[2019] Ghost Recon: Breakpoint

Zeigt an sich mal wieder wie “gescheitert” diese Wertungssysteme sind. Wenn direkt mal alles unter 80% nur noch als Schrott gilt.

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zwei betaphasen, die ich mitgemacht hatte, hatten mir genau diesen eindruck auch gegeben und es wollte mich einfach nicht packen.
die basen in der tollen landschaft wollten mir einfach nicht gefallen.
das looten lenkt so wahnsinnig vom spiel ab (gerade im mp sind alle damit beschäftigt mit ausrüsten und das nach allen 100m).
usw.
grafik und steuerung (waffen, feedback sind klasse, fahrzeuge gewohnt schrottig) ist echt klasse, aber was bringt mir das, wenn mich das setting null anspricht.

Ich habe die Story letzte Woche mit einem Kumpel zusammen, auf der PS4, „durchgespielt“.

Da hier ja scheinbar alle, die verschiedenen Bewertungen zu dem Spiel gelesen haben und daher wissen, dass in dem Teil ein sehr extremes Mix-Up, der verschiedenen Ubisoft-Games entstanden ist. Und dies nicht soo gut funktioniert.
Es wurde das Loot-System von The Division übernommen, jedoch fehlt es an den Gegnern, die Schaden schlucken, weshalb Waffen mit einer höheren Stufe, sich nicht wirklich im Spielverlauf auswirken. Auch gibt es keinen Verteidigungswert, weshalb es auch keinen wirklichen Richtwert gibt, an dem man merkt, warum jetzt die 89er Weste besser ist, als die 65er. Man hat zwar einen durchschnittlichen Rüstungswert, dieser ist aber, bis auf ein paar Stellen im Spiel irrelevant, da die Gegner um einen herum mit „leveln“.
Dazu gibt es ein Level-System und ein Skilltree. Der ist aber auch enttäuschend, da man fast nur Perks freischaltet, die ein ausrüsten kann, was aber bei nur 3 Perk-Plätzen, ein schlechtes Verhältnis ist. Dann hat man noch seine vier Klassen, die eine Individualisierung der Charakters bieten. Die Klassen kann man aber jederzeit wechseln.
Gunplay wie bereits im Vorgänger, sehr casual und in Kombination mit dem Auto-Aim, sehr angenehm spielbar.
Fahrzeuge aller Art verhalten sich jedoch in der Fortbewegung eher meehh. Mal dreht sich das Motorrad im Kreis, weil man gegen einen Huckel fährt, mal ist da Lenkverhalten eines Autos auf gar nicht lenken oder voll einlenken beschränkt.
Schwachstellen vom Vorgänger wurden nicht behoben, sondern gekonnt weitergeführt. So kann man ohne Probleme mit dem Heli abstürzen und einem selber passiert nicht. Man kommt auf, steigt aus und schaut zu, wie der Heli mit 10 Sekunden Verzögerung explodiert.
KI ist strohdumm, was man aber auch aus Far Cry kennt.
Die Welt ist nicht wirklich stimmig und harmoniert nicht miteinander. Dafür, dass die komplette Insel als Geisel genommen wurde, sind alle NPC, die man sieht, nur Statisten und sich, egal was passiert gleich verhalten. Da kann um denen herum, 20 Soldaten killen, aber am Ende gehen die gewohnt ihrem Alltag nach. (Also ich konnte nicht so einfach weiterarbeiten, wenn in meinem Büro, zwei Leichen rumliegen.)
Die Story ist ein ganz flaches Konstrukt.
Zusammenfassung:
Ein Frachter ist vor einer Insel voll mit Wissenschaftlern versenkt worden und man soll mal nachschauen, warum. Unterwegs werden wir Hunderten kleinen Drohnen angegriffen und nach dem Absturz stellt sich heraus, dass unser ehemaliger Kamerad, hinter allem steckt. Da wir auf der Insel feststecken (ganz im Stile von Far Cry), wollen wir unserem ehemaligen Kameraden aufhalten, besonders, da er deinen kompletten Trupp umgebracht hat. (Diese Versager)
Die Story geht nicht wirklich lange und kann wirklich schnell durchgeballert werden. Fast jede Mission ist gleich aufgebaut. Man geht zu Punkt A, killt ein duzend Leute und sammel Infos zu seinem Ziel. Geht dann zu Punkt B, killt ein duzend Leute und spricht mit einer Person, die genauere oder aktuellere Infos geben. Dann geht man zu Punkt C, killt dort zwei duzend Leute und hat die Mission abgeschlossen. Alles sehr Spielzeitstreckend aufgebaut und ohne richtigen Highlights.
Mit meinem Kumpel, habe ich ein paar Nebenmissionen auch gemacht, die in der Regel gleich aufgebaut sind oder klassische Fetch-Quests sind. (Ich hätte nie erwartet, dass ich mal in einem Shooter 5 Blumen, in einer bestimmen Region, sammeln gehe, nur weil ein Questgeber die brauch)
Was aber die größte Unverschämtheit ist, ist ganz klar, die DLC-Politik! Man soll 60,- EUR für das Game hinblättern, hat dann seine 40 Stunden (mehr oder weniger) Spielspaß, nur um dann zu merken, ich kann die Story nicht wirklich durchspielen, denn das Game hört einfach mal mit einem fetten Cliffhanger auf. Letztenendes, wird vom Konsumenten erwartet, dass dieser sich für 40,- EUR nochmal den Season-Pass holt, damit man im kommenden Jahr 2 mal 5 Stunden Story runterladen kann. Ansonsten musst du dich mit dem Ende zu Frieden geben. Sowas habe ich in dem Ausmaß, noch nie gesehen.
Dazu kommt noch, dass das Game, mehr als nicht fertig ist. Es vergehen keine Tage mit Bugs. Von Spielabstürzen, über nicht aufhebbarer Loot bis hin zu unsichtbaren Gegnern.
Und warum zur Hölle wird einem auf der Karte, eine GPS-Route angezeigt, wenn man mit dem Auto durch die Gegend fährt?

Ich will nicht sagen, dass es sich bei Ghost Recon Breakpoint um ein schlechtes Spiel handelt, aber DLC-Politik, Bug-Anzahl (Bei jedem Ubisoft Game denke ich mir „so viele Bus hast du noch nie gesehen“, aber bei nächsten Ubisoft-Game toppen die sich nochmal) und das nicht wirklich durchdachte Gesamtkonzept, geben mit den Anlass, dem Game nur
:herz::herz:/7 Bohnenherzen
zu geben.

Hätte ich das gewusst, hätte ich mir lieber The Division 2 geholt. Das scheint mir, die deutlich bessere Fortsetzung von Ubisoft geworden zu sein.
Ist immerhin auch Third-Person-Loot-Shooter.

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