Wäre es für dich auch problematisch wenn er gesagt hätte „I love the shape of youre nose“?
Für mich schon, aber ich bin nicht HerrDirk.
Ich sehe da keine Reduzierung. Er hat ihr gesagt was er schön findet, nicht dass er sie (nur) deswegen schön findet.
„I like your scarf“ wäre ja auch leine Reduzierung auf ihren Halsschmuck.
Die Formulierung „ethnic nose“ wirkt aber schon wierd.
Wenn man etwas schön findet, gibt es sicherlich auch bessere Worte wie „cute“, „beautiful“, „nice“ and whatnot statt … „ethnic“ lol
Wenn man es schon nicht schafft, auf Komplimente über Äußerlichkeiten zu verzichten, so könnte man doch aber zumindest versuchen, zwischen solchen zu unterscheiden, für die die Person etwas kann (Halsschmuck) und für die sie nichts kann (Nase).
Genau darum gings in unserem Gespräch.
Sowas in die Richtung wie „ich finde, du hast eine schöne Nase“ klingt einfach anders, als wenn man da eine ethnische Zuordnung hineinbringen muss - zumal der Typ gar nix über sie und ihren Hintergrund wusste. Sie war total perplex und wusste nicht, wie sie darauf reagieren sollte.
Natürlich ist auch bei einem simplen „du hast schöne Augen“ nicht sicher, wie das dann ankommt, aber sicherlich besser, als wenn man dem Gegenüber irgendwas von den „schönen asiatischen Mandelaugen“ erzählte.
Oh boy…
WTF ?
Es ist doch kein Gespräch unter Kollegen.
Wenn bei einem Date die andere Person gut aussieht, sind doch komplimente angebracht.
Leute kriegt euch wieder ein.
Ja, es klingt anders weil man seine Vorliebe hinter anderen Worten versteckt.
Aber eigentlich, nichts anderes Aussagt.
Wir fühlen uns ausschließlich wegen ihres schönen Charakters zu anderen Menschen hingezogen. Wusstest du das nicht?
Ich habe tatsächlich ein ausgeprägtes Faible für Nasen (nicht: Fetisch). Ich wäre allerdings auch nicht darauf gekommen, bei einem Date davon zu sprechen, dass ich die Nase meines Gegenübers „liebe“ … und ich hätte die Nase auch nicht als „ethnisch“ bezeichnet.
Ich hätte eher sowas gesagt wie: „Ich mag deinen einzigartigen Riechkolben.“
Idealerweise würde sie antworten mit: „Und ich deinen rustikalen Charme.“
Mir kommt das ganze sehr bekannt vor so einen Fall mit den genannten Problematiken hatte ich damals als ich auch in einem Wohnheim mit gleichem Klientel gearbeitet hatte.
Es gab auch Vorfälle und ein anschließendes Kriseninterventions Gespräch aber anstatt einer Veränderung der Kleider Ordnung für weibliche Mitarbeitende gab es nach diesem Interventions Gespräch (woran auch der Vormund teilnahm) Die Aufforderung das dieser bestimmte Mensch leider ausziehen muss.
Mit der Begründung das Das das Verhalten in absehbarer Zeit sich nicht verbessern wird, es zudem zu viele Vorfälle gab und der Schutz der Mitarbeitenden an höchster Stelle steht.
Ich weiß nur noch das es für ihn nach zwei weiteren Wohnheim Versuchen in psychiatrische Behandlung auf eine geschützten Station ging mit entsprechender Medikamenten Anpassung und es ihm dann laut Vormund deutlich ging und sich das wohl auch im Verhalten gezeigt hat.
Jedoch nicht mehr in unserer Wohngruppe
Wir haben dann von den Angehörigen erfahren was sich an der Medikation geändert hat und im Endeffekt ist er jetzt einfach nur Mit Lorazepam ruhig gestellt worden. Als ich ihn dann letztens nochmal auf der Straße gesehen habe war Er auch nur noch ein Schatten seiner selbst.
Bei solch schwerwiegenden Fällen hab ich ja Zweifel, dass ne Änderung der Kleiderorndung grundlegend was am Problem geändert hätte. Gerade unter dieser Prämisse:
Ein bischen Off Topic aber als Dauerverordnung kann ich mir das aber das kaum vorstellen.
Lorazepam gibt man eigentlich nur für wenige Wochen oder im Bedarfsfall.
Oder sollte, alles andere wäre krass, das kenne ich aus meinen Erfahrungen mit dem Medikament nicht so, da wird nach Alternativen geschaut.
Lorazepam bzw. Tavor als Dauerverordnung ist gar nicht mal so ungewöhnlich, traurigerweise.
Wie gesagt, kenn ich so nicht.
In der Regel haben die Psychiatrien auf denen ich gearbeitet habe immer versucht das so schnell wie möglich zu reduzieren.
Ich muss dazu sagen das war auch nur laut Aussage der Angehörigen. Einen Medikamenten Plan haben wir nicht gesehen.
Als ich ihn gesehen hatte wirkte er komplett mit Medis abgeschossen.
Ist ja auch sinnvoll, das Zeug macht ja relativ schnell abhängig und der Entzug ist auch ziemlich gefährlich.
Trotzdem neigen viele Neurologen dazu Benzodiapine und Neuroleptika wie Smarties zu verteilen, weil es einfacher ist, als sich mit den Patienten auseinander zu setzen. So sind zumindest meine Beobachtungen aus dem ambulanten Bereich.
Der Eindruck hat sich bei mir in meiner früheren Tätigkeit auch verfestigt. Und wenn die gewollte Wirkung nicht eintritt erstmal die Dosierung noch ordentlich hoch schrauben.