Ich glaube, du unterschätzt die Besonderheiten in der sogenannten „Medien-Branche“. Es ist vollkommen normal, mehrere Standbeine zu haben, oft auch selbstständig/auftragsbezogen zu arbeiten. RBTV schafft seit Jahren einen vergleichsweise sicheren Hafen, von dem aus man sich selbst individuell entwickeln und einbringen kann (sowohl bei RBTV direkt, als über die Connections bei anderen Formaten → P&P-Kooperation mit dem ÖR bspw.).
Das Projekt war meines Wissens nach nie auf Profitmaximierung ausgelegt, sondern darauf, einen Spielplatz zu schaffen, in dem sich Kreative im Zusammenspiel mit der Zielgruppe austoben können. Dass sich das Ganze irgendwo selber tragen soll ist klar.
Bei dir sind aber sowohl „schwarze Zahlen“ die Priorität, als auch 30K Gewinn ein Witz. Wie anmaßend
Wie andere schon geschrieben haben, ist deine Phantasie-Rechnung mit 20% zu streichender Stellen Quatsch. Für dich und dein Unternehmen kann es vielleicht das Richtige sein. Für RBTV hat es sich bisher ausgezahlt, nicht auf solche Wirtschaftsweisen wie dich zu hören
Da kann man seine eigene Meinung an deiner Stelle vielleicht auch mit etwas mehr Demut äußern, da die Realität dir ja die letzten Jahre bewiesen hat, dass es auch ohne Profit-Priorisierung funktioniert
Und WENN RBTV von heute auf morgen pleite geht, dann war es das doch trotzdem wert. Karriere-technich macht sich das im Lebenslauf weiterhin gut. Zwischenmenschliche Kontakte wurden nachhaltig aufgebaut. Der Zuschauer hatte eine gute Zeit, bei der man sich nicht im Nachhinein fragen muss, auf wessen Kosten meine Unterhaltung ging (Stichwort Ausnutzen von Machtstrukturen in anderen medialen Unternehmen). Und RBTV wird es so lang geben, solange die Leute Bock darauf haben.
Das was du willst, kannst du dir gerne selber aufbauen. Pauschal davon auszugehen, dass Profit-Priorisierung das nachhaltigste Kriterium ist, welches für jedes Unternehmen handlungsleitend sein soll, dürfte aber ein Irrglaube sein (der an vielen Stellen auch typische Kehrseiten mit sich bringt.)
Natürlich ist es Banane pauschal 20% Personalabbau zu fordern.
Aber ich muss ehrlich sagen, dein Beitrag geht noch mehr am Thema vorbei.
Natürlich ist wirtschaftliche Solidität das Wichtigste für ein Unternehmen (logo es kann es Abstufungen geben), aber locker flockig zu meinen, ach wenn alle pleitegehen, gelohnt hat es sich trotzdem, ist grober Unfug.
Und klar, solange man noch „Bock“ hat, es natürlich auch kein Problem, das kann man einfach so stehen lassen.
Sicher, wenn man so Abhängig davon ist, nur Formate produzieren zu können die für Sponsoren interessant sind ist das sicherlich gut für die kreative Freiheit die es deiner Meinung ja noch geht. RBTV hat sich so eine schwere Tretmühle aufgebaut dass das einfach kaum noch möglich ist. Ich verstehe das man als Fanboy sich mit der Rosabrille alles schönreden kann, das ändert aber nichts an der Realität, deren sich die Gesellschafter und die Geschäftsführer ja offensichtlich Bewusst sind, die richtigen Schlüsse müssen sie als Firma selbst ziehen.
Sorry, da habe ich mich wohl nicht klar genug ausgedrückt. Natürlich soll das ganze auch wirtschaftlich möglichst nachhaltig sein. Ich habe mich nur über den Vorredner gewundert, der sowohl schwarze Zahlen fordert (was ja okay ist), und gleichzeitig der Meinung ist, diese schwarzen Zahlen solle man mit 20% Personalkostensenkung schaffen.
Anscheinend schafft man es bisher ganz gut, dieses Projekt auch fortzusetzen, ohne Leute aus Kostengründen zu feuern. Find es eigenartig, wie man an allen Ecken und Enden sieht, wie Leute im Raubtierkapitalismus zurückgelassen werden und hier binden sich menschen emotional an den Wirtschaftlichen Erfolg (nicht mal Nachhaltigkeit, sondern Profitmaximierung) eines Unterhaltungssenders.
Nachhaltigkeit entsteht nun mal auch durch eine Vertrauensbasis. Immaterielle Werte sind für manche Leute vielleicht nicht wichtig. Weiß nur nicht, ob man diese immateriellen Werte anderen Akteuren absprechen sollte.
Und meine Argumenation sollte eher darauf hinauslaufen, lieber mit den eigenen Werten pleite gehen, als die eigenen Werte über Bord werfen, und dann pleite gehen.
Die Abhängigkeit von Sponsoren ist natürlich auch blöd. Aber am Ende ist es blöd für die Mitarbeitenden, die dadurch eingeschränkt werden.
Ich finde dieses Bewerten-von-Außen, dass teilweise an BWL-Zweitsemester Lehrinhalte erinnert (Profit ist Nachhaltig blah) bisschen „unseriös“
Wer für eine Personalkostenkürzung ist, heult dann aber am Lautesten rum, wenns den oder die eigenen Lieblingsmitarbeitenden trifft. Glaube manche (wenige. die meisten sehen das glaube ich sehr locker) vergessen, dass da Menschen mit eigenen Antrieben in der Firma arbeiten und nicht nur irgendwelche optimierungsbedürftigen Abläufe vorzufinden sind