3. Autorenwettbewerb 27.11. - 04.12

Sorry, ich glaub ich steh einfach auf dem Schlauch, aber: Was bedeutet Autorenvoting?

Das war echt der stärkste Wettbewerb bis jetzt, so richtig schlecht war eigentlich gar nichts. Auch die Auswahl der Gewinner find ich echt gut, meine Favoriten waren Lichtbegleiter und La Luce Sulla Parete (der Name hätte mir auf Deutsch allerdings besser gefallen). Hoffentlich lässt sich die geringe Beteiligung/Bewertung/Diskussion mit der vorweihnachtlichen Zeit wegerklären. Ich selber habs auch erst am Sonntag geschafft alles zu Ende zu lesen. Dass ich Gewinne freut mich natürlich riesig, denn mir hat diese Geschichte besonders viel Spaß gemacht.
Danke an die Orga, dass ihr das Ding hier immer durchzieht <3

Ich will das natürlich erklären, vorher würde mich allerdings interessieren was du rausgelesen hast. Das wäre ganz hilfreich, damit ich weiß was vielleicht nicht so gut geklappt hat/was ich besser machen könnte.

Die Autoren hatten die Möglichkeit als eigene Bewertungsinstanz Gewinner zu benennen. Da zu wenige Einsendungen dafür kamen, gab es stattdessen eine Juryentscheidung glaube ich.

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Zuerst dachte ich, so heißt das Schiff. Naja, da hätte ich wohl noch lange grübeln können.

Ganz falsch! Erst das Buch ankündigen, Werbung machen, warten bis Hunderttausend es vorbestellt haben und dann … mit dem schreiben anfangen. So machen es die Großen.

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Ganz ehrlich? Wäre für mich ein K.O.-Kriterium. Ich kann nachvollziehen, warum ihr darüber nachdenkt. Aber ich möchte schon, dass meine Arbeit unabhängig betrachtet wird. Wenn es keine Anonymität mehr gibt, wird das hier schnell zu einem Beliebtheitswettbewerb.

Aber du weißt doch nicht von wem welche Geschichte ist… Verstehe glaube ich nicht ganz, was du meinst.

Und weiter geht’s…

ACHTUNG SPOILER!!!


Endstation

Von allen Beiträgen im Wettbewerb hat mir dieser am wenigsten gefallen. Das hört sich jetzt schlimmer an als es eigentlich gemeint ist, denn kein Beitrag ist diesmal wirklich schlecht. Das Problem, dass ich mit diesem Text habe, ist seine Grundprämisse. Dem Leser wird suggeriert, dass es Rettung für den Protagonisten der Geschichte gibt, nur um am Ende knallhart zu erklären, dass Bobby nie eine Chance hatte zu entkommen. In einem Drama sollte es immer ein Funken echter Hoffnung geben. Dass der Held sie nicht nutzt, an seiner Hybris zugrunde geht oder ganz einfach vom Schicksal überwältigt wird, ist etwas anderes, als gar keine Möglichkeit auf ein Happyend zu haben. Siehe Romeo und Julia – beide hätten Glücklich werden können, umso dramatischer ist ja ihr Ende. Anders macht für mich ein Drama keinen Sinn. Aber das ist natürlich nur meine persönliche Meinung.

Bei zweiten Mal lesen, ist mir aufgefallen, dass der Autor/Autorin versucht hat eine Art Gegenstimmung zu der Euphorie der Anfangszeit der Obama-Regierung zu schaffen. Quasi – Obama ist weg und Trump kann man nur mit Drogen ertragen. Dass wirkt doch sehr aufgesetzt und funktioniert für mich nicht wirklich. Ich habe mich ständig gefragt, ob Bobby vielleicht einfach nur paranoid ist, aber anscheinend hat sich die USA in der Geschichte tatsächlich ins vierte Reich verwandelt.

Es ist offensichtlich, dass der Autor/Autorin Trump für den nächsten Hitler hält. Gut, ich halte auch nicht viel von ihm. Für mich ist Trump ein selbstsüchtiger Rassist, der sich hinter einer Clownsmaske versteckt. Ich würde von ihm noch nicht einmal gebrauchte Schnürsenkel kaufen, geschweige denn ihm ein ganzes Land anvertrauen. Aber vielleicht sollten wir erst einmal abwarten bis er überhaupt im Amt ist, bevor wir ihn zum schlechtesten US-Präsidenten aller Zeiten erklären.

