Naja, viele Frauen sind eben für Gleichstellung wenn man sie so fragt, aber wenn man sie dann fragt, vor allem wenn sie noch Junge Kinder haben oder noch Kinder planen “und wenn dein Mann dann sagt, er arbeitet nur noch 20% so wie du jetzt und du 100% was sagst du dann ?”
Das wollen viele Frauen dann aber auch nicht.
Eben leider oft Rosinenpickerei.
Wobei das halt auch durch das aktuelle Rollenbild so geprägt ist. Geht ja gerade darum das aufzubrechen.
Deine Aussage halte ich für ziemlich gewagt. Wäre es nämlich so, dass die Geschlechter wirklich gleich wären in allen Belangen (die nix mit der Biologie zu tun haben), wäre es auch irrelevant, wer von den beiden 20% oder 100% arbeiten würde, wer sich mehr um den Haushalt und die Kindererziehung kümmert.
Außerdem ging es in dem von dir zitierten Post um Frauen, die Parteien wie die FPÖ wählen, welche man oft unter dem Begriff Antifeministinnen zusammenfassen kann. Das hat mit Rosinenpickerein gar nix zu tun.
Was eben bei viele nicht möglich ist, weil die Frau schon von beginn an den Job hat der weniger bezahlt und sich das die Familie nicht leisten kann. Auch stellen sich viele Firmen noch quer wenn Männer den Wunsch äußern.
Ich habe hier genug Freunde und Bekannte wo sie so viel Verdient wie er oder mehr und schon klappt das super. Die Frauen freuen sie eher wieder in den Job zu kommen, die Männer gehen unglaublich in der Erziehung auf. Aber wir sind hier in Jena ein Deutsche Ausnahme mit einer Quote von über 50% beim der Väternzeit. Weil hier auch viele Frauen gut verdienen und Arbeitgeber wie die Uni oder die Klinik da sehr flexibel sind.
Nur weiß man ja nicht wer das im Haus gemacht hat,
sprich wenn man das mit der Antwort kopiert und an jede Tür hängt, fängt man wohl nen Krieg an und das teils auch mit Leuten die eigentlich gar nicht damit angefangen haben, aber sich auf einmal beleidigt fühlen
Vor allem, wie kann das Stellen einer Frage rassistisch sein, wenn sie höflich formuliert ist und nicht beleidigend formuliert ist?
Die Frage mag unhöflich sein, ja klar.
„Darf ich ihnen an die Jacke/Hut/ Brüste/Arsch/Haare/schenkel fassen“ fragt man normal nicht, aber rassistisch ? Sicher nicht.
Lustigerweiße habe ich das selber schonmal erlebt.
War auf dem Sommerfest der Firma und eine Delegation unserer chinesischen Tochterfirma war auch da. Da tippt mich irgendwann, so gegen 10 oder so, eine leicht angetrunkene 1,55m Chinesin an die Schulter und fragt „can I touch your hair please“.
War eben der einzige Typ auf der ganzen Feier mit langen Haaren und scheinbar sieht sie das in China nur ganz selten und eben nicht bei Männern.
Ich fands lustig, Kollegen/innen haben sich schlapp gelacht und auf einmal war ich von 3 Chinesinnen umringt die meine Haare anfassen wollten.
Klar, würde das täglich passieren, wäre es nervig.
Aber rassistisch? Nein
Hmm…
Da frage ich mich aber, was da unter einem solchen Austausch liegt.
Ich kenne zum Beispiel ein Päärchen, wo sie nur am Wochenende zwischendurch einen Nebenverdienst hat, und er die ganze Woche durch 100% arbeitet. Und wenn ich da fragen würde, dann würde die Frau auch sagen: “Nein, das will ich nicht.”
ABER sie sagt das nicht, weil sie findet FRAUEN sollten das nicht, oder ihre Rolle als Frau ist nicht das, oder irgend sowas.
SIE will das nicht, weil SIE und IHR MANN, als gleichwertiges Paar, die Rollen in ihrer persönlichen Beziehung so aufgebaut hatten. Das hat dann aber nichts mit den Geschlechterrollen zu tun, oder damit, dass SIE “gegen die Gleichstellung von Mann und Frau” ist (worauf du mit deinem Beispiel ja geantwortet hast), das hat einfach mit dieser persönlichen Zusammenstellung des Päärchens zu tun.
