Wie viele Bücher habt ihr dieses Jahr gelesen (2025)

Du hast the expanse auf deutsch gelesen? :shocked_rikon:

Ich wollte sie nachdem ich mit der Reihe fertig war den re-read auf deutsch machen und hab noch im Prolog das eBook wieder zurück gegeben weil ich es so schlimm fand (und ich bin da eigentlich nicht empfindlich)

Ich bin da überhaupt nicht empfindlich. Und mir wurde der erste Band damals auf deutsch geschenkt, also bin ich dabei geblieben :person_shrugging:

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  1. Jan Haft - Wildnis
  2. Walt Disney - Gaukeley - Das Buch der Verdammnis
  3. Patrick Salmen - Im Regenbogen der guten Laune bin ich das Beige
  4. Asterix - Die weiße Iris
  5. TJ Klune - In the Lives of Puppets
  6. Patrick Rothfuss - The Name of the Wind
  7. Zidrou & Frank Pé - Die Bestie 2
  8. Elodie Harper - The Temple of Fortuna
  9. TJ Klune - Wolfsong
  10. Euripides - Iphigenie bei den Tauren
  11. Simon Scarrow - Under the Eagle
  12. Shelby Van Pelt - Remarkably Bright Creatures
  13. Simon Scarrow - The Eagle’s Conquest
  14. A.G. Slatter - All the murmuring Bones
  15. Peter Wohlleben - Das geheime Leben der Bäume
  16. Simon Scarrow - When the Eagle hunts
  17. Patrik Rothfuss - The Wise Man’s Fear
  18. Simon Scarrow - The Eagle and the Wolves
  19. Simon Scarrow - The Eagle’s Prey
  20. Delilah S. Dawson & Kevin Hearne- Kill the Farm Boy
  21. Rachel Smythe - Lore Olympus: Volume Four
  22. Donna Tartt - The Secret History
  23. Simon Scarrow - The Eagle’s Prophecy
  24. Gwen Strauss - The Nine: The True Story of a Band of Women Who Survived the Worst of Nazi Germany
  25. Jessica Roux - Floriography: An Illustrated Guide to the Victorian Language of Flowers
  26. Alice Diestel - Die Pfanne brät nicht!
  27. Robin Wall Kimmerer - Braiding Sweetgrass: Indigenous Wisdom, Scientific Knowledge and the Teachings of Plants
  28. RuPaul - The House of Hidden Meanings
  29. Robin Wall Kimmerer - Gathering Moss: A Natural and Cultural History of Mosses
  30. Anna Basener - Kaiserwetter in der Gosse
  31. Monika Gruber - Willkommen im falschen Film (absolute N I C H T -Empfehlung!!!)
  32. Kai Ashante Wildon The Sorcerer of the Wildeeps
  33. Tananarive Due - The Reformatory
  34. Becky Chambers - A Psalm for teh Wild-Built
  35. Emma Denny - One Night in Heartswood
  36. Tobias Kühnlein - Der Wahnsinn hat Spätschicht
  37. Saša Stanišić - Möchte die Witwe angesprochen werden, platziert sie auf dem Grab die Gießkanne mit dem Ausguss nach vorne
  38. Marc-Uwe Kling - Der Spurenfinder
  39. Tina Ariam - Mein Grab ist dein Spiegel
  40. Paula Brackston - The Witch’s Daughter
  41. Varla Ventura - Banshees, Werewolves, Vampires, and Other Creatures of the Night
  42. Saša Stanišić - Herkunft
  43. Frida Skybäck - Der kleine Buchsalon am anderen Ende der Welt
  44. Marcus Menold - Hexen und Okkultismus im Film
  45. Susanna Clarke - Piranesi
  46. Tobias Kühnlein - Der Wahnsinn macht Kassensturz!
  47. Fatma Aydemir - Eure Heimat ist unser Albtraum
  48. Peter Keglevic - Wolfsegg
  49. T. Kingfisher - What Moves the Dead
  50. Adrian Bliss - The Greatest Nobodies of History
  51. T. Kingfisher - What Feasts at Night
  52. Kathrin Blum - Raunächte
  53. S. Bradtke - 7 Tödliche Sünden
  54. Ferdia Lennon - Glorious Exploits
  55. Erin Morgenstern - Das sternenlose Meer

Ziel für dieses Jahr erreicht und überschritten.
Ich bin sowohl stolz auch auch ehrgeizig und will nächstes Jahr noch mehr Bücher schaffen. Dieser „to be read“-Stapel muss endlich kleiner werden!

