Scherz beiseite;
Ist nicht genau dieses ‘verharmlosen’ von eigentlich ernsten Themen auf, hart gesagt, ‘First World Problems’ mit dem anscheinend einzigen Ziel eine möglichst breite Zielgruppe (Men, Gamer) zu triggern genau das, was viele Diskussionen zu dem Thema prägt und somit nur zu konflikten führt?
Bei MeToo wurden schnell Vergewaltigungen und schiefe Blicke gleich behandelt, bei Men are Trash wird aus Mord/Vergewaltigung (ich übernehme das jetzt, ohne es näher nachzuprüfen) die pauschale Beleidigung eines Geschlechts.
Dass man durch so was (ich beziehe mich jetzt wieder nur auf Men/Gamer are Trash) sich keine Freunde in der entsprechend angeklagten Gruppe macht, sollte doch eigentlich den entsprechenden Schreibern auch klar sein. Wozu also solche Hashtags? Aufmerksamkeit? Natürlich Aufmerksamkeit. Aber wenn nachher die Hälfte der Bevölkerung gegen ein ist, weil man sie gerade pauschal (was u.U. sexistisch ist, da einem Geschlecht allgemein eine Eigenschaft zugeschrieben wird) beleidigt, hat man der Sache vielleicht eher einen Bärendienst geleistet. Man verhärtet nur Fronten, die man eigentlich vorgibt, abbauen zu wollen.
Generell scheint mir, findet im Internet (eher Twitter als hier gemeint) eine sachliche Diskussion ohne ad-hominem ‘Argumente’, nur noch selten statt. Daher ignoriere ich die meisten Hashtags auch (nutze sowieso kein Twitter)…
Das ist eben das Problem, zb Leute die darauf hingewiesen haben das es Probleme geben wird wenn hauptsächlich junge Männer kommen ohne viel zu verlieren, teilweise traumatisiert und sozialisiert mit einem Frauenbild aus dem Mittelalter sind genau in die selbe Ecke wie die leute duier du beschreibst gestellt worden. Vielleicht nicht von dir aber es gab mehr als genug Dampfplauderer die jede Art von…ich nenn es nichtmal Kritik sondern gesunder Menschenverstand… sofort mit der Rassismuskeule begegnet sind. und ich wette auch du hast das ein oder andere Mal legitime Kritik mit einem zynischen “besorgte Bürger” abgetan. Und was erwartest du dann von ganz normalen Leuten die beleidigt, belächelt oder diffamiert werden? Wenn man hier nicht einen Zusammenhang sieht dann will man ihn einfach nicht sehen weil man dann vielleicht auch beginnen müsste Selbstkritik zu üben, und das hat doch ein selbsternannter “Anständiger” nicht nötig.
Klar macht man damit das ursprüngliche Problem kleiner. Aber ich mag den Begriff ‘First World Problem’ eh nicht. Nur weil man im Westen mit harmloseren Problemen konfrontiert ist, ist es nicht weniger ein Problem.
Und erst die Übernahme dieses Hashtags hat Aufmerksamkeit für den Ursprung geschaffen und Aufmerksamkeit in der westlichen Welt verschafft.
Ansonsten finde ich auch, das man gegenüber Schlagwörtern einfach gelassener werden sollte und eher nach dem Sinn dahinter fragen.
dass mag sein, aber erklär mir doch bitte warum die AFD jetzt plötzlich bei 10+% liegt und die NPD die ganze Zeit davor bei den “Sonstigen” nichtmal mehr eine Erwähnung wert war. Sind eines morgens plötzlich ein paar Millionen Leute aufgewacht und haben sich gedacht, ab heute ist ein guter Tag Ausländer zu hassen? Oder ist es wahrscheinlicher das es eine Reaktion auf etwas (oder mehrere Sachen) ist?
Nochmal zum Verständnis. Bei dem es ging es um die Bezeichnungen “Rassist” und “Sexist” für solche Leute, wo du vorher meintest, du würdest sie so nicht nennen. Aber scheinbar doch genauso über sie denken? Dann bist du ja eben doch der Meinung derer, die es eben auch auf Twitter oder sonstwo aussprechen, nur würdest es selbst nicht sagen, nur denken … womit der ursprüngliche Punkt ja doch bestätigt wurde.
Die AFD bietet eine Option rechts der CDU für Leute denen jene inzwischen zu “modern und aufgeschlossen” ist. Da ist die Hemmschwelle x mal geringer derartiges zu wählen als etwas offen rechtsradikales wie “Die Rechte” oder “NPD” etc.
Vor denen wurde halt einfach gar nicht oder CDU/CSU gewählt. Zudem noch Idioten die darin ernsthaften Protest sehen.
