Irgendwie muss man aber auch sagen hat es unser Gottkanzler nicht leicht.
Nicht, dass ich ihn bisher überragend finde. Aber das was in den Medien passiert ist, war auch schon ziemlich weird.
Eine Woche lang, wurde er über den Klee gelobt und alle haben ihn abgefeiert, und dann kam ein Artikel nach dem anderen, über “den reichsten Kanzlerkandidaten aller Zeiten”, seine “Machenschaften im EU-Parlament” und so weiter und so fort.
Nicht, dass diese Recherchen zu Schulz falsch waren, aber irgendwie war das schon ne krasse Welle, die da dann losgetreten wurde. Mittlerweile ist er medial ja eher in der Versenkung verschwunden.
Mit der Demokratie sind die meisten Jugendlichen (71 Prozent) zufrieden, nur vier Prozent halten eine andere Staatsform für besser. Allerdings geben nur 46 Prozent von ihnen an, die Regeln des politischen Systems in Deutschland zu verstehen. Von der Arbeit der Bundesregierung hat sogar nur knapp jeder Vierte (24 Prozent) eine klare Vorstellung. Tendenziell gilt: Wer versteht, wie Politik funktioniert, ist zufriedener mit der Demokratie.
Ne wieso. Man kann ja auch zufrieden mit Demokratie sein, wenn man das System nicht versteht.
Nur von den 46% die es verstehen, gibt es mehr Zufriedene im Verhältnis zum Mittel.
Außerdem weiß ich jetzt auch nicht, wie genau die Frage gestellt/aufgenommen wurde. Ich würde eig eher behaupten, dass wenn die Frage so gestellt wurde: “Glaubst du die Regeln des politischen Systems der BRD verstanden zu haben?”, die Studie gar keinen Sinn hat.
Es sind nämlich 14-17-Jährige und da gibt es 3 Möglichkeiten:
Sie haben es nicht verstanden und sagen das -> nicht gut, streng dich mehr an in Gemeinschaftskunde und ließ Zeitungen, du Noob.
Sie glauben es verstanden zu haben -> immerhin beschäftigst du dich mit Politik, aber bist noch zu beschränkt, um zu erkennen, dass du es nicht verstehst (“U know nothing, Jon Snow”).
Sie haben das meiste verstanden, wissen aber, dass sie noch nicht alles verstanden haben -> die Überjugendlichen, die es nur 1 Mal in 1000 Jahren gibt; manche nennen sie Jesus, andere Buddha, aber bisher waren sie nur Stoff von Legenden.
Mal ernsthaft: “die Regeln des politischen Systems in Deutschland”? Dazu gibt es Kurse im Studium der Politikwissenschaft. Wie sollen Jugendliche das wissen? Manche haben vllt die Grundzüge verstanden, aber wie gesagt: Wirklich verstanden haben auch das die Wenigsten. Mein 17-Jähriges Ich wusste rel viel denke ich, aber war noch nicht in der 3. Kategorie angelangt.
Ich bin ja mal gespannt ob du noch genauso über Merkel redest, wenn die Grünen nach der Wahl Merkel zur Kanzlerin wählen. Was die Grünen hier in Hessen so treiben, macht sie unwählbar für mich.
Gutes und durchaus auch erhellendes Interview mit (SPD)Wahlkampfberater Frank Stauss. Mit vielen interessanten Themen wie dem “Schulz-Effekt”.
Zustimmen möchte ich ihm bei seiner Einschätzung, dass die Menschen im Durchschnitt immer weniger Ahnung von politischen Zusammenhängen haben. Trotz des leichten Zugriffs auf News-Angebote über das Internet.
Interessante DIW-Studie zu der Zusammensetzung der Wählerschaft der Parteien in Deutschland.
Spoiler: Es gibt kaum noch Unterschiede bei der Wählern von CDU und SPD, und die SPD ist keine Arbeiterpartei mehr.
[quote]Die ehemaligen „West-Parteien“ Union und SPD, aber auch FDP
und Bündnis90/Die Grünen rekrutieren ihre Wählerschaft auch
heute noch eher in den alten Bundesländern. Die Linke und die
AfD haben im Osten eine stärkere Basis. In den Großstädten wird
eher „links“ gewählt, also SPD, Linke und Grüne. Die Wählerschaft
der „alten“ Parteien (Union, SPD und FDP) ist überdurchschnittlich
alt. Frauen neigen eher zu den Grünen, Männer mehr zur Linken,
zur FDP und insbesondere zur AfD.
Bei der SPD hat sich die Wählerstruktur stark von der Arbeiter-
schaft hin zu Angestellten und zu Personen im Ruhestand verscho-
ben. Nicht zuletzt deshalb haben sich die Wählerstrukturen von
SPD und CDU/CSU aneinander angeglichen. Die Wählerschaft der
AfD weist dagegen einen hohen Anteil in der Arbeiterschaft auf,
sowie an Beschäftigten mit eher einfachen Tätigkeiten.
Die Präferenz für eine Partei variiert auch mit der Höhe des Ein-
kommens. Das Medianeinkommen der FDP-Wählerschaft liegt
weit oberhalb des gesamtem Medianeinkommens, gefolgt von
der der Grünen und der der CDU/CSU. Das der SPD-Wählerschaft
befindet sich in etwa beim Median. Dahinter rangieren AfD und
Linkspartei. Das Schlusslicht bilden jene, die nicht zur Wahl gehen
wollen. Diese Gruppe hat auch am wenigsten am Einkommens-
wachstum der letzten 15 Jahre partizipiert. Entsprechend sind die
Wählerschaft der Linken und der AfD sowie die Nichtwählerschaft
unzufriedener mit ihrer materiellen Situation als die anderer Par-
teien; überdies zeigen sie sich besonders besorgt im Hinblick auf
gesamtgesellschaftliche Themen. Persönlich fühlen sich die meisten
materiell gerecht behandelt, ein großer Teil empfindet aber die
Gesellschaft als ungerecht.[/quote]