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Hab eigentlich nur Dune (mittlerweile sehr zäh) und Trisolaris gelesen :simonhahaa: glaub ich

  • Dune Messiah - Frank Herbert
  • Children of Dune - Frank Herbert
  • Die drei Sonnen - Cixin Liu
  • God Emperor of Dune - Frank Herbert
  • Heretics of Dune - Frank Herbert
  • Der dunkle Wald - Cixin Liu
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  • Crescent Hill - Annika Hanke
  • Das Hotel - Katharina V. Haderer
  • Die Drachen von Talanis 1 - Katharina V. Haderer
  • Die Drachen von Talanis 2 - Katharina V. Haderer
  • Forbidden Truth - Katharina Mittmann
  • Der dunkle Kuss der Sterne - Nina Blazon
  • Ballade der Gezeiten - Maya Shepherd
  • Die Erben des Feenfluchs - Corinna Götte
  • Ein Herz aus Eis und Schnee - Karolyn Ciseau
  • Magic of Sins - Karolyn Ciseau
  • Das Spiel der vier Farben - Karolyn Ciseau
  • Scholomance 1-3 - Naomi Novik
  • Asrai 1 - Liane Mars
  • Asrai 2 - Liane Mars
  • Khoas - Lin Rina
  • Limea - Lin Rina
  • Die vierte Braut - Julianna Grohe
  • Räuberherz - Julianna Grohe
  • Das Geheimnis der Rabenblüter - J. K. Bloom
  • Arkadien 1-3 - Kai Meyer
  • Silber 1-3 - Kerstin Gier
  • Das Wolkenschloss - Kerstin Gier
  • Save me - Mona Kasten
  • Save you - Mona Kasten
  • Save us - Mona Kasten
  • Der Teegarten - Elisabeth Herrmann
  • Das Auge der Seherin - Victoria Hanley
  • Die Vögel der Finsternis - Victoria Hanley
  • Mansfield Park - Jane Austen
  • Emma - Jane Austen
  • Das blaie Medallion - Martha Sophia Marcus
  • Die Bogenschützin - Martha Sophia Marcus
  • Lady Annes Geheimnis - Martha Sophia Marcus
  • Feuer über Brandenburg - Charlotte Lyne
  • Kains Erben - Charlotte Lyne
  • Das Schloss im Moor - Victoria Holt
  • Der Schlossherr - Victoria Holt
  • Unter dem Herbstmoond - Victoria Holt
  • Luca und Allegra - Stefanie Haase
  • Starlight Witch - Lisa Rosenbecker

Soweit bekomm ich’s noch zusammen. Hab jedenfalls 37 neue Bücher die ich zum ersten Mal gelesen hab in der App vermerkt und denke so etwa 15 zum wiederholten Mal gelesen

Und im Sammelband Verwandte Seelen von Nica Stevens hab ich Teil 1 fertig und Der Rabe und die Göttin von Martha Sophia Marcus angefrangen, aber noch nicht beendet

Kann das was?
Liebe ja den Nachtzirkus von ihr sehr.

Da Anfang des Jahres mein Bücherregal endgültig keinen Platz mehr für neue Bücher bot und diese deswegen separat stehen musste, kann ich auch mal ein Jahresresümee ziehen. Titel, welche mir besonders gut gefallen haben, sind fett markiert.

Titel Autor
1. Elysium Fire Alastair Reynolds
2. Inhibitor Phase Alastair Reynolds
3. Der Schlange List Faye Kellerman
4. Bitterholz James Maxey
5. Jandra James Maxey
6. Blasphet James Maxey
7. Die Brücken der Freiheit Ken Follet
8. Verwesung Simon Beckett
9. Die Verlorenen Simon Beckett
10. Die Dämonenakademie Taran Matharau
11. Acacia - Macht und Verrat David A. Durham
12. Acacia - Die Fernen Lande David A. Durham
13. Das Labyrinth von London Benedict Jacka
14. Tod einer roten Heldin Qiu Xiaolong
15. Rote Ratten Qiu Xiaolong
16. Hereward – Der Geächtete James Wilde
17. Die tausend Namen Dango Wexler
18. Die Lebenden und die Toten von Winsford Håkan Nesser
19. Paganins Fluch Lars Kepler
20. Hypnotisøren Lars Kepler
21. Fraktal Hannu Rajaniemi
22. Balzac und die kleine, chinesische Schneiderin Dai Sijie
23. Die Gräber der Verdammten C. J. Sansom
24. Das letzte Königreich Bernard Cornwell
25 Der weiße Reiter Bernard Cornwell

Ins nächste Jahr nehme ich das begonnene Becca von Faye Kellerman sowie sieben, davon vier Weihnachtsgeschenke, weitere Bücher mit.

Vorneweg muss ich sagen, ich habe Nachtzirkus (noch) nicht gelesen.

Das Buch ist stellenweise vielleicht etwas konfus und keine so geradlinige Geschichte, aber genau das machte es für mich aus. Es ist ein Buch über Bücher aber vor allem über das Geschichten Erzählen.
Ich hatte sehr viel Spaß damit!

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Ich habe letztes Jahr wirklich zu wenig gelesen.

Qube - Tom Hillenbrand: Das zweite Buch der Hologrammatica habe ich dann letztes Jahr beendet. Das erste Buch war ein kleines Highlight, beim zweiten Teil kam nicht so rein. Daher lag es ein wenig herum. Aber was Hillenbrand für eine Welt abbildet, ist klasse. Gerade beim Schreiben sehe ich Thanatopia, der 3. Teil der Reihe, kommt im März. Super!

