Ach, die Weiterentwicklung der meisten Männer wurde vom Gilette Spot auch abgesprochen.
wurde doch auch mit Empörung aufgenommen, warum ist es jetzt doch nur witzig
Weil hier die Männer nicht als Monster dargestellt werden und es einfach nur ein überspitzter Witz ist, sprich Humor.
Ja gut, wenn du es lustig findest das Männer zu blöd sein sollen ein Küchengerät zu bedienen oder wie man einem Kind ein Ball zu wirft. Ich hätte jetzt erwartet das so was mehr ‘so doof sind wir nicht’ hervorruft.
Aber der Spot macht sich doch über weiße Männer lustig. Der Logik nach müsste der Spot dann ja nicht besonders provokativ sein.
(abgesehen davon, dass ich den Mythos, dass Leute nicht losschreien, wenn weiße Männer die „Opfer“ sind auch als Quatsch ansehe)
Ich dachte das wäre im Gilette-Thread schon ausgiebig, in ewigem Hin und Her schon geklärt worden, dass viele den Spot eben nicht so sehen, als würde er Männer als Monster darstellen sondern im Gegenteil. ^^
Also ich habe dem nicht zugestimmt, also nein wurde nicht geklärt.
Und einen Witz darf man auch über weiße Männer machen, wie über alle anderen auch.
Also ist das Thema erst beendet, wenn alle die gleiche Meinung haben. Puh. Optimistsch, aber gut.
Nein, man darf verschiedene Meinungen haben, aber dann ist es doch nicht geklärt. Ich sehe es anders.
Jo, aber dann gehen wir halt von zwei Grundsätzlich verschiedenen Standpunkten aus über die man schwer zu nem konstruktiven Schluss kommen.
Für dich ist:
a) der Gilette-Spot ein Spot der Männer als Monster darstellt
b) der Edeka-Spot ein Spot der einfach nen Witz macht.
Für mich ist:
a) der Gilette-Spot ein Spot der aussagen will, dass Väter auch über das “Sei ein Mann”-Prinzip hinaus gute Eltern sein können.
b) der Edeka-Spot ein Spot der auszusagen scheint, dass Väter es gar nicht erst versuchen sollen, weil sie es eh nicht so gut hinbekommen wie Mama.
Also ist es schwierig einen Punkt zu finden, über den man noch konstruktiv diskutieren könnte.
Zum Gilett Spot habe ich much auch schon mehr als ausführlich geäußert, die Tonalität ist halt eine komplett andere und ein Witz ist ein Witz.
Ist das so? Ich schaue ja viele Serien, aber bisher muss das an mir vorbei gegangen sein.
Eher ist es amüsant, dass in manchen Blockbustern, der Böse eine Zeit lang immer jemand mit osteuropäischen Akzent war oder nun irgendjemand aus dem Nahen oder Mittleren Osten. Hatte ich letztens schon zu „London Has Fallen“ geschrieben. Da wird die halbe Familie eines iranischen Waffenhändlers bei einer Hochzeit weggebombt und dann ist er das ultimative Böse, wenn er nun Rache will… Aber nein, nur die Rache des „Helden“ ist verständlich.
So etwas sollte mal mehr Aufschrei geben.
Deutsche waren früher auch sehr gerne Bösewichte in Filmen, aber Russen waren ebenfalls sehr present in den Achtzigern.
Egal wie man zum Spot steht: Glückwunsch an Edeka.
Ich glaube der Spot ist ziemlich ironisch gemeint; wäre der in der “Heute Show” gelaufen, hätte ihn jeder als das erkannt, was er ist: Satire.
Ich meine: “Danke Mama, dass du nicht Papa bist”. Das ist so überzogener Quatsch, dass man es eigentlich nicht ernst nehmen kann.
Edeka hat darum natürlich gewusst und die Leute, die sich jetzt am meisten darüber aufregen, machen brav Werbung für Edeka.
Es ist eins der ältesten PR-Erkenntnisse, dass es nur wichtig ist Gesprächsstoff zu sein bzw. zu bleiben, ob man in einem negativen Licht steht oder in einem positiven ist erst einmal egal.
Auch hier gilt mal wieder: Dass du auf Youtube eine beeindruckende Zahl an Dislikes und eine Menge Hass ernstest, war mit dem Clip absolut klar. Ebene auf Twitter. Aber wird müssen aus unserer Internetbubble mal heraus und akzeptieren, dass das Internet zwar die Gesellschaft abbildet, aber nicht die Gesellschaft ist.
Die sehen jetzt gerade vor allem einen Namen in den Nachrichten: EDEKA. Und das ist genau ihr Ziel.
Das beste Beispiel, was mir jetzt gerade vor den ersten Kaffee am frühen Morgen einfällt, ist Criminal Minds. Da gibt es in einer Staffel vielleicht einen Schwarzen oder Latino, der am Ende der Täter ist, aber das ist echt die Ausnahme oder ein Plot Twist.
