Allgemeiner Thread zu Diskriminierung - (Teil 2)

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Och nee, nicht Martina auch noch! :colinmcrage:

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Da letztens noch Monchi von Feine Sahne Fischfilet im Fokus stand. Dazu ist aber aktuell nicht mehr gekommen, außer ein Statement von FSF und zwei Wortmeldungen von zwei Ex-Mitgliedern. Gar nicht mitbekommen gehabt, dass Christoph Sell und Jacobus North im Frühjahr auch die Band verlassen hatten.

Falls das gegenseitige entfolgen nicht schon so ein kleines Zeichen war… Wenn man das so liest, scheint man nicht so im Guten auseinander gegangen zu sein.

Bisher fand ich die Vorwürfe so seltsam unkonkret, dass ich auch an rechte Angriffe glauben wollte - aber das liest sich ja, als ob da was dran ist

In Texas hat ein Trans Junge versucht sich das Leben zu nehmen und als die Krankenhaus Mitarbeiter herausgefunden hatten, dass er Hormontherapie bekommt haben sie seine Eltern den Behörden gemeldet.
Was in einigen Teilen der USA abgeht ist einfach unfassbar. Und wahrscheinlich werden solche Sachen in Zukunft leider öfter vorkommen. Macht mich einfach unglaublich wütend sowas :face_with_symbols_over_mouth:

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Bleibt trotzdem alles „seltsam unkonkret“.

Keine Ahnung was da los ist, aber das ist die bizarrste „MeToo“ Situation von der ich bisher gehört habe.

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Wenn ich es richtig verstanden hatte, wollen sie die Opfer schützen und bleiben deswegen unkorrekt.

Das mag sogar alles stimmen, allerdings finde ich es dann sehr schwierig diese Vorwürfe öffentlich zu erheben. So wie sie formuliert sind, kannst du dich einfach nicht dagegen wehren.

Das wäre so, als würde irgendeine anonyme Gruppe meinem Arbeitgeber eine Mail schreiben, dass ich generell ein schlimmer Sexist bin und übergriffig war, aber wann genau und gegenüber wem und wo wird nicht gesagt. Wie soll ich mich denn dann verteidigen? Was sollte mein Arbeitgeber dann machen? Soll das dann einfach für immer so im Raum stehen bleiben oder sollte ich zur Sicherheit lieber entlassen werden, weil ich plötzlich ein unkalkulierbares Risiko bin?

Jurisitisch ist es ja eindeutig, denn zur Anzeige bringen kann man so etwas nicht. Aber es steht nun öffentlich im Raum und hat echte Konsequenzen für die Band.

Ich finde das sehr skurril.

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Aber wie das Statement vorab ist das aktuelle Statement von FSF auch wieder ein wenig kurios. Das man auch im Namen von dem Ex-Bandmitgliedern spricht, die das anscheinend jedoch ein wenig anders sehen. Nicht so eine dolle Kommunikation.

Dein Arbeitgeber könnte eigene Ermittlungen starten, da ein Verdacht im Raum steht. Dann können Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen befragt werden, du darfst dann Stellungnehmen. Falls man intern nicht die Kapazitäten hat und es brodelt, dann holt man sich extern jemand. Also in einem Unternehmen gibt es Möglichkeiten, was am Ende rauskommt, ist natürlich offen.

Bei einer Band natürlich schwierig, da müsste Management und alle agieren. Nur scheint es merkwürdig zu sein, dass beide Bandkollegen wohl meinen, dass nicht immer alles perfekt war. Das lässt zumindest ein Fragezeichen unabhängig vom konkreten Fall stehen.

Ja klar, aber dann müssen ja am Ende konkrete Vorfälle genannt werden. Wenn nur dabei rauskommt, dass die befragten das auch mal gehört haben oder meinen jemanden zu kennen der dazu was sagen könnte, aber nicht möchte, kann das doch auch keine Basis für eine Entscheidung sein.

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Aber wer soll sich den wie wehren und vor wem? Ich finde es echt gut das sie es soweit es geht intern lassen wollen, weil es die Außenwelt ja eigentlich nichts angeht

Ja natürlich ist alle nebulös, aber man muss das auch so akzeptieren. Wenn es aktuell kein Opfer gibt was sie äußern möchte dann ist das so.

Aber ohne ein Impressum auf einer Website (was eine Website afaik haben muss) ist es halt schon … seltsam.

Opferschutz ist das eine, überhaupt nicht zu wissen (Anwälte? ???) wer dahintersteckt, ist halt schon fragwürdig.

Aber die Vorwürfe wurden doch nicht intern erhoben oder im direkten Gespräch mit der Band, sondern in aller Öffentlichkeit, also genau der Außenwelt, die es deiner Meinung nach nichts angeht.

Finde ich auch. Es kann ja jeder irgendeine Webseite/Social Media Seite erstellen und irgendwas in den Raum werfen. Finde die ganze Geschichte auch äußerst merkwürdig.
Wer sagt denn, dass nicht irgendwelche rechten Deppen die Seite erstellt haben um dort für Unruhe zu sorgen?
Es wird nicht gesagt was die Vorwürfe sind, von wann die Vorwürfe sind, oder überhaupt. Es wird nur gesagt, dass er sich irgendwann falsch verhalten hat. Es scheint ja auch nicht mal den Versuch zu geben, irgendwelche „neutralen Instanzen“ hinzuzuziehen, die irgendwie Glaubwürdigkeit überprüfen. Selbst wenn man die Opfer schützen will, dann könnte man sich ja selbst zumindest zu erkennen geben.
Das ist halt für mich auch ein großer Knackpunkt in der Glaubwürdigkeit, und das ist Schade, sollte an den Vorwürfen etwas wahres dran sein.