Andere Gründ, warum die Frau sagen könnte: “Nein, das will ich nicht” kann sein, weil der Mann den besser bezahlten Job hat.
Ein anderer Grund kann sein, dass die Frau die Rolle der Frau tatsächlich im Haus sieht, aber trotzdem für RECHTLICHE Gleichstellung ist…
Die Idee, dass du von der Antwort: “Nein, ich würde nicht 100% arbeiten gehen” ableiten kannst, dass diese Frauen nicht für Gleichstellung von Mann und Frau sind, halte ich für mehr als nur gewagt. Ich halte das für eine völlige Fehleinschätzung.
Wegen dem Kontext kann es das.
Weil Schwarze diese Frage oft gestellt bekommen, weil sie als Schwarze andere Haare haben als der ganz, ganz grosse Teil der weissen Bevölkerung.
“Kann ich dir an den Arsch fassen” mag beleidigend aber nicht rassistisch sein.
“Kann ich dir an den Arsch fassen? Denn, ich habe noch nie einen Schwarzen Arsch angefasst und wüsste gerne wie sich das anfühlt” ist sowohl beleidigend ALS auch rassistisch.
Und bei der Haar-Frage schwingt dieser zweite Teil eben meistens mit, wenn eine Schwarze/ein Schwarzer danach gefragt wird.
Kontext, darum wie gesagt, sehr wichtig. Und darum auch wieder wie oft in diesem Thread gesagt: Wenn ICH als weisser Mann etwas gefragt wird und die genau gleiche Frage eine Frau oder einen schwarzen oder eine schwarze Frau gefragt wird KÖNNEN unterschiedliche Dinge mit reinspielen.
Allerdings kann die Frage aus Gründen der Neugierde gestellt werden und kommt bei der anderen Person rassistisch an, weil sie ihr so oft gestellt wird und sie sich dadurch anders fühlt.
Ich fürchte, dass solche Buchtitel nicht zum Zusammenführen beitragen sondern eher zum spalten. Bei mir führt es im ersten Moment immer zu einem Abwehrmechanismus.
Neugier ist kein rassismus.
Wenn eine Frage freundlich gestellt ist, ist es einfach nur eine Frage und solange die andere Person auf ein “NEIN” freundlich reagiert ist doch gar nichts dabei.
Ich würde sagen, rassistisch ist sie so oder so.
Sie ist durch die ethnische Identität der Person die gefragt wird begründet und in diesem Kontext auch sehr unhöflich und frech, UND verbunden mit der Annahme UND der Aussage, dass man erwartet, etwas sei fundamental anders am Arsch einer Schwarzen Person als an dem einer Weissen…
Ich würde sagen, diese Frage ist so oder so rassistisch.
Ich würde es als unsensibel aber nicht rassistisch einordnen, wenn es denn aus neugierde gefragt wird. Persönlich finde ich dass heute viel zu schnell etwas als rassistisch oder sexistisch deklariert wird. Was dann dazu führt dass die Menschen übersättigt sind und abblocken wenn sie lesen/hören XY ist rassistisch/sexistisch.
Man kann auch ein unsensibler Arsch sein ohne rassistisch/sexistisch zu sein.
Zb, habe ich den Tick etwas zu korrigieren wenn jemand etwas sagt und ich bin überzeugt dass es so nicht stimmt. Allerdings mache ich das bei Männern und bei Frauen, bei Frauen wird man dann aber als Sexist deklariert.
Muss er auch nicht sein.
Es reicht, wenn die Person durch die Frage (zum wiederholten Mal) dazu geführt wird, dass sie sich wieder ausgegrenzt und abgesondert fühlt.
Das ist hier halt das Problem…
Manche Leute scheinen zu denken, solange man eine Frage nicht beleidigend gemeint hat, kann sie nicht verletzend sein. Und wenn sie doch verletzend ist, dann ist es nicht das Problem der Person die gefragt hat, sondern das Problem der gefragten Person.
