Habe gerade eben Judgment auf der PS4 beendet.
Es war eine sehr interessante Erfahrung, mal ein anderes Spiel, der Yakuza-Macher zu spielen und auch wenn es natürlich sehr viel DNA, der Yakuza-Reihe hat, merkt man das dieses Spiel ein eigenständiges Spiel ist.
Man merkt natürlich, dass wir uns hier auf einem komplett neuem Terrain für die Entwickler befinden und so manche Elemente noch nicht ganz so toll funktionieren.
Beispiel:
Die Verfolgung-Jagd von Verdächtigen funktioniert recht gut, aber Beschattungen sind mega Öde und auslaugend.
Mega nervig war auch die „Verwundung“ die deine Lebensleiste dauerhaft verkleinert. Es sei denn du gehst zum Arzt für 20k Yen oder kaufst ein Medkit für 40k. Die Typischen Gegner in der Öffentlichkeit gibt es natürlich auch wieder, aber dann gibt es die Keihin gang, die gefühlt alle halbe Stunde besonders Stress macht und die Straßen voll mit denen sind.
Es ist eine gut ausgedachter Krimi, der einem je länger man spielt und je mehr sich die Verbindungen zeigen, einen als Spieler fesselt, aber dennoch kommt man nicht ohne Yakuza-Elemente aus. (Wahrscheinlich, als Fan-Service).
Das Untersuchen von verschiedenen Dingen war nie herausfordernd und auch das zusammenlegen der Beweise ist nur kompliziert, wenn man wahrscheinlich länger nicht mehr gespielt hat oder alle Texte skipt. Wenn man immer berücksichtigt, was das Spiel in einem Dialog oder der Beweisvorlage genau von einem verlangt, hat man schnell den Bogen raus.
Was mir auch aufgefallen ist. Geht das Spiel im allgemeinen, einen etwas ernsteren Weg, als die Yakuza-Reihe. Hier spreche ich weniger von der Hauptgeschichte, die ja schon immer ernst war, sondern mehr von den Nebenfällen. In Yakuza, sind diese in der Regel auflockernd und humoristisch, aber in Judgment, sind die Nebenfälle meist ernst und sexuell aufgeladener. Sexuelle Belästigung, Prostitution, Mord oder Erpressung, sind nicht unübliche Themen in den Nebenfällen. Es gibt aber dennoch ab und zu die lustigeren Quest, wie:
Da man somit nicht immer wusste, was für eine Aufgabe, gerade auch einen zukam, haben die Nebenfälle sehr Spaß gemacht (wenn man nicht eine nervige Beschattung auf dem Plan stand).
Bei den Nebenaktivitäten, ist leider immer noch etwas die Sparflamme, am brennen. Man hat wieder Baseball oder die Spiele-Automaten, aber gefühlt ist die Hälfte der restlichen Aktivitäten entweder Mahjong oder Shogi, was außerhalb von Japan, glaube ich eher weniger der Hit ist. Auch der Flipper, der einem im Büro zur Verfügung ist nicht so geil gemacht.
Die Drohnen-Rennen, dafür eine gute Umsetzung und das VR-Würfel-Brettspiel, die einzige Möglichkeit, wirklich regelmäßig Kohle zu machen.
Ich würde das Kampf-Gefühl auf Yakuza-Kiwami 1 Niveau setzen.
Um es zusammenzufassen: Es ist ein sehr gutes Spiel geworden, auch wenn man merkt, dass dieser Ausflug in neue Gefilde, ab und zu strauchelt. Der nächste Teil hat daher noch Luft nach oben, auch wenn die Jagd nach dem Maulwurf packend war.