Unserer Meinung nach dürfte es nicht sein, dass man von Gericht zu Gericht ziehen kann, bis man eines findet, das einem mehr zuspricht.
Das ist der Punkt den ich auch am wenigsten nachvollziehen kann. Das ist so wie wenn meine Kinder zu mir kommen und was haben wollen, nachdem ihnen die Mama die gleiche Sache schon verboten hat.
Das ist einfach Föderalismus. Jedes Gericht in den Bundesländern soll quasi die „Autorität“ haben können.
Die Frage ist vielleicht auch, wann ist es Bundes oder Landes Kompetenz und Presse ist eben Land. Ich frag mich ob das auf 16 Versuche limitiert ist
Ist halt fragwürdig wenn jemand dann einfach in das Bundesland gehen kann, wo ihm eh recht gegeben wird.
Frag mich halt auch was sich das Landgericht Hamburg von dieser Form der Rechtsauslegung erhofft und warum gerade Hamburg dafür so bekannt ist.
Ich kann auch keinen „pro“ Mockridge Artikel mehr wahrnehmen, ohne das für strategische Positionierung zu halten
Diese Aufmerksamkeit war kein Vergleich zu Anioli am Anfang, die sagte ich hatte eine traumatische, toxische Beziehung und muss jetzt verschiedene Therapie ausprobieren - das wird so hingenommen. Mockridges Fall sollte direkt sozialkritisch verhandelt werden und alle die Konsequenzen fordern, hätten ihn dort hin gebracht, natürlich nicht sein eigenes Handeln… Das ist immer wieder das gleiche zweierlei Maß.
Ich bin selbst kritisch(er) geworden bei „Cancel Culture“, weil sich manchmal gar nicht mehr differenzieren lässt, was sind legitim geforderte Konsequenzen und Empörung, was ist blanker Aufrschei, um sich zur Geltung zu bringen und wann ist es Mobbing. Im Fall von Mockridge, fand ich, das berechtigte Empörung und Forderung nach Konsequenz etwas anderes waren, als die Kommentare über ihn als blanken Hass-Mob zu degradieren.
Hass-Botschaften sind schon für sich ein Phänomen geworden, das ich mehr als beunruhigend finde.
ich habe das Video gesehen, wo er angekündigt hat, dass er 2022 seine Tour startet und da fand ich es schon, gelinde gesagt, richtig ekelhaft, wie er leicht mit der ganzen Thematik „gespielt“ und gebaitet hat. Im Video hält er ein Schild, wo er „ich muss die Wahrheit sagen“ stand und dann im nächsten Schild kam nur, „ja, ich gehe wieder auf Tour“.
Das fand ich schon echt fragwürdig.
Ich meine Mitte November sagt er, dass er „psychisch komplett am Boden“ ist und zur Therapie geht, und jetzt, ein Monat später, ist er Ready für die Tour.
Wer auch immer der/die Therapeut:in ist, aber das ist schon eine Meisterleistung, in einem Monat jemand so auf die Beine zu helfen. Chapeau
„Widerstand ist Pflicht“
„Es ist nicht selbstverständlich in diesen Zeiten für jemanden da zu sein“
„Tja, man weiß im Leben nie wen man vor sich hat“
„…JA GENAU DIR wünsch ich frohe Weihnachten“
„Egal wie kacke manchmal alles ist,…man ist nie ganz alleine…Glaube mir ich weiß wovon ich spreche“
Nur vielleicht, hat er zu Weihnachten Motivations-Kalendersprüche bekommen…
Oder wie mein Vater sagen würde, wer „kacke“ sagt, bei dem ist die Bildung im Arsch.
naja, die können das teilweise eben weil sie so erfolgreich sind, aber das oft eben auch noch aus der pre online Zeit her war wo sie berühmt wurden.
Heute musst du als aufstrebender Author eben schauen und wenn du nicht zufällig das nächste Harry Potter schreibst , wird es schon schwer einfach Social media zu ignorieren.
Das Gericht hatte sein Urteil damit begründet, dass „der Artikel den Grundsatz der Unschuldsvermutung missachtet und Mockridges Persönlichkeitsrechte verletzt“.