Was mich auch stört, ist der überzogen Ghettoslang. Ich kenne schwarze Mitmenschen aus den Staaten und Großbritannien, und niemand verwendet Begriffe wie Motherfucker oder Bruder, schon um nicht wie ein Klischee rüberzukommen.

Die Kritik ist jetzt etwas härter und länger ausgefallen, als ich eigentlich beabsichtig hatte. Ich möchte noch mal betonen, dass der Beitrag nicht so schlecht ist, wie es sich jetzt vielleicht anhört. Die Geschichte ist einfach nicht nach meinem Geschmack, aber meine Meinung ist sicherlich auch nicht das Maß aller Dinge.


Zukunft

Weltuntergang der unspektakulären Sorte. Auch mal ganz nett. Immerhin besser als „Wir schicken statt Astronauten normale Durchschnittstypen hoch und die bringen die Sache mit Atombomben schon wieder in Ordnung! Yee-har, Motherfucker!“. Stattdessen ruhiges Beisammensein und die Erkenntnis, dass man seine Zeit nutzen soll, man weiß nie wann sie vorbei ist. Nicht unbedingt eine neue Erkenntnis, aber nett.

Das Ende ist mir ehrlich gesagt, zu konfus. Ich kann es mir eigentlich nur so erklären, dass sich Dennis und Chrissy, während der Katastrophe, nicht am selben Ort aufhalten (Er auf der Erde – Sie … vielleicht auf dem Mars?), sich aber über ein Funkgerät unterhalten und so die letzten Augenblicke teilen? Etwas mehr Erklärung wäre vielleicht nicht schlecht gewesen.

Trotzdem, eine schöne Geschichte und einer meiner Favoriten.


Das Licht am Ende des Tunnels

Auch wenn die Geschichte gutgeschrieben ist, bin ich mit ihr nicht richtig warm geworden. Der Anfang ist gut und die Situation durch aus interessant, aber das Ende ist irgendwie dürftig. Erst wird der Geist (Schutzengel?) aufwendig eingeführt, nur um ihn später wieder verschwinden zulassen. Das ist mir zu plump. Ich habe schon den Eindruck, dass der Autor/Autorin da versucht auf die Tränendrüse der Leser zudrücken. Wie bei einem kleine Kind, dass man erst ein Katzenjunges zum spielen gibt und es später im Klo runterspült. Tut mir leid, aus der guten Idee zu wenig gemacht.


Lichtbegleiter

Die Geschichte hat mich sehr stark an E.T. von Steven Spielberg erinnert. Gutgeschrieben, innerhalt der Logik der Geschichte auch gut erklärt und noch etwas Kritik an der Umweltverschmutzung, aber ohne übertriebene Moralpredigt. Eine klassische Feelgood-Geschichte. Was gibt es da noch zu sagen?

Ich mag E.T. und ich mag die Geschichte…

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Hast recht, macht keinen Sinn. Ist ja schon spät. – Soll ich denn Beitrag löschen?

Nö, wozu.^^ Lass einfach stehen. Können ja gerne noch andere ihre Sicht dazu schreiben, ob sie öffentliche Votes wollen, oder nicht.

Wir planen aktuell daran, alle ehemaligen Teilnehmer der Wettbewerbe über einen @-Ping hier im Forum anzuschreiben, sobald es ein neues Datum gibt.

Wenn jemand erinnert werden möchte, aber noch nie Teilnehmer war, lasst mir bitte eine Nachricht zukommen. Falls irgendjemand explicit keinen Ping erhalten möchte, ebenfalls bitte bei mir melden.

Ich habe gerade festgestellt, dass mein Post irgendwie nicht im Forum gelandet ist. Falls es noch jemanden interessiert – hier meine Meinung zu den restlichen Beiträgen.

ACHTUNG SPOILER!!!


La Luce Sulla Parete

Ein sehr schöner Beitrag. Er ist etwas schwierig zu lesen, gerade am Anfang. Doch wenn man erst einmal in der Geschichte drin ist, entfaltet sich schnell seine literarische Qualität. Hier und da muss vielleicht die ein oder andere Kante abgeschliffen werden, aber das ist meckern auf hohem Niveau.