Tomorrow And Tomorrow And Tomorrow - Gabrielle Zevin: Ein echt toller Roman, der sich in der Spieleentwicklungsszene abspielt. Sam Masur und Sadie Green lernen sich in den 80ern in einem Kinderkrankenhaus kennen, die spielen zusammen Videospiele. Dann laufen sie sich später wieder über den Weg. Er ist in Harvard, sie am MIT, kreativ klickt es bei beiden. So folgt man die beiden über eine längere Zeit. Es ist aber auch mehr ein Buch über Freundschaft, Kommunikation und das Leben. Die Liebe zu Spielen, die Entwicklung und Gründung einer Firma war echt gut eingebunden und ich Sadie’s Charakter richtig gut fand. Das in den richtigen Händen und ich könnte mir auch einen Film / Serie vorstellen.

Life Undercover - My Life as a CIA Spy - Maryllis Fox: Lag nun auch länger bei mir rum. Ich fand es thematisch damals echt spannend, daher wollte ich reinlesen und es gab auch die Gerüchte, dass das auch in eine Apple TV+ Serie mit Brie Larson aufgehen sollte. Anscheinend wurde das nichts. Was macht das mit einer jungen Frau, die auf einmal undercover geht und mit Terroristen verhandelt und alles. Interessant Einblicke, aber da ich längere Pause gemacht hatte, hat es mich nicht komplett umgehauen.

Als Hörbuch kam noch hinzu:

Eruption - Michael Crichton, James Patterson (Gelesen von Oliver Rohrbeck): Tja, basiert auf Recherchen und Beginn von Crichton und dessen Witwe hatte dann Patterson auserwählt, dass der das Buch schreibt und beendet. Durchaus eine interessante Prämisse mit dem Vulkan, es soll auch anscheinend verfilmt werden. Aber irgendwie war ich auch froh, dass ich es als Hörbuch gehört hatte. Denn so ganz hat mich weder die Story, noch die Charaktere mitgerissen. Ich kann mir nicht vorstellen, dass dies beim Lesen anders gewesen wäre. Ob daraus ein guter Film werden könnte? Hm.

2025, soll es gerne mehr werden. Meine Liste ist eigentlich proppenvoll. Der Stand-Up-Comedian Anthony Jeselnik droppt zum Ende des Jahres auch immer seine Top-10 und aus 2023 und auch 2024 sind einige Bücher dabei, die auch meinen Geschmack treffen würden.

Zusätzlich möchte auch in puncto Hörbücher etwas mitnehmen. Aktuell höre ich z.B. 22 Bahnen von Caroline Wahl.

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Thread Titel hat ein Update bekommen.

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The Empyrean Book 3 :beanlurk:
UNd ig der rest von Wind and Truth zählt noch dazu da ich es erst 2025 beendet habe :beanthinking:

Also 2 STand jetzt ^^

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Es ist schon der 7. Februar und ich hab erst 2 Büchers in meiner Freizeit gelesen D:

  1. Das erste Buch des Blutes (Clive Barker)
  2. Morenga (Uwe Timm)

Das erste Buch des Blutes
Clive Barker wollte ich lange schon mal anfangen. Jahrelang lag er auf meinem virtuellen Pile of Shame. Dieser Fluch ist endlich gebrochen, auch wenn es bisher nur die Kurzgeschichten im ersten Buch des Blutes sind. Hat mir sehr gut gefallen!

„Das Buch des Blutes“ (die erste Kurzgeschichte) ist bildgewaltig und selten hab ich so gut dargestellt gesehen, was mit den Synapsen eines gewöhnlichen Menschen passiert, wenn dieser etwas für ihn nicht Bestimmtes erblickt (ala Lovecraft, aber drastischer). „Das Geyatter und Jack“ ist wirklich sehr unterhaltsam durch seinen Witz, „Schweineblut-Blues“ endet in Poesie, „Sex, Tod und Starglanz“ ist eine klasse Geschichte mit Anleihen vom Phantom der Oper und Tim Burton-Potential und „Im Bergland: Agonie der Städte“ ist brachial, schnippisch in seiner Kalter Krieg-Verortung - das fleischgewordene, ins absurde geführte Kollektiv?!

Jedenfalls tolle Texte, die Brutalität und Sexualität auf eine sehr spürbare Art rüberbringen, große Körperlichkeit, ohne die geistige Komponente des Verlangens zu vergessen. Frag mich echt, wie das im Original wirkt, denn die alte Übersetzung, die ich hab, ist sicher in ihrer Zeit verfangen und wirkt ab und zu holprig. Werd wohl über das Jahr hinweg weitere Bücher des Blutes lesen.

Morenga
Aus einer Laune heraus - nach einer kostenlosen/offenen Online-Veranstaltung von Jürgen Zimmerer -, dachte ich mir, den in einem Nebensatz erwähnten Roman von Uwe Timm mit dem Titel Morenga könnte ich ja auch einfach mal lesen. Nun, Timm ist sicherlich in Literaturkreisen bekannt und hat so seine Qualitäten. Ich kannte ihn schon aus der Schule: Die Entdeckung der Currywurst hab ich in der Schule lesen müssen. Auch wenn es inhaltlich nie mein Fall war, überzeugte die Novelle mit einem äußerst raffinierten Aufbau. Diese Eigenschaft würde ich Morenga nicht zuschreiben. Etwas wirr wird herumgesprungen und hin und wieder werden historische Quellen zur Steigerung der Authentizität (an)zitiert (die bpsw. die enorme Verwissenschaftlichung menschenfeindlich-rassistischer Methoden aufzeigen, wenn etwa überlegt wird, womit die Aufmüpfigen am besten zu schlagen seien), aber so wirklich rund wirkte das alles nicht auf mich, auch wenn die Montagetechnik von Timm natürlich beachtlich ist.