Wenn man die beiden Statements von Jacobus North und Christoph Sell liest, kann man natürlich fragen, wie dieser Dialog intern ausgesehen hätte. Anscheinend scheint es innerhalb des Kreises mögliche Probleme und Wegschauen geben, sonst würde man es nicht ansprechen. Außer man möchte beiden den Stempel der beleidigten Leberwurst aufdrücken.

Ich habe nicht alles von ihm gelesen und mir ist die Definition nicht zu 100% klar, aber ich komme bei dieser Situation immer auf das Wort „kafkaesk“.

Zumindest geht es in seinem Buch „Der Prozess“ ebenfalls um einen Mann, der verhaftet wird und gegen den ein Prozess läuft, aber er und der Leser erfahren nie, weshalb und warum überhaupt. Das Buch hat mich damals echt wahnsinnig gemacht.

Hier stehen nun auch völlig diffuse Vorwürfe im Raum, es gibt keine Hinweise auf eine baldige Konkretisierung, alle äußern sich sehr schwammig. Die angeblichen „Täter“ wollen aufarbeiten, aber man fragt sich was und wie, wenn auch sie vorgeben nichts zu wissen.

Ich bin von der Situation völlig fasziniert. Absolut wertfrei gemeint. Total skurril.

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Die ursprüngliche, anonym erstellte Website hat super-nebulöse „Anschuldigungen“ gegen Monchi in den Äther geworfen. Ein Teil der öffentlichen Anklage (und ja, das ist es de facto eine außer-gerichtliche Anklage) bestand aus völlig aus dem Kontext gerissenen Ein-Wort-Zitaten aus seinem Buch.

Ihre Legitimation ziehen sie aus dem Kontakt zu nach ihren Angaben Betroffenen von sexueller Gewalt von Seiten Monchis. Diese Betroffenen würden sich aber nicht trauen, mit irgendwelchen Details an die Öffentlichkeit zu gehen. Auch von Seiten der Gruppe wurden keinerlei konkrete Vorwürfe genannt, auch nicht im Namen der anonymen Opfer (was man ja hätte machen können, dann wären die Opfer weiter anonym und man würde die Gegenseite zu einer Reaktion zwingen).
Das klingt für mich Stand jetzt danach, dass nichts genaues oder nicht genug da ist, was strafrechtlich relevant ist - und man deshalb auf eine Diffamierungskampagne setzt (selbst strafbar). Vielleicht ist sogar gar nichts dran, who knows? In linken Szenekreisen wird sich andauernd gestritten und auch manchmal intregiert, ist nichts neues, da kann es tatsächlich auch um eine Art persönlichen Feldzug gehen.

Ich kann mich jedenfalls nicht mit Betroffenen solidarisieren, von denen ich nichtmal weiß, ob es sie gibt, oder ob es zumindest plausibel erscheint, dass etwas dran sein könnte!
Nein, dieses Spiel der Nunciationen und Denunciationen mach ich nicht mit. (Obwohl ich allein durch meine Reaktion darauf schon mit reingezogen werde, naja)

Das ganze ist ja so unkonkret, dass man nicht mal weiß, über welchen Grad wir hier reden. War es sexuelle Belästigung verbaler Natur? Waren es allgemein sexistische Aussagen? Reden wir hier über körperliche Übergriffe oder gar Vergewaltigung? Es ist ja nicht mal möglich die Schwere des vermeintlichen Fehlverhaltens einzuordnen. Und da ist das mögliche Spektrum groß genug, dass ich sehr unterschiedliche Reaktionen dazu hätte.

Egal was dabei raus kommt. Der Ruf in der Firma ab ner bestimmten Größe ist danach hin. Da kann man auch das Personal befragen, ob X Alkoholiker ist und sich dann wundern, warum den alle für nen Alkoholiker halten :smiley:

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Mal ganz unabhängig von diesem besagten Fall, kann ich diesen Punkt in manchen Diskussionen nicht mehr lesen. Wie viele Vorfälle es wohl gibt, wo man strafrechtlich nichts nachweisen kann. Solidarisiert man sich dann mit diesen Menschen oder sind die halt Schuld oder lügen? :thinking:

Gibt es dann aber auch immer genug Ratschläge von anderen Leuten, „hättest ja Nein sagen können“, „du wolltest es doch auch“, „wer trinkt halt Selbstschuld“., „du wusstest doch, dass XYZ so ist…“. Da finde ich ja, dass das Promising Young Women im Film ganz gut aufgegriffen hat. Am Ende denkt man dann halt anders, wenn man selbst betroffen ist. Dann lässt es sich nicht mehr so einfach vom Tisch wischen.

Das würde ich eigentlich auch immer gern unter jeder Diskussion setzen und die Frage stellen: „Hm. Wie würdest du jetzt reagieren, wenn das deine Tochter/Schwester/etc. wäre?“ Würde man auch mit Selbstschuld kommen? Wenn man dann sagt, tja strafrechtlich keine Beweise mehr. Dann hört man wieder so halbstarke Thesen wie, dem würde ich die … abschneiden.

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