Allgemeiner Thread zu Diskriminierung (Rassismus, Sexismus etc.)

danke, kann ich nachvollziehen, meine frage war aber natürlich auch sehr abstrakt und theoretisch.

ich bin mir immer noch unsicher, ob es nicht doch solch menschenverachtende witze (witze sind laut wikipedia sehr zielgruppenorientiert: Ein Witz ist eine … Erzählung, die … durch … unerwarteten Ausgang zum Lachen anregen soll.) gibt, die im krassen gegensatz zur würde des menschen stehen und damit eben doch nicht ethisch vertretbar sind.

1 „Gefällt mir“

In Zeiten von (anti;)social-media kann sich jeder aussuchen wen er “folgt” .
Manche Leute machen solche Dinge, weil sie nicht nachdenken oder unsensibel sind und andere machen es aus Kalkül.
Wenn ich es mitbekomme dann bin ich meistens selber schuld. Ich hab ihn ja abonniert;)
Ich denke das Netz ist zu anonym für Ethik, ist aber nur eine Vermutung;)

Das ist diskriminierung von kleinen Schwänzen.

2 „Gefällt mir“

Das Problem ist das es durchaus Realität ist das Hass und Verachtung versteckt hinter einem Witz vorkommt, aber Tatsache ist auch das exakt der selbe Witz eben nur ein Witz sein kann oder eine Beleidigung, da kommt es darauf an wer es wie zu wem sagt. Aber ich bin kein Fan von vorsorglich verbieten weil es könnte ja so sein, genausowenig bin ich ein Fan davon das nur noch wie es jemand auffasst zählt und nicht mehr wie es gemeint ist, gehen wir immer vom Schlimmsten aus wird das soziale Leben um einiges ärmer und es wird immer Leute geben die noch empfindlicher sind als andere oder meinen für anderere sprechen zu müssen weil sie sie für schützenswert betrachten (denn oft geht es nicht darum sondern um die Selbstdarstellung der bessere Mensch zu sein).
Also ja ich denke fast jeder Witz sollte erlaubt sein (was nicht heisst das man es dann nicht kritisieren kann, nur sollte es eben keine negativen Auswirkungen haben denn Forderungen nach diesen haben im Gegensatz zu einem schlechten Witz die ganz klare Intension jemand das Leben schwer zu machen).
Das Problem bei dieser Beurteilung ist auch das oft mit zweierlei Maß gemessen wird, da wird plötzlich keinerlei Rücksicht auf die Gefühle von Leuten genommen wenn es nur das richtige Ziel trifft. Genau das zeigt das es diesen “Minderheitenschutz” eben nicht gibt sondern Menschen einfach entscheiden die armen Menschen tun mir leid oder die haben es verdient.
Im Zweifelsfall ist sich einfach ein bisschen ein dickeres Fell anschaffen und sich nicht so ernst zu nehmen so das man auch selber über sich lachen kann vielleicht die einfacher und praktikablere Lösung, nicht zu denken das könnte jemand beleidigen sondern wollte da überhaupt jemand jemand beleidigen.

1 „Gefällt mir“

Ich weiß nicht. Ich kann zwar diese Idee dahinter nachvollziehen, zu sagen “Wenn sich niemand angegriffen fühlt, gibt es gar keinen Angriff und ohne Angriff keine Opfer”, denke ich darauf aber länger herum, komme ich einfach zu anderen Schlüssen bzw. habe das Gefühl, man zäumt hier das Pferd ein wenig von hinten auf.

Ich würde nämlich erstmal davon ausgehen, dass ein Missbrauchsopfer oder eine Person, die sich ihr Leben lang Diskriminierungen ausgesetzt sieht, ein viel dickeres Fell per se alleine dadurch hat, im Alltag klar zukommen, als ich mir jemals eins anzuschaffen brauche.
Ich fühle mich in der Hinsicht einfach unfassbar privilegiert, da ich einfach durch die Art wie ich in diese Welt geboren wurde und auch wie ich aufgewachsen bin nie meine eigene Person und was sie darstellt rechtfertigen musste und auch nie aus eigener psychischer Kraft heraus, mir meinen Wert selber geben brauchte. Mein Wert ist mir einfach bedingungslos geschenkt worden.
Da sehe ich einfach aus einer sozialistischen Sicht heraus ein klares Ungleichgewicht darin, dass eine Person ohne meine Privilegien ggf. unfassbar viel mehr Leistung in ihr Leben stecken muss, um gesellschaftlich etwas ähnliches darzustellen wie ich.