Da der Roman aus der Sicht der Deutschen geschrieben ist, sind die heute sagen wir mal in Ungnade gefallenen Bezeichnungen für Nama (H-Wort, N-Wort etc.) in einer vollkommen abstrusen Quantität enthalten (vor allem, wenn um’s erste Wörtchen geht). Jedenfalls ist der Roman sehr detailreich und es gibt sehr viel interessante Erzählstränge. Irgendwann mitten im Buch gibt es ein ganzes Kapitel, das aufgrund seines überraschenden, aber fantastischen Humors auffällt. Die innere Reflexion des (fiktiven) Protagonisten über die Untaten der Kolonisten gegen die Unschuldigen ist ganz interessant gemacht - im Grunde ein inneres Sterben, ohne aber je aktiv zu werden.

Über die Herero, Nama, weitere Gruppen und allen voran Morengas Widerstand und der weiterer Leute erfahren wir im Verhältnis nicht allzu viel, was mit der Perspektive zu tun hat. Sie werden hier nicht zu reinen Opfern stilisiert, sondern durchaus als das was sie eben sind dargestellt: Menschen. Aber eben nie aus deren eigenen Perspektive. Morenga und Witboi etc. bleiben ungreifbar, ihnen haftet oft etwas Sagenhaftes an. Allerdings muss natürlich gesagt werden, dass dieser Roman Ende der 1970ger-Jahre erschien, wo es noch überhaupt gar kein Bewusstsein für die Kolonialzeit in der Bevölkerung gegeben hatte. So gesehen war das zu der Zeit sicherlich schon ein großer Sprung, in einem Roman zu zeigen, dass Deutsch-Südwestafrika jetzt kein Paradies war, in dem die armen Schwarzen vom großartigen weißen Deutschen zur Zivilisation gebracht worden wären, sondern dass sich der deutsche Soldat da eigentlich den ganzen Tag nur besoff :kappa:

Jedenfalls trotzdem noch einigermaßen lesenswert, wenn man damit klarkommt, dass der Roman durchaus zäh sein kann, sprachlich sicherlich nicht politically correct ist (und das auch damals nicht war, weil Tätersprache übernommen wird), alles durch die deutsche Brille betrachtet wird und man sich hier natürlich irgendwo zwischen Fiktion und Historizität bewegt. Er ist witzig, in seiner Reflexion nicht blöde, aber aus heutiger Sicht vielleicht nicht konsequent genug, was andere Perspektiven angeht.

Mein erstes Buch dieses Jahr:

Alien Clay

Tolles Buch, wenn auch sehr eigenwillig geschrieben. Und ein wenig beneide ich die Evolution von Kiln.

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  1. Das erste Buch des Blutes (Clive Barker)
  2. Morenga (Uwe Timm)
    3. Die Durchlässigkeit der Zeit (Leonardo Padura)
    4. Das politische System der Bundesrepublik Deutschland (Manfred G. Schmidt)

Die Durchlässigkeit der Zeit
Ein Kriminalroman des kubanischen Autors Leonardo Padura. Er ist der international bekannteste und prämierteste Autor der kleinen, sich im Zerfall befindenen Sozialisten-Insel. Ich bin absolut kein Krimileser, aber wollte mal einen Roman von und über und aus Kuba lesen.

Handwerklich über alles erhaben geht es hier um eine gestohlene schwarze Madonna, die vor Jahrhunderten aus den Pyrenäen nach Kuba gelangte. Trotz aller erbärmlicher Armut, dem Zerfall der Gebäude, des Eldends, der Repressionen in Vergangenheit und Gegenwart, schreibt Padura hier über ein großes Thema: Heimat und Freundschaft. Gerade letzteres kommt sehr gut rüber, mit einer großen Leichtigkeit und Gerührtheit. Letzteres vor allem, wenn es mal wieder darum geht, dass auch der x-te enge Freund des Protagonisten El Conde - Ex-Polizist - die Insel verlassen will. Mit einem fast romantischen Realismus gelingt es Padura, sämtliche Widersprüche dieses Lebens darzustellen. Erstaunt bin ich teils darüber gewesen, welch direkte Kritik doch tatsächlich möglich zu sein scheint im kubanischen Literaturbetrieb, auch wenn das hier natürlich alles äußerst seicht ist und sich nie gegen die aktuelle Regierung richtet. Aber vergangene Verfehlungen, etwa im Umgang mit Homosexuellen, werden rigoros behandelt (heute sieht das zum Glück etwas besser aus).

Der Kriminalfall ist spannend erzählt und bietet einige Wendungen. Allerdings ist die tatsächliche Auflösung nicht der ganz große Wurf, was m.E. hauptsächlich an der Figur des Diebes liegt, der eher schwach ist (die restlichen Figuren sind größtenteils klasse, besonders die Freundesgruppe).

