Bist du behindert? - Leben mit Behinderung

So sehr und schon so lange.
Für mich gleicht das einer Anerkennung meines Leidens und verdrängt ein wenig die Stimmen, die mir in meiner Vergangenheit immer wieder einreden wollten „ich stelle mich lediglich an“.

Danke :slight_smile:

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Dann bete das du nie einen Pflegegrad brauchst. Da wirst du alle paar Jahre begutachtet wie auf dem Viehmarkt

Je nach dem, wie sich das mit meinen Ängsten entwickelt, bin ich mal gespannt :beanlurk: Ich habe ja schon ne:n Betreuer:in, aber das läuft ohne Pflegegrad.

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Bei Begutachtung muss man sich immer deutlich schlimmer anstellen, damit die einem überhaupt was anerkennen. Und selbst dann wird erst mal fast immer abgelehnt. Wie oft meine Mutter Widerspruch einlegen musste (aber dann zum Glück immer Recht bekam)…

Wer meinen Vater sieht, merkt sofort, dass er im Leben nicht allein zurecht kommt. Und trotzdem musste meine Mutter mit ihm vorher ausmachen, dass er sich bei der Überprüfung bitte noch ein bisschen unfähiger anstellt (was er zum Glück gut hinbekommen hat). Und trotzdem hieß es erst mal so nach dem Motto „Ah Quark, er braucht keine Pflegestufe.“ :roll_eyes:

Meine Mutter arbeitet ja im Altenheim und hat da ja schon etwas Erfahrung mit. Es scheint Standard zu sein, dass immer erst mal alles abgelehnt wird und man Einspruch einlegen muss. Es ist so nervenaufreibend. Als ob man in so eienr Situation nicht eh schon viel zu viel Stress hat…

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Grade bei älteren Menschen ist das ein großes Problem weil „die können ja alles noch alleine und brauchen keine Hilfe“
Ich weiß ja mittlerweile worauf die achten und wie weit ich meine Arme heben „kann“ usw.

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Ja der MDK ist da echt hart.
Die haben hier mal ne Beurteilung abgegeben nur durch Akteneinsicht. Die waren nicht mal vor Ort :man_facepalming:

Und selbst wenn die vor Ort sind. Person X kommt alleine nicht zurecht, kann sich aber an dem Tag kurz selbst die Haare kämmen. Das wird dann gleich als selbständig eingestuft.
Da läuft so viel murks.

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oder gerade wenn man einen Pflegegrad für die Eltern oder Großeltern will und die , weil die Generation eben so drauf ist, bei dem Termin mit dem Begutachter dann „Ihr bestes gibt“ sprich im Zweifel auch Dinge unter schmerzen tut.

Und der Begutachter dann so „jo, quasi gesund“

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Mal ne Frage zum Schwerbehindertenausweis. Kann man auch einen beantragen, wenn man kein Merkzeichen hat? Und kann man den auch nachträglich, ohne erneute Prüfung der Schwerbehinderung beantragen?

Ich weiß noch, dass ich damals, weil ich kein Merkzeichen beantragt habe, und der Ausweis im selben Textfeld gefragt war, ich „ich brauche keinen Ausweis“ angekreuzt habe. Die Frage ist, ob ich den nun auch nachträglich bekommen könnte oder wäre das immer mit einer Neuprüfung verbunden? :beanthinking:

Ohne Merkzeichen geht auf jeden Fall

Schwerbehindertenausweis Merkzeichen: was sie bedeuten.

Ich denke mal das da dann schon noch mal nachgeprüft wird wie der aktuelle Stand ist. Kann sich ja verändert haben. Bei einer hoherestufung wird ja neu geprüft

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Dann denke ich, lass ich’s lieber sein. Bevor sie irgendwas feststellen und mir die 50 wieder wegnehmen.

Also hast du einen?

Ich hab einen GbB von 50, aber keine Ausweis.

Ah okay ich dachte der Ausweis ist quasi der Beweis das su sen gdb hast.

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Ne, das ist mein Bewilligungsbescheid, den ich dann immer als Anlage kopiere :sweat_smile: (wenn der GbB wichtig ist)

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Ich hab mich da nie groß mit beschäftigt weil ich den halt schon seit immer habe :sweat_smile:

Ich hab seinerzeit halt bei 10.2 ein kreuz gemacht weil ich irgendwie dachte, wenn ich oben kein Merkzeichen angebe, muss ich das halt ankreuzen :see_no_evil:

Naja, ich brauch jetzt auch keinen, nur ab und zu schau ich immer mal wieder ob es was gibt, was ich noch beantragen kann :sweat_smile:

Was einfach unverständlich ist, dass viele Gutachter beim MDK ja eigentlich selbst vorher in der Pflege gearbeitet haben - gerade die müssten doch eine zu begutachtende Person noch einschätzen können bzw wissen, dass sich viele an solchen Tagen von ihrer besten Seite zeigen wollen.

Zumal es mit der Neuordnung von Pflegestufen zu Pflegegraden auch eigentlich so sein sollte, dass die Berichte der Vertrauensperson (Angehörige, MA der Pflegeeinrichtung) zur Hälfte mit in die Einstufung einfließen sollten. Aber da haben wir auch andere Erfahrungen gemacht, viele unserer Bewohner/innen sehen wir locker bei PG2+, aber oft gibt es gerade mal PG1…
Als würde es nicht um den Menschen, sondern ums Geld gehen… :upside_down_face: (eine Gutachterin hat sogar das Verbot ausgesprochen bekommen, unsere Einrichtung nochmal für eine Begutachtung zu betreten, die war nur heftig drauf)

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Das ist auch wirklich absurd und ich verstehe es nicht.
Klar werden die ihre Vorgaben haben, aber wenn ihnen wirklich was an den Menschen liegen würde, könnten sie da Rücksicht nehmen.

Und allgemein ist es eh die größte Lüge, dass es im sozialen Bereich um die Menschen geht. Geld ist auch hier so ein riesen Faktor

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Jup. Das sehe ich seit Anfang des Jahres auch beinahe täglich. Davor war ich ja bei einem der großen Lebensmittelhändler und wollte bzw. musste aus dem Hamsterrad raus.
Nun bin ich bei der Kirche (:wtf: :sweat_smile: ). Und da muss ich es mir trotzdem oft schön reden, da stehen auch oft die Finanzen im krassen Widerspruch zu dem was mMn richtig wäre.

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Geld regiert die Welt und daran wird sich auch nichts ändern.
Es nur verdammt traurig, dass deshalb Menschen auf der Strecke bleiben.

Und die Dinge, die Geld bräuchten (Einrichtungen, Pflege, Krankenhäuser ect.) bekommen keins, weil sie nicht wirtschaftlich sind, sondern „nur“ was mit Menschen machen. Das ganze System ist krank

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