Unweigerlich fragt man sich, worum es in der Geschichte eigentlich geht. Ich war sehr angenehm überrascht, dass im Kern der Handlung die Klassische Themen Verlust und Schuld behandelt wurden und der Autor/Autorin auf unnötige Dramatik oder Effekte verzichtet hat. Ich weiß nicht, ob ich das gekonnt hätte.

Es gibt für mich eigentlich nur einen Kritikpunkt und das ist der Titel. La Luce Sulla Parete – zu deutsch – Das Licht an der Wand. Ich habe leider nicht verstanden, warum der Autor/Autorin einen italienischen Titel für einen deutschen Text gewählt hat. Trotzdem für mich der beste Beitrag in diesem Wettbewerb.


I did not see that coming

Ehrlich gesagt, habe ich mich sehr über diesen Beitrag geärgert. Alles was man bei schreiben einer Geschichte falsch machen kann, hat der Autor/Autorin auch konsequent falsch gemacht. Bewusst oder unabsichtlich kann ich leider nicht sagen. Das beginnt mit ausgelutschten Anfangssätzen „Der Wecker klingelt (-) als Steffi aufwacht - Martin blickte abwesend aus dem Fenster.“ um seine Charakter einzuführen, geht weiter mit einer völlig konfusen Handlung und endet mit einer sinnfreien Auflösung der Geschichte.
Kein Scherz – ich saß vor Monitor und dachte: Was war das denn gerade? Okay, ich gebe es zu, der Twist kurz vor Ende, hat mich wirklich schmunzelt lassen und dem Autor/Autorin einen fetten Sympathiepunkt eingebracht. Aber wirklich gerettet hat es die Geschichte nicht.


Allein durch die Nacht

Ein recht kurzer Beitrag.


Die neue Ordnung

Wieder ein Beitrag bei dem man den Eindruck hat, dass der Autor/Autorin noch vielmehr erzählen wollte, jedoch keine Zeit und keinen Platz mehr dafür hatte. Aber ob das die Geschichte wirklich verbessert hätte, weiß ich nicht. Es beginnt mit ganz typischen Fehlern am Anfang der Geschichte, die einem das Weiterlesen gründlich vermiesen.

„Eine angenehme Stille waberte durch den Raum.“

Stille wabert nicht. Stille macht Garnichts, darum ist es ja still.

„Nur die flachen, erschöpft-zufriedenen Atemstöße der beiden Liebenden waren zu vernehmen.“

Eigentlich ein Widerspruch zu dem vorangegangenen Satz, aber das wirkliche Problem sind die vielen erklärenden Adjektive, die eigentlich mehr verwirren als erklären. Die meisten Leser haben schon Probleme sich etwas unter „flach atmen“ vorzustellen, erschöpft – okay, aber was zum Teufel sind „zufriedene Atemstöße“?
Weniger wäre auch in diesem Fall mehr gewesen, etwa: „Nur die erschöpften Atemstöße der beiden Liebenden waren in dem stillen Raum zu vernehmen.“

Nach diesem holprigen Start wird der Text deutlich besser, allerdings verliert sich der Autor/Autorin wieder in unnötigen Erklärungen, die wiederum weniger erklären, dafür aber den Raum für Logikmücken öffnen. Die Auflösung der Geschichte ist leider sehr unbefriedigend und wirkt gezwungen.


Lichterlos

Das Essay ist die vielleicht einfachste literarische Form, da die üblichen Regeln beim Schreiben weitgehend vernachlässigt werden können. Das gibt dem Autor/Autorin große Freiheiten beim gestalten seiner Arbeit. Einige der besten literarischen Text, die ich gelesen habe waren Essays, allerding auch einige der Schlechtesten. Dieser Beitrag liegt irgendwo dazwischen. Er ist nicht wirklich schlecht, aber auch nicht wirklich gut. Das mag sicherlich an dem schwermütigen, fast schon deprimierenden Grundtenor des Textes liegen, der mir persönlich überhaupt nicht zusagt. Allerdings fällt es mir schwer über dieser deprimierenden Stimmung hinaus, andere Betrachtungsweise zu entdecken.

