Ich rede von den Leuten, die der Versuchung zu erliegen drohen, die AfD zu wählen, also diejenigen, von denen du später in deinem Beitrag sprichst. Dieses starke linke Narrativ, das die in prekären Verhältnissen lebenden Menschen oder den teilweise gefährfeten Mittelstand erreicht, wird gerade ja nicht geliefert.
Und nach dieser Logik - verallgemeinert - war jeder Aussteiger aus der Neonazi-Szene, bei dem man es geschafft hst, ihn aus deren Fängen zu befreien, die Mühe nicht wert. Dann wäre z . B. auch der Mann, der erst dank anderer, damals für ihn fremder Menschen diesen Austieg geschafft hat und mitterweile u. A. an Schulen Präventionsarbeit leistet, den ich in meinem Referendsriat kennenlernen durfte, die Mühe nicht wert gewesen. Auch dessen Arbeit mit Jugendlichen ist dann am Ende wohl nutzlos.
Und das hältst du für realistischer? Es wird die Konzerne hinter den sozialen Netzwerken wshrscheinlich nie interessieren. Ich bin z. B. äußerst unsicher, dass ein Twitch-Bann gegen einen „KuchenTV“ juristisch aufrecht erhalten werden kann, wenn zeitgleich eine Strafanzeige, die Tobias Huch wohl gegen „Actuarium“ gestellt hat, keinen Erfolg haben sollte. Was beides erst die Zukunft zeugen wird. Ein Konzern wird am Ende nur das tun, was juristisch notwendig ist. Nicht mehr.
Hab dazu etwas in einem anderem Thread geschrieben.
Warum jemand Nazi ist, ist mir im Kampf gegen sie erst mal egal, weil es für den Kampf gegen sie nur eine Rolle spielt, wenn es darum geht zu erfahren welche Probleme dazu geführt haben. Aber es kann und darf nicht dafür dienen, um mit ihnen in einen Dialog zu treten, es sei denn die Person will aussteigen, und man ergründet warum er zum Nazi wurde. Für mich als Demokrat spielt es keine Rolle, warum du zustimmst mir meine Freiheit, oder schlimmer, mein Leben nehmen zu wollen. Denn das ist die Konsequenz daraus, egal welche Gründe du hattest.
Und genau das ist der Punkt, der bei dir Falsch gedacht ist, die Menschen müssen es wollen, SIE müssen aktiv werden, und aus dieser Ideologie raus wollen. Ansonsten hat es absolut keinen Sinn.
Ja, sie müssen es wollen. Momentan wollen erschreckend viele Leute aber die AfD wählen. Und solange msn der AfD etwas gibt, was ihr nützt, sich als Opfer zu inszenieren, wird sie Erfolg haben … sogar ihr ultimqtives „Deplatforming“ - das Psrteiverbot - würde sie stärken. Also frage ich mich, wo das überzeugende prosoziale Narrativ ist, dass der ja fast schon unbesiegbar erscheinenden AfD endlich das Wasser abgräbt. Die Rufe nach Deplatforming haben jedenfalls bis heute ziemlich genau gar nichts gebracht. Sie hsben eher die Klischees bestärkt, die die Neurechten über die Linken verbreiten. Und das wirkt auf die Menschen, die sich gerade unter sozialem Druck sehen, leider überzeugender. Das „rage farming“ funktioniert. Mehr Rufe nach „deplatforming“ führen wahrscheinlich zu mehr „rage farming“.
Also wäre ein Strategiewechsel vielleicht doch sinnvoller. Wo ist das pberzeugende linke Geselkschaftsnarrativ, das abseits sehr abstrakter Ideale für gewöhnliche Menschen - konkret - erstrebenswert erscheint? Wer kpmmert such darum? Sarah Wagenknecht? Ich glaube nicht.
Ja stimmt, der Strategiewechsel weg von Nazis, Faschisten, Rechten anhören, ihnen zustimmen das sie aus Protest rechts sind, und mich vernichten wollen, hin zu einem ehrlichen Umgang mit ihnen. Dialog mit denen bringt nicht, das haben wir aus Jahren des Dialogs gelernt.
Also wo genau beginnt dieres Rechts (Nazis, Faschisten) jetzt genau? (Z. B. ab dem linken Flügel der CDU?) Ab wo genau will man dich vernichten?
Übergeneralisiert man nämlich diesen Vorwurf, läufst du nämlich Gefahr, die Leute abzustoßen, die ungerechtfertigt von dir verdächtigt werden. Deswegen ist es einfach extrem unklug, semantische Ambiguitäten zu erzeugen, die die Extension des Nazi-Begriffs vage halten.
Du unterstellst mir hier, dass ich dich am Ring durch die Manege ziehen will, weil ich wohl doch nur eine Sprechpuppe meiner Gruppe bin, die du wahrscheinlich besser kennst als ich.
Aber du bist es, der hier Diskursverweigerung betreibt, weil du dein Nazi-Parameter hier nicht erklärst. Weil du nur in der Kategorie „Diskussion = Machtspiel“ zu agieren scheinst. Das ich von einem echten kontroversen Austausch interessiert bin, kann ja gar nicht sein.
Ich würde nicht mal ganz so weit gehen, aber was bringt einem denn die Differenzierung zwischen „Nazi“ und „Mensch, der Nazis wählt und sie damit enabled“?
Das Gefährliche an Nazis war doch, dass sie „NORMALOS“ zu Mördern machen konnten. Nicht jeder, der sich in irgendeiner Form an Nazi-Morden beteiligte, war ideologisch ein Vollblut-Nazi. Das heißt: Diese „Mitläufer“-Wähler so herunterzuspielen, ist doppelt gefährlich!
Ich habe da auch überhaupt kein Bedürfnis, das auf dieser Ebene zu differenzieren. Damit macht man es den Nazis nur leichter.
Sicherlich gibt es nochmal qualitative Unterschiede zwischen den „Ich schmeiße Molotov-Cocktails auf Flüchtlingsheime“-Nazis und den „Ich wähle Menschen, die es gut finden Molotov-Cocktails auf Flüchtlingsheime zu schmeißen“-Nazis.
Ich sehe den Nutzen der Differenzierung aber irgendwie nicht.
Ob ich jetzt Mitläufer-Nazi oder aktiver Nazi bin ändert erstmal nichts dran, dass ich Nazi bin.
Gibt es dafür empirische Daten? Wir hätten Daten zur NSDAP, zur NPD und zur AfD, hast du also etwas vorzulegen, was diese These untermauern kann? Ich weiß, dass die NSDAP aus allen Schichten Wähler gewinnen konnte.