Und ICH behaupte:
Wenn man etwas Empathie hat und nicht selbstsüchtig ist, dann kümmert es einen, ob eine Frage jetzt beleidigend oder verletzend ankommt, und versucht, solche Dinge zu unterlassen. Und wenn man das nicht macht, und sich einfach sagt: “Mir egal, ob diese Frage jemanden beleidigen oder nicht, es ist mein Recht diese Fragen aus Neugierde zu stellen”, dann halte ich das für egoistisch und selbstsüchtig.
Mir ist es egal, ob unter deiner Definition von “Rassismus” die Frage jetzt rassistisch ist oder nicht… wenn man weiss, dass sie ein Wunder Punkt für viele Leute einer ethnischen Gruppe sind, und dennoch trotzdem einfach wie der Elefant im Porzelanladen damit umgehst, weil du halt “neugierig bist” und “es nicht rassistisch MEINST”… nun, dann darfst du nicht überrascht sein, wenn deine Leute dann doch anfangen deine “Neugierde” als Rassismus zu sehen.
Da stimme ich dir zu, dass mehr Empathie und Sensibilität vermittelt werden sollte. Ich glaube nur, dass solche Buchtitel zum Gegenteil führen und nicht hilfreich sind.
Das Problem ist, dass es da halt Überschneidungen gibt.
Habe gerade Angrist einen Kommentar geschrieben, wo ich darauf einging.
Es scheint heute vielen Leuten wichtiger zu sein, über die Definition von „Rassismus“ oder „rassistisch“ zu diskutieren, als sich zu fragen, welches Verhalten denn jetzt zu einem negativen Erlebniss bei den Mitmenschen führen kann.
Ob die Haar-Frage jetzt „rassistisch“ ist oder bei einer Schwarzen Person für Unwohlsein und Ausgrenzungs-Gefühlen sorgt, weil sie dadurch an andere explizit rassistische Erlebnisse in der Gesellschaft assoziert, sollte uns eigentlich egal sein… wir sollten es SO ODER SO vermeiden wollen. Zumindest hoffe ich, dass wir alle anständig genug sind, Leuten solche negativen Erlebnisse ersparen zu wollen.
Kannst du das mit dem Buchtitel mal genauer erklären?
Ich bin jetzt nicht ganz sicher, was du da meinst, aber du hast den Ausdruckt „dieser Buchtitel ist nicht hilfreich“ schon vorher benutzt…
Na der hier:
“Was weiße Menschen nicht über Rassismus hören wollen”
Damit hat die Diskussion doch angefangen.
Echt?
Dann bin ich wohl viel zu spät eingestiegen. War zumindest glaub nie Teil in der Diskussion in der ich hier war. In dieser Diskussion in der ich involviert war ging es eher darum, ob und warum es problematisch ist, Schwarze über ihre Haare zu fragen oder sie zu berühren oder „mal anfassen“ zu wollen.
Kann schon sein, dass diese Aussage oben mal gefallen ist. Der würde ich natürlich wiedersprechen. Ich meine, ich bin ein Weisser, und ich diskutiere hier genug über Rassismus. Also ja… diesem „Buchtitel“ würde ich logischerweise nicht zustimmen.
Aber in solchen Foren sind halt oft unterschiedliche Diskussionen parallel am laufen…
Das mit den Haaren kommt aus der Buchbeschreibung:
https://www.hanser-literaturverlage.de/buch/was-weisse-menschen-nicht-ueber-rassismus-hoeren-wollen/978-3-446-26425-0/
In meinem Fall da ich durchaus Personen kenne die einmal recht offen solchen Themen gegenüber waren. Aber irgendwann angefangen haben alles abzublocken da es ihnen zuviel wurde was alles rassistisch oder sexistisch ist. Wenn ich etwas in die Richtung sage dann damit im Hinterkopf, ich finde es sehr wichtig gegen Sexismus und Rassismus anzugehen, aber auch es gezielt zu machen statt quasi alles als solches zu erklären.
Absolut ja. Ich finde eine Fremde Person hat man sowas nicht einmal zu Fragen da es eindeutig Grenzen überschreitet. Und wenn man jemanden kennt wird man hoffentlich Wissen ob es der Person recht ist sie sowas zu fragen.