Allgemeiner Thread zu Diskriminierung (Rassismus, Sexismus etc.)

Ich weiß nicht nicht ob es einigen hier bewusst ist wie sehr sich eine Kindheit von Migranten Kindern zu Kindern deren Familien seit mehren Generationen in Deutschland leben unterscheiden kann.

Wenn ich nur daran denke wie ich ab der dritten Klasse meinen Eltern bei jeglichem Papierkram helfen musste weil ihnen das beamten deutsch zu schwierig war.

Oder wie meiner Mutter als ausgelernte Hebamme und Krankenschwester beim Arbeitsamt gesagt wurde, dass mit ihrem gebrochenem deutsch niemals in einem dieser Berufe arbeiten könne und doch lieber putzen gehen soll wie die anderen Russen.

Oder wie mein Vater stolz sein erstes eigenes Gewerbe anmeldete und ausgelacht wurde weil er nicht perfektes deutsch sprach.

Alles Popkulturelle was die Kinder in der Schule von ihren Eltern gezeigt bekommen hatten (Drei ???, Star Wars, Zurück in die Zukunft, Asterix und Obelix etc.) kannte ich nicht weil meine Eltern es nunmal nicht kannten. Selbstverständlich hing ich dann auch mit Kindern in der Schule rum die ähnliche Erfahrungen gemacht hatten, weil ihre Eltern ebenfalls aus anderen Ländern kamen.

Ich könnte ewig so weitermachen und das schlimme ist, dass es in der vermeintlichen Heimat ähnlich war. Denn immer wenn wir den Bauernhof meiner Großeltern in dem Geburtsland im Urlaub für paar Wochen besuchten merkte ich, dass ich dort aber auch nicht hingehöre. Es hat sooo lange gebraucht um zu merken, dass meine Identität und Realität weder das eine noch das andere ist sondern etwas völlig eigenes.

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Kleiner Beitrag des ORF zum Thema Rassismus in Österreich.


Und nochmal das Thema Frauen in der Kunst:
Eben über ein Interview mit Janine Mackenroth und Bianca Kennedy gestolpert, die zum Thema wohl gerade ein Buch veröffentlicht haben.

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Dazu auch passend:

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Ob sie nun auch aus der UNO austreten werden? :kappa:

Dem Trumpeltier trau ichs zu

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Warum das kappa?

Vielleicht der letzte Funken Hoffnung, dass doch noch alles im Zusammenhang mit der USA den Bach runter geht.

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Und hier noch mal ein schönes Beispiel, wie Farbe und Assoziationen zusammenwirken können.
(Das ist übrigens eines der ersten Dinge, die man in Kunstgeschichte lernt.)


(Bild wurde bei fb gepostet, auf diesem Wege möchte ich glatt das Katapult Magazoin empfehlen.)

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Hallo an alle, :slight_smile:

mir wurde gerade in einer Nachricht vorgeworfen, ich wäre arrogant und würde mich für schlauer halten als andere. Falls es jemand so aufgefasst hat, tut es mir leid. Ich habe auch stets versucht zurück zu rudern, wenn jemand sich falsch betroffen fühlte. Und hab versucht mehr Inhalte zu teilen. Wenn ich hier schreibe, dann zu 98% recht nüchtern, ohne mich aufzuregen, 1% Zynismus. Und 1 % Tomate, weil auch ich noch lernen muss geduldiger zu werden. Entschuldigt bitte, falls ihr dachtet, ich würde mich für schlauer halten. Und entschuldige Tomate.

Ich war vor ein paar Jahren auf der Insel Gorée.
Das ist einer der Inseln, auf der die Sklavenverschleppung stattfand. Ich behandle schon einige Zeit Kolonialismus und postkoloniale Theorie. Ich habe Bilder gesehen aus Archiven und in Filmen von Ethnologen, die einfach nur verstörend waren.
Ich bin mir oft gar nicht sicher, wie man Kolonialismus in der Schule vermitteln möchte, der so brutal und entmenschlichend war, dass man nur verstört aus dieser Auseinandersetzungen geht. Und viel Schlucken muss.
Eine Insel wie Gorée kann sehr erdrückend sein: Wenn man die Geschichte liest, die Schicksale, die Unterkünfte… Gleichzeitig ist es surreal: Die Sonne scheint und es ist ein idyllischer Ort.

