Zum Thema Dating:
Fragt eindeutig die falsche, hatte noch nie eine Beziehung, habe keine Apps und ohne dass mich meine Freund*innen mitschleppen geh ich auch kaum aus (zur Zeit geht’s eh nicht).
Vor meinem Outing wurde ich ein paar Mal von Freunden von Freunden angebaggert und hab geflirtet, da ich aber um mich selbst unsicher war, hab ich das schnell Unterbunden (auch wenn durchaus Interesse da war). In den wenigen Fällen, wo ich seit meinem Outing ausgehen konnte - ich sag’s halt recht offen. Finde aber auch, das Menschen nicht automatisch transphob sind, wenn sie trans Personen nicht attraktiv finden.
Meiner Nichte hat das gut auf den Punkt gebracht: Wenn zwei Menschen sich lieben, ist der Rest scheißegal.
@anon70562776
Also die Frau meines allerbesten Freundes (bin seine Trauzeugin) hat mich gleich an einen guten Verein weitergeleitet (Verein Courage), die mich da sehr gut vorbereitet haben. In Österreich habe ich das Glück, dass die Krankenkassa die Psychotherapeutin bezahlt, nach ca. 6 Monaten stellte sie eine Stellungnahme für die medizinische Psychologin auf der pschosomatischen Ambulanz aus. Wieder Glück - Bekannte meiner Schwester und kannte sie mich aus Erzählungen. Ja, Tirol ist ein Dorf.
Hatte dann mit ihr einige Sitzungen, wobei sie mir aufgrund der Stellungnahme und weil ich mein Outing sehr genoss (endlich Kleider anziehen; endlich eine gescheite Brille, die mir steht; endlich schöne Schuhe; Schmuck - da gab es viel aufzuholen) bereits nach der ersten ihre Stellungnahme schrieb, mit der ich mein Geschlecht und Namen juristisch angleichen konnte.
(In Österreich brauchen wir inzwischen nur mehr eine Stellungnahme eine* medizinisch-klinischen Psycholog*in, dass wir trans sind. Sie untersuchen uns trotzdem, aber müssen sie keine Gutachten ausstellen, sondern einen Brief. Das ist so. Für diese Stellungnahme musste ich auch einen IQ-Test machen [ob ich mich meiner Entscheidung bewusst bin], einem Persönlichkeitsscreening, etc. Also wir werden untersucht. Aber anstelle eines seitenlangen Gutachtens inkl. Familiengeschichte, Outingeschichte etc. gibt es einen Zettel und der reicht.)
Dann ging’s ziemlich schnell zur Hormonambulanz, Blutwerte testen, Gutachten vom Urologen einholen, Krebsscreening machen, etc. Und als alles da war und die Werte (zum Glück) passten: So schaut die Therapie aus (alle 3 Monate einen Testosteron-Blocker und eine Estrogen-Gel, dass ich zweimal täglich auftragen muss). Überlegen Sie sich noch, ob sie Sperma einfrieren wollen wegen Kinderwunsch. Viel Spaß. Alle drei Monate Kontrolluntersuchung.
Den Blocker muss ich mir übrigens von meiner Hausärztin spritzen lassen (hat die Praxis von ihrem Vater übernommen und kenne sie seit meiner Geburt). Und bei den nächsten Kontrolluntersuchungen, wenn dann feststeht, wie die Hormone einschlagen geht es dann um die Frage von möglichen OPs.
Und halt alle zwei Wochen Logopädie, um meine weibliche Sprachstimme zu fördern (habe da aber zum Glück einen Vorsprung durch PnP und Singen).