Das Problem ist das die AFD schon genau in diese Ecke gesteckt worden ist BEVOR sie sich immer mehr radikalisiert hat und immer mehr wirkliche Nazis sie unterwandert haben. Selbst als sie noch unter Lucke einfach europakritisch war hat man sie immer versucht an den rechten Rand zu stellen und wenn man mal ein paar Jährchen zurückschaut ist das auch gar nicht unüblich. Bei den Grünen versuchte man sie mit der RAF in Verbindung zu bringen, Die Linke wurde vom Staatsschutz überwacht, die Piraten wurden als Internetverbrecher und Arbeitsscheu diffamiert. Etablierte Parteien versuchen jedes Mal neu aufkommende Strömungen zu diffamieren weil sie letztendlich um ihr Stück des Kuchens fürchten
Wie gesagt, die Gedanken sind frei und über mich darf jeder denken was er will. Ich finde es aber wichtig, das man im Umgang dann trotzdem offen und nett bleibt, solange das Gegenüber das auch tut.
Ich würde aber eben nicht pauschal sagen, nur weil einer schreibt ‘cultural appropriation’ ist scheiße, das er sofort Rassist ist. Das wäre viel zu einfach und hilft ja auch nicht in der Diskussion.
Du darfst gerne weiter fragen aber ich weiß nicht wohin uns das jetzt führen soll. Naja außer das ich mir das später sicher noch mal sehr verkürzt von anderen Anhören darf, aber gut ich habe es hier ausformuliert und mit dem Rest kann ich leben.
Eigentlich bot sie damals einfach eine Option für die CDU, Merkel sagte kurz bevor sie ihr “Herz” entdeckt hat (meiner Meinung nach war es einfach ein PR-Stunt wegen des weinenden Flüchtlingsmädchens und der Presse die sie dann Eiskanzlerin tauften), öffentlich das Multikulti gescheitert ist. Die AFD hat also nicht Leute rechts der CDU eingesackt sondern Leute die aufgrund des linksrucks der CDU plötzlich heimatlos waren.
Wie sich die AFD jetzt entwickelt hat ist ne andere Sache, aber damals war die AFD kein bisschen rechter wie die CDU/CSU
Ich glaub die wichtige Frage ist, wie man mit seinen Gedanken umgeht. Überraschend viele Menschen haben schon etliche ihrer Mitmenschen in Gedanken umgebracht, sind aber mental weitesgehend gesund und auch gegen tatsächliches Töten von Leuten aus einer Laune heraus.
Und das denk ich auch bei dir bezogen auf das besprochene Thema. Du sagtest es ja selbst, dass du diese Begriffe in diesen Fällen nicht pauschal verwenden würdest und ich gehe davon aus, dass du es auch nicht gutheißt, wenn andere Leute es doch tun. Von daher alles gut
Mehr als das es ein Zusammenschluss aus (in meinen Augen) widerlichen Wesen ist, möchte ich gar nicht mehr zu dieser Partei sagen. Ab welchem Punkt der das für einen jeden selbst geworden ist, ist vollkommen subjektiv. Du magst das für dich definieren können. Sicherlich aber nicht für meine linksradikale Position
Der Unterschied ist aber, dass diese Parteien immer gemäßigter wurden und nicht immer radikaler wie es die Afd gerade wird. Das entkräftigt irgendwie das Argument, dass man durch falsche Benennung Gruppen in genau diese Richtung drücken würde.
Das hat auch niemand gesagt sondern es geht um den Zulauf zu diesen Parteien weil sie lange Zeit bei manchen Themen mal wirklich alternativlos waren weil alle anderen nicht zuhören wollten/durften
Aber das wirkt für mich dann auch wieder mehr wie ein Einfangen der Uninformierten, da diese Probleme ja auch bei Linken thematisiert und behandelt werden. Kenne da persönlich bis auf vielleicht ein paar verträumte Hardliner auch niemanden, der vor diesen Problemen die Augen verschließt. Da findet nur eine mMn getrenntere Herangehensweise statt, da dann über eine vernünftige Integration debattiert wird und nicht, ob man diese Menschen überhaupt aufnehmen oder gar aus dem Mittelmeer retten sollte. Ganz plump, diese Menschen sind nun mal da.
Die Inhalte oder die Lösungsansätze, die angeboten werden, sind es dann eben wieder, die die Spreu vom Weizen trennen.
