Heute wurde im Blog der BEANSreport 2019 veröffentlicht. Der Bericht erklärt die Umsatzverteilung, beschreibt den Community-Support und enthält auch eine Quotenanalyse für das Jahr 2018.
Diskussionen, Feedback und weitere Nachfragen zum BEANSreport 2019 können in diesem Thread erfolgen.
Ich möchte den Report an dieser Stelle etwas weiter ausführen, mit den Informationen aus dem Blogbeitrag, und insbesondere auf die Quotenentwicklung und Watch Time von Rocket Beans TV spezifischer eingehen:
RBTV-Analyse
Der Livestream
Youtube vs. Twitch
Im Durchschnitt haben 40,3% der Livezuschauer 2018 Twitch gegenüber YouTube bevorzugt. Dabei verlief die Entwicklung zugunsten von Twitch, von anfangs 34% Twitch-Zuschauern im Januar zu 43% im Dezember. Der bestimmende Faktor für die Verteilung der Zuschauer auf die beiden Plattformen war dabei der Wochentag und die Uhrzeit.
Der stündliche Durchschnittsquotenverlauf verdeutlicht das Verhältnis der Plattformen zueinander. Während morgens um 6 und 7 Uhr Twitch sogar leicht bessere Einschaltzahlen verbuchen kann (50% auf Twitch), trumpft YouTube insbesondere zu MoinMoin-Zeiten und der Primetime ab 20 Uhr auf, sodass zu diesen Stunden nur 26% der Zuschauer auf Twitch entfallen.
Tagesrhythmus vs. Liveplattform: Der stündliche Quotenverlauf auf Twitch folgt etwas unabhängig von Live/Neu-Inhalten einem bekannten Rhythmus, während YouTube viel sensitiver auf die Form der Inhalte reagiert und seine Quotenstärke insbesondere bei Liveinhalten ausspielen kann (zudem die Einbindung auf der Website die genannten Effekte verstärkt/fördert).
Quotenrekorde
Auf YouTube gab es 2018 einen Alltime-Quotenrekord seit der dortigen Verbreitung des Livestreams ab September 2016. 27.088 Zuschauer verzeichnete der Abspann von Game Two unmittelbar zum Übergang auf das Zombieabenteuer T.E.A.R.S.2 am 14. Dezember. Auf Twitch war das Event etwas weniger gefragt und erzielte die fünfterfolgreichste Quote des Jahres. Beide Streams zusammen ergaben trotzdem zum ersten Mal seit über zwei Jahren eine Spitzenquote von über 30.000 parallelen Zuschauern (zuvor zuletzt am 16. Juli 2016 bei B.E.A.R.D.S. 3).
Die höchste Quote auf Twitch gab es um 01:40 Uhr nachts am 25. Oktober. Was war passiert? Der YouTuber „MontanaBlack“ streamte während dieser Zeit und stattete dem RBTV-Twitch-Stream mitten in der Nacht einen Überraschungsbesuch ab. 16.108 Zuschauer war der erreichte Spitzenwert (eine Minute zuvor um 01:39 Uhr noch 459 Views) und sank erst nach über einer Stunde auf unter 3.000 Zuschauern. Fernab dieses Vorfalls war die beste Zuschauerzahl 6.366 Views am 29.06. zum berüchtigten SPACE-Event.
Nachtschwärmer : Die Nacht vom Freitag auf den Samstag hat auf YouTube mit Abstand die meisten Zuschauer, während auf Twitch Samstag und Sonntag ungefähr gleich stark präferiert werden. Die Nacht nach dem Wochenende auf den Montag ist beiderseits am wenigsten livestreambesucht. Zudem ist Twitch die bevorzugte Anlaufstelle für den Sonntagmorgen und Mittag, wo dann oftmals auch YouTube übertroffen wird.
Traditionell waren die besten Livequoten in der Nacht während der E3-Pressekonferenz. Um halb vier nachts schauten über 8500 Zuschauer auf Youtube und Twitch zu. Und auch zur Oscarnacht begleiteten im Schnitt 5600 Zuschauer Schröck und Co. von 2 Uhr bis um 6 Uhr morgens.
YouTube-Langschläfer vs. Twitch-Nachschwärmer: Für Twitch-Zuschauer beginnt der Tag im Schnitt 14 Minuten „ früher “ . Ab 06:26 Uhr steigen im Mittel die Quoten an, nachdem das Plateau erreicht wurde. Auf YouTube beginnt der Anstieg erst um 06:40 Uhr. Auch die höchste Quote des normalen Tages (mit Live/Neu-Programm) wird auf YouTube schon früher erreicht, um 20:30 Uhr. Auf Twitch steigt sie da noch an und sinkt erst ab 20:57 Uhr und das auch erheblich langsamer als auf YouTube, sodass hier fast genauso viele Zuschauer bis um 22 Uhr dranbleiben wie in der vorherigen Stunde.
