Allgemeiner Thread zu Diskriminierung - (Teil 2)

Ja, man sollte nicht Leute, die sich laut machen und Straftaten/Diskriminierungen etc. beklagen, ignorieren oder von vornherein als Lügerei abtun. Im allgemeinen müssen diese Leute gehört werden und ernst genommen werden. Allerdings gibt es auch konkrete Fälle, in denen man schonmal nachfragen darf, insbesondere in diesem Fall, wo ja nicht ein einziges Ereignis konkret benannt wurde. Wo es nichtmal eine Ankläger*in gibt.
Nicht einmal ein einziger Fall wird benannt.

Das, was wir haben sind Aussagen wie diese:

„Gegen Jan Gorkow gibt es Anschuldigungen sexualisierter Gewalt und des Machtmissbrauchs. Wir wissen, dass er ein Täter ist. Wir wollen hier allen Betroffenen größtmöglichen Schutz bieten und werden daher an dieser Stelle keine Einzelheiten über die Taten veröffentlichen. Wir fordern: Schaut hinter die Fassade! Solidarität mit allen Betroffenen!“

„Wir meinen: Jan Gorkow ist „schonungslos“, „gewalttätig“, „narzisstisch“, „hart“, „maßlos“, grenzüberschreitend und bekennender Lokalpatriot.“

Hier die "Quellenangaben" nach: https://nmts.noblogs.org/post/2022/05/12/niemand-muss-taeter-sein/

– „hart“: Jan Gorkow mit taz (Monchi von Feine Sahne Fischfilet: „Die Sucht ist stärker als ich“ - taz.de)

– „gewalttätig“: „Angefangen bei seinen gewalttätigen Eskapaden als Hansa Rostock-Fan bis hin zu seinen Touren mit ‚Feine Sahne Fischfilet‘, flankiert von vielfältigen Engagements künstlerischer, politischer, mitunter auch extremer Natur.“ (Feine Sahne Fischfilet: Warum sich Sänger Monchi in Jarmen fast nackig machte | Nordkurier.de)

– „schonungslos“: Aus der Kritik „Ein ehrlicher, schonungsloser Bericht über einen schweren Weg voller Überwindungen und Hürden, über eine Suche nach Ursachen, die letztendlich zu ehrlicher Selbstreflexion führt“ (APA Austria, Presse Agentur)

Auf ihrem Blog schreibt die aktivistische Gruppe auch
"Wir führen keinen persönlichen Rachefeldzug gegen ihn. Wir wollen den Dreck aufzeigen, in dem er seit Jahren lebt und den er seit Jahren Betroffenen antut. Nicht wir haben das Alles gestartet, wir bringen es lediglich an die Öffentlichkeit.

Wir wissen, dass er Täter ist.

Er weiß, dass er Täter ist."

(aus: Statement – Niemand muss Täter sein);
15. Mai 2022

Also ich würde sagen: erst mal abwarten, in diesem konkreten Fall ist das einfach zuwenig, bzw. so gut wie nichts. Darüber hinaus finde ich auch die Wortwahl und die Sprache der Blogger absurd und aggressiv.

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Exakt, gibt leider themen da ist jeder Verdacht schon automatisch eine soziale Hinrichtung in der Firma.

Vor allem eben auch wegen des stille Post effekts,

als der erst Azubi vor XX Jahren vom USA Austausch zurückkam und anderen Azubis co erzählte, dass die Mitarbeiterin die Ihn bei sich aufnahm in der Zeit, eine Freundin hat, hat es ca 3 Wochen gedauert bis mich ein random Mitarbeiter aus der Fertigung, wo ich meinen Abteilungsdurchgang damals hatte darauf ansprach „ey bei Gemü USA, stimmt es dass die Azubis da bei 2 Lesben wohnen, überall Dildos rumstehen und die vor euch rummachen ?“

Gibt dinge die kann man einfach fast nicht ansprechen, denn es macht sofort seine runde ala "hat dch die Perso auch gefragt ob Müller schonmal nach Alkohol gerochen hat oder mit der Azubine sehr lange im Keller akten sortieren war ? "

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Vor dem 3. Gericht gescheitert, aber da wird natürlich zur nächsten Instanz gezogen.

Ich kapiere auch nicht, wieso man nicht einsehen kann, dass so eine 800 Jahre alte Tafel mit einer entsprechenden Erklärung viel mehr diesen ganzen Komplex zu verstehen hilft, als das die Darstellung heute irgendwem tatsächlich beleidigen würde.
99% verstehen ohne Erklägung nicht mal was drauf ist. Und jeder der das heute dort sieht, bekommt es im Kontext erklärt.
Die KZs reißen wir doch auch nicht ab und setzten stattdessen ein Gedenkstein hin.