Ansonsten versucht man halt an jeder Stelle die Vorurteile zu vermeiden und der Täter ist nur schwarz oder Latino, wenn die Opfer auch alle schwarz oder Latinos sind.
Da heißt es dann “Serienmorde zwischen ethischen Minderheiten passieren meistens unter sich” sonst muss immer wieder betont werden:, Serienmörder sind meistens weiße Männer".
Das wird nicht nur 1-2x in der Serie erwähnt, sondern in fast jeder Folge wird erklärt warum der Mörder ein weißer Mann sein muss, weil das immer das Profil eines weißen Mannes ist nach dem gesucht wird.
Zwischen 2000 und 2010 kam so ein Trend wo in Hollywood-Filmen meist ein Mexikaner der böse war (the Hills have Eyes 2, Resident Evil Afterlife, Wrong Turn 3, jeder 0815 Horror-B-Movie) und vereinzelt gibt es mal schwarze Villains, die dann auch mächtig sein müssen, sonst werfen sie ja ein schlechtes Licht auf die Schwarzen, aber diese ganzen bösen Gangs aus AAA-Filmen sind zu 95% komplett weiß.
Ab nen bestimmten Maß wird’s dann absurd. Stell dir mal ne weiße Bande in Hip-Hop Klamotten vor, die mit Goldketten und Basecaps Detroit unsicher machen. Da versucht man dann doch lieber “natürlich” zu wirken und nimmt ne schwarze Gang für solche Filme und Serien. Aber im großen und ganzen versucht man solche Negativklischees zu vermeiden, wenn es nicht gerade eine Abwechslung bringt oder witzig ist.
Stell dir mal eine Serie vor über einen weißen Cop, der in Detroit Gangster jagt. Das wäre sogar realistisch, würde aber einen totalen Shitstorm auslösen weil 90% der Gangster schwarz sind.
Etienne Gardé hockt angespannt vorm Telephon und wartet auf einen Anruf von der Castingagentur
Aber jetzt stelle sie dir als ernsthafte Bad-Boy Gang aus Detroit vor.
Stereotype in Filmen wären noch mal ein eigenes Thema. Ich möchte allerdings nur darauf hinweisen, dass Rassismus nicht ohne Machtpositionen funktioniert. Deshalb ist es durchaus nicht gleichwertig zu behandeln, wenn hierzulande ein Schwarzer sagen würde “Ich mag keine Weißen” wie wenn ein Weißer sagt “Ich mag keine Schwarzen”. Natürlich ist erster tendenziell ein Hohlkopf, aber er befindet sich als Minderheit nicht in einer Machtposition. Letzterer hat Privilegien, die nicht so einfach aus der Gleichung zu entfernen sind. Ich weiß, gleich kommen Szenarien, wo der Schwarze super reich ist und der Weiße ein armer Schlucker o.ä. , aber es ist belegbar: Rassismus oder auch Sexismus oder Homophobie funktionieren nicht ohne dass eine Seite mehr Macht hat als die andere, egal ob diese Macht kulturell, wirtschaftlich, politisch oder in Kombinationen aus diesen Faktoren begründet ist.
Sehr schön geschrieben! Danke für diesen Beitrag!
Das sind auch Faktoren, die eine wichtige Rolle spielen. Oft ist es auch einfach nur der Neid von sozial schwachen Menschen, die nach Ausreden suchen um andere Menschen unter sich zu stellen, damit sie eben dieses Machtgefühl haben und glauben in einer höheren Position zu sein.
Gefährlich wird es dann, wenn sich diese Menschen vereinen. Wenn ein Neidhammel auf ein Mitglied einer Minderheit trifft, dann passiert noch nicht viel. Dann ist er nicht stärker als die Minderheit. Aber wenn es viele Neidhammel sind, die gemeinsam auf eine Randgruppe herabblicken, dann wird es zur Gefahr.
Es sind einfach nur Ausreden für „Ich bin was besseres als du!“ die im Rassismus eine Rolle spielen. Und wenn man keine Kraft, kein Wissen und keine Fähigkeiten hat, die einen besser machen, dann bildet man sich halt was drauf ein dass man ein weißer Mann ist, oder dass man in Deutschland geboren wurde. Als wenn die Geburt sowas wie eine eigene Leistung wäre, für die man sich selbst entschieden hätte…
Was genau ist an dem verwendeten Beispiel Rassismus?
Das ist persönliche Präferenz, weiter nichts, vielleicht eine dumme und undifferenzierte aber ich sehe in Dummheit noch keinen Rassismus.
Ich würde zum Beispiel auch wahrscheinlich nie mit einer schwarzen schlafen, weil ich die einfach im Normalfall weniger attraktiv finde.
Attraktivität entsteht aber nicht immer nur aus rein äußerlichen Dingen, man kann Menschen auch attraktiv finde, wenn man sie sehr sympathisch findet.