Der Kriminalfall wird immer wieder von einer historischen Beschäftigung mit der schwarzen Madonna, die, wie vieles in diesem Roman, fiktiv ist, unterbrochen. Dort bewegen wir uns dann in Europa vor hunderten von Jahren und erfahren die Hintergrundgeschichte der Madonna. Das geht bis zu spannenden Kriegsberichten aus dem Heiligen Land. Trotz der Tatsache, dass hier viel fiktiv ist (das Dorf in der Vergangenheit, die Madonna, sämtliche Figuren etc.), zeichnet sich der Roman durch eine hohe Historizität aus, ohne jetzt Jahreszahlen aufzuzählen. Man merkt, dass Padura sich mit der jeweiligen Zeit und Situation auseinandergesetzt hat, um diese Hintergrundhandlung zu schreiben.

Hat mir insgesamt sehr gut gefallen!

Das politische System der Bundesrepublik Deutschland
Wenn man etwas kritisieren will, muss man es ja wohl auch erstmal verstehen. Typisch für den C.H.Beck-Verlag verschafft dieses Büchlein einen wunderbaren Überblick. Das liest sich wirklich in einem Rutsch weg, zack zack. Also: Wer wissen will, warum Deutschland irgendwie „halbsouverän“ ist, bei großen Reformen ewig braucht, aber das trotzdem meistens hinkriegt und wie genial das Grundgesetz eigentlich ist, welche Schwächen das System trotzdem hat und so weiter, dem sei das ans Herz gelegt. Aufgrund des Alters des Buches ist die Einordnung der Parteienwelt aus heutiger Sicht vielleicht etwas amüsant und das Senieren des Buches zur möglicherweise existierenden 4. Gewalt, der Massenmedien, müsste heute denke ich komplett aktualisiert werden, aber wat willste machen, er konnte ja nicht in die Zukunft schauen xD.

  1. Lennox Lethe - Babywitch
  2. Jennifer Saint - Atalante
  3. Wolf-Dieter Storl - Unsere fünf heiligen Bäume
  4. Christian Handel - Rowan & Ash
  5. Tom Felton - Beyond the Wand
  6. Daniel Sand - Nur Schweben ist schöner
  7. Sarah Penner - The Lost Apothecary
  8. T.J. Klune - Somewhere beyond the Sea
  9. Colson Whitehead - The Nickle Boys
  10. Gillian Anderson - Want
  11. Freida McFadden - Wenn Sie wüsste
  12. Rory Power - Wilder Girls
  13. Bryan Washington - Family Meal
  14. Nataly Haynes - Divine Might
  15. Rory Power - What we did while you were gone
  16. Ashley Herring Blake - Delilah Green doesn’t care
  17. Colm Tóibín - Der Magier

Bisher sehr durchwachsen. Ein, zwei absolute Highlights waren dabei („Wilder Girls“ und „Der Magier“), aber auch zwei absolute Tiefpunkte („Delilah Green doesn’t care“ und „Somewhere beyond the Sea“).

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Ich aktualisiere meine Liste auch mal. Mein bescheidenes Ziel ist es ja, in der Freizeit mindestens 2 Bücher im Monat zu lesen.

  1. Das erste Buch des Blutes (Clive Barker)
  2. Morenga (Uwe Timm)
  3. Die Durchlässigkeit der Zeit (Leonardo Padura)
  4. Das politische System der Bundesrepublik Deutschland (Manfred G. Schmidt)
    5. Macht und Gewalt (Hannah Arendt, Christine Blättler)
    6. Über Palästina (Hannah Arendt / Abba P. Lerner, Thomas Meyer)
    7. Der Schauer(roman). Diskurszusammenhänge. Funktionen. Formen.
    8. Denken des Horrors, Horror des Denkens.
    9. Das zweite Buch des Blutes (Clive Barker)
    10. Deutsche Gespenstergeschichte. Motiv. Form. Geschichte. (Gero von Wilpert)
    11. Schattenseiten (Alexander Klymchuk)
    12. Zwischen Simulation und Narration. Theorie des Fantasy-Rollenspiels. (David Nikolas Schmidt)
    13. Das übernatürliche Grauen in der Literatur (H.P.Lovecraft)

Folgende Texte stammen von mir, aber sind aus einem anderen Forum kopiert. Falls also ein Forum adressiert wird, ist nicht RBTV gemeint:

Besprechung diverser neu gelesener Bücher

Macht und Gewalt
Puh, was soll ich über einen solch voraussetzungsreichen (bzgl. Geschichte, Philosophie, Begriffen, vorheriger Texte der Autorin usw.), anspruchsvollen Essay wie diesem schreiben, bei dem ich mich davor hüte, zu behaupten, auch nur die Hälfte verstanden zu haben?

Zum Glück ist dem Essay ein Nachwort von Christine Blättler angehängt, in dem nochmal auf viele Texte Arendts eingegangen wird.

