit einem Off Sprecher der alles einordnet und den Ton vorgibt.

Aber um es klarzustellen, natürlich kann ich es aus Lee’s Sicht verstehen…plump und straight …die Zeit für blabla ist schon längst überschritten.

Nur für mich hat es Filmisch kaum funktioniert. Es ist ein guter Film, und nochmal kann deine Punkte verstehen, soll kein Angriff sein, hätte eine Review schreiben können oder auf deine Kritik antworten…und hab mich halt für letzteres entschieden :wink:

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Und weil wir thematisch bei Spike Lee sind will ich euch noch einen Film ans Herz legen der etwas untergegangen ist, und zwar…

25 Stunden (2002)
von Spike Lee
Mit Edward Norton, Philip Seymour Hoffman, Rosario Dawson

Eine Psychologisch atmosphärische Reise, Abschied, Verlust, und Wiedergutmachung. Stark!

3 „Gefällt mir“

Alles klar, Danke :slight_smile:

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Nachdem ich letztes Wochenende mit einem Kumpel Sharknado 1 + 2 geguckt hatte (meine Fresse sind die scheiße. Keine Frage, wir haben uns ordentlich amüsiert, aber filmisch bereiten die ja schon fast physische Schmerzen… ), haben wir uns gestern getroffen, um die restlichen drei bzw. vier Teile zu gucken. Mir persönlich hat The 4th Awakens am besten gefallen, weil ich hier noch am meisten so bad its good Vibes hatte und den meisten Spaß ob der Hirnrissigkeit. Mit Teil 6 wird die Reihe am Ende schön abgeschlossen. Hoffentlich bleibt es auch dabei. Ratings in order: 2/10 - 1/10 - 3/10 - 5/10 - 3/10 - 3/10.

Creed - Rocky’s Legacy 6,5/10

bissel einfallslos, hat mich nicht wirklich abgeholt

Der Musterschüler

Notgedrungen auf deutsch, auch wenn ich den lieber im Original geschaut hätte. Aber gut, man muss halt nehmen, was man kriegen kann.

Der Film selbst ist auf jeden Fall gut, Ian McKellen wie immer sehr großartig. Im Gegensatz zu Shawshank Redemption haben mich die Änderungen gegenüber der Buchvorlage hier allerdings ein bisschen mehr gestört (Erklärung am Ende als Spoiler). Nichts desto trotz eine gute Verfilmung einer großartigen Geschichte.

Ich finde im Film wird nicht wirklich klar, was für ein kranker Mensch Todd tatsächlich ist. Seine Morde an den Obdachlosen fehlen komplett, er ist fast entsetzt, als er die Leiche bei Dussander beseitigen soll und auch das Ende wird dadurch natürlich etwas harmloser. Im Film ist halt tatsächlich eher Dussander der Böse (mit leichten gewalttätigen Tendenzen bei Todd), wohingegen im Buch von Anfang an klar ist, dass auch Todd psychisch krank ist und Dussander in nichts nachsteht.

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Blade Runner 2049

Als Fan von Blade Runner bin ich ein wenig enttäuscht. Der Film ist super, keine Frage aber mir gefällt Blade Runner immer noch besser.

Blade Runner 2049 hat imo echt unnötige Jared Leto Szenen, die mir gar nicht in den Kram gepasst haben. Ich kann den Typen nicht leiden als Schauspieler. Genau bei den Szenen ist dann auch bei der deutschen Synchro so ein nerviger Hall, dass man ohne Untertitel kaum noch was versteht.

Außerdem ist Hans Zimmer & Walfisch verzweifelter Versuch, den grandiosen Blade Runner Score neu zu interpretieren für mich auf allen Ebenen gescheitert. Besonders diese ekelhaften Dubstep Passagen ruinieren es mir.

Als Fan von Blade Runner ist der Film in meinen Augen auch ab der Mitte ziemlich in die Länge gezogen, weil jeder Blade Runner Fan weiß wer da gemeint und zu wem dieser Gegenstand gehört bzw. wessen Erinnerungen das sind. Vorhersehbarer gings ja kaum noch.

Ist bestimmt nett gemeint gewesen für uns Fans des ersten Blade Runner, aber mir kommt es eher vor, als wäre das für die Neulinge im Blade Runner Universum, die diesen Film zuerst gesehen haben, weit aus spanennder und interessanter.

Ein wenig hat mir auch von der dauerhaften depressiven Stimmung, der Regen Sache in Blade Runner 2049 gefehlt. Nur in einer Szene passiert das mal und da hatte ich doch ziemlich schnell leichte Erinnerungen an “Wie Tränen im Regen…”

Ich verstehe zwar, dass der Film danach spielt, da einiges bis dahin passiert ist, was ein gewisser Charakter ja auch anspricht, aber trotzdem fand ich dieses nur Wüsten und Schrottlandschaft Setting meistens eher öder als beim Vorgänger.

Ansonsten aber endlich mal wieder ein Film, der nicht hektisch geschnitten ist, nicht so dermaßen hektisch ist und bei dem die Zuschauer nicht für blöde gehalten werden oder von ( schlechten )CGI Bombast/Effekten Kindergarten Zirkus erschlagen werden.

Blade Runner 2049 ist wahrscheinlich mit einer der besten Filme, ( auch im SCI-FI Bereich ), die ich die letzten Jahre gesehen habe.