Die Analyse der Watch-Time
Für Rocket Beans TV gehört die Watch-Time zu den zentralen Metriken ihrer VODs, des Livestreams und der generellen Channel-Performance auf YouTube. Im Hinblick auf die Bedeutung dieses Werts folgt daher eine ausführliche Analyse der Watch-Time. YouTube gibt dazu die tägliche Watch-Time eines Videos sowie des gesamten Channels an. Zur verständlichen Darstellung werden für jeden Tag einmal die Minuten des Livestreams und aller VODs zusammengerechnet.
Jeder bitte nur 1 Minute! Die Rocket Beans Zuschauer haben im letzten Jahr auf allen YouTube Kanälen zusammen (VODs und Livestream) insgesamt die unglaubliche Anzahl von 3,993 Milliarden Videominuten angesehen. Das entspricht der Anzahl an weltweiten Internetusern 2018 (3,9 Mrd. im Juni 18), sodass jeder nur eine Minute Rocket Beans Videos schauen sollte, um auf diese Watch-Time zu kommen. 
Und so unvorstellbar diese Zahl klingen mag, ist sie im Vergleich zu den in diesem Moment weltweit gesehen Watched Minutes auf YouTube doch eher gering: Da sammelt sich die 3,993 Mrd. Watched Minutes schon während eines normalen 8-Stunden-Tages an.
Die Stream-Watch-Time
Der Livestream alleine hatte täglich im Verlauf des Jahres durchschnittlich ca. 3. Millionen Watched Minutes, was fünf Jahren und sieben Monaten entspricht. Das ist jeden Tag länger als RBTV insgesamt auf Sendung ist (am 15. Januar wurde der 4. Geburtstag gefeiert).
Mit Beginn des Jahres 2018 stieg der Wert der Watched Minutes im Stream über sechs Wochen an, mit großen Ausschlägen zum 3. Geburtstag, dem G8-Gipfel sowie den Morriton Manor Pen&Papers. Hiernach folgte ab Mitte März ein Abschwung der Watched Minutes, mit spärlichen Höhepunkten, zum lokalen Minimum um die Pfingstfeiertage. Das markierte auch die Wende zum besten Tag des Jahres, zur E3. Dem folgte wieder ein leichtes Abflachen, das von den Gamescom-Tagen unterbrochen wurde, die zwar keine Rekorde für sich verbuchen konnten, aber mit fünf aufeinanderfolgenden, fast gleich starken Tagen die beste Konstanz des Jahres auf einem hohen Niveau ablieferten. Das konnte den Gesamttrend nicht unterbrechen, sodass der September zum schwächsten Monat des Jahres avancierte. Im Herbst konnten sich die Zahlen wieder verbessern und mündeten im Jahresabschluss zum sehr starken Tag am 14.12.
Giga-Länge E3: Das absolute Highlight auf dem Stream bezüglich der Watched Minutes war die E3. Passend zum zwanzigsten Geburtstag von Giga im letzten November sammelte allein am 11. Juni der Stream zusammengerechnet etwa 20 Jahre an geschauter Videozeit an. Natürlich ein Jahresrekord! Neben dem ebenfalls sehr gut performenden zweiten E3-Tag (12.06.), auf Platz 5, war der zweitbeste Tag bei den Watched Minutes die T.E.A.R.S.-Rückkehr (14.12.) und an dritter Stelle ein Tag mit Morriton-Manor-P&P (9.2.).
Kirchenzeit: Die drei schwächsten Streamtage mit knapp 1,3 Millionen Watched Minutes waren an Pfingsten (19. und 20. Mai) und am Heiligabend.
(Die Weihnachspause war, wie zu erwarten, auf einem niedrigeren Niveau als gewöhnliche Arbeitstage.)
Der Freitag ist der Tag mit den durchschnittlich meisten Watched Minutes (fast doppelt so viel wie der schwächste Tag, der Sonntag) auf dem Stream. Ansonsten folgen dann Montag und an dritter Stelle Donnerstag, während Mittwoch die wenigsten Watched Minutes der fünf Werktage im Jahresschnitt verzeichnen konnte.
Die Video-on-Demand Watch-Time
Die Watch-Time der hochgeladenen Videos und die tägliche Gesamtentwicklung auf den drei Kanälen (Rocket Beans TV, Rocket Beans TV Gaming, Rocket Beans TV Hängi) unterschied sich erheblich von der Watch-Time des Streams bzw. den Livestreamzuschauerzahlen.
