Rassismus wohnt allen Formen von Ausbeutung inne.
Wir hatten doch schon bei Hall gelernt (und hier geteilt), dass Rassismus historisch und geographisch spezifisch sein kann. Das ist nicht nur die einfache Formel ‚Weiß unterdrückt Schwarz‘.
Und es hilft nicht kaptalimuskritisch zu sein, wenn man die Verschränkungen nicht versteht. Du suggerierst, es gäbe das gar keine Verbindungen zwischen Rassismus und Kapitalismus, die man berücksichtigen müsste. Das halte ich für falsch, weil es nicht unabhängig voneinander betrachten lässt.
Und eine Zauberformel hast du auch vergessen: Kontext. Afrikanische Länder, wie Nigeria, u.A. ein Land mit den höchsten Investitionen/ Kreditvergaben Chinas, könnte sich doch dagegen viel besser emanzipieren oder unabhängiger sein, wenn ein Firma wie Shell dort nicht massiven Schaden angerichtet hätte. Wir können hier noch weiter zurückgehen, weil viele Länder destabil bleiben oder in ihre wirtschaftlichen Entwicklung gehemmt werden, durch asymmetrische Machtverhältnisse in den Handelsbeziehungen, u.A. mit Europa. Und schon bleiben weitere ökonomische Verhältnisse prekär oder China importiert Stoffe und macht die eigene Produktion kaputt. Konkret wird von Ländern wie Nigeria nur genommen und nicht produziert. Hätte Nigeria von Anfang an zu besseren Bedingungen selbst Öl verwalten und bearbeiten können, würden sie nicht auf chinesische Kredite angewiesen sein, für etwas simples wie Infrastruktur (Hafen und Eisenbahnen).
Und du willst mir sagen, dass ist alles nicht historisch verwachsen mit postkolonialen Mechanismen?
Ich glaube, hier lohnt es sich den Blick weiter zu fassen, historisch sowie öknomisch, als jetzt mit China beweisen zu wollen es gäbe keine Relevanz von Rassismus in kapitalistischen Abhängigkeitsverhältnissen. Das was du vorgetragen hast entspricht einer Simplifizierung ohne Kontext.