Jedenfalls ist Macht und Gewalt ein äußerst spannender Text über die Studentenrebellionen der 1960er-Jahre und der Angst vor der Atombombe (bzw. anhand dieser Hintergründe vertieft Arendt ihre Macht und Gewalt-Begriffe). Man bekommt einen guten Eindruck davon, wie apokalyptisch diese „Errungenschaft“ der Technik und Wissenschaft in den Köpfen vieler Menschen anmutete.

Ganz wichtig ist auf jeden Fall, dass Macht und Gewalt bei ihr zwei unterschiedliche Dinge sind, die häufig fälschlicherweise in eins gesetzt würden. Macht bedinge keine Gewalt, sondern nur Organisation und Menschen, die diese Macht legitimieren. Gewalt komme vor allem dann vor, wenn ein Machtverlust eintritt (so sei die starke Polizeigewalt gegen die Studenten Ausdruck eines Machtverlustes des Staates). Eine der schlimmsten neuen Staatsformen sieht Arendt hier in der Bürokratie.

Aus heutiger Sicht fragwürdig erscheint ihre Bewertung der Schwarzen Bewegung in dieser Zeit, die leicht rassistische und stark akademisch-elitäre Dimensionen annimmt, welche von einer gewissen Unwissenheit aufgrund ihrer Distanz zu dieser herrührt.

Trotzdem ist dieses Essay ziemlich mind blowing. Nicht nur besticht Arendt mit fantastischen Analysen bzgl. Hegel, Marx, Spengler, der Neuen Linken usw., auch im geschichtsphilosophischen Sinne ist sie sehr modern mit ihrer Absage an den Fortschrittsgedanken der Geschichte. Lustige Parallelen zwischen den glücklicherweise mittlerweile in den Hintergrund tretenden moralisierenden Linken (zu denen ich selbst auch gehörte) und der Neuen Linken der 1960er-Jahre lassen sich erkennen. Interessante Schlussfolgerungen im Hinblick auf „Schuldkulte“ (Einzelperson x als Weißer schuld an dem und dem Kolonialismus o.ä.) ferner entlarven Absolutsetzungen und Kollektivierungen von Schuld/Unschuld, die die eigentlichen Verantwortlichen unsichtbar machen, ohne zu leugnen, dass es Rassismus, Kolonialismus und der Gleichen natürlich gibt. Ergo: Sehr differenziert.

Gerade hinsichtlich der Angst vor der durch die Wissenschaft hervorgebrachte (Selbst-)Zerstörungsmacht des Menschen in Form der Atombombe, die in der Zeit maßgeblich war, ist die Lektüre dieses Texts auch heute noch aufschlussreich, denn wir Leben in Zeiten drohender Kriegszustände und wilder Aufrüstungsfantasien bis hin zu Forderungen nach „atomarer Unabhängigkeit“ Europas.

Über Palästina
Vor einer Weile wurden in einem Archiv 2 unbekannte Texte der deutsch-jüdischen politischen Theoretikerin Hannah Arendt gefunden. Beide beschäftigen sich mit Palästina. Erstens geht es um die amerikanische Palästina-Außenpolitik (1944) und zweitens um Lösungsvorschläge bzgl. der Flüchtlinge im Bereich Israel/Palästina. Dieser Bericht des Institute for Mediterranean Affairs ist aus dem Jahr 1958 und Arendt war Teil dieses Kollektivs von Experten, was ein Novum für ihr Wirken darstellt.

Ich will hierauf nicht auch noch inhaltlich eingehen. Erstens, weil es den Rahmen des Beitrags sprengen und zweitens, weil es das erlaubte Maß an Politik in diesem Forum torpedieren würde. Nur so viel: Die Lektüre lohnt sich ungemein und ist auch für die heutige Situation im Nahen Osten interessant, wenngleich die Texte natürlich in ihrer Zeit verfangen sind. Das Nachwort von Thomas Meyer ist aufschlussreich.

Das zweite Buch des Blutes
Wie nach dem ersten Buch des Blutes von Clive Barker vorgenommen, bin ich mit dem zweiten durch. Es hat mir ebenso, wenn nicht vll sogar ein bisschen besser gefallen als das erste.

„Moloch Angst“ ist eine echt fiese Sadismus-Studie mit Genugtuung am Ende. Eine Stelle dürfte für Vegetarier / Veganer unter uns schlimm sein xD.

Beim „Höllenrennen“ dachte ich erst, ok, wild, was für ein random Setting, aber auch hier schafft es Barker, seine eigentlich komplett bescheuerte Idee sehr spannend, mitunter fast filmisch, umzusetzen und seinen Monstren eine ordentliche Wucht einzuschreiben, dass man sie klar vor Augen hat.

„Jaqueline Ess: Ihr Wille, ihr Vermächtnis“ hat mich umgehauen. Zunächst hatte ich gewisse Bedenken, dass das eine unschöne „don’t fuck with borderline“-Geschichte wird (immerhin ist das ja schon was älter …), aber nein, die Darstellung von Jaquelines Innerem ist toll, ambivalent und sie ist badass, während ihre Boshaftigkeit niemals zu girlboss-Unsinn verkommt. Hat mich beeindruckt, starke Figur.

