Manche der Forenbohnen mögen es mitbekommen haben: heuer gibt es keinen Literaturnobelpreis.
Grund dafür ist - soweit ich es mitbekommen habe - dass manche Juroren tief von #metoo getroffen wurden (und damit meine ich Weinstein-tief) und “etwas” korrupt waren, die Geschichte unter den Tisch gekehrt wurde und der Rest irgendwann den Bock verlor, mit solchen Honks einen der wichtigsten Preise zu verleihen.
Natürlich lässt sich das die Literatur-Community nicht gefallen und hat ihren eigenen Preis heuer ausgeschrieben, und die Shortlist (nominiert von den schwedischen Bibliothekar*innen), die finde ich mal mehr als interessant:
der Brite Neil Gaiman,
der Japaner Haruki Murakami,
die Kanadierin Kim Thuy
und Maryse Condé aus Guadeloupe
drücke meine Daumen für Neil, weil er gerade in seine Sandman-Epoche soviel Gutes und Richtiges aussprach; manchmal war es hart, Wahrheiten zu hören, aber verdammt, selbst in the Graveyard’s’ Book oder seinen Kurzgeschichten, in seinen Drehbüchern zu Dr. Who (The Doctors Wife!!!), für mich ist er einer der besten Autoren der British Explosion (zusammen mit TPerry, Morrison und Moore). Er mag nicht der Originellste sein, aber seine Geschichten bringen die richtigen Fragen so gut auf den Punkt.
Und Murakami hat noch immer keinen Nobelpreis bekommen?
Kim Thuys Bücher klingen auch sehr interessant. Und auch Maryse Condés Werk ist nicht zu unterschätzen. Kenn leider keiner ihrer Werke.
Weil die RBTV Community nicht oder zu wenig für ihn gevotet hat?
Seine Bücher werden der Akademie wohl zu „durchgeknallt“ und „trivial“ sein.
Ich war noch nie ein großer Fan des Literaturnobelpreises, da ich 99% der Autoren die dort ausgezeichnet werden eh nicht kenne. Da verfolge ich lieber Awards wie den Nebula Award, wo auch Bücher ausgezeichnet werden, die mir gefallen.
Deswegen finde ich diese Krise eigentlich nicht schlecht für den “echten” Preis, man brauchte zig Jahre um mit Bob Dylan einen Musiker/Songwriter anzuerkennen; gibt ja Gerüchte dass ein Jurymitglied jeden Amerikaner verneint, etc.
Find es sowieso schwer mit dem Literaturnobelpreis. Klar, nicht jeder ist dafür qualifiziert, aber viele sind es und haben keinen und eigentlich müsste man noch 10 Jahre in die Zukunft die alle ehren, um ihnen und der Arbeit gerecht zu werden, bevor man überhaupt mal wieder an neue denken kann.
Ich sags ganz ehrlich: was mich mit der Auszeichnung von Bob Dylan freute, war, dass die Juroren endlich über den Tellerrand blickten. Literatur ist mehr als nur Romane und Theater.
Und ebenso freut mich die Nominierung von Gaiman, als ein Autor der “British Explosion” in den Comics (und Young Novels) während der 80er/90er Jahre. Insbesondere da Moore, Morrison, Gaiman und Pratchett damals eigentlich viele sehr gute Werke rausbrachten zum Thema Geschichten und wie Geschichten uns beeinflussen. Das da keiner von ihnen bisher war gewann (die meisten haben diese Themen auch vor allen in Comics oder “Jugendromanen” erörtert) fand ich bisher einen großen Verlust.
Da gibt es nicht so viel zu sagen. Soviel mir bekannt ist, war er durch seine Eltern bei Scientology. Er ist dann irgendwann im Erwachsenenalter ausgestiegen (ka wann genau).
Er war also nie so ein Hardcore Scientologe wie z.b. Tom Cruise.
Wiki
After living for a period in the nearby town of Portchester, Hampshire, where Neil was born in 1960, the Gaimans moved in 1965 to the West Sussex town of East Grinstead where his parents studied Dianetics at the Scientology centre
in the town; one of Gaiman’s sisters works for the Church of
Scientology in Los Angeles. His other sister, Lizzy Calcioli, has said,
“Most of our social activities were involved with Scientology or our
Jewish family. It would get very confusing when people would ask my
religion as a kid. I’d say, ‘I’m a Jewish Scientologist.’” Gaiman says that he is not a Scientologist, and that like Judaism, Scientology is his family’s religion.[14]
About his personal views, Gaiman has stated, "I think we can say that
God exists in the DC Universe. I would not stand up and beat the drum
for the existence of God in this universe. I don’t know, I think there’s
probably a 50/50 chance. It doesn’t really matter to me.
Kann mir aber gut vorstellen, dass das dem ein oder anderen Jury Mitglied nicht so gefallen wird.
Gut, also der Grund, dass er sich auf “seine Arbeit konzentrieren” möchte, der erschließt sich mir da nicht. Als Nominierter dazustehen ist beim alternativen bestimmt genauso der Aufwand wie beim regulären Nobelpreis.
Aber ehrlich gesagt wundert es mich nicht wirklich, dass das nicht so sauber klappt wie gewollt X"D
Naja wenn er den Alternativen bekommt, wird er sicherlich nie den Richtigen bekommen und in 20 Jahren wird man wohl immer noch vom Literatur Nobelpreis reden und das eine Jahr mit dem Alternativen wird nur eine Fußnote sein.