Daher finde ich den Schluss einfach logischer, mir selbst die Aufgabe zu geben, Jokes, die nach unten treten, sein zu lassen bzw. mir vorher zu überlegen, ob meine Zuhörer den Joke einordnen können und er daher in diesem Rahmen angebracht ist oder nicht.
Ich finde es einfach schwach, dort wieder die Aufgabe an den Empfänger zu übergeben, sich nicht verletzt zu fühlen oder den Aufwand zu betreiben, herauszufinden wer ich bin und ob ich ihm schaden will oder nur ein aus meiner Sicht harmlosen Joke gemacht hab.
Vielleicht hat mein Gegenüber ja auch schon 10mal “Stell dich nicht so an” über sich ergehen lassen und jetzt war es grad einmal zu viel. Da stelle ich auch lieber wieder die Aufgabe an mich, das herauszufinden, statt dann einfach wieder nur mit “aber ehrlich, stell dich halt nicht so an” zu kommen.

Und bei Eddy finde ich es eh schon unfreiwillig paradox, da er auf mich wie jemand wirkt, der ein ziemlich dünnes Fell und Nervenkostüm an hat, dem man auch Tag und Nacht “Stell dich nicht so an” sagen könnte.

6 „Gefällt mir“

Lustigerweise trittst du aber durchaus nach unten wenn du jemand verurteilst weil er einen deiner Meinung nach nicht angemessenen Joke gemacht hat und dabei völlig die Intension ignorierst, in dem Fall halt in moralischer Hinsicht. Und jetzt nehmen wir mal gerade Ede, gehört er nicht auch zu der Minderheit von Leuten die Personen öffentlichen Lebens sind, denen zehntausende Leute täglich auf die Finger schauen und jeden kleinen Fehler aufblasen, die unter einem Dauerfeuer an Kritik und Hass stehen? Und trotzdem stimmen gerade die selben Leute die anderswo mehr Empathie und Rücksicht fordern in den Shitstorm mit ein. das ist die Heuchelei die ich unerträglich finde. Es ist einfach naiv zu glauben nur weil ich weiss bin oder ein Mann bin oder Hetero bin ich deswegen priviligiert und behütet bin, kenne Vorurteile, Benachteiligung und Hass aufgrund von Äusserlichkeiten nicht. Jeder der nicht vollkommen der Norm entspricht und angepasst ist, jeder der Schicksalschläge hinter sich hat kennt solche Sachen, völlig egal ob du zu dick, zu bunt, zu gross, zu klein oder zu tätowiert bist oder zu exotische Interessen hast. und es ist sowieso unmöglich auf all die verschiedenen Gefühle dieser Menschen Rücksicht zu nehmen, darum finde ich es geradezu ausgrenzend das vor allem nicht selbst betroffene aufgrund ihres Empfindens einfach Gruppen herauspicken und sagen die sind besonders schützenswert weil sie besonders schwach sind. Das empfinde ich als ein viel problematischeres und ausgrenzenderes Verhalten wie jeden Witz, es ist schlicht gut gemeinter Sexismus, Rassismus oder andere Vorurteile aber im Kern immer genau das Schubladendenken das man anderen so oft vorwirft.

4 „Gefällt mir“

Du forderst also das jemand der wirklich von Diskriminierung usw. betroffen ist (@anon41483 hat das ganz gut ausformuliert) nun Rücksicht nimmt, weil sich eine Person wie Ede in einer selbstgewählten Situation befindet, wo er von Personen bewertet wird.

Auch finde es immer interessant das häufig davon ausgegangen wird, das die Person die sich beschweren entweder nicht selbst betroffen sind und oder sich ja nur für bestimmte Gruppe Einsätzen würden.

Minderheit heißt es nun mal nicht umsonst und weil bestimmte Gruppen eben kleiner sind und besonders im Netz wo die Menge zählt kein Gehör finden würden.

5 „Gefällt mir“

Ich verstehe schon, was du sagst und kenne auch die Problematik des positiven Sexismus, Rassismus oder Exotismus und finde auch, dass es sich da um diffizile Angelegenheiten handelt und man sich dahin auch selbst reflektieren muss, da man da leicht in eine Falle tappt, wenn man zu überambitioniert ist.
Aber auch wenn ich die positive Form nicht unterstützen möchte und auch finde, man sollte sich darüber aufklären und selbst hinterfragen, trotzdem finde ich die negative Form von Diskriminierungen nochmal schlimmer und bekämpfenswerter.