„Wüstenväter“ liest sich, als hätte Barker hier 3 unterschiedliche Geschichten zu einer gemacht. Die „harten“ Übergänge (wie jumpcuts im Film), die zumindest in meiner ebook-Version auch nicht in der Form des Texts ablesbar sind, irritieren zunächst, aber trotzdem verbindet sich alles geschickt und befriedigend am Ende zusammen. Dieser Karnevalszug erinnerte mich ein bisschen an Satoshi Kons grandiosen Film Paprika, nur dass es hier eben die Horror-Freakshow-Variante ist. Es ist eine Wonne, wenn Clive Barker einfach mal so nebenbei die biblische Entstehung der Menschheit umschreibt und umkehrt, ohne sich dabei einer ausufernden Bildsprache zu bedienen - nein, hier wird der Ursprung der Menschheit aus dem Ärmel geschüttelt, aber gekonnt. Skurrile Monster, skurrile Menschen, alles dabei.

„Neue Morde in der Rue Morgue“ hat mich erst beunruhigt, weil ich einen billigen Pastiche erwartete. Es hat zwar erwartungsgemäß einen ganz anderen Ton als Edgar Allan Poes Detektivgeschichte, überzeugt mit seinen guten Twists aber absolut.

Fazit zum zweiten Buch des Blutes: Geiler Scheiß!
Schattenseiten
Beim Herumstöbern bin ich auf eine Kurzgeschichtensammlung eines wohl recht unbekannten deutschen Autors namens Alexander Klymchuk gestoßen. Titel und Cover des 2024 erschienenen Buches sprechen mich an, also mal gucken, was drin ist!

Ich sach ma so: Clive Barker isset nich. Zuerst das Positive: In den 13 Kurzgeschichten wird im Hinblick auf die Settings ordentlich was an Abwechslung geboten. Von unterschiedlicher Science Fiction, Zombieapokalypse im Heute und dem Alten Rom (Varusschlacht gewürzt mit Lovecraft) ist fast alles dabei.

Ansonsten hat mich das Ganze leider nicht überzeugt. Vielleicht liegt es an mir, denn Atmosphäre ist mir am wichtigsten und die wollte fast nie aufkommen. Wenn in einer Geschichte von merkwürdigen Selbstmorden in einem Kloster die Rede ist, dann wünschte ich mir, ich könnte mehr von dieser Umgebung einsaugen. Stattdessen bleibt es ein Dialog zwischen 2-3 Personen, in dem sich dann alles klärt. Mir gefällt auch nicht, dass ständig irgendwo eine Referenz zu Shakespeare, anderen großen Autoren, gehobener klassischer Musik usw. gemacht wird; nicht weil ich irgendeinen Snobismus vorwerfen will, sondern weil es meistens nicht über Referenzen hinausgeht – verarbeitet werden die Stoffe in den meisten Fällen nicht.

Eine Geschichte spielt in einem Theater. Ein hübscher Hamlet-Schauspieler wird von einem roten Geist heimgesucht. Was ein japanischer Geist allerdings dort verloren hat, erschließt sich mir nicht. Am Ende des Tages: Effekthascherei, aber hier passt der Shakespeare wenigstens.

Was ich auch nicht ganz versteh, ist die Formatierung des Textes. Wenn in der ein oder anderen Geschichte zwischen 2 unterschiedlichen Erzählebenen gewechselt wird, ist das mitunter dadurch gekennzeichnet, dass die andere Erzählebene komplett in kursiv abgedruckt ist. Wirkt unprofessionell. Generell wird diese Art des Erzählens zu häufig verwendet, weshalb den Geschichten etwas „binäres“ anhaftet.

Trotzdem gab es auch gute Geschichten: Die bereits erwähnte Klostergeschichte („Blutacker“) mag ich trotz der o.g. Schwächen, „Invictus“ erweitert die Varusschlacht um bekannte Lovecraft-Wesen (als Grundlage für ein Pen-and-Paper-Abenteuer würde sich das ganz gut machen), in „Schlachtrufe“ eskalieren Klimaaktivisten gegen ihren Willen auf etwas andere Art, „Tempus fugit“ versprüht im Spukhaus tatsächlich einen Hauch von Stimmung, „Kreuzweg“ erinnert positiv an Slender Man o.ä. (auch wenn es nervt, sich durch den Dialekt zu lesen xD) und „Entfremdung“ hat ne gute Idee, was der Supergau in Tschernobyl noch so hervorbringen könnte (sie lässt wegen fettgedruckter [!] Einschübe, die das Wesen einordnen, aber viele Federn). Das lowlight ist die letzte Geschichte, in der Dante, Vergil, Putin und Selenskyj (!!!) in einem Satz erwähnt werden. Man merkt den Geschichten ihre Entstehungszeitraum an … und zwar nicht auf eine gute Weise.

Da hat mir das Zeug von Simon Krätschmer besser gefallen … ich geh wohl zurück zu meinen Büchern des Blutes … Nummer 3 steht bald irgendwann mal an!

Zwischen Simulation und Narration. Theorie des Fantasy-Rollenspiels
Was macht man, wenn man seinen Freundeskreis nicht dazu kriegt, regelmäßig Pen and Paper-Runden abzuhalten? Man liest Dissertationen zum Thema … na klar.

