Allgemeiner Thread zu Diskriminierung (Rassismus, Sexismus etc.)

Habs auch nicht pauschal behauptet.
Aber die Problematik ist da. Und natürlich auch bei Erwachsenen.

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Du hast es schon sehr pauschal ausgedrückt, auch wenn du es vl nicht so gemeint haben magst. Diese Problematik ist aber genauso da wie die das-dass-Regelung, Beistrichregeln oder Doppelkonsonanten. Das ist nun mal das Naturell, dass sich Leute mit nichtdeutscher L1 in (u.a.) grammatischen Konzepten schwerer tun, die in ihrer L1 anders oder gar nicht vorhanden ist. Daher ist das auch kein Argument gegen Pronomen für Transmenschen.

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Da ist nix pauschal. Können is in deutsch n Konjunktiv, hab gelernt, das bedeutet „kann sein, kann aber auch nich sein, kommt aufn Einzelfall drauf an“.
(bin btw. Migrant mit 2-Pronomen-Hintergrund)

Nachtrag:

Ich führe auch kein Argument „gegen Pronomen für Transmenschen“ an, sondern gebe zu Bedenken, dass zu viele Pronomen für Transmenschen zu Problemen führen kann - in meiner vorstellung.
Ich hab überhaupt kein Problem damit, wenn man ein weiteres Pronomen einführt oder etabliert, deutsch ist eine Sprache, die sehr geschlechtlich funktioniert, ohne dass das Wortgeschlecht aber irgendwas mit dem Lebewesengeschlecht zu tun haben muss.

Das Auto (italienisch: „die Auto“), der/die Krake, das Zebra, die Girafffe, der Elefant, der Mann, die Frau, … der Transvestit, die Transsexuelle, der Transgender (usw.).
Damit tun sich Migranten schwer. Jajaja, nicht pauschal. Mein Vater sagt hat immer schon „die Auto“ gesagt und das wird er auch immer tun. Ich selber hatte nie Probleme mit „das Auto“, aber ich hab eben auch mit 3 deutsch gelernt.

Aber ganz ehrlich, ich finde schon 3 Pronomen zu viel, generell, sprachlich. „The“ ist so ein schönes Konzept und behandelt alle gleich. The man, the woman. Aber ich fänds jetzt falsch, sowas zu beschneiden. Unterschiedliche Sprachen haben ja auch was romantisches und interessantes.

Bei den o.g. Beispielen gibt es einen dicken Unterschied: Es ist relativ beliebig, dass es der Elefant und die Giraffe heißt, aber ich kenne gerade keine (westliche) Sprache, in der es „die Mann“ oder „der Frau“ heißt. Das Geschlechtspronomen entspricht immer dem … äh, wie sag ich, Menschen. Il uomo, la donna.
Es ist Realität, dass das Leben sich nicht auf 2 Geschlechter festgelegt hat.

Ja gut, dann ist es halt nicht pauschal. Dennoch ist das kein Argument gegen Pronomen für Transmenschen, wie bereits einen Post weiter oben erläutert.

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Das klingt aber so, als wäre „komplizierter“ immer auch gleich „besser“. Sprache erfordert aber einen Konsens. Sprache funktioniert nur wenn nicht nur gesprochen, sondern auf der anderen Seite auch verstanden wird. Wenn die Sprache aber komplizierter wird, wird sie automatisch schwieriger zu erlernen und zu verstehen und grenzt damit aus, wird elitärer.

Mal eine ernstgemeinte Frage: Da wahrscheinlich in 99,9% aller Fälle, in denen durch Pronomen ein Geschlecht gemeint ist, das Geschlecht für die Aussage irrelevant ist, wäre es nicht wesentlich sinnvoller generell nur eine geschlechtsneutrale Variante zu benutzen und so alle unter einen Hut zu bekommen, anstatt zu versuchen für jede bestehende und noch zu entdeckende Strömung neue Pronomen zu erschaffen?

Wenn wir unsere Sprache danach ausrichten würden, das Fremdsprachige Menschen es am besten erlernen können, wären wir halt bald bei Esperanto. Das hat halt nichts mit irgendwelchen Pronomen im Deutschen zu tun.

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Das hab ich mit keiner Silbe gemeint.

Ja. Der Zug ist aber abgefahren. Wenn du die Leute schon nicht dazu bekommst Elliott Page mit „er“ anzusprechen wirst du kaum eine neue Form einführen können die alle Bezeichnungen explizit geschlechtsneutral macht. Oder was glaubst du würde passieren wenn jetzt beschlossen würde dass es nicht mehr der Kunde und die Kundin heißt, sondern das Kundix?

Wenn man das Konsequent durchzieht und gerade den Jüngeren vermittelt warum und wie wichtig das wäre, geht das natürlich.
Es gab in der Geschichte schon oft geplante veränderungen die funktioniert haben.

Und wenn wir unsere Sprache danach ausrichten würden, dass morgens ein Mensch aufwacht und sagt - okay, nein, ich nehm jetzt nichts symbolisches - dann haben wir über kurz oder lang der, die, das, dey, day, diy, duy, dryu, duyl, dayl, diel, diely, diely+, dreiyel, dreiyel-, eindreiviertel.
Wo ist die Grenze?