Ich hoffe, Dennis Villneuve gibt sich genau so viel Mühe bei Dune. Da wird es dann zwar noch trostloser, öder vom Setting, aber da passt es dann auch wegen dem Wüstenplaneten.

Vielleicht kann Villneuve und der Autor es ja wirklich schaffen, endlich mal eine gut und ausführlich erzählte Geschichte zu den Atreides und Harkonnen zu bieten. Mir selbst wären die Ordos aus Dune 2000 noch Recht. Find die cool, aber das wäre wohl zu viel.

Das ist mir absolut recht, und finde deine Punkte auch einleuchtend. Obwohl es mir nicht aufgefallen ist. Ich fand eigentlich gerade die Interaktionen zwischen den beiden Protagonisten sehr natürlich und nicht so… „an den Zuschauer gerichtet“, wie du es beschreibst.
Allerdings denke ich, dass du wohl recht hast, wenn ich mehr darüber nachdenke fallen mir nämlich genug Beispiele ein wo ich deine Kritik absolut angebracht finde. Was ich hier nur sagen kann ist: Die Tatsache, dass es mir während dem Anschauen des Filmes nicht aufgefallen ist zeugt halt wirklich davon, dass der Film für mich gut genug funktioniert hat.

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Going in style

Was ein wunderbarer Film. Der macht echt richtig viel Spaß, is superschön und macht auch ein bisschen (doll) melancholisch. Ganz ganz toll :heart_eyes:

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Saving Private Ryan:
So, zum ersten Mal gesehen… endlich mal.
Was für eine Lücke in meinem Filmwissen bisher, keine Frage. Darum gut dass ich ihn mir jetzt endlich zu Gemüte geführt habe.
Was man auf jeden Fall sagen muss: Der Film ist verdammt gut gealtert! Hervorragend sogar. Das ist halt der Vorteil an praktischen Effekten, solche Szenen werden auch in hundert Jahren noch gleich gut aussehen.
Die Schlachtszenen sind einfach eine Wucht, und sind richtig, richtig erschöpfend und erschlagend anzusehen. Die Anfangsschlacht geht ewig, und als das Geballere und das Massensterben nach zehn Minuten immer noch im vollen Gange war und kein Ende in Sicht war fing ich an zu merken, wie sehr diese extreme Reizüberflutung mir anfing zuzusetzen. Und das, natürlich, in einem völlig gewollten Sinne. So sollten Kriegsszenen gezeigt werden, denn ich denke das ist vermutlich die einzige Art wie man den Terror einer solchen Situation als Zuschauer wenigstens ein bisschen nachvollziehen kann.
Die Regiearbeit ist auch grossartig. Spielberg ist wirklich ein hervorragender Regisseur, und die Tatsache, dass er für absolut jedes Genre ein Händchen zu haben scheint macht es einfach immer eindrücklicher.
Die langen, ungeschnittenen Szenen mit kleveren Kamerafahrten, die oft wunderbare Bildkomposition, der Dreck und Schweiss und Blut in jedem Bild… der kreative Kopf hinter diesem Projekt ist schlicht und ergreifend ein Meister seines Faches.
Und erstaunlicherweise ist nicht einmal das Drehbuch eine Schwäche. Der Film ist voller Momente, wo der Zuschauer das Gefühl kriegt zu wissen, wie sich ein bestimmtes Element schlussendlich in die Geschichte einfügen wird… und jedes Mal wird man überrascht.

Typisch für das durchschnittliche Drehbuch wäre entweder gewesen, dass die Soldaten die 500 Dollar Wette zusammenkriegen und dann erfahren, was Captain Millers Job ausserhalb der Armee wäre. Oder aber, dass er es in seinem letzten Moment Preis gibt, bevor er stirbt. Oder einer seiner Kameraden, am Ende des Filmes. Oder vielleicht, dass man es gar nie erfährt. Dass er es irgendwo in der Mitte des Filmes plötzlich Preis gibt, völlig ausserhalb der Wette, um einen Streit zu schlichten… das ist überraschend, ungewöhnlich und macht dennoch Sinn.
Das Gleiche mit der Brücke zum Schluss. Man erwartet, dass einer der Soldaten, mit seinem letzten Atemzug die Brücke sprengt und der Panzer ins Wasser stürzt. Vielleicht sogar Captain Miller. Oder Private Ryan…
Das die Brücke gar nie gesprengt wird, das ist beinahe schon ein “Checkov’s Gun”-Moment, aber erstaunlicherweise in einem positiven Sinn. In einem Film gibt es diese last-Second Explosionen welche den Tag retten… in einem Krieg läuft das dann oft doch ganz anders.
Der Film ist voller solcher Momente, und ich bin überrascht, dass gerade ein Spielberg-Film (die in der Regel sonst was das Drehbuch angeht immer etwas konventioneller und mehr “mainstream” sind) so viele Inversionen der Erwartungshaltungen hat.

Ich muss wirklich gestehen, dass mich der Film extrem geflasht hat. Wenn man solche Klassiker immer vor sich herschiebt und immer nur hört, wie toll sie doch sind, dann kann man irgendwann fast nur noch enttäuscht werden. In diesem Fall war dem aber nicht so. Der Film ist hervorragend, und ich kann absolut verstehen, wieso er den Kult-Status hat, den er geniesst.

Fazit: Zu recht ein Klassiker. Ein Meisterwerk im Bereich von Regie und technischer Effekte.

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