Ich würde mal ganz platt und einseitig behaupten, der größte Faktor der Flucht zu Rechts ist das Gefühl zu kurz zu kommen oder von der Regierung nicht ausreichend beachtet zu werden. Wenn ich mir dann so die Beschwerden von AFD-Wählern anhöre “Zu niedrige Rente” “Allgemein zu wenig Geld, Wohnungen, etc” könnte ich manchmal heulen, da ich mir dann oft denke “Fuck, ihr müsstet eigentlich links wählen. Wer hat euch eigentlich erklärt, dass die Ausländer und Flüchtlinge an eurer schlechte Rente schuld sind?” Das sind dann eben wieder die rechten Inhalte und Lösungen, die locken und Versprechungen machen, wie “Wir machen die Flüchtlinge weg, dann geht es euch besser.”
Was für mich ein fürchterlicher Ansatz ist, der auch nicht aufgeht. Um es mit Gregor Gysi zu sagen “Da kennen sie den Bundestag ganz anders als ich. Der verteilt nicht, weil plötzlich weniger Arme da sind, das Geld an die übrig gebliebenen Armen.”
Was übrig bleibt, ist dann wieder eine grundsätzliche Einstellung, die einen eher zu dem jeweiligen Lösungsansatz hinlenkt. Der Nazi-Vorwurf kann da maximal nur eine Bestätigung sein, für seine selbst gewählte Weltsicht. Die rechten Inhalte bleiben für mich aber weiterhin der ausschlaggebende Faktor.
Was das als Anschauungsbeispiel gedacht für wie man “eine sachliche Diskussion ohne ad-hominem ‘Argumente’” nicht führt? Ich hoffe es einfach mal (Bitte bedenke, wie gut man Sarkasmus lesen kann).
Deshalb stand da “hart gesagt”. Denn natürlich sind das für uns wichtige Probleme. Aber vermutlich eben doch ein bisschen eine andere Geschichte als die Probleme in Südafrika, die dadurch eben verharmlost wird.
Ich habe von diesem Zusammenhang vorhin zum ersten mal gelesen und würde annehmen, dass das nicht nur bei mir so war. Denn ich habe vor allem die großen Wellen mitbekommen, die das geschlagen hat, weil sich die Menschen gegenseitig beleidigt haben und zwar jedesmal ganz pauschal.
Mein Ansatz um festzustellen, ob eine Aussage/Handlung/Meinung rassistisch/sexistisch ist, oder nicht:
Formuliere die Aussage (z.B. All Men are Trash)
Identifizier das relevante Merkmal (hier: Men-> Geschlecht)
Wechsel dieses Merkmal in der Aussage (hier: Men->Women)
Formuliere die neue Aussage (hier: All Woman are Trash)
Prüfe die Aussage auf -imus gemäß des relevanten Merkmals!
Beinhaltet die neue Aussage einen -ismus (hier Sexismus), dann war auch die erste Aussage sexistisch.
Und dann kann man sich fragen, wieso das eine in Ordnung sein kann, das andere aber nicht. Und idealerweise kommt man zu dem Ergebnis, dass vielleicht beides nicht ok sein sollte.
Aber die Diskussion scheint jetzt eh auch vorbei zu sein… das geht hier so schnell im Thread.
Es heißt aber eben nicht ‘all men are trash’. Man muss ‘men are trash’ nun auch nicht umformulieren oder ähnliches um zu sehen das es natürlich Sexismus nutzt.
Und es bleibt ein Schlagwort, das kann man doof finden oder eben als Anstoß um zu fragen woher so eine krasse Aussage kommt.
Auch ‘women are trash’ oder gar mit all triggert mich jetzt nicht so sehr, ich hab genug zu PUA Bewegungen gelesen oder Men’s rights um zu wissen das es dort ähnliche Schlagwörter für Frauen gibt.
Ja es einfach umzudrehen ist keine gute Lösung, aber eine wirkungsvolle Provokation und im Grunde bewegt sich halb Twitter nur noch im Bereich von Provokation und Gegenprovokation,
Da stimme ich dir vollkommen zu. Und darin sehe ich ein großes Problem. Denn auf die Weise kann man weder bei Rassismus noch bei Sexismus vorwärts kommen.
Und leider gibt es viele Leute (demographisch gesehen viele junge Männer) welche so in dieser Welt leben, dass sie nicht realisieren, wie völlig realitätsfremd diese Art von Verhalten ist. Dass das eine Art ist, welche sie in der Welt ausserhalb ihres Computers nur wie Idioten und Trolle aussehen lässt…
Diese Edge-Lord-Kultur, wo Leute denken dass “Provozieren” das gleiche ist wie ein Argument oder Aktivismus oder “seinen Standpunkt verteidigen” ist ein so giftiges Nebenprodukt all dieser Anonymen Online-Plattformen.