Und ob man Edes Anfeindungen auf Twitter mit den lebenslangen alltäglichen Diskriminierungen anderer Personen vergleichen kann, weiß ich auch nicht so genau. Damit die Anfeindungen gegenüber Eddy aufhören, muss er nur gewollt provozierende Jokes auf Twitter unterlassen und hat schon seine Ruhe. Das halte ich für ein ziemlich starkes und unbestreitbares Privileg.

der Witz ist ja das die die keine Rücksicht nehmen ja nicht die sind die von Diskriminierung betroffen sind sondern meinen für diese zu sprechen, das ist ein grosser Unterschied.

Du und twoflowers seid es zumindest nicht :wink:

Es geht ja nicht nur um die Jokes, es geht als Person des öffentlichen Lebens um alles was andere zu sehen kriegen, Twitter ist da nur ein winzig kleiner Teil davon. Ausserdem hab ich einfach ein Problem damit das sich Leute selbst als Richter über was ok ist und was nicht erheben, das ist für mich nicht legitimer wie Leute die Simon und Nils erzählen wie sie gefälligst zu spielen haben, niemand hat diesen Leuten die Authorität gegeben zu bestimmen was richtig und falsch ist, sie haben sie sich einfach rausgenommen und wollen sie nun anderen aufs Auge drücken.

3 „Gefällt mir“

Ich denke ein großes problem bei Diskriminierung bzw. der vermeidung davon, ist, das in vielen fällen eine persönliche sache ist, was einen jetzt verletzt, bzw. wann man sich diskriminiert fühlt und es somit bei manchen sachen einfach keine allgemeingültigen formen gibt, und es auch vermutlich nie eine geben wird.

Zum einen wären da grabenkämpfe in gegen ungerechtigkeit kämpfende gruppen z.b. bei feministinnen.

zum anderen wären uneinigkeiten in diskriminierten gruppen, wer jetzt dazu gehört, und was jetzt diskriminierend ist und was nicht, z.b. bei einer minderheit von der jede mögliche bezeichnung von einigen der angehörigen als diskriminierend aufgefasst wird, und zwar so, dass ich selber jetzt nicht weiß welchen namen ich hier verwenden soll.
in den Medien scheint ‘Sinti und Roma’ ehr der Konsens zu sein, aus persönlichen erfahrungen weiß ich aber, das einige dieses “wortkonstrukt” als grob diskriminierend auffassen und lieber ‘Zigeuner’ genannt werden oder entweder ‘Sinti’ oder ‘Roma’, je nachdem zu welcher Gruppe die Person jetzt wirklich gehört.

2 „Gefällt mir“

so anmaßend wie es bspw. wäre, wenn man anderen aufs auge drücken möchte, über was sie sich aufregen dürfen und über was nicht?
darf man sich über andere erheben und darüber richten, von welchen äußerungen man sich verletzt fühlen darf und von welchen nicht?
woher nimmt man denn dafür die autorität und die “legitimation”?

4 „Gefällt mir“

Soweit ich weiß, ist Roma der Begriff der einfach nur die Volksgruppe als gesamtes zusammen fast und sollte so genutzt werden.

Wäre mir neu das wir uns so gut kennen :wink:

2 „Gefällt mir“

Die Sinti sehen sich aber swiw in der Regel nicht als untergruppe der Roma, was das ganze thema ja so schwierig macht.
und teilweise gibt es auch anfeindungen von sinti gegenüber roma

1 „Gefällt mir“

Ich weiß auch nur das wir es so im Studium hatten, haben dort aber auch gelernt, das wenn man es weiß man die Richtige Bezeichnung nutzen soll und das es zu Probleme kommen kann wenn sie falsch benennt.

Sind wir wieder beim „mimimi er hat zuerst zurückgeschlagen“? :smiley:

dafür scheinst du „Minderheiten“ gut genug zu kennen das du für sie sprichst

1 „Gefällt mir“

Warum sollte ich nicht für sie sprechen dürfen? Spoiler, hab ich schon mal erklärt. :wink:

1 „Gefällt mir“

super argument! du hast mich überzeugt.
:joy:

1 „Gefällt mir“

Und du weisst nicht ob ich zu einer Minderheit gehöre und es unmöglich finde das Leute wie du einfach glauben für mich reden zu können :wink:

ach Threepi, diese Intention hab ich bei dir doch gar nicht, du weisst doch was ich von dir halte

1 „Gefällt mir“

Dann darfst du mir das doch gerne sagen, anstatt nun so ein komische Argumentationskette aufzubauen.

1 „Gefällt mir“

jo, offensichtlich hältst du mich für inhaltlich argumentativ dir gegenüber überlegen. sonst würdest du ja nicht gegen die person (schein-)argumentieren :wink:

1 „Gefällt mir“