Dann kommt noch dazu, wenn man Schwarze Freunde hat, merkt man es jeden Tag. Die gleichen Fragen, die gleichen Argumente über Sprache, die gleichen rassistischen Witze, die gleichen Verharmlosungen, die gleichen unbedarften Kommentare. Ich frag mich die meiste Zeit auch, woher Freunde von mir überhaupt noch die Geduld hernehmen. Ich würde nur noch platzen vor Wut und Menschen hassen. Deswegen erinnere ich immer an Empathie und die Lebensrealität von den Betroffenen. Das Ausmaß unterschätzt man einfach.
Und mit den Jahren, bin ich den vielen Kommentaren unverzeihlicher geworden. Genervter. Es ist immer und immer wieder das Gleiche.

Ich möchte mich für die Momente entschuldigen, wo ich genervter oder arroganter klang. Das war nicht meine Intention und nicht meine Art. Ich bin nicht viel im Forum unterwegs, aber diese Themen hier sind mir wichtig, weil ich das meiste davon jeden Tag miterlebe oder selbst erfahre. Und ich lerne noch.

Ich möchte gerne einen Film teilen, der sehr viel Inhalt mitbringt über die Konfrontation mit Befreiungsbewegungen und Kolonialmächten.

https://www.bpb.de/mediathek/248942/concerning-violence

Ich habe hier auch ein paar Literaturtipps, wenn ihr euch für das Thema interessiert:

  • F. Fanon: Schwarze Haut, weiße Masken, 1952.
  • Frantz Fanon: Die Verdammten dieser Erde, 1961.
  • Aime Cesaire: Über den Kolonialismus, 2017
  • Theodor Wonja: Deutsch sein und schwarz dazu. Erinnerungen eines Afro-Deutschen, 2013.
  • Natasha A. Kelly: Afrokultur. Der Raum zwischen gestern und morgen, 2016.

Ich kann mich sonst nur den Bohnen anschließen.
Dankeschön :slight_smile:

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Noch eine Ergänzung zum Thema Kolonialismus und Aufarbeitung:

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Mal eine Frage.

Kennt jemand eine Autobiographie eines befreiten Sklaven? Gibt es so ein Buch?
Twelve Years a Slave ist ja ziemlich bekannt und ich habe zumindest Mal den Film gesehen und für sehr gut befunden.

Würde mich wirklich Mal interessieren den Ausgang des sezessionskriegs und die Abschaffung der Sklaverei aus der Perspektive eines Afroamerikaners zu betrachten.

Mir würde spontan Narrative of the Life of Frederick Douglass, an American Slave einfallen.

Ich empfehle Harriet Tubman.
Sie war eine bedeutende Fluchthelferin während der Sezessionskriege.

Du findest recht viel Literatur zu ihr. Den Film Harriet habe ich leider noch nicht gesehen.

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Ich hab mich kurz bei dem Gedanken erwischt, mich vielleicht als intersektionale poop Feministin zu bezeichnen.

Leute, geilste Abhandlung über Fürze:

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Schau nur, dass kein ö.PolizistIn in der Nähe ist, sonst wirds teuer :simonhahaa:

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Ah, sorry ich checks nicht. ö.Polizistin?

In Ö wurde jemand zu einer Strafe von 500 Euro verurteilt weil er/sie vor einem Polizisten offensiv gefurzt haben soll.

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Österreichische PolizistIn. War letztens ein Fall, da musste wer wegen eines “lauten Darmwinden” 500€ Strafe zahlen.

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Tja, „klangvolle provozierte Rückbesinnung auf die eigene Körperöffnung“.

Vielleicht zu Recht, in Kapitel 3 wird’s ernst. Stellung von Komik in der Soziologie.

Trotzdem geil. Als männlicher Soziologe auf das Thema zu kommen. :fuerdaswasesseinwill:

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wenn man vom feministischen Kreis zum FurzIn eingeladen wird, will man doch vorbereitet sein,

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