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Die Mehrzahl liest aber nicht die Tafeln dazu, sie sieht einfach das Bild und selbst wenn man die Tafel hat, dann informiert sie zwar, das Klischee bleibt aber und wird weiter gegeben.

Ich würde das jüdische Personen entscheiden lassen und da sieht es ein Teil ganz sicher anders.

:cluelesseddy: Das ist doch was völlig anderes

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Es ist aber ein Teil der Geschichte der Stadt und wird auch dementsprechend erklärt. Würde ich jetzt auch nicht gut finden, wenn man dies jetzt entfernt, weil man es in einer Form falsch auffassen und nehmen könnte.

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Zentralratspräsident Josef Schuster hatte der Nachrichtenagentur dpa erklärt, die Kirche müsse sich klar vom Relief abgrenzen und es verurteilen. Das sei bisher nicht ersichtlich. »Die antijudaistische Geschichte der Kirche lässt sich nicht ungeschehen machen«, sagte Schuster. Eine Erklärtafel sei besser, als Schmähplastiken zu entfernen und damit zu verleugnen.

Ich verstehe allerdings beide Sichtweisen. Ist ja ähnlich mit Statuen von Kriegsverbrechern usw. einerseits sind die nunmal da und irgendwie auch Teil der Geschichte die man einordnen kann bzw. sogar muss. Andererseits weiß ich nicht wer sich heute an irgendwelchen Reiterstatuen von irgendwelchen Kaisern oder Königen erfreut, die vor XXX Jahren gelebt und gewütet haben.

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Das steht und fällt für mich mit der Art, wie es eingeordnet wird.

Wenn wirklich nur das hier der Inhalt ist, wäre mir das definitiv auch zu wenig:

Ja, das ist wirklich kein beschäftigen mit der Vergangenheit. Mit so einem Satz kann man ja alles stehen und hängen lassen, was irgendwann mal normal war, heute aber nicht mehr :smiley:

Sehr gut, dass das Relief bleibt und entsprechend kontextualisiert wird, damit ein jeder auch nachlesen kann, wie die Kirche und genauer Martin Luther zu den Juden stand. Würde man das kommentarlos entfernen, verschwindet kritische Geschichte.

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edit: hm falsche Kirche, anderes relief, war in einem Artikel zu dem Urteil

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das hier müsste es sein:

Ich würde da auch noch mehr Einordnung und Distanzierung erwarten. Also zusätzlich noch mindestens eine Tafel wie bei der anderen Kirche (von Ajantis gepostet).

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ok da muss ich zustimmen, das ist doch sehr dürftig

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Stimme ich zu. Der Text ist definitiv viel zu wenig distanzierend.
Das sollte gegeben sein, aber das ganze entfernen sollte man auch nicht. Geschichte ist Geschichte und darf nicht entfernt werden, sonst gerät es erst recht in Vergessenheit.

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Nun, warum liest sie denn nicht?

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Ja?!

Du sagst, die Mehrzahl (derer, die sich empören?) liest die Einordnungs-/Erklärung-Tafel nicht. Warum das nicht?

Selbst Leute die sich jetzt speziell ein Gebäude anschauen lesen solche Tafeln komplett selten, warum gibt es sicher einige Gründe.
Leute die dort leben kenne dann meist die Geschichte von etwa, die mündlich weitergegen wurde und lesen sowas auch selten.

Ich kenn es auch von Ausstellungen zu Projekten oder Vereinen, selbst wenn Menschen extra zu einer Ausstellungen kommen, die wenigsten lesen Tafeln o.ä. :slightly_smiling_face:

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Sorry, wenn das jetzt hart klingt, aber das ist für mich kein valider Grund.

Wenn die Tafeln jetzt nicht nicht offensichtlich wären, nicht in direkter Nähe des Objekts des Anstosses, nicht deutlich lesbar oder nicht in (genug) alternativem Sprachen, oder gar hinter einer Paywall (im Kircheninneren nur bei gezahltem Eintritt), dann kann ich das nachvollziehen.
Aber bei „einfach weil“ nicht.

So wie es jetzt ist, ist ja das Gegenargument „einfach weil“ es da schon immer war.

Wenn man zu einer Gruppe gehört, die seit Jahrhunderten bis ins Extremste diskriminiert wird, und dann läuft man beispielsweise auf dem Arbeitsweg täglich an diesem Relief vorbei.
Da finde ich die Forderung schon gerechtfertigt, dass die Distanzierung oder das Mahnmal im Mittelpunkt stehen soll, und nicht das Relief selbst (auch wenn daneben eine kleine Tafel hängt).

Ich bin auch der Meinung, dass es helfen kann, um Geschichte nicht vergessen zu machen. Aber in welcher Form, sollten dann doch am besten jüdische Personen entscheiden.

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