Ein gutes Essay sollte immer Fragen aufwerfen und seinen Leser, zu einem Punkt führen, an dem er vielleicht selbst zu einer Antwort kommt. Das gelingt dem Autor/Autorin dieses Beitrages leider nicht.


Kind des Lichts

Weltuntergang die Zweite. Dieser Beitrag hat mich doch sehr an Endzeitszenarien wie Metro oder Fallout erinnert, was ja nicht schlimm ist. Allerdings führt das natürlich dazu, dass man den Beitrag unweigerlich mit den ziemlich bekannten Vorbildern vergleicht und gerade am Anfang, bei der Einführung in das Szenario, kann die Geschichte leider nicht mithalten. Ich sage nur: „Krieg. Krieg bleibt immer gleich…“.

Ansonsten ist die Geschichte stimmig und gutgeschrieben. Dem Autor/Autorin ist es gelungen Sympathien für den Protagonisten zu erzeugen (Naja schon mit der Holzhammermethode, aber bei mir hat es jedenfalls funktioniert.) und seine Beweggründe nachvollziehbar darzulegen. Am besten fand ich das Ende, zwar erreicht der Held sein Ziel, nur um dann an der unweigerlichen Wahrheit zu scheitern, dass Niemand einen Atomkrieg überleben kann. Das ist weitaus realistischer als bei den großen Vorbildern.


Über Nacht nichts Neues

Ich habe lange mit mir gerungen, ob ich etwas zu diesem Beitrag schreiben soll oder nicht. Fangen wir mal so an – Wenn mir jemand in einer Kneipe so eine Geschichte erzählen würde, würde ich ihm auf die Schulter klopfen, ihm ein Bier ausgeben und ein Gespräch über Fußball anfangen – und ich habe von Fußball keine Ahnung. Niemand, wirklich niemand will so eine Geschichte hören! Das Problem des Beitrags ist nicht sein Schreibstil, nicht sein Alltag-Szenario und auch nicht der Grundkonflikt der Geschichte, dass der Protagonist Paul (der eigentlich Peter heißt) nen`scheiß Job hat. Ganz im Gegenteil, die meisten Menschen hatten schon mal in ihrem Leben eine Arbeit, die sie gehasst haben und können deshalb mit dem Helden der Geschichte gut mitfühlen. Es wäre durchaus interessant gewesen, zu erfahren wie Paul seinen Konflikt löst. Wie er sich aufrafft und seinen Job hinschmeißt, wie er seinen Frieden mit der monotonen Maloche macht, wie alle die aufgestapelten Pakete über ihm einstürzen. Aber es passiert einfach nichts! Niemand will die Geschichte eines Drachentöters hören, der ständig an der Drachenhölle vorbeiläuft und schließlich Feierabend macht – es sei denn, die Geschichte ist gutgeschrieben und witzig, und das ist dieser Beitrag leider nicht.

Man hat schon den Eindruck, dass der Autor/Autorin hier etwas Frust loswerden wollte, was okay ist. Seine Probleme zu formulieren und aufzuschreiben ist eine sehr gute Methode sich ihrer bewusst zu werden, und das ist der erste Schritt, um sie zu lösen. Aber so etwas gehört in ein Tagebuch und nicht in ein öffentlichen Schreibwettbewerb.


Nachtrag zu Endstation

Trump ist jetzt zwei Wochen im Amt und er ist der schlechteste US-Präsident aller Zeiten.

Gibt es schon Pläne für Wettbewerb #4?

Da hast du wohl was verpasst :smiley:

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:fearful: ich dachte man wird angepingt!?

Ja, war auch so. Im Thread die Beiträge 2-4 enthalten alle Pings, da bist du tatsächlich nicht dabei :confused: Das is ja blöd.

Tut mir wirklich sehr leid. Irgendwie hat es dein Name nicht auf die Liste geschafft, was ich mir irgendwie nicht erklären kann, da ich einfach nur die Teilnehmerlisten kopiert hat. Eventuell habe ich den untersten Eintrag (x) nicht mit kopiert. Sorry. Für das nächste Mal stehst du garantiert auf der Liste.