Ich bin „Fan“ vom SPIEGEL, habe ihn seit über 10 Jahren abonniert und lese ihn jede Woche. Bei der Berichterstattung und den Berichten der anderen Frauen, wird auch klar, dass Mockridge mindestens ein ganz großes Arschloch ist, aber was den Vorwurf der Vergewaltigung angeht und die Berichterstattung des SPIEGEL darüber, sehe ich persönlich die Begründung des Gerichts schon als nicht unberechtigt an.
BIn jedenfalls gespannt, wie das noch weitergeht.
Hinzu kommt ja noch sein Kampf gegen die Berichterstattung. Das hat ja auch Methode, die sich auch bei anderen bereits bewährt hat. Im Deutschrap gab es Vorwürfe gegen Rapper und deren Anwälte haben die komplette Berichterstattung von Fachmedien mit Klagen bedacht, was für die meist kleinen Redaktionen faktisch das Aus bedeutet hätte, diesen Klagen vor Gericht zu begegnen. Selbst Springer hat damals Berichte zurückgezogen, weil es sich für sie nicht gelohnt hat.
Mockridge geht ähnlich vor, nur dass dieses Verhalten jetzt eben auch beleuchtet wird.
Hinzu kommt, dass er trotz all der Erfahrungsberichte von Frauen, die ja auch im Spiegel thematisiert werden und übrigens auch nicht bestritten wurden, die Opferrolle einnimmt, in seinen Statements alle Klassiker des Täters bedient, der nur vorgibt betroffen zu sein und letztendlich all die fürchterliche Belastung, der er sich angeblich ausgesetzt fühlt, nicht verhindert, dass er beruflich quasi weitermacht wie bisher.
Dabei wird dann auch sein Verhalten, was von den anderen Frauen geschildert wurde, konsequent verharmlost, obwohl es sich da teilweise auch um Straftaten handelt, die einfach nur nicht zur Anzeige gebracht wurden. „Ja, da hat er sich blöd verhalten, aber ein Vergewaltiger ist er nicht!“
Nach den Schilderungen könnte man zu dem Schluss kommen, dass Luke Mockridge ein frauenverachtendes Arschloch wäre, das weder Scham noch Reue für sein Verhalten empfindet, alle Register zieht, um schadlos und ohne Konsequenzen aus der Nummer rauszukommen und selbst noch versucht Kapital daraus zu schlagen, indem er sich als Opfer hinstellt.
Letztendlich nutzt er die Vorwürfe und den Prozess rund um die Vorkommnisse der angezeigten Vergewaltigung dazu, dass nicht einfach nur feststeht, was er für ein Subjekt ist und daraus auch die entsprechenden Konsequenzen folgen.
Letztendlich muss dann jeder selbst entscheiden, wie er die Thematik bewertet.
Ich persönlich weiß recht genau, wie ich Mockridge selbst einordne und auch jede Person, die sein nachgewiesenes Verhalten verharmlost und den Vergewaltigungsvorwürfen mit großem Eifer und großer Empörung begegnet.
Hab ich auch gesehen, bringt aber aus meiner Sicht wenig neues. Hasnain Kazin argumentiert ganz gut und Angelina Delgado kann sich sehr gut behaupten, aber gerade die „Pro“ Seite fand ich ziemlich schwach.
Die Kommentare unter dem Video zeigen zum Glück sehr gut, dass die absolute Mehrheit der Zuschauer zu recht abgeschreckt und ablehnend dem dargelegten Konzept einer angeblichen kulturellen Aneignung gegenübersteht und wie befremdlich die Folgen für sie wirken, vor allem mit dem Hintergrund auf welcher Seite die Befürworter dessen eigentlich zu stehen glauben.
All die Leute, die so Verhalten oder die Art verharmlosen, dürfte der Film „Promising Young Woman“ mal ganz gut tun.
Aber ich schrieb schon mal, es muss wohl erstmal die eigene Tochter, Schwester oder Freundin kommen und sagen ihr ist dies und das passiert. Dann sieht vor allem Mann wieder schnell Rot und sagt „Den hau ich auf die Nase…“.