Die rund 400 Seiten lange Studie gibt einen Überblick zur beachtlichen Entwicklung von P&P, dessen Formen und Funktionen und analysiert narrative sowie simulative Aspekte davon. Es werden drei Systeme vorgestellt, analysiert und mehr oder weniger miteinander verglichen: Das Schwarze Auge, Shadowrun und Call of Cthulhu. Schon bei der Vorstellung von DSA wird hervorgehoben, was das mit der Zeit eigentlich für hochkomplexe Phänomene geworden sind. Die Schilderungen zum CoC-System haben mir doch glatt Lust gemacht, mal wieder in den alten, verqueren, snobistischen, rassistischen Gentleman Lovecraft reinzulesen. Kenn sein Werk zwar so gut wie auswendig, aber HPL geht immer … zurück zur Arbeit: Es handelt sich um eine literaturwissenschaftliche Arbeit mit interdisziplinären Tendenzen (Ludologie), was ja durchaus Sinn ergibt. So wird die P&P-Runde als eine neue Literaturgattung/form mit vielen alten Aspekten (orale Traditionen, Rückgriff auf Mittelalter-Epen, Fantasy-Literatur wie von Tolkien usw.) entwickelt, generell ist das Erzählen ein großes wichtiges Ding, wenn es um Rollenspiel geht. Die Besonderheit liegt hier vor allem darin, dass im Grunde alle Beteiligten zu Miterzählern werden.

Hat mir auf jeden Fall gefallen, das zu lesen. Die letzten Kapitel wirkten etwas wie Fremdkörper oder drangetackert, aber ansonsten tolle, für den Forschungsbereich wegweisende Arbeit. Das Buch ist 2012 erschienen und ich kenne natürlich den aktuellen Forschungsstand nicht, aber das wirkte schon noch sehr aktuell. Der einzige Aspekt, der mir fehlt, und dessen Bearbeitung ich hier interessant gefunden hätte, ist das Phänomen des Zuschauens von P&P-Runden etwa bei RBTV, Orkenspalter TV, den Alriks, Tales off the Script oder bei wem auch immer. Dass dieses Thema keinerlei Beachtung findet, liegt wohl an der Entstehungszeit, denn solche Let’s Plays sind heute viel verbreiteter.

Das übernatürliche Grauen in der Literatur
Mal wieder Literatur über die Horrorliteratur: Das übernatürliche Grauen in der Literatur von Lovecraft. Ein 28000 langer Essay über die Geschichte des Horrors von der Antike bis zu HPLs Lebzeiten. Trotz des Alters und allen verqueren Eigenheiten Lovecrafts (kosmisch kommt unzählige Male vor) ist die Arbeit immer noch stark. Man erfährt nicht nur, was man lesen sollte, sondern auch viel über HPL selbst, der seine eigene Philosophie einbringt. Der größte Schnitzer der Arbeit ist, dass er Le Fanu übergeht.

Gelesen habe ich die deutsche, schöne, hochqualitative, kommentierte Version vom Golkonda Verlag. Es gibt eine fantastische Einleitung von S.T.Joshi, die viele Dinge einordnet, aber auch seine peinlich-unterhaltsame Tirade gegen populäre Autoren wie Stephen King enthält. Joshi hat das Essay mit Anmerkungen versehen, die aufzeigen, wo Lovecraft Infos herhatte, die ihn korrigieren, die zeigen, wo man die besprochenen Titel herbekommt usw. Das ist alles ziemlich klasse. Die Kirsche auf der Torte ist eine um deutsche Titel erweiterte Bibliographie der besprochenen Werke von S.T.Joshi und Robert N. Bloch.

Lovecraft widmet Edgar Allan Poe ein ganzes Kapitel. Böse Zungen würden sagen, Lovecraft überhöhe Poe hier, aber der gehört genau dahin.

Wir verdanken diesem Essay wohl, dass manche Autoren nicht vergessen wurden. HPLs (und Koenigs) Bearbeitung des großartigen William Hope Hodgson („Das Haus an der Grenze“, „Geisterpiraten“) bewahrten ihn davor, und Lord Dunsany wäre ohne Lovecraft ebenfalls vergessen, den er hier in seinem Kapitel über Autoren seiner Zeit neben Arthur Machen und M.R.James hoch lobt. Gerade bei Letzterem zeigt sich, wie geschärft HPLs Gespür ist, denn James ist ein, nein, der Großmeister der Geistergeschichte. James hatte zu der Zeit aber nicht mal all seine berühmten Erzählungen verfasst.

Kann man sich immer noch geben. Stephen King hat es in „Danse Macabre“ auch empfohlen – ich stimme zu, vor allem bzgl. dieser kommentierten Ausgabe.

Viel weniger als ich gern würde.

  1. M.F. Hakket - Shioris Koffer
  2. Christopher Schmuck - Gesichter der Furcht
  3. H.P. Lovecraft - Berge des Wahnsinns
  4. A.Lee Martinez- Diner des Grauens
  5. Sarah Drews - Die Anstalt der gebrochenen Seelen
  6. Christopher Moore - Der kleine Dämonenberater
  7. Gerald Brom - Der Kinderdieb (hab ich soeben angefangen)