Vom Jahresbeginn bis Mitte Februar stieg der Wert der Watched Minutes um 30% an. Ähnlich zum Verlauf des Livestreams sank der Wert in den zwei schwachen Monaten im April und Mai und stieg erst ab der letzten Maiwoche wieder an. Die beiden Messen, E3 und Gamescom, waren auch hier bedeutend stärker als gewohnt, konnten jedoch nicht die Bedeutung wie im Livestream erlangen und führten zu keinen Rekordzahlen der VODs. Ab September begannen jedoch die Watched Minutes auch längerfristig signifikant zu steigen und mündeten in der mit Abstand ertragreichsten Periode Mitte Dezember.
Wochenende ist VOD-Time: Im Gegensatz zum Livestream – der verständlicherweise bei weniger (Live-)Content am Wochenende auch weniger geschaut wird, während am Freitag und Montag viele einschalten – verhält sich der VOD-Konsum entgegengesetzt. Rocket-Beans-Zuschauer schauen VODs am liebsten am Samstag, etwas dahinter rangiert der Sonntag. Vier Werktage (Mo., Di., Do., Fr.) weisen im Mittel eine fast identische Watched-Minutes-Zahl auf, während nur der Mittwoch als etwas weniger gefragter VOD-Tag zurückbleibt.
VOD ist beständiger, Stream eventiger: Zu Events schauen User an einem Tag durchaus über 8-mal mehr Minuten als an einem schwächeren Tag. Ganz im Gegensatz zum VOD-Bereich: Hier werden auch zu „Sturm- und Drangzeiten“ wie Pen&Paper-Abenteuern oder dem G8-Gipfel maximal 3,4-mal mehr Watched Minutes generiert, im Vergleich zum schwächsten Tag.
Hängi-Marathon kills VOD-Konsum: Der Tag, an dem das geringste Interesse an VODs vorhanden war, war der 1. April. Eigentlich ein Sonntag, zugleich gab es aber auf dem Stream eine 24-Stunden-Livestrecke, sodass man unentwegt den Liverstream genießen konnte.
Das RBTV-Programm
Wie oft wurde Content welcher Art auf dem Sender ausgestrahlt? Wie viele Shows waren live, wie viele Sendungen neu?
Noch nie so viel Content, noch nie so viel live: Rocket Beans TV hat 2018 mehr neue Sendungen ausgestrahlt als in jedem der drei Jahre zuvor.
2.900,3 Stunden an neuem Programm verzeichnete der Sender 2018. Das entspricht im Mittel täglich 7,9 Stunden ununterbrochenes Sehvergnügen an 365 Tagen im Jahr.
94,2% des Contents war selbst produziert (5,8% an Fremdformaten).
An 10 Tagen sendete man ununterbrochen von morgens ab MoinMoin bis nach Mitternacht neuen Content.
We’ll do it live!
Besonders prägend für den Livestream 2018 war der Liveanteil. Sowohl von der Gesamtmenge als auch der Frequenz von Livestrecken.
120.892 Liveminuten auf Sendung : Soviel Sendezeit wurde im letzten Jahr live ausgestrahlt. Damit könnte man ununterbrochen von Beginn Neujahr 2019 bis zum Abend des 25. März’ durchschaue. Mit den Liveminuten des Jahres 2017 wäre man mit dem Content bis zum 7. März durch gewesen – das entspricht einer Steigerung um 32%.
An jedem Arbeitstag des Jahres vom Jahresbeginn bis zur Weihnachtspause gab es eine Livesendung auf dem Stream (248 Tage). Die Serie riss erst vor einigen Wochen zur ganztägigen Beans-Vollversammlung am 24. Januar. Dabei variierte der Liveanteil von 91 Minuten am Gamescom-Anfahrtstag bis zu 15 Stunden und 41 Minuten am 7. Dezember (u.a. Game Awards in der Nacht).
An etwas über zwei Tagen die Woche wurde im Durchschnitt schon vormittags/mittags (nach MoinMoin bis 14 Uhr) live gestreamt (112 Tage insgesamt).
An 78% der Tage von Montag bis Freitag wurde auch zur Primetime live gesendet.
Verschiebung zu mehr Livecontent: Im Laufe der Monate erhöhte sich der Anteil des Livecontents erheblich, während Premierencontent etwas zurückging. Die Spanne reichte von 40% Live bis 85% des Programms an den letzten Wochen des Jahres.
Live (Orange) und Neu(Blau) -Sendestunden pro Woche
Die längste Livestrecke des Jahres war das Hängi Marathon am 1. April. Es gab 24 Stunden am Stück Liveprogramm! Die zweitlängste Livestrecke war die „Nacht der Abenteuer“ mit 14 Stunden Jugendzimmer-Sleepover.
Insgesamt, über das Jahr gesehen, waren 26% der erstmals ausgestrahlten Sendungen auf dem Stream Neu, 74% Live.
Auch zu dieser ausführlichen Erläuterung sind Feedback und Nachfragen herzlich willkommen.
für den BEANSreport. Mega coole Analyse, super Interview mit Arno, ein sehr offener Einblick in RBTV. Mega gut. Danke!