Wir haben in deutsch schon der, die, das. Der für männlich, die für weiblich, das für sachlich/neutral. Ich kann absolut verstehen, dass man nicht einfach „das“ für Transmenschen nehmen kann, denn traditionell nimmt man „das“ für Objekte, Maschinen, Tiere.
Ich kann absolut verstehen, dass man sagt „ich bin weder (eindeutig) Frau noch Mann, ich fühle mich durch der/die nicht repräsentiert“, und dadurch kommt ein modernes Pronomen (der, die und das standen schließlich auch nicht in den 10 Geboten vor 10.000 Jahren, sondern haben sich irgendwann mal entwickelt) eben dazu.
Und da sollten wir alle den Arsch und die Energie haben, da mitzumachen.

Aber da sag ich - irgendwann muss auch mal gut sein. Wir können nicht unendlich viele Pronomen haben.

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Ich sehe das durchaus als realistische Idee und würde auch machbar sein.

Die Leute rasten doch jetzt schon aus weil andere sich aussuchen wollen ob sie mit er oder sie angesprochen werden, und du glaubst die gleichen Leute wären cool damit wenn sie selbst plötzlich weder mit er oder sie sondern mit es angesprochen werden?

„Die Leute“ gi t es ja schon mal nicht. Und ja, vielleicht ist unsere Gesellschaft noch nicht bereit dafür. Aber wie geschrieben, wenn man es richtig macht und früh bei den Jungen ansetzt, kann das was werden.

Wenn der Zug abgefahren ist, wieso glaubst du dann das n-mögliche unterschiedliche Geschlechterbezeichnungen/-Pronomen irgendeine Chance haben? Und ganz so pessimistisch wie du bin ich nicht. Mal ein Beispiel:

Ich arbeite in einem recht großen deutschen Unternehmen (ca. 15k) und innerhalb der vergangenen 2 Jahre hat sich die Bezeichnung „Mitarbeitende“ durchgesetzt. Es ist kürzer als „Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter“, kein generisches Maskulinum wie „Mitarbeiter“ und inkludiert automatisch ALLE, nicht nur Männer und Frauen. Das Wort kennt jeder und es ist automatisch klar was gemeint ist. Keine Aufklärung nötig. Ich bin der Meinung, dass dieser Wandel funktioniert hat, gerade weil die neue Variante so simpel ist. Mit „Mitarbeitx“ oder „Kollegx“ wäre das sicherlich nicht so passiert.

Eben, besonders in spielen mit Fantasie Charakter und oder Aliens die man spielen kann, wäre es cool wenn man mehr Auswahl hätte, Fluid, Non-Geschlechtlich, zwei Geschlechter. Aber ich glaube die Macher schrecken davor zurück weil sie nicht wissen wie sie den Charakter dann gestalten sollen.

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Jup. Bei den Alten ist der Zug abgefahren, genau wie mit dem Thema Rassismus.
Meinem Vater kann ich schon „das Auto“ nicht beibringen, dann bestimmt kein viertes.
Aber gerade beim Thema Rassismus gehen wirs schon in der Schule völlig falsch an.

Weil es einfacher ist einzelne Pronomen nach und nach einzuführen als die gesamte Sprache auf einen Schlag zu verändern.

Das funktioniert aber nicht für jeden Begriff. Wie ist der allgemeine Begriff für Schülerinnen und Schüler? Frisörinnen und Frisöre? Ärztinnen und Ärzte? Dafür gibt es die verschiedenen Formen wie das Binnen-I oder der Stern, aber da wird sich wieder aufgeregt dass das unmöglich lesbar sei.

Ich denke eher, die Macher schrecken davor zurück, weil das einen erheblichen Mehraufwand bei der Übersetzung bedeutet.
Denn ein Mensch, der eine genderfluide Person spielen möchte, und das möglichst authentisch, möchte das doch sicher in möglichst jedem gesprochenen oder geschriebenen Satz im Spiel.
Dann hast du so Mammutspiele wie Cyberpunk, und schon hast du eine irre Mammutaufgabe.
Machst du das dann falsch, zu viele Fehler, gibt es - wir leben ja in modernen Zeiten - einen gewaltigen Shitstorm, denn als Firma nimmst du das Thema nicht ernst genug und machst das nur für Publicity.

Ich glaube nicht das Leute spiele danach machen wie leicht sie zu übersetzen sind. Und besonders in Spielen kann man selbst gewählte Begriffe einbauen, die man einmal definiert und dann versteht das der Spiele.

Wir werden in ein paar Stunden sehen wie zb Cyperpunk das lösen wird.

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Gar nicht, man kann nur Mann und Frau spielen (… äh stimmt das? Hab ich vorhin in ner Überschrift überflogen, kann mich da vertun).

Übersetzung ist ein Teil-Aspekt. Wenn du x-tausend Zeilen Text hast, ist schon die eigene Sprache eine Herausforderung.

Falsch, es gibt keine Geschlechtswahl. Ich bin wie gesagt gespannt wie sie das im Spiel weiter umsetzen.

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